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19.9.2007, 02:25
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Chadim
Eine interessante Predigt. Meine Frage dazu: Welches Ziel hast du mit dieser Predigt verfolgt?
Die Aussage dürfte für einen zwölfgläubigen Menschen nämlich relativ angsteinflössend und bedrohlich sein. Während einige Adressaten also sicherlich dadurch einen Motivationsschb bekommen dürften, so kann ich mir auch gut vorstellen, daß jene, welche ohnedies schon verzweifelt sind, in ihrer Verzweiflung bestärkt werden, möglicherweiße gar wegbrechen.
Mein Fazit also: In der gegebenen Situation eine verständliche Predigt, als Standardpredigt, aber nur bedingt geeignet. Das Zielpublikum sollte nämlich gut gewählt sein, ansonsten sind die Folgen möglicherweise nicht so positiv wie erhofft. Andererseits kann es natürlich auch interessant sein einen Geweihten zu spielen, der eben solche „Fehler“ auch manchmal begeht…
20.9.2007, 22:29
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Viento Maquedar Vascagani
Der Zweck der Predigt? Puh… gute Frage. Es sollte natürlich den Hass anstacheln und die Befreier dazu motivieren, tiefer in das Verlies vorzudringen und die geflohene Foltermeisterin zu finden und zu töten. Dass Motivation nicht unbedingt aus den Worten springt, ist mir durchaus auch klar. :)

Das ist ein klassisches Beispiel deines letzten Satzes: ein It-Fehler. Denn motivierend war das bestimmt nicht für alle. :) Und ohne den Nandus-Geweihten, der die zu verzweifelten Passagen einfach kategorisch niederbügelte, wäre das eine noch sehr viel düstere Malerei mit Worten geworden.

Aber in der Situation (nach Folter) wäre es ganz und gar unmöglich gewesen, sinnvoll zu sprechen und zu dozieren. ;D Aus dem Grund, dürfen (nein, sollen mMn) solche Fehler passieren. Einen pragmatisch handelnden, immer korrekten Char voller Stärken und Skills kann jeder spielen. Schwächen und Fehler machen den 3-D Char aus. :)

Außerdem: Phux liegt immer wieder mit Predigten und Seelsore grob daneben. ;) Wenn man das Buch der Wolfssteinerin liest, führt sie ein gutes Beispiel auf, wo es auch daneben war. :) Das passiert eben und ich find es eigentlich lustig, wenn es passiert. :D

Andi



21.9.2007, 01:36
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Chadim
Jupp — genau das meinte ich mit meiner obigen Aussage. Ein IT-Fehler, der interessantes Rollenspiel auslösen kann, aber sich in der Szene in Sachen Plotjagd auch negativ auswirken mag. Aber eben nicht zwangsweise schlimm, aus der OT-Sicht.

Deine Aussage über das Ziel der Predigt ist übrigens interessant. Den Hass wieder der Dämonen zu schüren hat Phux da nämlich auch selbst in eine wenig göttergefällige Richtung gebracht: Sein Motiv des Hasses und der damit verbundene Rachegedanke schreit leise nach Blakharaz…

Und was ist denn da genau mit dem Wolfssteiner Buch?
21.9.2007, 15:06
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Viento Maquedar Vascagani
Hehe ;D Wie immer einen interessante Grenze: Wo endet „gerechte Wut“ und wo beginnt die Wut, die nicht mehr gerecht ist? Wo ist es Genugtuung und Satisfaktion (wie man sie in Almada immer anstrebt) und wo beginnt Blakhis fieses Grinsen?

Als Almdaner hat Phux kein Problem mit Rache. Die oft blutige Fehden dort sind nunmal ein wichtiger Teil der Kultur. Genugtuung zu verlangen und sich für Böses zu revanchieren ist so tief verwurzelt, dass ich es nicht aus einem almadanischen Konzept rausnehmen kann und will. Und was ist menschlicher als der Schrei nach Rache, wenn einem übles widerfahren ist? ;) In ein emotionales Almada-Konzept muss so eine Schwäche im Grunde rein.

Aber ich stimme natürlich OT zu: hochproblematisch! :)

Und was mögliche schlechte Auswirkungen fürs Plotspiel angeht: In solchen Fällen hat bei mir zumindest Charspiel vorrang vor Plotspiel. Der Plot dient ja nur als Grundlage, um den Charakter in dieser Umgebung zu entfalten. Passiert nun etwas, was mein Charakterspiel herausfordert, endet in den meisten Fällen das Plotspiel abrupt und geht in den weit intensiveren Part des Char-Spiels über. Ist jetzt ein bisschen kryptisch, aber ich bekomm den Unterschied jetzt nicht besser ausgedrückt (Mittagsdown, Fresskoma)

