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Irdisches: RatCon - zeitgemäß? (Blog) (1, 2, alle) {RatCon}
27.8.2008, 19:18
><
Wenn es ums Spielen und mit Bekannten und Freunden klönen geht, dann ist z. B. die Metstübchen Con sicher der bessere Tipp.

Wenn es aber darum geht, mit wildfremden Leuten ins Gespräch zu kommen und sich in mehr oder weniger völlig unverbindlichem Rahmen kennen zu lernen, ist die Rat Con schon ein Gewinn.
Z. B. habe ich 3 Stunden mit jemandem einen DSA 4.1 Helden gebaut, ohne dass ich ihn vorher kannte und mich nett mit ihm unterhalten.
Ich konnte mal den Herrn Maximini kennenlernen, habe länger mit Eva-Maria von Erdenstern sprechen können, Don Rillos subtile Versuche erlebt, Thomas Römer zur Wiedereinführung der Monsterklasse zu überreden, Chris im Stress gesehen, einen verschollenen Mitspieler aus dem vorletzten Jahr wiedergetroffen und mich über Pao-Lees Handicap, Menschen namentlich und überhaupt wiederzuerkennen bitterlich amüsieren können.
Das gibt es auf einer kleinen Con nicht, so dass die Rat einmal im Jahr eben MUSS ist.
Ich will da auch garnicht rechnen. Bei Vergnügungen ist das schlecht, sonst komme ich noch darauf, dass man bei Computerspielen das beste Spaß/Preis-Verhältnis erzielt und das wäre falsch und traurig…

><, Spass jehabt und noch nie wegen workshops oder Glücksrädern in Dortmund gewesen seiend
27.8.2008, 20:17
luzifel
@Haarald: Was ist denn FLGS?

Grüße, ein Mitleser…
28.8.2008, 07:12
Daniel
FLGS = Friendly Local Gaming Store
28.8.2008, 11:14
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Dom
luzifel: Dein Google-Fu scheint schwach. ;)
28.8.2008, 14:01
Jucho von Elkinnen
Also, ich verstehe die Kritik am Ratcon nicht ganz. Das sich ein Verlag auf einer Messe seinen Kunden präsentiert, ist Gang und Gebe. Rollenspiel ist ein Gesellschaftsspiel, und dementsprechend ist der Auftritt von Ulisses auch gut gelungen. Die Autoren und Verlagsleiter mischen sich unter die Spieler, es gibt kaum Berührungsängste und mit der Cafeteria, dem Aussengelände und den Spielräumen stehen genug Präsentationsfläche zur Verfügung, für das um was es eigentlich geht: Die Rollenspielgemeinschaft!
Die Autoren trugen genauso wie alle anderen (Borbaradprojekt, ich, und euer Metstübchenclan) unsägliche T-Shirts, (eigene schwarz mit Ulisses grellgrün oder Alveraniarsrot, um sich gleichzeitig abzuheben, aber auch zugehörig zu zeigen), und waren so Teil der Gemeinschaft.

Dass man manche Freunde in die Gruppe mit rein nimmt, ist doch ganz legitim, das war bei meinem Abenteuer nicht anders. Aber ich hatte fünf Plätze für Spieler und vor allem Spielerinnen, die ich nicht aus meiner Rollenspielrunde aus München kannte.

Zugegeben, eine Filmnacht, ein paar multimediale Highlights, oder auch nur ein paar Fackeljongleure wären eine schöne Auflockerung gewesen. Aber gerade bei einem Hobby bei dem man teilnehmen und interagieren muss, um es zu genießen, wäre eine Reduktion des einzelnen auf eine alleinige Zuschauer- oder Konsumentenposition doch wieder ein Rückschritt, oder? Und so war es vielleicht eher ein „Back to the Basics“-Con, der einen Austausch unter Gleichgesinnten ermöglicht hat, ohne Wahrnehmungsschranke Internet, ohne Tastaturgeklapper, dafür mit allen Sinnen und Menschlichkeit! Und das tut einem doch auch mal gut, wenn man ja sonst nur mit Orks, Elfen und Zwergen zu tun hat.

„F“
28.8.2008, 15:18
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Dom
Ich bin auch Nostalgiker — ich werde (wie im Eingangsbeitrag bereits geschrieben) sicherlich nächstes Jahr wiederkommen, ein oder zwei Runden anbieten, vielleicht auch nen Workshop abhalten und ansonsten mit Leuten reden, die ich vorher noch nie gesehen habe oder mit denen ich schon lange nicht mehr gesprochen habe.

