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20.9.2007, 21:28
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Jens
Ach er hält das aus, er hat ein dickes Fell ;-)
Ich glaube ihn müsste man auch weniger lange hauen als den Verlag. Oder eben den verantwortlichen Chefredakteur…
21.9.2007, 00:38
Thimorn

Zitat:

-wo will das Rollenspiel nach JdF hin: will die Spielwelt fantastischer werden? will sie weiterhin dem arg überstrapazierten Fantastischem Realissmus frönen?
Das fragen wir uns in unserer Gruppe auch. Was sollen diese Ereignisse in JdF wie z.B. die fliegende Festung + Magnus Opum, Fragmentierung des Mittelreichs, Adelsversammlungen?
Einige Ereignisse scheinen ja vielmehr
Andere sollen einfach nur eine Plausabilität herstellen (Zerschlagung durch Fliegende Festung, Fragmentierung durch Adelsversammlung und Streit), sind aber richtig lächerlich. z.B. die Inszinierung des Magnus Opum und die fliegende Festung oder auch dass Jast Gorsam nicht seine Truppen gegen den „Feind von so ziemlich allen“ schickt, sondern lieber Hegemonialpolitik betreibt. Es geht um nichts anderes als das größte und wichtigste Feindbild, das die DSA-Redaktion ersonnen hat, und der macht seinen eigenen Kram. Deswegen finde ich auch die Schwarzen Lande so unspielbar. Was jetzt nur kommt ist diese Fehler auszuräumen.
Und alleine dieser Wildwuchs an Paktierern und Dämonen nervt doch schon gewaltig.

Was wir uns auch fragen, gibt es daneben noch bestimmte Gründe für diese Ereignisse?
- Bombastische Elemente um pubertierende Jugendliche anzuziehen. Immerhin muss jedes Unternehmen schauen, wo es bleibt.
- Adelsspieler, die gehätschelt werden. (Die Almadagruppe hat aber auch gezeigt, dass es anders geht. Man denkt sich etwas aus und die Redaktion verhackstückelt es zu einem Kreuzzug.)

Zitat:

-wo gehen all die interessanten Meisterpersonen hin? warum hört man nichts mal vom Aikar, von meinen ach so geliebten Orks? es werden Plotstränge angerissen ohne gezielt weitergeführt zu werden…

-DSA „zerfasert“ für mein Gefühl viel zu sehr, viel zu deutlich in keine erkennbare klare Richtung! mir fehlt der Durchblick im Metaplot den ich nach 21 Jahren DSA doch hatte! Ich kann mich nicht mehr mit neuen NSCen und ihrer Darstellung anfreunden, die alten vermisse ich doch arg
Das Problem sehe ich eher darin, dass die neuen Personen zu unscharf sind. Die werden zu schlicht und zu spärlich präsentiert. Die Redaktion setzt eher auf effektheischende Beschreibungen. Das finde ich schlimmer als in den Beschreibungen von vor 15 Jahren. Das ist weitgehend plakativ und oberflächlich geworden. Das betrifft nicht nur Personen, sondern auch „Kulturen“ (z.B. Novadis und Tulamiden).
JdF ist ein hervorragendes Beispiel dafür, aber z.B. auch schon Borbelkampagne. Personen werden nur ganz kurz eingeführt und verschwinden wieder. Wenn man eine Integration der Spieler in den Hintergrund anstrebt, dann sollte da schon mehr vorkommen als ein mehr oder weniger zufälliges Gespräch. In JdF, wäre gerade das Turnier und die Queste mit den Greifen wäre hervorragend gewesen, um die Spieler mit Adligen zusammen zu bringen. Darauf hätten die Spieler dann in AdA zurückgreifen können.

