Zitat von Dom:
Woran machst du das fest? Ich meine, ich hoffe/denke das ja auch. Aber irgendwie weiß ich nicht, was passieren würde, wenn es die Wettbewerbe nicht gäbe. Um die Beiträge nach Platz 5 wäre es meist nicht Schade, wenn sie nie verfasst worden wären, und auch Plätze 1-5 müssen meist noch überarbeitet werden, bevor man sie als „ja, fertig“ bezeichnen könnte. Und diese Überarbeitung passiert relativ wenig – insbesondere die Jury steckt viel Arbeit in die Bewertung und kaum in die Nacharbeit, die für ordentliche Werke mindestens genauso wichtig wäre. Einzig beim Goldenen Becher oder beim letztjährigen Myranor-Wettbewerb, wo aus den Gewinner-Abenteuern eine Anthologie gemacht wir, entstehen aus Wettbewerbsbeiträgen lohnenswerte Produkte.
Aber selbst die Beiträge 1 bis 5 würden ohne Wettbewerbe wahrscheinlich kaum existieren. Konkret wären die meisten von ihnen auch dann nicht im Rahmen zB der Alveran-Abenteuerwerkstatt entstanden, wenn die Wettbewerbe existierten. Meines Wissens haben DSA-Wettbewerbe erst in den letzten Jahren den Charakter einer Großveranstaltung angenommen, doch weder heute noch damals hat sich die Abenteuerwerkstatt einer überbordenden Lebendigkeit erfreut, und das, was schließlich aus dem Hühnerpopo gepreßt wird, ist mE nicht von der überbordend hohen Qualität, die man sich von den vielen Rückmeldungen schon während des Schaffensprozesses zu erhoffen wagte.Tatsächlich wäre es für eine Wettbewerbsjuristerei irgendwie konsequent, im Rahmen des selbstgesteckten Anspruchs, der Öffentlichkeit möglichst viele gute Abenteuer zur Verfügung zu stellen, die Beiträge auch nach der Plazierung noch zu betreuen. Man könnte das ja mal vorschlagen, aber ich glaube, in diesem Moment zöge sich ein Großteil aller Juroren auf die konservative Auslegung der Jurorenrolle zurück. =) Ich persönlich würde ein solches Angebot (die Plazierung kann man mir ja nicht mehr wegnehmen) wohl gern annehmen (in diesem Sinne erhofft man sich ja auch von Spielrundenrückmeldungen noch das Aufdecken konkreten Verbesserungspotentials), denn die wichtigste Phase — die Kernschaffensphase — habe ich ja bereits hinter mir gelassen. Der für mich große Vorteil von Wettbewerben ist, daß ich allein bzw mit ein bis drei ausgesuchten Leuten im Schlepptau arbeiten kann. Grauenhaft wiederum ist mir die Vorstellung, Hinz und Kunz an mein Abenteuer heranzulassen — wie es das Konzept der Abenteuerwerkstatt ist — und an mich somit den Druck, all die unverbindlich bis energisch eingebrachten Vorschläge zu respektieren.