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20.9.2007, 11:41
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Ludo...vigo

Hallo liebe/alte/neue Forumshasen!

Der gute Ludo hat sich seit mehr als einem 3/4 Jahr in sehr vielen DSA-Belangen sehr kurz gehalten…kein WolkenturmCon, kein RatCon, keine Forumstexte ausschweifender Natur mehr.

Der Grund dafür ist zum einen eine Weiterbildung die ich im März begann,die mich sehr in Anspruch nimmt, zum anderen die „Un"lust an unserem geliebten Rollenspiel DSA.

Ich hatte vor einigen Tagen auch dazu einen Beitrag im Alveran-Forum verfasst, dieser ist jedoch im Wust von Regelfragen zu Bogenschützen völligst untergegangen.:-(
Die Abstinenz in DSA-Belangen dreht sich um mehrer Punkte:

(ich fasse mich mal recht kurz, wegen anstehender Arbeit, aber ich versuche übers WE mal ausführlicher zu werden)

-wo will das Rollenspiel nach JdF hin: will die Spielwelt fantastischer werden? will sie weiterhin dem arg überstrapazierten Fantastischem Realissmus frönen?

-wo geht die Regeledition hin? wird altes modifiziert und designt, oder werden neue Pfade beschritten?

-wo gehen all die interessanten Meisterpersonen hin? warum hört man nichts mal vom Aikar, von meinen ach so geliebten Orks? es werden Plotstränge angerissen ohne gezielt weitergeführt zu werden…

-DSA „zerfasert“ für mein Gefühl viel zu sehr, viel zu deutlich in keine erkennbare klare Richtung! mir fehlt der Durchblick im Metaplot den ich nach 21 Jahren DSA doch hatte! Ich kann mich nicht mehr mit neuen NSCen und ihrer Darstellung anfreunden, die alten vermisse ich doch arg

-die Hintergrundgeschichte bestimmter Personen wird aufs Ärgste gebogen und verzerrt (siehe die Galotta-Biographie, die mMn alles andere als passend ist)!

Kurzum gesagt hat mir dies im letzten Jahr meinen Spass an DSA vergällt, der Bote flattert ins Haus (seit 1993 sind mein Bruder und ich fleissige Abonennten!) und Ludo wirft ohne grosses Interesse n Blick drüber.

Wenigstens spielen tue ich „unser“ Spiel noch…als Spieler und damit als Andergaster Kampfmagus. Allerdings ist meine SL-Zeit nach JdF definitiv erstmal beendet, nach 2,5 Jahren Kampagnenarbeit bin ich regelrecht ausgebrannt und lustlos was Leiten betrifft.

Ihr lest es:

Die DSA Manie ist mir abhanden gekommen und hier, im neuen Forum für DSA-Füchsinnen und Füchse wollte ich das mal kundtun…

Dann hoffe ich mal auf Antworten bzw. einige Statements…

MlG

Ludo…vigo
(aka Uwe M.)
20.9.2007, 12:49
thorsten
Lieber Ludo…vigo,

zum Teil versteh ich Dich, auch wenn es bei mir nicht so weit ist. Zum einen liegt dies daran, dass wir uns DSA3 erhalten haben und eher klassisch spielen, es gibt bei uns keine halborkischen Finanzbeamten mit Vorteil „soziale Anpassungsfähigkeit“; auch habe ich nie den Boten konsumiert…

Aber gerade das JdF ist anstrengend, eine großartige Kampagne mit vielen Fehlern, was aber auch am Umfang liegt. Denk doch mal, allein das 2. Kapitel von RdK wäre in der guten alten Zeit eine Kampagne in 3 Bänden gewesen.

Das viele gute NSCs verheizt wurden und neue nur unzureichend aufgebaut wurden (manches braucht eben Zeit und nicht nur nen Briefspielartikel), stört mich auch immens. Die Gruppe merkt sich kaum noch Namen, wozu auch, morgen ist eh alles anders.

Dennoch sehe ich die zukünftige Entwicklung mit großer Erwartung, die heilige Kuh_Verehrung im südlichen Mittelreich im Hinblick auf den guten Aikar, evtl. Adolf Haffax der Große als böser Militärherrscher ohne Dämonenüberschuss, dann die Schuppentierchen, Al Anfa und Kalifat, sehr viel Potential…
aber nach JdF werde ich die Gruppe erst mal in eine heitere AlAnfa-Piraten-Südsee-Chorhop Kampagne stürzen…darauf freu ich mich auch schon.

Lieben Gruss, thorsten
20.9.2007, 13:54
rillenmanni
Mein Rat ist gar nicht inhaltlich: Mindere einfach Dein Problembewußtsein. Eine Krise muß noch lange kein Problem sein. DSA-Krisen habe ich auch, dh einfach keine Lust, mich irgendwo voll reinzuhängen, und zwar aus unterschiedlichen Gründen. Spiele einfach Deinen Andergaster und habe ein bißchen Spaß dabei, guck immer mal wieder hier vorbei und halte die Kommunikation aufrecht (!) und hüte Dich vor „Entscheidungen“: Nur weil Du in einer Krise steckst, mußt Du nicht beschließen, mit irgend etwas aufzuhören. Heute Krise, morgen nicht. Zwischendrin viel Spaß gehabt, kein Problem.
20.9.2007, 14:07
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Dom

Zitat von Ludo…vigo:

-wo will das Rollenspiel nach JdF hin: will die Spielwelt fantastischer werden? will sie weiterhin dem arg überstrapazierten Fantastischem Realissmus frönen?

-wo geht die Regeledition hin? wird altes modifiziert und designt, oder werden neue Pfade beschritten?

-wo gehen all die interessanten Meisterpersonen hin? warum hört man nichts mal vom Aikar, von meinen ach so geliebten Orks? es werden Plotstränge angerissen ohne gezielt weitergeführt zu werden…

-DSA „zerfasert“ für mein Gefühl viel zu sehr, viel zu deutlich in keine erkennbare klare Richtung! mir fehlt der Durchblick im Metaplot den ich nach 21 Jahren DSA doch hatte! Ich kann mich nicht mehr mit neuen NSCen und ihrer Darstellung anfreunden, die alten vermisse ich doch arg

-die Hintergrundgeschichte bestimmter Personen wird aufs Ärgste gebogen und verzerrt (siehe die Galotta-Biographie, die mMn alles andere als passend ist)!
Hm, das hört sich so an, als trauerst du im Wesentlichen dem guten alten Aventurien nach… Eigentlich kann man dem doch sehr einfach abhelfen: Ignoriere einfach die Setzungen durch die Redax und spiele auf der Welt, die dir gefällt!

Aber, das ist ja leichter gesagt als getan… auch ich habe beispielsweise keine feste Runde StoryDSA, obwohl ich die Regeln deutlich lieber mag als die offiziellen. Daher die Frage: Warum spielst du nicht einfach auf der Welt, die dir gefällt?