Was ich aber eher als Dein persönliches Problem sehe, ist der Metaplot. Es gibt keinen übergeordneten Metaplot mehr, wenn es ihn denn überhaupt gegeben hat. Ob der grundsätzlich wichtig ist, wage ich zu bezweifeln.
21.9.2007, 00:48
rillenmanni
Auch auf die Gefahr hin, daß wir hier von einem Lude-the-Dude-Hätscheln zu einer inhaltlichen Diskussion wechseln: Ich komme aus dem Briefspiel, aber ich und andere haben die JdF-Abenteuer keineswegs erlebt als „Hätscheln der Adelsspieler“, die nun Grund für eine „stolzgeschwellte Brust“ haben müßten. Kritiken an den drei Abenteuern sind gerechtfertigt, aber es ist bitte nicht schon wieder das Briefspiel als Sündenbock für verminderten Spielspaß heranzuziehen. Das ist allzu einfach.
21.9.2007, 01:27
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Chadim
Wobei ihr euch imho ein wenig stark am JdF aufzuhängen scheint. Ich fand das JdF gelinde gesagt auch nicht prikelnd, allerdings ist das doch nicht alles, was das heutige DSA zu bieten hat. Von jenen Abenteuern, die ich von den heutigen kenne sind die wenigsten solcherart „overpowered“ wie das JdF ist — fliegende Festen sind und bleiben zum Glück doch noch immer die Ausnahme…
21.9.2007, 09:02
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Keideran Labharion der Schüler
Aber sie sorgen für einen fahlen Beigeschmack …

Aber zum Glück gibt es noch die Königsmacher und das grandiose Weiden — und in letzteres ziehe ich mich jetzt spielleiterisch auch zurück, da weiß man was man hat und die verantwortlichen scheinen mir einige der wenige, die noch wissen, die wichtig gute Meisterpersonen sind, auf die man bauen kann.

Meine Meinung zu der Schwachsinnsidee, dass es keine strahlenden Meisterpersonen mehr geben darf, weil dann die Helden als solche abgewertet werden, ist ja allgemein bekannt. Und hier liegt auch ein ganz großer Punkt, an dem mir die offizielle Linie zu DSA leidig wird.
21.9.2007, 09:59
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Dom
Was die NSCs angeht: MMn müssen diese auch erstmal wachsen… Figuren werden nicht durch die Erwähung ihres Namens cool oder durch die Beschreibung, sondern durch Taten, die sich „miterleben“ lassen (durch Romane, Abenteuer oder auch im Boten).

Wie können denn solche NSCs überhaupt zu Publikums-Lieblingen werden? Ich denke, die Klischees die z.B. ein Waldemar oder ein Dexter bedient haben, sind da schon sehr hilfreich. Ich bin eh kein Freund von komplizierten Persönlichkeiten im Spiel, denn diese lassen sich nur sehr schwer rüberbringen und bleiben auch nicht so haften wie „der gute Ritter“, „die böse Hexe“ oder „das süße Mädchen“. Man kann mit diesen Klischees natürlich auch spielen und bewusst einzelne Dinge verändern: „der schusselige Ritter“, „die katzenhassende Hexe“ oder „das hinterhältige Mädchen“.
21.9.2007, 13:41
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Chadim
Hmm — naja — zwar sind in den letzten Jahren einige Klassiker drauf gegangen, aber mMn existieren ja noch einige Figuren, die nur mal wieder reaktiviert werden müssen. Beispiele fallen mir da schon ein: Der letzte Hjaldinger, Thesia von Ilmenstein, Jucho von Dalentin-Persanzig, Ugo von Eschenfurt (!), Fjadir von Bjaldorn aus der neuen Riege, Aldi von Notmark, Aikar Brazoragh (oder wie der auch immer geschrieben wird), Nahema, Hasrabal, Walpurga von Löwenhaupt, Ruban der Rieslandfahrer, Rakorium, Thomeg.
Ihr müsst hier nicht unbedingt bei allen zustimmen, aber insgesamt hoffe ich gezeigt zu haben, daß es durchaus noch passende Charaktere gibt. Und gerade du, Keidi, kannst da doch ansetzen und hier ein paar alte Helden wieder reinbringen… ;-)
21.9.2007, 14:36
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Jens
Und was ist mit Mantka Riiba, der Kunga Suula? Ich finde der Metaplot ha hauptsächlich eine Richtung: der Mensch, das allesbestimmende Wesen. Die anderen Völker kommen ja kaum mal vor :'(
Es gibt so viele schöne NSCe die man nutzen kann. Es gibt aber auch viele menschliche NSCe die man etablieren will, weil das, was früher unter „Ach DSA, war das nicht dieser Soap-Opera Metaplot?“ lief, jetzt scheinbar kultiviert wird.
21.9.2007, 15:14
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Chadim
Jupp — bei den Goblins gibt's noch die Kunga Suula, bei den Orks Aikar.
Bei den Elfen mag ich Alechandriel gerne, auch wenn ich den Verlust von Naheniel und vom Roten Pfeil schon sehr schade fand.
Bei den Achaz kenn ich mich ehrlich gesagt zu wenig aus, aber da gäb's noch deren böse Oberherrscherin, die Skrechu. ;-)
Bei den Zwergen gäb's z.B. Xenos oder Pokalos… ^^
21.9.2007, 16:26
Heshinyazia
Jetzt würde ich sagen: die Relevanz eines NSCs erkennt man daran, wie stark die Reaktion der Spieler ist, wenn sie ihm begegnen. Als ich das erste Mal auf Raidri traf fand ich ihn blöd und dachte der Meister packt da eine seiner Jugendsünden aus…

