Ich will meine Erfahrungen mal weiter posten. Der Text ist aber schon ein bisschen älter!
Thunderspire Labyrinth Teil 2
Nach ein bisschen Recherche statteten die Charaktere dem Handelsposten der Grimmerzhul-Sippe einen Besuch ab und fragten die anwesenden Wächter ein bisschen aus. Die waren jedoch sehr abweisend und warfen die Charaktere kurzerhand aus dem Laden hinaus.
Weil keiner der Charaktere klein genug war, um durch ein Fenster einzusteigen, heckten sie einen teuflischen Plan aus: Baldric benutzte sein Rituale „Stille“ und legte den Mantel des Schweigens über den Verkaufsraum. Dann stürmten die Charaktere hinein, an den verdutzten Duergar vorbei und blockierten die Ausgangstüren. Und dann begann der Kampf.
Anfangs lief es sehr gut für die Charaktere, weil die anderen Duergar in den Nebenräumen aufgrund des Perception-Abzuges gar nichts hörten. Der erste der beiden Wächter fiel auch schon in der zweiten Runde, den anderen hatten die Charaktere allerdings genau in die Ecke gedrängt, in der die Geheimtür war. Durch die entschwand er — die Opportunity Attacks gingen daneben — und meldete bei der Theurgin Alarm. Daraufhin verstreuten sich die Charaktere, Navina folgte dem Flüchtenden, während Leuphanos und Achwaz in die hinteren Räume vorstießen und prompt einen weiteren Wächter vorfanden. Der vierte Wächter bemerkte den Lärm und fiel Leuphanos in den Rücken. Doch die Feuer-Zusatztreffer blieben an Leuphanos' Feuerresistenz hängen, Navina allerdings kassierte prompt einen kritischen Treffer und wurde von der Theurgin gut angeröstet. Da sie keine Zeit fürs Luftholen hatte, nutzte sie lieber einen Heiltrank (kostet ja nur eine Minor Action, sehr gut!) und ging offensiv drauf. Lyanesia kam zur Hilfe. Doch weil die Charaktere von den Türen weggerückt waren, versuchte einer der Wächter zu fliehen. Leuphanos vereitelte dies jedoch, indem er einen Action Point einsetzte, um den Burschen noch einzuholen und mittels Positioning Strike von der Tür wegzuschubsen. Dann versuchte der Typ, zur anderen Seite zu fliehen, aber dort holte ihn Achwaz ein. Es ging hin und her, am Schluss war nur noch die Theurgin am Leben und die ergab sich schließlich, als sie eingekesselt in der Ecke war.
Leider bekamen die Charaktere aus ihr nichts heraus, daher mussten die Briefe aus dem Schreibtisch weiterhelfen. Die Charaktere plünderten den Handelsposten und ihnen fielen so natürlich auch die Schätze in die Finger. Den +2 magic orb habe ich ebenfalls ausgetauscht, weil keiner der Charaktere mit orbs umgehen kann. Weil ich ihnen aber keine doofen „magic“ Gegenstände geben wollte — die können ja nix außer einen Bonus geben — habe ich mich schließlich für die Shadowfell Gloves entschieden, die kosten genausoviel. Die hat natürlich Baldric gleich angezogen.
Nach einer kurzen Wanderung fanden sie auch bald den richtigen Weg zur alten Minotaurenfestung. Das Anschleichen an das Tor wäre fast schiefgegangen, weil Navina den Wurf versemmelt hat, aber hier konnte Lyanesia die Fertigkeit Crucial Advice nutzen und Navina durfte noch einmal würfeln und schaffte es dann auch. So konnte Leuphanos unbemerkt das Schloss knacken. Erst dann ging es in den Kampf. Die Orks waren zwar eigentlich nicht so stark (und in der ersten Runde gab es wieder ein 20-er Fest seitens der Charaktere), aber durch einen Fehler stand Leuphanos plötzlich exponiert und wurde von drei Gegner attackiert. Das hätte ihn fast das Leben gekostet, aber er konnte sich gerade noch selbst aus der Affäre ziehen (Bait and Switch und dann mit 3 Feldern Shiften den Rückzug angetreten). Dummerweise entfloh einer der Orks und rief um Hilfe. Also ging es ohne Verzögerung gleich weiter in den zweiten Kampf. Und der war ganz schön übel, weil die Gegner vorbereitet waren, die Duergar Späher unsichtbar mit Bonusschaden auf die Charaktere losgingen und weil der Schmied seine Kräfte richtig rausrotzte. Die Charaktere waren an der Tür gebunden, bis Leuphanos (und im Anschluss auch Navina) den Umweg gefunden hat. Dann zog sich der Kampf mehr in die Breite und die Charaktere konnten ihn noch gewinnen. Aber es war knapp. Baldric hat ordentlich Schaden bekommen und wäre fast umgefallen (noch 2 hp), aber er zog sich zurück, setzte einen Healing Surge ein und nahm dann noch einen Heiltrank zu sich.