Potenzielle Antworten:
- Deine Mitspieler wollen gerne das aktuelle Aventurien spielen.
- Dir gefällt grundsätzlich, dass die Redax eine Art SL für alle ist und dass jemand da ist, der von außen Ideen vorgibt. Nur leider missfallen dir die Ideen.
- Du trauerst dem Spielgefühl von früher (TM) nach, das will sich aber nicht mehr einstellen.

Als ich damals in einer ähnlichen Situation war und das gute, alte, mir bekannte Aventurien zu schwinden drohte (1992, als Hal verschwand und der alberne Bote 37 kam), hörte ich für über 10 Jahre mit DSA auf. Damals gabs aber auch privat einige Veränderungen (mein Freundeskreis hatte sich verändert). Jedenfalls haben wir dann im Wesentlichen was eigenes gespielt (ABIMA), LARP kam hinzu (Draccon IV, Silvester 1992/1993) und verschiedene Systeme wurden getestet (Shadowrun, damals noch in Version 1 bzw. 2.01D; AD&D; Plüsch, Power und Plunder; In Nomine Satanis; Ruf des Warlock), Magic und andere Kartenspiele kamen dazu. Im Studium habe ich dann einige Jahre praktisch gar nicht mehr P&P gespielt bzw. es wurde sehr dünn. Neben Paranoia und einem Ausflug in die WoD gabs seit 2000 dann eigentlich nur noch (A)D&D.

Aber was ich eigentlich sagen will: Jetzt bin ich seit einigen Jahren zurück bei DSA und sehe der Zukunft gespannt entgegen. Vor allem klammere ich mich jetzt nicht mehr an offizielle Vorgaben; wir spielen so, wie es uns am meisten Spaß macht und nicht so, wie man es aus den Regelbüchern herausinterpretieren kann. Wir spielen relativ selten und dann auch noch verschiedene Spiele (derzeit vor allem neben DSA noch D&D) in drei unterschiedlichen Gruppen.

Ich schließe mich daher einfach rillenmannis Rat an: Mindere einfach Dein Problembewußtsein und spiele so, wie es dir gefällt. Und darüberhinaus: Treffe dich ruhig mal mit anderen (z.B. mit uns ), probiere was Neues aus und habe Spaß.
20.9.2007, 14:25
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Jens

Zitat von Dom:

- Du trauerst dem Spielgefühl von früher (TM) nach, das will sich aber nicht mehr einstellen.
Das ist so ein Punkt den ich früher hatte. Früher war es einfach einfacher, lag auch am System und dass ich mich als SL oder Spieler nicht habe einschränken lassen. Coole Aktion? Probe => Fertich. Schön wars.
Aber „das alte wiederherstellen“ ist so schwer, bei mir war es leider nicht möglich. Stattdessen habe ich erst das neue bekämpft und mich dann ein wenig mit ihm angefreundet, sehe jetzt wenige Möglichkeiten mehr als früher und bin fast froh darüber, wenn ich nicht so viel Zeit und Mühe investiert hätte.
Aber das sind nur die Regeln.

Die Welt, ja die Welt, wenn sie nicht gefällt ist „änder sie doch ab“ ein oft gehörter und wenig nützlicher Rat. Es kommt ganz drauf an mit wem du spielst, aber die Kommunikation mit den anderen fällt dann natürlich etwas, weil du nicht mehr „am Puls der Zeit“ bist, den DSA so schnell vorgibt. Das heißt entweder du löst dich weitgehend davon und diskutierst auch kaum mehr mit (seitdem finde ich das Jahr des Feuers übrigens wieder fast besser) oder aber du versuchst es immer und immer wieder, dranzubleiben, was natürlich schwierig wird, wenn du die Entwicklungen „wieder mal“ nicht gut findest.
Du kannst natürlich auch anfangen, sarkastisch über das Spiel herzuziehen (und das vielleicht in einem Blog aufziehen ;-) ) und so zu versuchen wieder auf Tuchfühlung zu kommen. Das Interesse ergibt sich automatisch in diesem Fall, kann ich dir sagen ;-)

Schließlich die NSCe: doof. Denken noch mehr so wie du? Wenn ja: PROJEKT RETO! Setzt euch zusammen, nehmt euch die besten NSCe von damals, die besten Settings, tragt das Material zusammen, schreibt vielleicht (je nach Lust und Laune) was frisches dazu und ZACK hat man ein wunderbares Setting Aventurien 4 Reto oder so. Den Zeitpunkt bestimmt die Gruppe selbst, aber ich garantiere dir, dass da eine schöne Spielwiese herauskommt, auf der man viele schöne Abenteuer spielen kann und wofür dann evtl. sogar extra welche geschrieben werden. Interesse?
20.9.2007, 15:43
rillenmanni
Und nun doch noch etwas Inhaltliches:

* Das Gefühl, nicht mehr mitzukommen, habe ich auch, das begann allerdings schon Mitte/Ende der 90er und wurde durch den enorm gestiegenen Ausstoß noch verstärkt. Macht mir aber nix. Ich persönlich als Perfektioniste bin gern bereit, ausführliche Recherche zu betreiben, sollte ich detailliertes Hintergrundwissen benötigen. Insofern kann ich im Zweifelsfall noch immer als Hintergrundkenner gelten.
* Jensemanns Idee ist gut: Ein Retro/Reto-Spiel ist genau das richtige für Dich! Dann mußt Du nicht den aktuelle Hintergrund verbiegen, er kann Dir aber dennoch egal sein. =)

Und immer gilt: Locker bleiben und den Dialog aufrecht erhalten!
20.9.2007, 17:00
Luzifel
Was Jens Vorschlag auf der Ret(r)o-Schiene angeht:
Es gibt doch das Dunkle-Zeiten-Projekt wo auch Quendan mitgearbeitet hat — das schlägt in die gleiche Kerbe, nur dass es noch weiter zurück liegt. Der Reto-Vorschlag hat aber natürlich den Vorteil, dass Haffax, Sanin und Galotta alle noch bei den Guten sind und auch Waldemar der Bär und die ganzen Klassiker-NSC´s noch da sind… Hm…

Grüße, Luzifel…
20.9.2007, 17:15
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Chadim
Ich sehe das auch so:
Warum 1030 BF spielen, wenn man 1015 BF doch viel mehr Spaß hatte? Die ganzen alten NSCs wieder auspacken und weiterverwenden.

Ansonsten gibt es noch die andere, wesentlich aufwendigere Methode: Selbst unter die Authoren gehen und bei den anderen Authoren Lobbyarbeit leisten (und wo könnte man das besser als hier? ;-)), damit die Welt wieder einen Verlauf nimmt, wie sie dir gefällt…
20.9.2007, 20:12
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Ritter Rowin von Schwertbergen
Hmm, äußere Veränderungen mögen vielleicht auch eine Rolle gespielt haben. Unsere Gruppe ist irgendwie nicht mehr die alte — wie auch, ich bin rund 500 Kilometer weiter östlich als meine Mitspieler. Wir werden sehen müssen, was uns die Zukunft bringt. Das hat zwar viel mit Passivität zu tun, aber etwas anderes bleibt uns nicht übrig. Wir haben auch gruppeninterne Probleme, die ich hier nicht erörtere, da ich sie auch nur selten live miterlebe und sie außerdem leider unumgänglich sind.