Wenn aber bei einem Larp alle sofort in Respektsstellung verfallen, wenn Thesia von Ilmenstein kommt, dann ist das vielleicht primär ein Kompliment an die Auswahl der Darstellerin aber sekundär auch ein Kompliment an Thesia selbst. Und wir hatten auch schon die KunguSuula, die auch erhebliche Reaktionen hervorrief.
21.9.2007, 17:00
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Jens
Ist die auch schonmal in einem LARP aufgetreten? Wer hat sie denn dargestellt? Das find ich ja super :-D

@Pokallos: den gibts noch? Gott was bin ich froh, dass Zwerge so langlebig sind. :-D

Darüber sollte wirklich mal jemand Abenteuer schreiben! Ich merke wie ich grade der Nostalgie verfalle…
21.9.2007, 17:24
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Chadim
Jupp — wir hatten Thesia auf Larpmeystergilde 11 — allerdings hab ich mir den Namen der Spielerin nicht gemerkt. Heshinyazia, kannst du da aushelfen?

Und Pokallos existiert meines Wissens nach noch…
22.9.2007, 12:09
Ludo...vigo
@alle:
Danke für die vielen Rückmeldungen! :-) Da fühlt man sich doch gleich wieder „heimisch"…

@JdF:
Mit dieser Kampagne hatte ich tatsächlich keinerlei Probleme, mir hat sie als SL sogar sehr, sehr viel Spass gemacht, mich allerdings auch einiges an Nerven gekostet, nunja…seit November ist da auch der Magnum-Opus Ofen aus…(der letzte Spielabend: WOW!)

@Metaplot:
Ich habe derzeit einfach dass Gefühl, dass gerade im Boten die falschen Settings bzw. Personen bedient werden…er reizt mich einfach vom Inhalt gerade gar nicht—gerade im AB 125 nur kurz durchgeblättert: wasn mit Thesia???

Ich meine einfach zu sehen, dass interessante Handlungsfäden beginnen ("Sternenregen im Svellttal"+des Aikars Pläne, seit AB 103) die dann aber aufgrund mir nicht nachvollziehbaren Gründen überhaupt nicht weiterverfolgt werden. Vielleicht ist das keine grosse Sinnkrise bei DSA, aber mich stört es enorm. Gerade im Bezug auf Lutisana und Leomar, die Kuunga Suula, Uigar Kai, Yppolita , Nahema, Tula von Skerdu vermisse ich die regelmässige Positionierung im aventurischen Tagesgeschehen…das fehlt mir einfach. Romane, Botenartikel, Abenteuer führen weg von derartigen „V.I.P´s“ und ermüden einfach nur an einem Wust uninteresanter Nebenschauplätze und belanglosem Personengeplänkel. Es wird in Aventurien einfach am falschen Ende gespart, finde ich.

Ich spiele unser Rollenspiel weiterhin , aber mir fehlt der „grosse Masterplan“ , der nachvollziehbare Faden, das packende früherer Jahre einfach…:-(

Und zum Thema „Königsmacher-Kampagne“: die würde mich zwar reizen, aber in der momentanen Situation (siehe des Ritters Beitrag!) und ohne „Masken der Nacht“ bleiben das alles ungelegte Eier.

@Retro-Spielen:
Gute Vorschläge, aber keiner brauchbar…ich will ein spannendes fortlaufendes Aventurien aktueller Chronologie, keine Vergangenheitsflucht, das habe ich ich im realen Leben oft genug (@Rowin: ;-), Stichwort: Dorffeschdd )und brauche es nicht auf meiner „Insel DSA"…

Mal sehen was die Zukunft bringt, hätscheln muss nicht sein, aber ich habe halt gerade durch die Galotta-Roman-Diskussion gelernt, dass das neue DSA (ab ca. 2006) oftmals eine Richtung einschlägt…die mir metaphorisch gesprochen…den Buckel runterrutschen kann.