Nach einer kurzen Pause haben die Charaktere den weiteren Weg besprochen. Statt „im Dungeon immer links“ galt auf einmal das andere klassische Motto: „Kleine Türen vor großen Türen“. Daher sind die Charaktere sofort über die Schlucht zur westlichen Festung gestiefelt und haben dort die Tür aufgeknackt. Der Raum dahinter war leer, sie haben nach allen drei Seiten abgesichert und Leuphanos hat die erste Tür aufgemacht. Das war der Schlafraum der Wächter, zwei Gegner waren da drinnen und dummerweise waren die auch mit guten Initiativen ausgestattet. Leuphanos konnte gerade noch zurücktreten, Navina latschte in den Raum rein und bekam es gleich mit den Leuten zu tun. Sie schubste den Nahkämpfer etwas von der Tür weg und die anderen kamen nach.
Dummerweise waren sie so auf einem Haufen, dass der Duergar Theurge seine Reichweiten-Fähigkeiten prima einsetzen konnte — im ersten Anlauf schickte er zwei zu Boden, im zweiten Anlauf blendete er nur einen (Leuphanos, weil Baldric herausgefunden hat, dass die +3 seines Staff of Defense für alle Defenses gelten) und im dritten Anlauf wurde Leuphanos auch noch verlangsamt und verwirrt. Für ihn war der Kampf so gut wie gelaufen.
Achwaz kam erst spät dazu, er bewachte den Rückweg, aber als von dort niemand nachkam, schloss er sich den anderen an. Der Kampf gegen die Duergar ärgerte besonders Achwaz, weil zwei seiner Kräfte auf Feuer beruhen und es nun schon genügend Gelegenheiten gab, herauszufinden, dass die Duergar gegen Feuer ziemlich resistent sind. Baldric betraf das zwar auch, aber anstelle des Feuerballs hat er eh die Stinkewolke memoriert, nur seinen Lieblingszauber Fire Shroud konnte er nicht einsetzen — aber halt! Infolge der Shadowfell Gloves konnte er es doch. Die bewirken nämlich, dass der Schaden der nachfolgenden Attacke in „necrotic“ umgeändert wird. Also nichts mit Feuerschaden und peng — hatten die drei Duergar einen sitzen. Wir mussten noch kurz diskutieren, ob der fortdauernde Schaden auch nekrotisch ist oder Feuer (Ergebnis: die Änderung betrifft alle durch den Angriff resultierende Schadensarten), aber dann konnte es weiter gehen.
Navina war ganz vorne zu finden und hatte gleich ihren Rain of Steel aktiviert — eine Entscheidung, die sich als sehr gut erweisen sollte. Denn so konnte sie nicht nur die ersten Gegner kontinuierlich schwächen (immer, wenn einer aus dem Nahkampf weglaufen wollte, hielt sie ihn mittels Combat Superiority fest), sondern anschließend auch dann, als es gegen die mechanischen Arbalesten ging.
Einer der Duergar war zurückgeblieben und holte Verstärkung, als die Charaktere seine Kumpels im Schlafraum besiegt hatten. Auf diese Weise wurde die Oger-Begegnung gleich mit in diese Begegnung hineingezogen, weil die zur Hilfe kamen (statt zu warten — das wäre ja blödsinnig!). Also kamen als die Charaktere gerade gegen die beiden Arbalesten vorrückten, die Orks und der Oger durch den Gang gerannt. Einer der Orks wurde vorgeschickt, um die Charaktere zu blocken, die anderen drei Orks warfen ihre Wurfbeile aus der Entfernung. Der Oger stand zwischen den beiden.
Ich hatte erwartet, dass dieser Kampf so wie beim letzten Mal, als die Charaktere zwei Encounter gleichzeitig ausgelöst hatten, ziemlich böse werden würde, aber weit gefehlt. Denn Baldric zündete die Giftwolke in dem Verbindungsgang. Nicht nur, dass vier Gegner Schaden nahmen, den Fernkämpfern fehlte die Sichtlinie. So mussten die Orks zurückweichen, weil vor ihnen der Oger den Gang versperrte (er kam nur bis zur Tür, dort wartete schon Navina). In der Wolke stehenbleiben wollten sie auch nicht.
Auf diese Weise zerteilte sich die Angriffsgruppe. Der Oger wollte zwar Gebrauch von seiner verlängerten Reichweite machen, konnte dies aber nur ein einziges Mal, weil Navina anschließend heranrückte und Baldrics Stinkewolke dem Oger den Rückzug abschnitt. So also hatte der Oger gleich mehrere Probleme:
1.) kein Rückzug auf längere Reichweite möglich, weil sonst fortlaufender Schaden durch Stinkewolke.
2.) Rückzug ohnehin kaum möglich, da Combat Superiority durch Navina.
3.) Direkt an Navina dran stehen ist auch doof, wegen des fortlaufenden Schadens durch Rain of Steel.