Ludo hielt übrigens keinesfalls das JdF schlecht — kann er auch gar nicht, denn was er als unser SL damals aus dem (Sinngemäß) Schund gemacht hat, hat uns alle am Spieltisch be- und gerührt. Seiner Meinung nach hat nur die Redax anschließend alles zerfasern lassen, ohne subjektiv „würdige“ Fäden aufzugreifen. Stattdessen hat sie ein breites Flickwerk aus bunten Einwürfen kreiert, ohne Stringenz und ohne Ziel. Natürlich mag es jeden Briefspieler mit stolzgeschwellter Brust die Würfel rollen lassen, wenn er den Namen seines Chars in einer offiziellen Publikation liest, aber soll man demzuliebe wirklich den Aikar mit keinem Wort mehr erwähnen? Wir sind keine Briefspieler. Wir haben unsere eigenen Toten, die wir ehren und unsere eigenen Lebenden, die wir hassen, lieben, fürchten, beschützen und… wiedersehen wollen. Allerdings bleibt uns das in letzter Zeit viel zu oft von offizieller Seite verwehrt.
20.9.2007, 20:41
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Jens
Da bräuchte die Redax aber wesentlich mehr Ressourcen und Ulisses auch, die bedienen ja schon den erwarteten normalen Kundengschmack. Wenns sowas „exotisches“ (sorry, aber in Aventurien ist für mich jede Rasse die mehr als 0 GP kostet, inzwischen exotisch, wenn ich schon so Sätze höre wie „Fabelwesen wie Elfen und Zwerge brauche ich nicht in meinem Aventurien"… :-( ) wie ein Ork ist, gibts wenige Möglichkeiten:
=> Den Herrn Gosse und Ulisses so lange hauen bis er in dieser Nische was schreiben darf
=> Der Redax klar machen, dass sowas total gewünscht wird
=> Den Fans klar machen, dass sie sowas wünschen
=> selbst was bauen
20.9.2007, 21:13
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Chadim
Nich den Elwin hauen! Der is doch so lieb…
20.9.2007, 21:28
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Jens
Ach er hält das aus, er hat ein dickes Fell ;-)
Ich glaube ihn müsste man auch weniger lange hauen als den Verlag. Oder eben den verantwortlichen Chefredakteur…
21.9.2007, 00:38
Thimorn

Zitat:

-wo will das Rollenspiel nach JdF hin: will die Spielwelt fantastischer werden? will sie weiterhin dem arg überstrapazierten Fantastischem Realissmus frönen?
Das fragen wir uns in unserer Gruppe auch. Was sollen diese Ereignisse in JdF wie z.B. die fliegende Festung + Magnus Opum, Fragmentierung des Mittelreichs, Adelsversammlungen?
Einige Ereignisse scheinen ja vielmehr
Andere sollen einfach nur eine Plausabilität herstellen (Zerschlagung durch Fliegende Festung, Fragmentierung durch Adelsversammlung und Streit), sind aber richtig lächerlich. z.B. die Inszinierung des Magnus Opum und die fliegende Festung oder auch dass Jast Gorsam nicht seine Truppen gegen den „Feind von so ziemlich allen“ schickt, sondern lieber Hegemonialpolitik betreibt. Es geht um nichts anderes als das größte und wichtigste Feindbild, das die DSA-Redaktion ersonnen hat, und der macht seinen eigenen Kram. Deswegen finde ich auch die Schwarzen Lande so unspielbar. Was jetzt nur kommt ist diese Fehler auszuräumen.
Und alleine dieser Wildwuchs an Paktierern und Dämonen nervt doch schon gewaltig.

Was wir uns auch fragen, gibt es daneben noch bestimmte Gründe für diese Ereignisse?
- Bombastische Elemente um pubertierende Jugendliche anzuziehen. Immerhin muss jedes Unternehmen schauen, wo es bleibt.
- Adelsspieler, die gehätschelt werden. (Die Almadagruppe hat aber auch gezeigt, dass es anders geht. Man denkt sich etwas aus und die Redaktion verhackstückelt es zu einem Kreuzzug.)

Zitat:

-wo gehen all die interessanten Meisterpersonen hin? warum hört man nichts mal vom Aikar, von meinen ach so geliebten Orks? es werden Plotstränge angerissen ohne gezielt weitergeführt zu werden…

-DSA „zerfasert“ für mein Gefühl viel zu sehr, viel zu deutlich in keine erkennbare klare Richtung! mir fehlt der Durchblick im Metaplot den ich nach 21 Jahren DSA doch hatte! Ich kann mich nicht mehr mit neuen NSCen und ihrer Darstellung anfreunden, die alten vermisse ich doch arg
Das Problem sehe ich eher darin, dass die neuen Personen zu unscharf sind. Die werden zu schlicht und zu spärlich präsentiert. Die Redaktion setzt eher auf effektheischende Beschreibungen. Das finde ich schlimmer als in den Beschreibungen von vor 15 Jahren. Das ist weitgehend plakativ und oberflächlich geworden. Das betrifft nicht nur Personen, sondern auch „Kulturen“ (z.B. Novadis und Tulamiden).
JdF ist ein hervorragendes Beispiel dafür, aber z.B. auch schon Borbelkampagne. Personen werden nur ganz kurz eingeführt und verschwinden wieder. Wenn man eine Integration der Spieler in den Hintergrund anstrebt, dann sollte da schon mehr vorkommen als ein mehr oder weniger zufälliges Gespräch. In JdF, wäre gerade das Turnier und die Queste mit den Greifen wäre hervorragend gewesen, um die Spieler mit Adligen zusammen zu bringen. Darauf hätten die Spieler dann in AdA zurückgreifen können.

Was ich aber eher als Dein persönliches Problem sehe, ist der Metaplot. Es gibt keinen übergeordneten Metaplot mehr, wenn es ihn denn überhaupt gegeben hat. Ob der grundsätzlich wichtig ist, wage ich zu bezweifeln.
21.9.2007, 00:48
rillenmanni
Auch auf die Gefahr hin, daß wir hier von einem Lude-the-Dude-Hätscheln zu einer inhaltlichen Diskussion wechseln: Ich komme aus dem Briefspiel, aber ich und andere haben die JdF-Abenteuer keineswegs erlebt als „Hätscheln der Adelsspieler“, die nun Grund für eine „stolzgeschwellte Brust“ haben müßten. Kritiken an den drei Abenteuern sind gerechtfertigt, aber es ist bitte nicht schon wieder das Briefspiel als Sündenbock für verminderten Spielspaß heranzuziehen. Das ist allzu einfach.
21.9.2007, 01:27
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Chadim
Wobei ihr euch imho ein wenig stark am JdF aufzuhängen scheint. Ich fand das JdF gelinde gesagt auch nicht prikelnd, allerdings ist das doch nicht alles, was das heutige DSA zu bieten hat. Von jenen Abenteuern, die ich von den heutigen kenne sind die wenigsten solcherart „overpowered“ wie das JdF ist — fliegende Festen sind und bleiben zum Glück doch noch immer die Ausnahme…
21.9.2007, 09:02
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Keideran Labharion der Schüler
Aber sie sorgen für einen fahlen Beigeschmack …

Aber zum Glück gibt es noch die Königsmacher und das grandiose Weiden — und in letzteres ziehe ich mich jetzt spielleiterisch auch zurück, da weiß man was man hat und die verantwortlichen scheinen mir einige der wenige, die noch wissen, die wichtig gute Meisterpersonen sind, auf die man bauen kann.