Soweit:

Ludo…vigo
22.9.2007, 12:24
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Chadim
Hmm — also die Masken der Macht Verspätung finde ich auch seeeehr unschön.

Zum Thema offizieles Aventurien und zu viele offene, nicht weitergetriebene Handlungsstränge:
Ich weiß, das klingt jetzt blöd, und ist aus Konsumentensicht sicher nicht die beste Lösung, aber: Wenn du nicht weitergetriebene Handlungsstränge gut findest, dann schreib doch einfach mal Britta und frag, ob du den voran treiben darfst. Kannst ja alle paar Monate mal wieder nen Botenartikel schreiben. ^^
22.9.2007, 20:34
Elwin
Ich kann mich für die „früher war alles besser“-Threads überhaupt nicht begeistern, weil ich viele Sachen der frühen Zeit heute nicht mehr mit der Kneifzange anfassen würde.
Das ist wie mit den Autos. Es gibt viele Leute, die sehr für den VW Käfer oder den allerersten VW Bulli schwärmen. Die Dinger sind laut, unkomfortabel, langsam und sicherheitstechnisch untauglich, aber es ist halt das Gefühl der Nostalgie, das alle anderen Einwände beiseitewischt.

Aber hier geht meine Sichtweise wohl konträr zu der in den Foren vorherrschenden. Ich will mir kein Käfer-Cabriolet kaufen, das undichte Stoffdach mit Klebeband abdichten und bei Tempo 80 unter ohrenbetäubendem Lärm und stinkendem Qualm über die Landstraße fahren, um das Gefühl von '69 noch einmal einzufangen (natürlich bin ich mir bewusst, dass die meisten der hier Mitlesenden '69 noch kein Auto gefahren sind). Mir bedeutet es nichts, diese Gefühl wieder aufleben zu lassen.

Jetzt muss ich natürlich wieder zurück zum Rollenspiel kommen. Auch da ist es meiner Meinung nach das Gefühl der Nostalgie, die alten Sachen besser zu finden als die neuen. Es liegt jedoch nicht an den neuen Sachen, denn die gleiche Diskussion gab es schon 1998 nach der Borbarad-Kampagne. Das bedeutet, das „gute alte Aventurien“ liegt schon mindestens 10 Jahre zurück und das ist angesichts der gesamten Existenz Aventuriens von 23 Jahren ein stolzes Alter. Wenn man das Jahr 1908 (Serienfertigung des Ford Modell T) als Beginn des Automobils festlegt, dann wären beim gleichen Verhältnis alle Autos mit späterem Produktionsdatum als 1968 nicht mehr zur „guten alten Zeit“ gehörig, womit auch der Traum von '69 zerplatzen würde (dies aber nur als Seitenbemerkung).

Ich finde, das allerorten zu findende Gefühl der Nostalgie beißt sich ziemlich stark mit der ebenfalls fast überall anzutreffenden Meinung, dass die Regionalspielhilfen seit 2004 die Vorgänger in der Regel deutlich übertreffen.
Das lässt mich ratlos zurück, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die 28-Seiten Kurzabenteuer, deren Umfang maximal dem eines heutigen Anthologie-Abenteuer enspricht, so viel besser waren als die heutigen Abenteuer oder dass die früheren Romane (die ich für derart schlecht befand, dass ich fast 10 Jahre lang keinen DSA-Roman mehr anrührte) einen so großen positiven Einfluss hatten. Bei längerer Betrachtung fallen für mich nach und nach alle Vergleiche der Publikationen zuungunsten des Alters aus.

Daher muss es wohl das Spiel selbst gewesen sein, von dem man so beeindruckt war. Das halte ich für äußerst plausibel, aber das schwächt natürlich die Kritik an den aktuellen Publikationen. Solche gibt es immer, aber sie verliert den Kontext zu dem „früher war alles besser“.

