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DSA: Welche Nische besetzt DSA? (Blog) {DSA, Zielgruppe, Zunkunft, Entwicklung, ?}
19.6.2012, 21:55
JensN
Was die Entwicklung im Rollenspielbereich angeht, sehe ich es so, dass um die Jahrtausentwende viele klassische Fantasysteme an Regeln zugelegt hatten. Die Möglichkeiten zum MinMaxing und Regelexpertentum wurden deutlich verstärkt.

In den letzten Jahren ging dann die Entwicklung zu simplen Systemen, mit klugen Würfelmechanismen.

Wie hier angesprochen ist D&D dabei diesen Schritt mitzumachen. Das scheint sich zumindest abzuzeichnen.

DSA hat sich nicht in diese Richtung bewegt (vor allem gab es wegen „struktureller Probleme“ kaum innovative Fortschritte). Dies soll hier nicht diskutiert oder verteufelt werden.

Sicher kann man zu folgender These neigen:

„Es ist gut, das DSA MinMaxing, Regelexpertentum und Hintergrundexpertentum unterstützt.“

Dies mag deshalb so sein, da dies alles jenem Aspekt des Hobbys entgegen kommt, sich außerhalb des Spiels lange Zeit mit dem Spiel zu beschäftigen und sich im Spiel zu verlieren, sozusagen in ein Spiel im Spiel einzutauchen.

In der Rollenspiellandschaft könnte dies selten werden. Ob es für mich persönlich interessant wäre kann ich nicht sagen (da ich kaum mehr die Zeit und das Interesse habe so ein komplexes System auszureizen), doch macht gerade DSA das beschriebene Angebot der „Vertieften Beschäftigung im stillen Kämmerlein“, sowie außerdem Pathfinder.

Die Zielgruppe für DSA ist da, und vielleicht ist dies der Grund, der dahinter steckt. Schön, dass es für jeden Hobbyisten das passende Spiel gibt, muss ich nun versönlich anfügen und ältere Postings, die stark zu DSA-bashing neigten relativieren. DSA ist einfach ANDERS.

Daran, dass das DSA-Würfelsystem und allgemein das Regelsystem stark modernisierungswürdig sind, ändert der Nischenaspekt mMn nach nichts.
zuletzt geändert: 19.6.2012, 21:57
20.6.2012, 09:08
Jan
Komplexe Systeme haben sicher noch ihre Anhängerschaft und ich bin froh, dass es sie gibt, auch wenn DSA definitiv nicht zu meinen Systemen gehört. Und das nicht nur wegen der veralteten Regeln. Der Hintergrund ist einfach Mist.

Dass D&D den Schritt zu klugen Würfelmechanismen geht, halte ich für nicht richtig. Sie gehen den Weg zu einer radikalen Vereinfachung des Systems, aber wirklich klug oder gar innovativ ist an D&D Next gar nichts. Es ist alles nur einfacher.
20.6.2012, 14:01
JensN

Zitat von Jan:

Dass D&D den Schritt zu klugen Würfelmechanismen geht, halte ich für nicht richtig. Sie gehen den Weg zu einer radikalen Vereinfachung des Systems, aber wirklich klug oder gar innovativ ist an D&D Next gar nichts. Es ist alles nur einfacher.
Die Regel bezüglich Advantage und Disadvantage halte ich schon für innovativ. Außerdem kommt es ja vor allem darauf an wie sich die Würfelmechanismen in Wahrscheinlichkeiten ausdrücken, d.h. da hat sich DnD Next mMn weiterentwickelt. Weiterhin gibt es schon recht viele Würfelmechanismen die zwar besonders Smart erscheinen, es allerdings nicht unbedingt sind. Mir gefallen z.B. explodierende Würfel nicht. Die sind zwar innovativ, aber genauso überschätzt, weil unglaublich chaotisch. Das soll nicht heißen, dass ich auf Cons nicht gerne mal ein System spiele das explodierende Würfel nutzt, für meine Runde daheim bin ich dafür anscheinend zu oldschool.
20.6.2012, 14:54
Jan
Ja, Ad7Disad ist innovativ, da hast Du Recht. Das habe ich übersehen. Ist aber auch echt das einzige. Explodierende Würfel sind nicht innovativ, die gibt es spätestens seit Cyberpunk 2020 (80er Jahre). Sie sind vielleicht anders oder besonders. Überschätzt und vor allem chaotisch erscheinen sie mir auch. Mag sie nicht besonders, vor allem weil ich wert auf eine gewisse Balance lege.