Meine Meinung zu der Schwachsinnsidee, dass es keine strahlenden Meisterpersonen mehr geben darf, weil dann die Helden als solche abgewertet werden, ist ja allgemein bekannt. Und hier liegt auch ein ganz großer Punkt, an dem mir die offizielle Linie zu DSA leidig wird.
21.9.2007, 09:59
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Dom
Was die NSCs angeht: MMn müssen diese auch erstmal wachsen… Figuren werden nicht durch die Erwähung ihres Namens cool oder durch die Beschreibung, sondern durch Taten, die sich „miterleben“ lassen (durch Romane, Abenteuer oder auch im Boten).

Wie können denn solche NSCs überhaupt zu Publikums-Lieblingen werden? Ich denke, die Klischees die z.B. ein Waldemar oder ein Dexter bedient haben, sind da schon sehr hilfreich. Ich bin eh kein Freund von komplizierten Persönlichkeiten im Spiel, denn diese lassen sich nur sehr schwer rüberbringen und bleiben auch nicht so haften wie „der gute Ritter“, „die böse Hexe“ oder „das süße Mädchen“. Man kann mit diesen Klischees natürlich auch spielen und bewusst einzelne Dinge verändern: „der schusselige Ritter“, „die katzenhassende Hexe“ oder „das hinterhältige Mädchen“.
21.9.2007, 13:41
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Chadim
Hmm — naja — zwar sind in den letzten Jahren einige Klassiker drauf gegangen, aber mMn existieren ja noch einige Figuren, die nur mal wieder reaktiviert werden müssen. Beispiele fallen mir da schon ein: Der letzte Hjaldinger, Thesia von Ilmenstein, Jucho von Dalentin-Persanzig, Ugo von Eschenfurt (!), Fjadir von Bjaldorn aus der neuen Riege, Aldi von Notmark, Aikar Brazoragh (oder wie der auch immer geschrieben wird), Nahema, Hasrabal, Walpurga von Löwenhaupt, Ruban der Rieslandfahrer, Rakorium, Thomeg.
Ihr müsst hier nicht unbedingt bei allen zustimmen, aber insgesamt hoffe ich gezeigt zu haben, daß es durchaus noch passende Charaktere gibt. Und gerade du, Keidi, kannst da doch ansetzen und hier ein paar alte Helden wieder reinbringen… ;-)
21.9.2007, 14:36
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Jens
Und was ist mit Mantka Riiba, der Kunga Suula? Ich finde der Metaplot ha hauptsächlich eine Richtung: der Mensch, das allesbestimmende Wesen. Die anderen Völker kommen ja kaum mal vor :'(
Es gibt so viele schöne NSCe die man nutzen kann. Es gibt aber auch viele menschliche NSCe die man etablieren will, weil das, was früher unter „Ach DSA, war das nicht dieser Soap-Opera Metaplot?“ lief, jetzt scheinbar kultiviert wird.
21.9.2007, 15:14
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Chadim
Jupp — bei den Goblins gibt's noch die Kunga Suula, bei den Orks Aikar.
Bei den Elfen mag ich Alechandriel gerne, auch wenn ich den Verlust von Naheniel und vom Roten Pfeil schon sehr schade fand.
Bei den Achaz kenn ich mich ehrlich gesagt zu wenig aus, aber da gäb's noch deren böse Oberherrscherin, die Skrechu. ;-)
Bei den Zwergen gäb's z.B. Xenos oder Pokalos… ^^
21.9.2007, 16:26
Heshinyazia
Jetzt würde ich sagen: die Relevanz eines NSCs erkennt man daran, wie stark die Reaktion der Spieler ist, wenn sie ihm begegnen. Als ich das erste Mal auf Raidri traf fand ich ihn blöd und dachte der Meister packt da eine seiner Jugendsünden aus…

Wenn aber bei einem Larp alle sofort in Respektsstellung verfallen, wenn Thesia von Ilmenstein kommt, dann ist das vielleicht primär ein Kompliment an die Auswahl der Darstellerin aber sekundär auch ein Kompliment an Thesia selbst. Und wir hatten auch schon die KunguSuula, die auch erhebliche Reaktionen hervorrief.
21.9.2007, 17:00
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Jens
Ist die auch schonmal in einem LARP aufgetreten? Wer hat sie denn dargestellt? Das find ich ja super :-D

@Pokallos: den gibts noch? Gott was bin ich froh, dass Zwerge so langlebig sind. :-D

Darüber sollte wirklich mal jemand Abenteuer schreiben! Ich merke wie ich grade der Nostalgie verfalle…
21.9.2007, 17:24
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Chadim
Jupp — wir hatten Thesia auf Larpmeystergilde 11 — allerdings hab ich mir den Namen der Spielerin nicht gemerkt. Heshinyazia, kannst du da aushelfen?

Und Pokallos existiert meines Wissens nach noch…
22.9.2007, 12:09
Ludo...vigo
@alle:
Danke für die vielen Rückmeldungen! :-) Da fühlt man sich doch gleich wieder „heimisch"…

@JdF:
Mit dieser Kampagne hatte ich tatsächlich keinerlei Probleme, mir hat sie als SL sogar sehr, sehr viel Spass gemacht, mich allerdings auch einiges an Nerven gekostet, nunja…seit November ist da auch der Magnum-Opus Ofen aus…(der letzte Spielabend: WOW!)

@Metaplot:
Ich habe derzeit einfach dass Gefühl, dass gerade im Boten die falschen Settings bzw. Personen bedient werden…er reizt mich einfach vom Inhalt gerade gar nicht—gerade im AB 125 nur kurz durchgeblättert: wasn mit Thesia???

Ich meine einfach zu sehen, dass interessante Handlungsfäden beginnen ("Sternenregen im Svellttal"+des Aikars Pläne, seit AB 103) die dann aber aufgrund mir nicht nachvollziehbaren Gründen überhaupt nicht weiterverfolgt werden. Vielleicht ist das keine grosse Sinnkrise bei DSA, aber mich stört es enorm. Gerade im Bezug auf Lutisana und Leomar, die Kuunga Suula, Uigar Kai, Yppolita , Nahema, Tula von Skerdu vermisse ich die regelmässige Positionierung im aventurischen Tagesgeschehen…das fehlt mir einfach. Romane, Botenartikel, Abenteuer führen weg von derartigen „V.I.P´s“ und ermüden einfach nur an einem Wust uninteresanter Nebenschauplätze und belanglosem Personengeplänkel. Es wird in Aventurien einfach am falschen Ende gespart, finde ich.