Aber natürlich kann ich zu keinem anderen Ergebnis kommen, denn ich bin schließlich ein Vertreter des „neuen Aventuriens“ — als eins der jüngsten Redaktionsmitglieder vermutlich sogar mehr als die anderen Kollegen. Wenn ich der Meinung gewesen wäre, „früher war alles besser“, dann würde ich heute nicht für DSA arbeiten, denn die Kritik an den alten Regeln und der Versuch der Verbesserung haben mich überhaupt erst in Kontakt mit anderen Leuten treten lassen.

Wer sich an dem aktuellen Metaplot stört (damit kann allerdings wohl nur der Metaplot des Mittelreiches und vielleicht noch des Horasreiches gemeint sein), der mag sich gerne wieder eine Etage tiefer bewegen. Klein anfangen, das wird gerade durch die neuen Regionalspielhilfen unterstützt, die ja nicht aus aus dem Metaplot-Brett bestehen. Bei dem vielen neuen Material gibt es einiges neu zu entdecken.
Bei der ganzen Kritik an dem aktuellen Mittelreich finde ich es auch ganz interessant zu erwähnen, dass das Mittelreich erst 1998-2000 erstmals detailliert beschrieben worden ist, also erst nach der Borbarad-Kampagne. Vorher gab es nur ein paar Seiten im „Land des Schwarzen Auges“ und damit war das Mittelreich eine große graue Fläche, aber natürlich eine ideale Projektionsfläche für die eigenen Vorstellungen. Vielleicht ist das der Grund, warum das neue Aventurien (wieder: gemeint ist vermutlich vor allem das Mittelreich) so oft auf Kritik stößt?…

Gruß
Chris
22.9.2007, 23:14
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Kronosjian
Hmmmmm, ich gehöre sicher eher zur Nostalgie-Fraktion unter den DSA-Spielern. Das mal vorne weg ;-)
Ich glaube der Verweis auf den bösen Metaplot ist selten als ein solcher zu verstehen, sondern resultiert mehr aus der Überforderung dessen was da aus Redaktionsstuben an „Textmassen“ und Internetforengebrabbel auf uns arme Spieler so einprasselt. Es hat also mit dem tatsächlichen Metaplot nichts zu tun.
Für meinen Teil hängt die Nostalgie vor allem daran, dass früher Aventurien für mich überschaubar war, es gab ein Dutzend prominente Meisterpersonen, einige weitere benamste Gestalten mit zweifelhafter Bedeutung und hin und wieder ein paar Ereignisse (Khomkrieg, Orkensturm, Answinkrise), die man zur Kenntnis nahm, aber wenig direkt konfrontiert war (Löwe und Rabe, vielleicht mal abgesehen). Innerhalb dieser Setzungen war ich kompetent und hatte massig Freiraum mir Barone, magische Wesen/Artefakte und historische Ereignisse aus dem Hut zu zaubern, wie ich es gerade brauchte. Und das alles ohne mit irgendwelchen offiziellen Beschreibungen in Konflikt zu geraten oder von anderen Spielern auf ebendiesen Konflikt hingewiesen zu werden. Ich denke, das ist das, was Du Chris als „graue Projektionsfläche“ bezeichnest.
Ein Markenzeichen Aventuriens war immer, dass es ein echtes Zuhause für die Spieler werden konnte, weil man sich dort eben auskannte und es trotz etwas Phantastik irgendwie eben unserem romantisiertem Mittelalterbild entsprach. Heute ist diese Vertrautheit zumindest bei mir völlig abhanden gekommen, ich habe es aufgegeben auf dem Laufenden bleiben zu wollen. Es ist einfach ökonomischer sich im Bedarfsfall einem ausführlichen mehrtägigem Quellenstudium zu unterwerfen, wie es einem studierten Historiker ja auch gut zu Gesicht steht ;-)

Ob es das Spiel selbst war, das einen so beeindruckt hat? Vielleicht ging man früher einfach mit weniger Erwartungen ran und hat unbeschwerter am eigenen Aventurien gebastelt? Bei mir zumindest könnte diese These zutreffend sein ;-)