Andi

21.9.2007, 15:25
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Chadim
Jupp — klar — als Almadaner sieht er das nicht so kritisch — was natürlich nicht heißt, daß man nicht an Blakharaz herangerückt ist. Aber vielleicht wird das ja auch Phux irgendwann bewusst, so daß er sich da selbst Gedanken macht. ;-)

Deine Ausführungen zum Thema schlechte Auswirkungen fürs Plotspiel habe ich übrigens durchaus durchblickt, keine Angst. Und ich gebe dir vollkommen recht: Das Char-Spiel sollte vor gehen. Ich wollte oben nur anmerken, daß es auch Probleme mit sich bringt, die aber ja auch das Rollenspiel als solches bereichern, daher nur IT, aber nicht OT problematisch sind. ^^
22.9.2007, 00:51
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Viento Maquedar Vascagani
Hehe. ;) Stimmt natürlich, dass das in Richtung Blakhi geht. Ich denkt mir halt: Wenn Blakhi da wirklich groß davon profitieren würde, müsste es in Almada ziemlich böse aussehen. Da es da keine mir bekannten Beschreibungen von übermäßigen Blakhi-Sichtungen und Pakten gibt, denke ich mal, dass die negativen Auswirkungen sich im Rahmen halten, wenn sich die Rachegedanken und Handlungen im Rahmen halten.

Der Befehl, eine Paktierin zu jagen und zu töten… naja… selbst das Rachemotiv macht den nicht zu etwas besonders schlimmen. Es ist sicher immer noch falsch, klar. Aber eine schwere Auswirkung kann es wohl kaum haben. Sonst müssten viele Adelige Familien in Almada schon lange nicht mehr als 12-Göttertreue existieren. *bg* Da passieren im Namen der Ehre ja ganz andere Schandtaten aus Rache.

Also: Klar denkt Phux darüber nach. Mir ist das Problem seeeehr bewusst. Phux auch. Nur in der Situation dann cool zu sein und richtig zu handeln, ist — ab einer gewissen Spielintensität — gar nicht mehr möglich. Und solche menschliche Schwäche ist einfach auch cool, finde ich. :) Ein unfehlbarer Geweihter… weiß nicht. Der soll Tempelvorsteher und 60 Jahre alt sein. :)



Super. :) Ich hielt meine Ausführungen beim 2. lesen für ziemlich kryptisch ;D

Andi

22.9.2007, 03:42
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Chadim
Wie gesagt: Das die Aktion OT vollkommen in Ordnung geht und das Rollenspiel bereichert, darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren. ;-)

Zum Thema almadaner Racheaktionen: Naja, nur weil dort nicht vermehrt Blakharaz-Paktierer auftreten, heißt das nicht, daß dort nicht vermehrt Personen nach dem Besuch bei Reton eins von Boron auf den Deckel bekommen. Und im Endeffekt geht es ja darum: um's Seelenheil.
22.9.2007, 06:57
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Viento Maquedar Vascagani
*lach* „Auf den Deckel bekommen“ ist klasse. :) Hast vermutlich recht. Also muss man das Böse durch noch mehr Gutes überkompensieren. Helden schaffen das. :P

Andi
22.9.2007, 11:50
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Chadim
Zumindest meistens. ;-)
Leider sind die wenigsten Almadanis Helden, wie überall auf Aventurien. Ich sehe es schon in Borons Hallen: Zwei Schlangen: „Almadaner“ und „Alle Anderen“. ;-)
22.9.2007, 14:18
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Viento Maquedar Vascagani
Hat Phux ein Glück, den richtigen Herren zu haben. Der ist ja schneller als der Rabe des ollen Alten Borons und dann geht's an der Sünderschlange vorbei gleich gen Sternenhimmel. :) Schlangestehen — v.a. für was evtl Ungünstiges — ist was für Nicht-Phexis. :D

Wäre aber wirklich mal interessant, wie schwerwiegend jetzt solche kulturspezifischen Sünden sind. :) Besonders Almada scheint da ja ein Prob zu haben… Rache, Blutrache, Erbfeindschaften aber auch Stier-Fruchtbarkeitskulte etc… das mit der 2. Schlange stimmt wahrscheinlich ;D

Andi
22.9.2007, 23:06
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Chadim
Oi — also du musst aber schon verdammt große Taten begangen haben, wenn dich Phex noch vor Golgari abgreift. ;-)
Wenn ich das nämlich recht in Erinnerung habe, dann lief das doch so, oder?: Man stirbt — kommt zu Boron — der wiegt dich auf Reton und dann schickt er dich in seine Hallen oder eins der zwölfgöttlichen Paradiese…

Im übrigen würde ich auch solche kulturspezifischen Sünden auf Reton mitwirken lassen — die Rachegeschichte alleine sollte nicht annähernd genug sein, um die Seele in die Niederhöllen zu schicken, aber man bekommt halt mal nen Rüffel von nem Gott — ich finde das auch keine sooo tolle Aussicht…
23.9.2007, 09:47
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Viento Maquedar Vascagani
In der Phex-Mythologie werden in manchen Quellen die Seelen gestohlen, bevor sie dem strafenden Blick der Götter unterzogen werden. Nur so ist es möglich, als „guter Verbrecher“ ungestraft davonzukommen.