Ich spiele unser Rollenspiel weiterhin , aber mir fehlt der „grosse Masterplan“ , der nachvollziehbare Faden, das packende früherer Jahre einfach…:-(

Und zum Thema „Königsmacher-Kampagne“: die würde mich zwar reizen, aber in der momentanen Situation (siehe des Ritters Beitrag!) und ohne „Masken der Nacht“ bleiben das alles ungelegte Eier.

@Retro-Spielen:
Gute Vorschläge, aber keiner brauchbar…ich will ein spannendes fortlaufendes Aventurien aktueller Chronologie, keine Vergangenheitsflucht, das habe ich ich im realen Leben oft genug (@Rowin: ;-), Stichwort: Dorffeschdd )und brauche es nicht auf meiner „Insel DSA"…

Mal sehen was die Zukunft bringt, hätscheln muss nicht sein, aber ich habe halt gerade durch die Galotta-Roman-Diskussion gelernt, dass das neue DSA (ab ca. 2006) oftmals eine Richtung einschlägt…die mir metaphorisch gesprochen…den Buckel runterrutschen kann.

Soweit:

Ludo…vigo
22.9.2007, 12:24
E-Mail – WWW
Chadim
Hmm — also die Masken der Macht Verspätung finde ich auch seeeehr unschön.

Zum Thema offizieles Aventurien und zu viele offene, nicht weitergetriebene Handlungsstränge:
Ich weiß, das klingt jetzt blöd, und ist aus Konsumentensicht sicher nicht die beste Lösung, aber: Wenn du nicht weitergetriebene Handlungsstränge gut findest, dann schreib doch einfach mal Britta und frag, ob du den voran treiben darfst. Kannst ja alle paar Monate mal wieder nen Botenartikel schreiben. ^^
22.9.2007, 20:34
Elwin
Ich kann mich für die „früher war alles besser“-Threads überhaupt nicht begeistern, weil ich viele Sachen der frühen Zeit heute nicht mehr mit der Kneifzange anfassen würde.
Das ist wie mit den Autos. Es gibt viele Leute, die sehr für den VW Käfer oder den allerersten VW Bulli schwärmen. Die Dinger sind laut, unkomfortabel, langsam und sicherheitstechnisch untauglich, aber es ist halt das Gefühl der Nostalgie, das alle anderen Einwände beiseitewischt.

Aber hier geht meine Sichtweise wohl konträr zu der in den Foren vorherrschenden. Ich will mir kein Käfer-Cabriolet kaufen, das undichte Stoffdach mit Klebeband abdichten und bei Tempo 80 unter ohrenbetäubendem Lärm und stinkendem Qualm über die Landstraße fahren, um das Gefühl von '69 noch einmal einzufangen (natürlich bin ich mir bewusst, dass die meisten der hier Mitlesenden '69 noch kein Auto gefahren sind). Mir bedeutet es nichts, diese Gefühl wieder aufleben zu lassen.

Jetzt muss ich natürlich wieder zurück zum Rollenspiel kommen. Auch da ist es meiner Meinung nach das Gefühl der Nostalgie, die alten Sachen besser zu finden als die neuen. Es liegt jedoch nicht an den neuen Sachen, denn die gleiche Diskussion gab es schon 1998 nach der Borbarad-Kampagne. Das bedeutet, das „gute alte Aventurien“ liegt schon mindestens 10 Jahre zurück und das ist angesichts der gesamten Existenz Aventuriens von 23 Jahren ein stolzes Alter. Wenn man das Jahr 1908 (Serienfertigung des Ford Modell T) als Beginn des Automobils festlegt, dann wären beim gleichen Verhältnis alle Autos mit späterem Produktionsdatum als 1968 nicht mehr zur „guten alten Zeit“ gehörig, womit auch der Traum von '69 zerplatzen würde (dies aber nur als Seitenbemerkung).

Ich finde, das allerorten zu findende Gefühl der Nostalgie beißt sich ziemlich stark mit der ebenfalls fast überall anzutreffenden Meinung, dass die Regionalspielhilfen seit 2004 die Vorgänger in der Regel deutlich übertreffen.
Das lässt mich ratlos zurück, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die 28-Seiten Kurzabenteuer, deren Umfang maximal dem eines heutigen Anthologie-Abenteuer enspricht, so viel besser waren als die heutigen Abenteuer oder dass die früheren Romane (die ich für derart schlecht befand, dass ich fast 10 Jahre lang keinen DSA-Roman mehr anrührte) einen so großen positiven Einfluss hatten. Bei längerer Betrachtung fallen für mich nach und nach alle Vergleiche der Publikationen zuungunsten des Alters aus.

Daher muss es wohl das Spiel selbst gewesen sein, von dem man so beeindruckt war. Das halte ich für äußerst plausibel, aber das schwächt natürlich die Kritik an den aktuellen Publikationen. Solche gibt es immer, aber sie verliert den Kontext zu dem „früher war alles besser“.

Aber natürlich kann ich zu keinem anderen Ergebnis kommen, denn ich bin schließlich ein Vertreter des „neuen Aventuriens“ — als eins der jüngsten Redaktionsmitglieder vermutlich sogar mehr als die anderen Kollegen. Wenn ich der Meinung gewesen wäre, „früher war alles besser“, dann würde ich heute nicht für DSA arbeiten, denn die Kritik an den alten Regeln und der Versuch der Verbesserung haben mich überhaupt erst in Kontakt mit anderen Leuten treten lassen.

Wer sich an dem aktuellen Metaplot stört (damit kann allerdings wohl nur der Metaplot des Mittelreiches und vielleicht noch des Horasreiches gemeint sein), der mag sich gerne wieder eine Etage tiefer bewegen. Klein anfangen, das wird gerade durch die neuen Regionalspielhilfen unterstützt, die ja nicht aus aus dem Metaplot-Brett bestehen. Bei dem vielen neuen Material gibt es einiges neu zu entdecken.
Bei der ganzen Kritik an dem aktuellen Mittelreich finde ich es auch ganz interessant zu erwähnen, dass das Mittelreich erst 1998-2000 erstmals detailliert beschrieben worden ist, also erst nach der Borbarad-Kampagne. Vorher gab es nur ein paar Seiten im „Land des Schwarzen Auges“ und damit war das Mittelreich eine große graue Fläche, aber natürlich eine ideale Projektionsfläche für die eigenen Vorstellungen. Vielleicht ist das der Grund, warum das neue Aventurien (wieder: gemeint ist vermutlich vor allem das Mittelreich) so oft auf Kritik stößt?…