Was nun den tatsächlichen Metaplot im Av. Boten kann ich Ludo…vigos Unverständnis gut nachvollziehen. Ich halte den Boten zwar auf dem Wege der Besserung (Stichworte: Spielhifen&Meisterinfos) aber für meinen Geschmack müsste er eine andere, stärker thematisch gebündelte und spielnähere Form haben. Da sind immer noch Artikel von beeindruckender Irrelevanz für den heimischen Spieltisch drin, ebenso tauchen öfters Meisterinformationen auf, die ihren Namen nicht verdienen. Für mich ärgerlicher ist aber, dass oftmals nicht klar wird wohin die Reise mit den Artikeln geht. Kann man sich aus den beschriebenen Ereignissen Abenteuer stricken oder kommt dann im folgenden Boten ein Nachschlag, der das inzwischen ausgetüftelte eigene Abenteuer ad absurdum führt? Das Beispiel mit dem Orkland ist da recht passend. Den Spielern jetzt über Jahre den Mund wässrig zu machen mit Artikeln die die kommende Orklandspielhilfe ankündigen ist nicht nett. Kaum hat man dann eine Idee für ein Abenteuer beienander, wie man das einbauen könnte, kommt der nächste Bote, der mir das wieder zerschießt…

So jetzt muss ich aber zu meinem Bier und den Feierabend einläuten.
Viele Grüße
Ulrich
23.9.2007, 11:11
Ludo...vigo
Schönen Sonntag erstmal!

@Elwin:

Hier schreibe ich ja nichts über die „gute, alte Zeit in der alles soviel besser war“, sondern recht zeitnah an Ergebnissen/Ereignissen seit 2006 oder nehme Bezug auf das bisherige Botenjahr 2007.

Im AB 125 haben wir bspw. den knappen Artikel über Melwyn Stoerrebrandt und das Sternenmetall…wie geht es da weiter? Wo führt der Handlungsfaden hin? Welche Folegen kann es haben daraus ein eigenes AB zu stricken, was passiert gerade im Svellttal? NICHTS über das der Bote einen aufklärt, einen an die Hand nimmt…DAS ist ein Problem der momentan in Aventurien ablaufenden Ereignisse…und keinesfalls ein nostalgisches!

@Metaplot:
Der ist nach Abschluss des JdFs nicht strukturiert, folgt keiner gängigen Linie, keine Region seit 2006 weist für mich eine erkennbare Linienrichtung auf, in die es gehen soll (ich nehme mal „Herz des Reiches“ und die MI über Selindian Hal als gute Ausnahme an!). Mir fehlt einfach eine geordnete „Blickpunkt X“ Linie im Boten die in REGELMÄSSIGEM, nicht viel zu weit auseinanderliegendem Abstand die relevanten Regionen bedient.

@Meisterpersonen:
Ähnlich wie beim Plot gehts hier keinesfalls um Nostalgie oder Herumgehänge an alten NSCen , sondern um eine GROSSE Leitidee wohin man will mit den ganzen Personen…Neues „Personal“ wird nur unzureichend positioniert, altes „Personal“ taucht schlaglichtartig auf, verschwindet dann aber über mehere Botenausgaben völligst im Dunkeln, ohne aufzuzeigen wie es ihnen ergeht, was sie vorhaben, was sie planen, wo sie sich in der Zwischenzeit befanden etc…pp.

Das ist das momentane „Gemurkse“ das mir nicht gefällt, ich beschwöre hier keinesfalls die „Allmacht“ alter DSA-Abenteuer herauf, die wie „Hexennacht“ oder andere 28 Seiten umfassten, sondern spreche über die aktuelle DSA-Problematik.

Ich habe hier das Gefühl Aventurien selbst wächst der Redax über den Kopf und man kann sich untereinander nicht einigen wo es hingeht mit dem Flaggschiff Aventurien.

Und zum neuen Mittelreich habe ich bisher, glaube ich, hier im Forum kein einziges Wort verloren, dass negativ ausgelegt werden kann, ausser uU dass Yppolita nicht weiss wo es langgeht…:-)

Das grundsätzliche Problem ist also eher ein anderes als Nostalgie oder das Nachweinen über alte Zeiten…

Ansonsten: wählt Fjadir von Bjaldorn! ;-)
24.9.2007, 16:40
Elwin
Hi Ludo,

da habe ich wohl tatsächlich an Deiner ursprünglichen Intention vorbeigeschrieben, vermutlich hab ich mich wohl recht stark von den anderen Meldungen beeinflussen lassen.