Trotzdem muss man diese Frage stellen, waren doch dieses Jahr nochmals gefühlt weniger Leute da als im vorigen Jahr. Was, wenn der Trend anhält, dazu führen wird, dass der Convent irgendwann verschwindet. Weil es sich nicht mehr lohnt.

Die Umwelt verändert sich; z.B. sind viele Rollenspieler in einer beruflichen Situation, in der sie sich mehr Komfort leisten können und wollen. Der Nachwuchs ist mEn vorhanden, allerdings nicht so zahlreich, dass man einen Con nur alleine für das „Jungvolk“ machen kann. Ein Con-Veranstalter sollte also auf die sich verändernden Bedürfnisse reagieren. Nicht, weil die letzte Con scheiße war. Sondern um in Zukunft nicht unterzugehen. (Dasselbe gilt für die NordCon ähnlich; dort sind die LARPer allerdings wesentlich fester verankert und auch andere Events finden statt.)
Im Übrigen sind die hier geäußerten Ideen ja nicht neu (wie mir gerade aufgeht). Ich war irgendwann in den frühen 90ern mehrmals auf der WDS-Con in Frankfurt (Hofheim). Dort gab es alles das: Filme, Turniere, Runden, Anstecker, ein LARP, usw. Dort habe ich beim Wizards-Stand RoboRally (damals die Neuvorstellung) getestet. Der Eintritt betrug damals schon 25 DM, also mehr als die 10 Euro RatCon (mit der zwischenzeitlichen Inflation war es sogar deutlich mehr). Für Spielleiter gab es einen 15 DM-Einkaufsgutschein. Ha!
28.8.2008, 16:09
Jucho von Elkinnen
Ah so ich habe jetzt die Kontraposition bezogen, nicht weil ich nicht denke, dass es besser ginge, sondern, weil mir die Frage"Ist der Ratcon noch zeitgemäß?“ ein wenig zu polemisch klingt. Ich glaube, dass ein Communitytreff unter der Fahne des Markführers „Das schwarze Auge“ auch in Zukunft Leute locken wird.

Ansonsten sind wir ja einer Meinung. Verbesserungsvorschläge gäbe es en masse. Und die bisher gesammelten Ideen sind ja schonmla nicht schlecht. Ich perönlich fände ja ein Banner noch gut, dass auf dem Fritz Henssler Haus gehisst wird. Dann bekäme „Unter der Dämonenkrone“ noch eine weitere Bedeutungsebene.
zuletzt geändert: 31.8.2008, 16:52
29.8.2008, 02:12
Nardo
„Rollenspieler zeigen Flagge“? Am Ende bekommt nicht nur Alveran einen Werbespot auf dem Vierten, sondern DSA als solches staatlich geförderte Spots im nächsten Wahlkampf :o)
Oder das Fritz-Henssler-Haus wird von schwer bewaffneten Sondereinsatzkommandos (die von den braven Conbesuchern im ersten Moment für Shadowrunner und Battletech-Spieler gehalten und überschwenglich begrüßt werden) wegen mutmaßlicher Besetzung gestürmt.
Oder beides.

Spät und albern,
Nardo aka Ansvin aka Lars
(hilfe, Zersplinterung!)
6.9.2008, 08:56
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Dom
Ein Blick über den Tellerrand: So ist die Preisstruktur von anderen Anime-Conventions und der Gen-Con. Und da wird bestimmt auch mehr geboten, behaupte ich mal! Und die Leute kommen in Scharen!
6.9.2008, 11:13
luzifel
Das ja mal interessant… Was treiben die Jungs und (vor allem) Mädels denn da die ganze Zeit außer in Gewandung aka Cosplay rumzustapfen? Wie rechtfertigt sich so ein hoher PReis für die 3 Tage?