Gruß
Chris
22.9.2007, 23:14
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Kronosjian
Hmmmmm, ich gehöre sicher eher zur Nostalgie-Fraktion unter den DSA-Spielern. Das mal vorne weg ;-)
Ich glaube der Verweis auf den bösen Metaplot ist selten als ein solcher zu verstehen, sondern resultiert mehr aus der Überforderung dessen was da aus Redaktionsstuben an „Textmassen“ und Internetforengebrabbel auf uns arme Spieler so einprasselt. Es hat also mit dem tatsächlichen Metaplot nichts zu tun.
Für meinen Teil hängt die Nostalgie vor allem daran, dass früher Aventurien für mich überschaubar war, es gab ein Dutzend prominente Meisterpersonen, einige weitere benamste Gestalten mit zweifelhafter Bedeutung und hin und wieder ein paar Ereignisse (Khomkrieg, Orkensturm, Answinkrise), die man zur Kenntnis nahm, aber wenig direkt konfrontiert war (Löwe und Rabe, vielleicht mal abgesehen). Innerhalb dieser Setzungen war ich kompetent und hatte massig Freiraum mir Barone, magische Wesen/Artefakte und historische Ereignisse aus dem Hut zu zaubern, wie ich es gerade brauchte. Und das alles ohne mit irgendwelchen offiziellen Beschreibungen in Konflikt zu geraten oder von anderen Spielern auf ebendiesen Konflikt hingewiesen zu werden. Ich denke, das ist das, was Du Chris als „graue Projektionsfläche“ bezeichnest.
Ein Markenzeichen Aventuriens war immer, dass es ein echtes Zuhause für die Spieler werden konnte, weil man sich dort eben auskannte und es trotz etwas Phantastik irgendwie eben unserem romantisiertem Mittelalterbild entsprach. Heute ist diese Vertrautheit zumindest bei mir völlig abhanden gekommen, ich habe es aufgegeben auf dem Laufenden bleiben zu wollen. Es ist einfach ökonomischer sich im Bedarfsfall einem ausführlichen mehrtägigem Quellenstudium zu unterwerfen, wie es einem studierten Historiker ja auch gut zu Gesicht steht ;-)

Ob es das Spiel selbst war, das einen so beeindruckt hat? Vielleicht ging man früher einfach mit weniger Erwartungen ran und hat unbeschwerter am eigenen Aventurien gebastelt? Bei mir zumindest könnte diese These zutreffend sein ;-)

Was nun den tatsächlichen Metaplot im Av. Boten kann ich Ludo…vigos Unverständnis gut nachvollziehen. Ich halte den Boten zwar auf dem Wege der Besserung (Stichworte: Spielhifen&Meisterinfos) aber für meinen Geschmack müsste er eine andere, stärker thematisch gebündelte und spielnähere Form haben. Da sind immer noch Artikel von beeindruckender Irrelevanz für den heimischen Spieltisch drin, ebenso tauchen öfters Meisterinformationen auf, die ihren Namen nicht verdienen. Für mich ärgerlicher ist aber, dass oftmals nicht klar wird wohin die Reise mit den Artikeln geht. Kann man sich aus den beschriebenen Ereignissen Abenteuer stricken oder kommt dann im folgenden Boten ein Nachschlag, der das inzwischen ausgetüftelte eigene Abenteuer ad absurdum führt? Das Beispiel mit dem Orkland ist da recht passend. Den Spielern jetzt über Jahre den Mund wässrig zu machen mit Artikeln die die kommende Orklandspielhilfe ankündigen ist nicht nett. Kaum hat man dann eine Idee für ein Abenteuer beienander, wie man das einbauen könnte, kommt der nächste Bote, der mir das wieder zerschießt…

So jetzt muss ich aber zu meinem Bier und den Feierabend einläuten.
Viele Grüße
Ulrich
23.9.2007, 11:11
Ludo...vigo
Schönen Sonntag erstmal!

@Elwin:

Hier schreibe ich ja nichts über die „gute, alte Zeit in der alles soviel besser war“, sondern recht zeitnah an Ergebnissen/Ereignissen seit 2006 oder nehme Bezug auf das bisherige Botenjahr 2007.

Im AB 125 haben wir bspw. den knappen Artikel über Melwyn Stoerrebrandt und das Sternenmetall…wie geht es da weiter? Wo führt der Handlungsfaden hin? Welche Folegen kann es haben daraus ein eigenes AB zu stricken, was passiert gerade im Svellttal? NICHTS über das der Bote einen aufklärt, einen an die Hand nimmt…DAS ist ein Problem der momentan in Aventurien ablaufenden Ereignisse…und keinesfalls ein nostalgisches!

@Metaplot:
Der ist nach Abschluss des JdFs nicht strukturiert, folgt keiner gängigen Linie, keine Region seit 2006 weist für mich eine erkennbare Linienrichtung auf, in die es gehen soll (ich nehme mal „Herz des Reiches“ und die MI über Selindian Hal als gute Ausnahme an!). Mir fehlt einfach eine geordnete „Blickpunkt X“ Linie im Boten die in REGELMÄSSIGEM, nicht viel zu weit auseinanderliegendem Abstand die relevanten Regionen bedient.

@Meisterpersonen:
Ähnlich wie beim Plot gehts hier keinesfalls um Nostalgie oder Herumgehänge an alten NSCen , sondern um eine GROSSE Leitidee wohin man will mit den ganzen Personen…Neues „Personal“ wird nur unzureichend positioniert, altes „Personal“ taucht schlaglichtartig auf, verschwindet dann aber über mehere Botenausgaben völligst im Dunkeln, ohne aufzuzeigen wie es ihnen ergeht, was sie vorhaben, was sie planen, wo sie sich in der Zwischenzeit befanden etc…pp.

Das ist das momentane „Gemurkse“ das mir nicht gefällt, ich beschwöre hier keinesfalls die „Allmacht“ alter DSA-Abenteuer herauf, die wie „Hexennacht“ oder andere 28 Seiten umfassten, sondern spreche über die aktuelle DSA-Problematik.

Ich habe hier das Gefühl Aventurien selbst wächst der Redax über den Kopf und man kann sich untereinander nicht einigen wo es hingeht mit dem Flaggschiff Aventurien.

Und zum neuen Mittelreich habe ich bisher, glaube ich, hier im Forum kein einziges Wort verloren, dass negativ ausgelegt werden kann, ausser uU dass Yppolita nicht weiss wo es langgeht…:-)

Das grundsätzliche Problem ist also eher ein anderes als Nostalgie oder das Nachweinen über alte Zeiten…

Ansonsten: wählt Fjadir von Bjaldorn! ;-)
24.9.2007, 16:40
Elwin
Hi Ludo,

da habe ich wohl tatsächlich an Deiner ursprünglichen Intention vorbeigeschrieben, vermutlich hab ich mich wohl recht stark von den anderen Meldungen beeinflussen lassen.