Trotz allem sage ich, dass sich D&D Next eher zurück entwickelt hat. Was von dem, was es anders macht ist denn genau neu und nicht eine Revival alter Varianten aus früheren Editionen?
20.6.2012, 19:53
JensN
Etwas spektakulär Neues gibt es nicht. Mir gefällt aber, dass das System rund ist, praktikabel ist und die mMn guten Ansätze bei DnD noch weiterentwickelt worden sind, wobei bestimmte Auswüchse wieder weggelassen wurden. Das DnD sich treu bleibt ist ja nichts Schlechtes. Wenn man alle alten DnD Editionen blöd fand, dann wird einem auch DnD Next nicht gefallen.

Zu DSA:

Zitat von Jan:

Komplexe Systeme haben sicher noch ihre Anhängerschaft und ich bin froh, dass es sie gibt, auch wenn DSA definitiv nicht zu meinen Systemen gehört. …
Diesbezüglich nimmt DSA jedoch eine Sonderrolle ein, da es glaube ich kein System gibt das so komplex ist. Richtige DSA-Nerds fahren denke ich voll darauf ab. Es wäre gut, wenn bei einem in gefühlten 10Jahren erscheinenden DSA5 die Option auf ein rundes und einfaches DSA gäbe und der ganze Rest dann optional wäre — DSA4 will ja ohnehin die Eier legende Wollmilchsau sein, wieso nicht auch in dieser Hinsicht.
21.6.2012, 17:55
E-Mail
Dom
Ich werde mir das heute mal genauer zu Gemüte führen. Auf den ersten Blick jedenfalls erkennt man D&D wieder — und so weit in die Vergangenheit wurde auch nicht gegriffen. Jedenfalls wird nicht untergewürfelt und das AC ist auch nicht das, was es mal war ;-)

Zur Frage, welche Nische DSA besetzt: Die des deutschen Bestsellers *g*
In meiner Wahrnehmungsblase ist DSA so erfolgreich, weil es einen Hintergrund hat, in den man tief eintauchen kann, ohne selbst zu viel Kreativität zu investieren. Die DSA-Experten kennen sich fast alle gut mit dem Hintergrund aus — wie beispielsweise Star-Wars-Nerds (oder Trekkies oder Mittelerdianer oder oder oder), die sich auch in der vorgegebenen Welt verlieren.
21.6.2012, 18:46
JensN
Welche Vorteile hatte denn die alte AC Regelung von AD&D?
21.6.2012, 20:43
E-Mail
Dom
Keine. Sie war unintuitiv und kompliziert in der Anwendung.
22.6.2012, 12:29
Jan
Thacos sollte man essen und sonst gar nichts.

DSA ist sicher das komplizierteste System, das es in Dtl. zu kaufen gibt. Wobei D&D 3 + Forgotten Realms da nicht allzu weit hinten ansteht. Wenn DSA 5 jetzt D&D Next (5e) im Bezug auf Modularität nacheifert wäre das natürlich lustig.

Ich fand und finde D&D 3 nach wie vor gut, aber es ich würde es nie leiten, weil es unglaublich aufwendig ist, wenn es man es mit der 4e vergleicht. Über die Powers, besonders auf Spielerseite gab es ja viel Streit, auch über die Healing Surges. dass sie daran arbeiten finde ich okay. Auch Multiclassing ist so eine Sache bei 4e. Aber ich kenne keinen, der sich über die SL-Seite der 4e beschwert hat und von der habe nsie bis auf feste XP pro Monster rein gar nichts übernommen. Von daher: Rund ist es. Weiterentwicklung guter Ansätze sehe ich wirklich nur in ganz geringen Maßen. Und das nervt mich tierisch. Aber wenn ich mich so im Internet umgucke interessiert es niemanden, dass der SL jetzt wieder während jeder Spielsitzung mehr oder weniger überfordert wird. Oder der Kampf geht halt unglaublich langsam.
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