Danke für das Beispiel aus dem AB 125, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich darin kein modernes Problem sehe. Der Aventurische Bote über die „dicken Kartoffeln in Dragenfeld“ hatte ja auch keine Meisterinfo: „übrigens, Borbarad kehrt zurück!“ Auch bei meinen zwei recht gründlich durchstrukturierten Artikelserien (AB 112-115, AB 120-124) habe ich mit den Meisterinformationen anfangs noch ziemlich hinter dem Berg gehalten, einfach aus dem Spannungsmotiv heraus. Die Ausgabe mit dem erzählerischen Schwerpunkt habe ich dann für die MI genutzt (den AB 113 bzw. 124). Insofern sind diese Artikel wohl auch erstmal als anregend zu verstehen.
Aber der Sternenmetall-Artikel ist doch eigentlich ein wunderbarer Anhaltspunkt für eigene Abenteuer. Melwyn schickt Abenteurer aus. Gut, es gibt noch keine weiteren Rahmenbedingungen, aber das muss ja auch nicht. Manchmal reicht schon so eine initiale Anregung, um die Ideen sprießen zu lassen.
Ich weiß leider nicht, wie es mit dem Fortgang der Artikel bestellt ist, das ist nicht mein Spezialgebiet.

Der Metaplot ist in meinen Augen durchaus strukturiert. Den Almada-Plot hast du ja selbst schon genannt, außerdem finden sich in „Am Großen Fluss“ der Nordmarken-Albernia-Plot und in „Schild des Reiches“ das Rahmenkonzept zur Wildermark.
Die Kritik an dem Fehlen der „Blickpunkt X“-Artikellinien nehme ich mal so entgegen und leite sie weiter, weil ich sie für begründet halte. Aber ich kann nicht glauben, dass das allein Dir den Spaß an DSA verdirbt.

Bei den Meisterfiguren will ich mal die Frage stellen, wie denn eine ordentliche Positionierung der Figuren aussehen sollte, wenn du die aktuelle als unzureichend empfindest. Hier kann ich aber eine Brücke zu meinen Beitrag schlagen: wie kommt es, dass die alten Figuren so oft als gut positioniert empfunden werden? Dexter Nemrods erster Auftritt im „Wolf von Winhall“ hat ja nun keinesfalls das Zeug, ihn zur Kultfigur werden zu lassen. Und die Auftritte Herzog Waldemars in Abenteuern kann man auch an einer Hand abzählen.
Ich würde gerne den Kritikpunkt verstehen, um mir meine Gedanken darüber machen zu können. Derzeit ergibt es für mich allerdings noch nicht so recht einen Sinn.

Gruß
Chris
24.9.2007, 17:05
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Chadim
Nur mal kurz eingeworfen:
Beim Thema Melwyn und das Sternengold muss ich aber auch zugestehen, daß da wirklich etwas wenig Material an Hand gegeben ist. Das bringt den Vorteil, daß man extrem viel selbst ausgestalten kann (in der Hoffnung, daß in den nächsten Boten nicht doch noch was nachkommt), aber den Nachteil, daß viel zu wenige Randbedingungen gegeben sind, mit denen man arbeiten und die Geschichte weiterhin im aktuellen aventurischen Rshmen halten kann…
24.9.2007, 17:24
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Tsarabella
Ich brauche als Meister gar nicht von Anfang an alle Hintergrundinfos zu einem Artikel — aber es wäre extrem hilfreich, im MI-Teil die Sachen einzuorden nach „Da kommt noch was nach, dies ist ein Appetizer“ und „Tobt Euch aus, dies ist nur eine Anregung“.
24.9.2007, 17:27
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Chadim
Hmm — jupp — klingt gut, die Einführung der Sternchen-Artikel. ;-)
24.9.2007, 19:40
Luzifel
@Chadim: Sternchenartikel… Gute Idee — so wie bei den Mysteria&Arcana damit man weis welche Ideen zum Abschuss freigegeben sind…

Grüße, Luzifel der diese Idee gefällt…
24.9.2007, 19:44
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Chadim
Können das Britta und Uli ja mal vorschlagen. Für undenkbar halte ich das jedenfalls nicht…
25.9.2007, 09:17
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Dom
Tolle Idee :) Ich fänd es dann aber gut, wenn die Sternchen oder nicht-Sternchen im MI-Teil als Liste auftauchen würden, d.h. wenn nicht die Artikel selbst mit Sternchen gekennzeichnet sind.
25.9.2007, 12:31
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Chadim
Ja — klar. Die Spieler müssen ja nicht unbedingt wissen, ob nun noch etwas folgt, oder nicht…
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