Danke für das Beispiel aus dem AB 125, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich darin kein modernes Problem sehe. Der Aventurische Bote über die „dicken Kartoffeln in Dragenfeld“ hatte ja auch keine Meisterinfo: „übrigens, Borbarad kehrt zurück!“ Auch bei meinen zwei recht gründlich durchstrukturierten Artikelserien (AB 112-115, AB 120-124) habe ich mit den Meisterinformationen anfangs noch ziemlich hinter dem Berg gehalten, einfach aus dem Spannungsmotiv heraus. Die Ausgabe mit dem erzählerischen Schwerpunkt habe ich dann für die MI genutzt (den AB 113 bzw. 124). Insofern sind diese Artikel wohl auch erstmal als anregend zu verstehen.
Aber der Sternenmetall-Artikel ist doch eigentlich ein wunderbarer Anhaltspunkt für eigene Abenteuer. Melwyn schickt Abenteurer aus. Gut, es gibt noch keine weiteren Rahmenbedingungen, aber das muss ja auch nicht. Manchmal reicht schon so eine initiale Anregung, um die Ideen sprießen zu lassen.
Ich weiß leider nicht, wie es mit dem Fortgang der Artikel bestellt ist, das ist nicht mein Spezialgebiet.

Der Metaplot ist in meinen Augen durchaus strukturiert. Den Almada-Plot hast du ja selbst schon genannt, außerdem finden sich in „Am Großen Fluss“ der Nordmarken-Albernia-Plot und in „Schild des Reiches“ das Rahmenkonzept zur Wildermark.
Die Kritik an dem Fehlen der „Blickpunkt X“-Artikellinien nehme ich mal so entgegen und leite sie weiter, weil ich sie für begründet halte. Aber ich kann nicht glauben, dass das allein Dir den Spaß an DSA verdirbt.

Bei den Meisterfiguren will ich mal die Frage stellen, wie denn eine ordentliche Positionierung der Figuren aussehen sollte, wenn du die aktuelle als unzureichend empfindest. Hier kann ich aber eine Brücke zu meinen Beitrag schlagen: wie kommt es, dass die alten Figuren so oft als gut positioniert empfunden werden? Dexter Nemrods erster Auftritt im „Wolf von Winhall“ hat ja nun keinesfalls das Zeug, ihn zur Kultfigur werden zu lassen. Und die Auftritte Herzog Waldemars in Abenteuern kann man auch an einer Hand abzählen.
Ich würde gerne den Kritikpunkt verstehen, um mir meine Gedanken darüber machen zu können. Derzeit ergibt es für mich allerdings noch nicht so recht einen Sinn.

Gruß
Chris
24.9.2007, 17:05
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Chadim
Nur mal kurz eingeworfen:
Beim Thema Melwyn und das Sternengold muss ich aber auch zugestehen, daß da wirklich etwas wenig Material an Hand gegeben ist. Das bringt den Vorteil, daß man extrem viel selbst ausgestalten kann (in der Hoffnung, daß in den nächsten Boten nicht doch noch was nachkommt), aber den Nachteil, daß viel zu wenige Randbedingungen gegeben sind, mit denen man arbeiten und die Geschichte weiterhin im aktuellen aventurischen Rshmen halten kann…
24.9.2007, 17:24
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Tsarabella
Ich brauche als Meister gar nicht von Anfang an alle Hintergrundinfos zu einem Artikel — aber es wäre extrem hilfreich, im MI-Teil die Sachen einzuorden nach „Da kommt noch was nach, dies ist ein Appetizer“ und „Tobt Euch aus, dies ist nur eine Anregung“.
24.9.2007, 17:27
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Chadim
Hmm — jupp — klingt gut, die Einführung der Sternchen-Artikel. ;-)
24.9.2007, 19:40
Luzifel
@Chadim: Sternchenartikel… Gute Idee — so wie bei den Mysteria&Arcana damit man weis welche Ideen zum Abschuss freigegeben sind…

Grüße, Luzifel der diese Idee gefällt…
24.9.2007, 19:44
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Chadim
Können das Britta und Uli ja mal vorschlagen. Für undenkbar halte ich das jedenfalls nicht…
25.9.2007, 09:17
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Dom
Tolle Idee :) Ich fänd es dann aber gut, wenn die Sternchen oder nicht-Sternchen im MI-Teil als Liste auftauchen würden, d.h. wenn nicht die Artikel selbst mit Sternchen gekennzeichnet sind.
25.9.2007, 12:31
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Chadim
Ja — klar. Die Spieler müssen ja nicht unbedingt wissen, ob nun noch etwas folgt, oder nicht…
25.9.2007, 18:47
Thimorn

Zitat von Elwin:

Ich finde, das allerorten zu findende Gefühl der Nostalgie beißt sich ziemlich stark mit der ebenfalls fast überall anzutreffenden Meinung, dass die Regionalspielhilfen seit 2004 die Vorgänger in der Regel deutlich übertreffen.
Hi Elwin,

Ich finde eher, dass die Schwarzen Lande mit ihrem Paktiero- und Dämonomachos und das Jahr des Feuers im besonderen die Lust genommen haben. Die Schwarzen Lande waren zu überbordend und ständig wurden — übrigens nicht nur von Paktiererseite — neue Waffen, Zauber und Artefakte wie aus dem Hut gezaubert. Das hat der Welt doch eher den Anschein von etwas „bombastischen“ gegeben als „realistischen“. Das Jahr des Feuers hat das noch überstiegen, wie ich finde ins Lächerliche hinein.
Ich gebe Dir recht, die alten Meisterpersonen sind früher nur spärlich aufgetreten (u.a. auch Fürst Cuanu Ui Bennain oder Reichsbehüter Brin), aber waren besser integriert. Im Vergleich zu früher gibt es viel mehr Meisterpersonen, die aber nur am Rande auftauchen. Das Herumgehopse im Jahr des Feuers zeigt es für mich sehr schön. Es gibt viele Möglichkeiten die Spieler mit Meisterpersonen interagieren zu lassen (z.B. Turnier, Greifenqueste, Elenvina, Albernia). Das ist viel besser geraten mit dem „Rat der Helden“ in Gareth, weil man in ihm mit Meisterpersonen kommunizieren kann, weil es auch da Aufgaben mit dem Meisterpersonen zusammen zu bewältigen gibt.

Ich finde auch, dass nur einige Regionalspielhilfen tatsächlich besser geworden sind. „Unter dem Westwind“ (UdW) und „Am großen Fluß“ (AgF) fand ich ganz nett und brauchbar. „Raschtuls Atem“ und „Land der Ersten Sonne“ viel zu ermüdend klischeehaft und von den Beschreibungen auch weit „UdW“ und „AgF“ zurückhinkend.

Viele Grüße
26.9.2007, 16:12
Ludo...vigo
@Elwin:

Zitat von Elwin:
„Ich weiß leider nicht, wie es mit dem Fortgang der Artikel bestellt ist…“

Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus, so geht es mir irgendwie bei jedem Botenartikel seit den 100er Nummern! ;-) Abgesehen vom MI-Teil, der allerdings bei den neuesten Plänen des Aikar radikalst missachtet bzw. zurückgestuft wurde (erinnert sich noch jemand an die kurzfristige Attacke auf Weiden und Xarvlesh?)- oder sollte ich eher sagen, konserviert für die Zukunft in 4-5 Jahren!?

