Gen Perricum
OK, die letzte Strecke steht an, Zeit die letzten Plotfäden aufzugreifen und zusammenzuführen. Damit die Dramaturgie funktioniert, muss Gerborod, verfolgt von Yppolita von Gareth (nicht die, die andere *g*) vor den Helden Gareth verlassen, diese sollten jedoch kurz vor Perricum zum finalen Showdown aufschließen können.
Hindernisse bis zu diesem Finale sind unter anderem riesige Trichterameisen, ein naiv-freundlicher Brückentroll und ein aufgebrachtes Bienenvolk.
Das Finale ist so aufgebaut, dass die Helden eine Stunde vor Perricum auf Gerborod stoßen, der in die Falle der A-Gegner gegangen ist und sich nun mit Yppolitas Begleiter und Big Bad, Berno von Bingen, ein Duell liefert, aber zu unterliegen droht. Gerborod bittet die Helden um Hilfe, die sich dann durch „einige Schergen“ zu ihm vorkämpfen müssen (wobei der Kampf nach Möglichkeit hin und her wogen soll – ich werde dies den Würfeln ausrichten *g*).
Wenn die Helden an den Schurken vorbeigelangen, lässt Berno in einem Vorlesetext die Maske endgültig fallen, und beschwört mittels eines kurzen wiederholt im Abenteuer vernommenen Singsangs drei Pflanzendämonen. Mir fehlt hier eine Zeitangabe in wie vielen Kampfrunden diese Beschwörung abgeschlossen ist, denn ich vermute mal, dass eine solche gesungene Beschwörung doch mehr als drei Sekunden braucht. Das Abenteuer nimmt aber an, dass Beschwörung funktioniert und die Pflanzendämonen die Helden weiter aufhalten.
Sobald die Helden die Dämonen überwunden haben, wird die nächste Raketenstufe gestartet. Ein Vorlesetext schildert nun, dass Gerborod entwaffnet wird und plötzlich das Schwertgehänge an Bernos Seite erblickt und es als seines/Leomars erkennt. Jenes Schwertgehänge, das der Legende nach die Waffe darin in die Hände seines Besitzers springen lässt – was Gerborod/Leomar auch tut und unter Donnergrollen Berno mit dessen eigenem Langschwert zurückdrängt, dann aber auf die Knie fällt. Spannend zu lesen.
Der schwer verletzte Berno schnappt sich die geschockte Yppolita (die übrigens nichts von den Umtrieben weiß aber nun unter dem Bann Bernos steht) und flieht mit ihr vor Gerborod/Leomar auf dem Wagen gen Perricum, um doch noch zu siegen.
Die Szene ist unzweifelhaft cool und natürlich gefällt insbesondere die Ironie, dass die gestohlene Schwertscheide Leomars diesen erst vollends erweckt, aber die Helden können die Szene nicht wirklich beeinflussen. Da muss man sich wohl als Meister ein bisschen was einfallen lassen, damit die Szene nicht nur cool ausschaut, sondern auch cool zu spielen ist.
Wie dem auch sei, Gerborods/Leomars Wagen ist zerstört, so dass es an den Helden ist, Leomar zusammen mit seiner neu erbeuteten Schwertscheide auf ihrem Wagen mitzunehmen und sich ein letztes Rennduell mit Berno von Bingen zu liefern. Dieses letzte Duell verspricht ebenfalls wieder sehr interessant zu werden, zumal auch die verbleibenden Verfolger aufschließen — und sich die Ziellinie direkt hinter dem Stadttor Perricums befindet, sodass aufgrund dieser Engstelle keine zwei Wagen gleichzeitig das Ziel erreichen können. Ich kann mir das sehr gut vorstellen, wie hier das Adrenalin anfängt zu rasen, wenn die Helden zuletzt noch drohen an den Stadtmauern zu zerschellen.
Das Abenteuer legt dabei nicht fest, wer die Ziellinie als erster erreicht, es kann z.B. auch sein, dass ein anderer Rennteilnehmer vor den Helden einfährt, weil sich die Helden opfern, um die Dämonenbündler auszuschalten. Auch steht es den Helden völlig frei, ob sie selbst den Wagen lenken wollen oder Leomar die Zügel überlassen. Das einzige, was hier festgelegt ist, ist dass Berno von Bingen und Yppolita offiziell verlieren und die Helden mit Gerborod/Leomar irgendwie die Ziellinie erreichen — was ich sehr schön finde. Danke dafür!
Es schließt eine Jubelszene und die Auflösung der Questen an. Und da kommt ein Trick der Autoren zum Tragen, der dazu führt, dass die Helden und Gerborod/Leomar die einzigen sind (neben dem Big Bad), die die Aufgaben komplett richtig lösen und damit auch den Donnersturm gewinnen können. Wer meine Besprechung aufmerksam gelesen hat, kann ja mal den Trick versuchen zu erraten. ;):
Jedenfalls ist es nun an den Helden, ob sie einen der ihren oder Leomar aus ihren Reihen zum Sieger erwählen…
Das Finale nach dem Überfall gefällt mir wieder ausgesprochen gut. Es besteht viel Potential, auch für unerwartete Wendungen, denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Spieler in der Aufregung ganz vergessen, dass es auch die Antworten auf die vier Fragen zu geben gilt und sich so eine Niederlage doch noch in einen Sieg wandeln kann. Auch die Möglichkeit der Helden, Gerborod/Leomar zum Gewinner zu bestimmen oder (wie von den Autoren vorgeschalgen) einen der ihren, ist sehr schön umgesetzt. Und damit ist das Rennen vorbei …
… und es geht auf den umstrittenen letzten Teil zu.
Ich bin gespannt. Allerdings möchte ich auch gleich vorweg sagen, dass ich die „Schlacht in den Wolken“ damals gar nicht so übel fand und ihr bei den DS4-Abenteuerbwertungen meiner Erinnerung nach 4 Punkte gegeben habe. Nur so zur Einschätzung. *g* Also, bis zum nächsten Mal!