In Götter, Kulte, Mythen steht bei Phex:

„Jenseitsbild: Phex kann nicht nur Dinge brauchen, um den Himmel zu schmücken. Auch die flinksten Diebe, gerissensten Händler […] müssen einmal sterben und bevor Praios'strafende Hand ihre Seelen erreichen kann, hat Phex sie schon gestohlen und als glänzende Lichter an den Nachthimmel gezaubert.“

Das muss für einen Phexdiener zumindest das Ziel sein! :) Wie es dann wirklich läuft… muss man dann sehen ;) Ich denke, den Weg über Rethon gibt es wohl auch.

Ich würd ja gern mal Mäuschen spielen, wenn da so ein Durchschnittsabenteuerer ankommt, der schon ganz viel Gutes getan, aber eben auch ziemlich oft daneben gelangt hat. :) Wahrscheinlich voll das Geschachere, wenn die Fürsprechergötter dann meinen „Hey, also der hat das nur gut gemeint.“ „Das ändert nichts am Schaden!“ „Die Motive zählen. Außerdem hat er später den Paktiere X erschlagen.“ „Das wiegt aber nicht diesen Fehltritt vom Peraine 1028 auf.“

*lach* Da sollte man mal Gespräche in Alveran drüber schreiben. :)

Andi
23.9.2007, 14:55
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Chadim
Hmm — ich glaube aber, daß hier die Seelenwaage Rethon von dir viel zu praiotisch gesehen wird. Rethon bewertet meines Erachtens nicht nur wie praiosgefällig dein Leben war, sondern wie gefällig es allen Zwölfen war. Damit würde also sehr phexgefälliges Handeln die mit sich bringenden unpraiotischen Taten mehr als nur aufwiegen und die Seelenwaage positiv für dich ausschwenken lassen.
Weiter: In deinem obigen Zitat steht, daß Phex die Seelen stiehlt, bevor Praios sie sich schnappt, um sie zu bestrafen. Aber Rethon ist ein „Instrument“ Borons und nicht Praios' (wenn ich das noch recht weiß ;-)). Damit kann die Seele also auf die Seelenwaage und danach sollte sie die Strafe Praios' empfangen. NACH Rethon ist Phex aber schneller…
…so zumindest auch eine Auslegungsmöglichkeit des Textes.

Insgesamt würde ich also sagen: Phex klaut sicher auch MAL Seelen noch vor Rethon weg, aber ich würde es durchaus als Ausnahme bei besonders verdienten Recken sehen. Im übrigen ist Phex da auch nicht der Einzige, der sich direkt Seelen noch vor der Seelenwaage nimmt:

Meisterinformationen zu "Steppenwind": (anzeigen)

Im Roman Steppenwind schnappt sich z.B. Mythrael Seelen direkt vom Schlachtfeld. Wenn ich den Text richtig verstanden habe, schickt er dabei den größten Teil zu Rethon, nimmt sich aber zweier Seelen selbst an und bringt sie in Rondras Hallen. Dabei handelt es sich aber um zwei besonders verdiente Krieger: Trautmann, Baron von Bjaldorn, und Hauka, Heermeisterin der Rondra-Kirche.
Und selbst in den Fällen, wenn Phex sich eine Seele noch vor Golgari schnappt, dann heißt das auch nicht automatisch, daß er nicht selbst mit diesen Recken noch einmal ins Gericht zieht…
23.9.2007, 16:21
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Viento Maquedar Vascagani
Möglich, dass Phex dann nach Rethon schneller ist. Wobei das für mich jetzt nicht soooo viel Sinn macht, da die Seele eines Phexis wohl eher nicht zu Praios will. Warum sollte also Praios dann nochmal ankommen, um „abzurechnen“? Mehrere Gerichtsetappen hinter Rethon, so im Stil von Checkpoints klingt mir ein bisschen… seltsam :) Dann müsste Tsa den Rondrarecken noch eins überraten, weil er so viele Leute gekillt hat und Efferd dem ruhig-überlegten Traviani noch eine mitgeben… naja. :) Würde ein ganz schön harter Spießrutenlauf werden.

Ich stimme zu, dass Rethon jetzt „überparteilich“ urteilt.

Im Grunde ist es ja auch egal, wie und wann die Seele geklaut wird. Evtl ist der Text eh nur Mythos und gar nicht wahr. Ist ja immer so bei den Göttern. :) Damit… kann man diese Frage auch von mir aus gerne offen lassen.

Und klar, kriegt jeder sein Fett weg, egal wie er oben landet. Denn ich denke mal, dass keiner vollkommen „weiß“ dort ankommt, v.a. nicht, wenn er Abenteurer zu Lebzeiten war.
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