Ich schliesse mich den Metstüblern an…HER mit den Sternchenartikeln! ;-)

Ansonsten (in Bezugnahme auf deinen obigen Beitrag):

@Metaplot:

Nein , dies sit nicht der einzige Spassverderber an DSA, allerdings sind obige Beispiele gerade wirklich das Uninteressanteste am Flickwerk Metaplot (Nordmarken vs. Albernia: ich kann da nach dem eingeführten miserablen Aufbau durch „Aus der Asche“ keinen Nutzen mehr daraus ziehen, „Wildermark“ …nun ja!).
Was allerdings ziemlich „ok“ ist, sind die Plotfäden „Hinter dem Schleier“ und Seli!
Es fehlen mir einfach durchgängige WOW-Effekte, Inspirierendes und Bemerkenswertes im Aventurischen Handlungskontext! Und das SEIT dem JdF (@alle: ich bin ein Fan von JdF gewesen- bitte hier kein Kampagnenbashing betreiben!).

@Meisterpersonen:

Vielleicht tauchten sie nicht nur in Abenteuern auf, es ging vielmehr um das Flair, das Lesen ihrer Taten (Waldemar z.B. bekam mal einen Botenartikel in dem stand, dass er 40 Orks erschlug- das hinterlässt Erinnerungen- er tauchte praktisch über mehere Botenartikel hintereinander auf, sei es auch nur durch Zitate!), ihre grundsätzliche „Funktion“ und Intention in Aventurien. BBleiben wir beim Beispiel Waldemar: er war der gute Landesfürst mit Hang zum Körperlichen, brummig, liebenswert, einprägsam.
Diese Arbeit mit Klischees fand auch lange Zeit , vor allem durch Kommentare seinerseits, mit Dexter Nemrod statt.

Hier wurde das „Urgestein“ des Personenpools von DSA über Jahre gehegt und gepflegt, andauernd mal kurz erwähnt und manchmal sogar in Abenteuern auftauchend (Herr Nemrod gibt sich in zahlreichen Abenteuern ein Stelldichein!) oder zitiert bzw. am Rande erwähnt!

All dies fehtlt mir, wenn die Kombination zwischen „Blickpunkt X“ und Meisterpersonenvorstellung besser koordiniert WÜRDE wäre es ein guter Schritt in die richtige Richtung.

Ist das jetzt verständlicher und erfassbarer?

Und zur aktuellen Positionierung:

Einerseits werden NSC in hochwichtigen formidablen Status erhoben (bspw. Lutisana) abdererseits hat man von der Dame bspw. über 8 Botenausgaben KEIN Wort mehr gehört!!! Mehr dazu ein anderes Mal!

Zudem haben mich die neuen Galottaromane sehr, sehr, sehr, sehr enttäuscht (vielleicht erinnert sich der ein oder andere ja noch an die damalige Wolkenturm-Autoren-Diskussion) und haben…wenn DIES die neue Linie ist mit Personen Aventuriens umzugehen…einen galligen Geschmack hinterlassen. HEY! Wir spielen ein Fantasy-Rollenspiel, keine Milieustudie! ;-)

Ludo…vigo

26.9.2007, 16:27
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Chadim
Nur kurz:
Nachdem die Sternchen-Artikel-Idee ja auf gute Rückmeldung gestoßen ist, werde ich mir demnächst mal erlauben Britta und Uli eine Email mit der Idee zu schicken. Mal sehen — vielleicht wird ja was draus. ;-)
2.10.2007, 04:38
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Chadim
So — ich hab Britta und Uli jetzt mal angeschrieben, mal schaun was da zurück kommt.
2.10.2007, 14:43
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Dom
Ich bin auch mal gespannt. Gut ist die Idee auf jeden Fall.
3.10.2007, 13:05
Elwin

Zitat von Thimorn:

Ich finde eher, dass die Schwarzen Lande mit ihrem Paktiero- und Dämonomachos und das Jahr des Feuers im besonderen die Lust genommen haben.
Das ist nicht von der Hand zu weisen. Aber die Schwarzen Lande sind nun auch schon fast zehn Jahre alt. Daher finde ich den Zeitpunkt der Klage etwas verspätet. Gerade die neue Beschäftigung mit den Schwarzen Landen zeigt ja, dass die Autoren gegensteuern, dass sie die Probleme erkannt haben und nun verändern. Aus der Geschichte ausradieren, wie Borbarads Raumschiff, geht aber nun mal nicht, weil sich zu viel darauf bezieht.

Zitat von Thimorn:

Ich finde auch, dass nur einige Regionalspielhilfen tatsächlich besser geworden sind. „Unter dem Westwind“ (UdW) und „Am großen Fluß“ (AgF) fand ich ganz nett und brauchbar. „Raschtuls Atem“ und „Land der Ersten Sonne“ viel zu ermüdend klischeehaft und von den Beschreibungen auch weit „UdW“ und „AgF“ zurückhinkend.
Das zieht meinem Argument natürlich den Boden unter den Füßen weg. Gerade der Vorwurf der Klischeehaftigkeit lässt mich ziemlich überrascht zurück. Aber na gut, Geschmäcker sind verschieden, so müssen wir in dieser Diskussion wohl konstatieren, dass für Dich die neuen Spielhilfen nicht besser sind als die alten, auch wenn ich diesen Standpunkt nicht nachvollziehen kann.

Gruß
Chris
3.10.2007, 16:32
><
Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, habe aber zur Problematik einen (wahrscheinlich) anderen Ansatz.
Es ist nicht so, dass früher alles besser war. Früher war vor allem eines besser: wir!

Wir waren begeisterungsfähiger (für jeden Scheiß) wir waren neugierig (auch auf Dinge, die unsere Aufmerksamkeit nicht wert waren).

Ich habe früher mit Begeisterung über DSA-Fragen diskutiert. Über Fragen wie: wo wurde das Tuzakmesser wirklich erfunden?, ist Nahema besser als Rohezal? oder sollte jeder Magier den Ignifaxius beherrschen?
Derartige Fragen interessieren mich heute überhaupt nicht mehr.

Wir haben andere Schwerpunkte und andere Dinge, die uns wichtig sind (und oft genug stellen wir fest, dass uns auch diese nicht mehr so begeistern, wie DSA dies früher tat).

Das was wir heute noch spielen können sind alles Varianten alter Geschichten. Das eine erinnert uns an jenes und das andere an anderes. Das Gefühl, zum ersten mal gegen eine Horde Orks anzukämpfen oder zum ersten mal einen neuen Landstrich zu erforschen, gibt uns kein DSA 2, 3, 4 oder 7,5 zurück — und auch kein anderes Rollenspiel.

Davon kann man sich frustrieren und das Spielen bleiben lassen (wie es auch mir ab und an geht) oder man schraubt seine Ansprüche zurück und stellt fest, dass es trotz allem noch Spaß macht. Nicht mehr so viel wie früher, aber immernoch jede Menge.
Dann kommt die Frage ins Spiel, wie es am meisten Spaß macht — und da wird die Routine zum Vorteil, denn das wissen wir aus Erfahrung.

><, Metaplot? Wir wären früher begeistert gewesen!
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