Daher waren der Oger und auch der vorgerückte Ort sowie die beiden Arbalesten recht bald Geschichte. Baldric navigierte die Stinkewolke weiter vor sich her, so dass die Orks in die Ecken des Raumes gedrängt wurden. Navina aktivierte dann die Fähigkeit des Shield of Protection (Resistenz 10 gegen jeden Schaden für sie und einen benachbarten Allieerten für eine Runde), so konnten sie und Leuphanos ungehindert durch die Giftsuppe hindurch — allein die Orientierung bereitete Probleme. Als die beiden die Gegner ausfindig gemacht hatten, ließ Baldric die Wolke fallen und er und Achwaz kamen hinterher. Derweil hatte Lyanesia die Schießscharten gefunden und nahm von da aus die Gegner unter Feuer.
Eine beeindruckende Leistung, vor allem recht effizient und ressourcenarm (von den Daily Powers wurden nur Rain of Steel und die Stinkewolke aufgebraucht).
Aber es gab natürlich ein Problem: Die Charaktere hatten den Duergar-Alarmmelder nicht wahrgenommen. Sie glaubten, dass die Orks und der Oger von alleine hinzukamen. Daher wissen sie auch nicht, dass der Obermotz Murkelmor jetzt Bescheid weiß.
Und das wird sich für sie rächen. Denn nach diesem Kampf sind sie erstmal wieder aus der Westfestung verschwunden und zwar Richtung Südfestung über die Brücke (auch hier gibt es einen einfachen Merksatz: „Wege vereinigen“ — d.h. weil vorhin ein Weg zur Südfestung führte und jetzt wieder einer, besitzt die Südfestung die höchste Priorität, damit man alle Monster ausräuchern kann, die einem in den Rücken fallen könnten). In dieser Zeit kann Murkelmor Verstärkung holen, d.h. die Helden müssen sich ein zweites Mal durch den Zutrittsbereich kämpfen.
Aber HALT! Die sechste Stufe ist erreicht!
Navina holt sich endlich Fast Runner (gab zuletzt einige Gelegenheiten, wo ihre Geschwindigkeit knapp nicht ausreichte) und wählte die Power Unbreakable.
Achwaz nahm Shield Proficiency Light (allerdings ist gerade kein Schild verfügbar) und Bastion of Health, das bevorzugte er vor dem Heilen schwerer Wunden (weil das nur eine tägliche Fertigkeit ist).
Lyanesia nahm den Skill Focus Athletics, weil die Fertigkeit ja doch recht oft abgefragt wird, und Evade Ambush. Außerdem stellte sie fest, dass sie die ganze Zeit einen Feat zu wenig hatte. Denn Defense Mobility, welchen sie anfangs wählte, ist für den Archer Ranger automatisch verfügbar. Sie überlegte nicht lange und nahm Lethal Hunter nachträglich, d8 für ihre Beute.
Baldric brauchte eine Weile bei den Feats und entschied sich schließlich für Linguist. Keine Kampfverbesserung, sondern drei neue Sprachen. Er hofft, damit außerhalb des Kampfes etwas besser dazustehen. Auf das Extended Spellbook hat er immer noch keine Lust ("ich kann mich schon jetzt nicht zwischen zwei Zaubern entscheiden, warum dann einen dritten dazu wählen?"). Als Utility Powers nahm er Dimension Door und Dispel Magic.
Leuphanos verbesserte auch Athletics, durch Skill Training. Er hatte bei der Generierung seinen Schwerpunkt woanders gelegt. Als Utility Power nahm er Slippery Mind.
Der Angriff gegen die Great Hall (und den Berserker Rundarr) erfolgte durch die Brücke von Westen. So kamen die Charaktere nicht über den ersten Raum hinaus, weil sich der Kampf gegen die zwei dort befindlichen Duergar so lange hinzog, dass die übrigen Gegner hinzukamen. Rundarr lief durch die Doppelpforte in den Rücken (und attackierte Lyanesia hinterrücks) und aus dem anderen Nebenraum kamen die anderen beiden Gegner.
Boah, das war die Würfelseuche, auf allen Seiten. Daher zog er sich weit mehr in die Länge, als ich erwartet hatte, und war auch relativ langweilig. Keine coolen Aktionen, keine meisterlich gelungenen Angriffe, dafür schlug der gute Berserker recht häufig Doppellöcher in die Luft (schon mies, wenn man beim Doppelangriff +9 mehrere Runden lang nicht über 7 würfelt).
Weil Navinas Schubs-Fähigkeiten nicht zum Erfolg kamen, wurden die Charaktere schnell auf die Dwarven Greaves aufmerksam und Navina nahm sie an sich. Wenn jemand in der ersten Reihe steht und nicht weggeschoben werden darf, dann sie.
Nach einem kurzen Ressourcenvergleich entschieden die Charaktere: jetzt ist Zeit zum Rasten. Denn Leuphanos hatte alle Healing Surges aufgebraucht, Navina und Baldric waren kurz davor, nur Achwaz und Lyanesia konnten noch was vertragen. Die Daily Powers waren zwar nur zur Hälfte aufgebraucht, aber es war ihnen zu gefährlich. Sie schickten die befreiten Sklaven nach Hause und bunkerten sich dann in der Südfestung ein.
Gruß
Chris