Meine Fresse sind das Besucherzahlen… 14000 Leute in Kassel auf 3 Tage… Das bringt mich wieder zur Frage was die da treiben… *grübel* 26000 Leute auf dem GenCon… Wow… Was bieten die da alles? ISt ja meines Wissens nach keine reine Rollenspiel-Con sondern eher was wie die GamesConvention die es bei uns in Deutschland ja nun auch noch nicht so lange gibt…

PS: Sollte einer der Mitlesenden schonmal da gewesen sein und Skrupel haben davon zu berichten: Keine Angst — ich zumindest halte euch genauso für harmlose Spinner wie Rollenspieler ^^
zuletzt geändert: 6.9.2008, 11:26
6.9.2008, 11:38
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Dom
Ehrengäste, Musik, Filme, Go-Spiel, andere Spiele, Vorträge, Kurse, …
8.9.2008, 13:20
rillenmanni
Der Ratinger PhanCon um die beginnenden 90er herum hatte ja auch noch ganz andere Ausmaße. Und Ehrengäste von Übersee etc pp.
8.9.2008, 19:45
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Dom
Früher war eben doch nicht alles schlechter ;)
9.9.2008, 13:53
Jolinar
Hui, das lese ich nicht alles!

Aber was ich gehört habe, von jdm. der die Rat dieses Jahr besucht hat war:

Spielen ist doof, weil zu laut, zu wenig Möglichkeiten zum Spielen, weil alles schnell ausgebucht.

Das Gleiche kann ich vom letzten Jahr auch sagen. Außerdem wären mehr Stände toll, auch von neuen RPGs und Verlage…
21.9.2008, 22:33
Krassling
Puah, gönne ich mir doch noch mal den Luxus heute zwei Beiträge zu schreiben.

Die Frage müsste wohl lauten, wofür brauchen wir heute einen Con, oder auch, warum fahren wir eigentlich jedes Jahr wieder hin?

Ich versuche mal die Themen etwas zu sortieren.

Essen
Das mag für mich als Berufstätigen gelten, für Schüler und Studenten vielleicht nicht. Die Preise für Essen bewegen sich auf einem Niveau, bei dem ich nicht über ein paar Cent mehr oder weniger nachdenke. Verglichen mit dem Preis der Nacht im Hotel ist das eh alles Peanuts.

Unterkunft
Damit wären wir auch schon beim nächsten Thema. Ich denke nicht, dass die Orga die Aufgabe haben sollte, für Leute wie mich günstigere Übernachtungsgelegenheiten zu beschaffen. Es sollten genügend Möglichkeiten zum Zelten etc. vorhanden sein, Menschen mit eigenem Einkommen sollten selbst entscheiden, welchen Komfort sie sich leisten wollen. Eine Abmachung mit eine Hotel o.ä. wäre ja nett, aber ich würde sagen, dass das ganze nie ohne ein gewisses ökonomisches Risiko abgeht. Soll das dann von Ulisses getragen werden?
Mit entsprechend ausgeklügelter Organisation könnte man sowas natürlich vorher abfedern, aber mal ehrlich, wir wollen die Jungs doch nicht überfordern, oder?

Filme, sprich Kinosaal
Ok, der Kinosaal (heute Theatersaal) hatte seinen Namen ja wohl nicht von ungefähr. Es gab auch schon mal Cons mit entsprechenden Vorführungen, also müsste hier eigentlich was gehen, auch wenn ich immer zu müde war, um mir die Nacht im dunklen Saal um die Ohren zu hauen.

Workshops
Aaaalso. Die Workshops sind ja immer wieder ein Thema. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen ist in der Tat nichts anderes als Produktankündigungen mit Werbecharakter im engeren Sinne. Gelegentlich gibt es auch mal Volksbefragungen, im Sinne von: Was würdet ihr gerne sehen in…
Da diese Workshops aber auf großes Interesse treffen haben sie auch ihre Berechtigung.
Schade finde ich es, dass es keine Workshops mit sagen wir mal rollenspieltheoretischem Charakter gibt. Aber da müssen sich wohl in der Tat die alten Hasen an der eigenen Nase fassen und entsprechende Angebote selbst machen. Ich bin nicht so sicher, ob die Autorenrige hier immer so viel bessere Arbeit leistet. Ganz offenbar kriegt man es aber nicht wirklich gestemmt.

Für eher unrealistisch halte ich Workshops, auf denen wirkliche Arbeitsergebnisse erzielt werden, oder man gar etwas bewegen kann. Meine Erwartungen an den Input aus dem Publikum sind da eher gering. Neben der fast immer sehr prekären Raumlage (muss das eigentlich so sein?) sitzen einfach zu viele Klugscheißer im Raum, deren vordringlichstes Ziel es zu sein scheint, sich zu produzieren. Diverse Anekdoten aus der eigenen Spielrunde mögen ja ihren Unterhaltungswert haben, dem eigentlichen Ziel eines Workshops (so überhaupt vorhanden) haben sie aber noch nie gedient.

Spielrunden
Also für mich persönlich ohne jeden Wert, aber es gibt ja Leute, die extra dafür auf Cons fahren. Was ich allerdings erwarten würde, wären Promo-Runden weniger verbreiteter Systeme. Schade dass die Leute von LoDland nicht da waren. Auch exotische Systeme würde ich hier erwarten. Zumindest bei kommerziellen Systemen sollte diese Initiative aber vom Verlag ausgehen. Das es keine Myranor-Angebote gibt ist eigentlich skandalös.
Das ein SL keinen Eintritt zahlen sollte, versteht sich eigentlich von selbst.

Vermisst habe ich dieses Jahr auch die Tabletops. War da nicht sonst auch immer los?

Einkaufen
Ich habe auch eingekauft, wenngleich keine Neuerscheinungen. Die Nachfrage hier dürfte aber meiner Einschätzung nach ebenfalls erheblich sein. Wie Ulrich schon sagte, gibt es auch Leute, die das Produkt gerne vorher in Augenschein nehmen wollen und keinen Händler ihres Vertrauens vor Ort haben.

Leute treffen
Tja, der eigentliche Grund, warum ich auf den RatCon komme. Ich komme aber nicht primär, um neue Leute kennen zu lernen, sondern vor allem, weil ich manche Leute tatsächlich nur einmal im Jahr sehe. Im Grunde genommen ist es vor diesem Hintergrund auch fast egal, wie der Con läuft. Wenns nichts passendes gibt, dann hockt an sich halt zusammen in die Kneipe und entspannt sich.

Fazit
Ein wirklich dringender Handlungsbedarf ergibt sich für mich nicht. Ich sehe auch immer eine gewisse Konkurrenz um die knappen Räumlichkeiten und so gesehen dürfte es schwierig sein, dem einen etwas zu geben, ohne dem anderen zu nehmen. Einige Dinge können immer besser werden, aber alles was mir wirklich wichtig ist, muss ich wohl selbst in die Wege leiten. :(
25.9.2008, 12:18
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Jens
Es gab zumindest eine Myranor-Runde und mehrere Workshops zum Thema. Meine Freundin hat an einer My-Runde teilgenommen (Dank an Alex Spohr für seinen Einsatz, glaube ich)
25.9.2008, 19:02
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Dom

Zitat:

Ein wirklich dringender Handlungsbedarf ergibt sich für mich nicht.
Naja, für mich muss es auch nicht mehr sein. Aber wenn man sich die (gefühlten) zurückgehenden Besucherzahlen ansieht, muss was passieren.
25.9.2008, 21:26
Krassling

Zitat von Dom:

Aber wenn man sich die (gefühlten) zurückgehenden Besucherzahlen ansieht, muss was passieren.
Nur mal als provokante Frage zur Anregung der Diskussion: Warum?
25.9.2008, 22:30
rillenmanni
Na, weil doch die Nachfrage das Angebot bestimmt. Keine Besucher — kein Konvent.
25.9.2008, 23:18
Elwin
Allerdings gehen mWn bei allen Conventions die Besucherzahlen herunter.
26.9.2008, 09:46
E-Mail – WWW
Dom

Zitat von Krassling:

Nur mal als provokante Frage zur Anregung der Diskussion: Warum?
Weil ich gerne zu Conventions gehe, um Leute zu treffen :)
28.9.2008, 17:42
Krassling
Keine Besucher kein Konvent. Wenn wir das als:
'Es muss etwas passieren, oder wir haben keinen Konvent mehr' sehen wollen, bin ich dabei.

So dramatisch sehe ich es aber nicht. Nur weil ein paar Leute weniger zum Con kommen fällt er nicht gleich aus. Die Frage wäre eher, ob der Fixwert, also sagen wir mal der Teil der Leute, die sowieso kommen (um Leute zu treffen etc.) ausreicht, um den Con für die Betreiber interessant zu machen. Ich würde zu einem Ja tendieren.

Sorgen mache ich mir deswegen also erstmal keine.

Das heißt nicht, dass ich keinen Handlungsbedarf sehe. Ich denke wir werden nächstes Jahr eine Präsentation zum Jahr des Greifen Projekt halten. Die generelle Entwicklung liegt aber womöglich an Dingen, die wir gar nicht beeinflussen können.
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