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29.5.2008, 23:53
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Kronosjian
Ich würde auch mal noch umgekehrt vorgehen und diese Denke mal durchspielen:
Ich weiß, dass ich mich hier im Moor besser auskenne, als die mich Verfolgenden und dass ich nicht scharf auf eine direkte Konfrontation bin. Gibt es ein Wettrennen? Also ist es wichtig vor den Helden irgendwo zu sein? Ansonsten verstecke ich mich nämlich einfach gut und warte ab (mit meiner Ortskenntnis dürfte das ja kein Problem sein).
Meine Ortskenntnis kann ich auch nutzen, um die Helden in Fallen zu locken, vielleicht geraten sie so in besonders gefährliches Gebiet oder es gelingt sie so zu narren, dass sie sich gnadenlos und endgültig verirren? Wenn ich mich hier so gut auskenne, dann habe ich vielleicht Freunde oder Helfer hier?

Wenn ich plane vor den Helden abzuhauen, dann kann ich natürlich vorher noch etwas sabotieren. Dank Sumpfkunde und Ortskenntnis dürften falsche Fährten kein Problem sein. Sabotierte Ausrüstung könnte auch recht hilfreich sein. Stiefel voller Eiswasser, vergiftetes Trinkwasser, verlegte und kaputte Kleidung/Ausrüstung sind auch nett und wenn man noch etwas Zwietracht in der Runde legen könnte (z.B. die verschlafene Nachtwache jemandem zuschustern o.ä.) kann das sicher auch nicht schaden.
Nicht zu verachten ist übrigens auch der Faktor Erschöpfung. Ein Freund betrieb mal mehrere Wochen Feldforschung in der sibirischen Taiga und meinte zu Fuß 10-15 Kilometer sind als Tagesleistung für „normaltrainierte“ Wanderer das Maximum. Keine Wege, regelmäßige weiträumige Umwege, mühsames Kraxeln über einzelne Hindernisse und ein ständiges Suchen nach dem nächsten Schritt (um nicht umzuknicken, einzusinken oder zu stolpern) seien extrem anstrengend. Das Auszuspielen ist natürlich nicht spannend. Ein kontinuierlich zunehmender Erschöpfungsgrad (mit Ausdauerverlust) kann aber Handlungs- bzw. Entscheidungsdruck bei den Spielern verursachen :-)

30.5.2008, 09:32
Elwin
Leicht OT:

Meisterinformationen: (anzeigen)

Zitat:

Ein Freund betrieb mal mehrere Wochen Feldforschung in der sibirischen Taiga und meinte zu Fuß 10-15 Kilometer sind als Tagesleistung für „normaltrainierte“ Wanderer das Maximum.
Vorsicht, gleich hast du die Wander-Nazis an der Backe, denn die Legionäre haben auch mit 100kg Gepäck pro Person mehrwöchige Eilmärsche von 100km am Tag durch die Alpen und natürlich auch durch die französischen Moore geschafft. Du bist einfach nicht fit genug!
Aber vielleicht gibt es diese in diesem Forum noch nicht, dann has du Glück gehabt!
30.5.2008, 17:46
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Kronosjian
OT @Elwin:
hm, wenn ich mir den DSA4-Meisterschim angucke dann kommen meine Zahlen aber eher hin, als fiktive römische Superlegionäre :-)
2.6.2008, 01:21
Thimorn
Hi rillenmanni,

Wenn dir so viel an Beiträgen liegt, dann wirst du auch mit meinem leben müssen.

1. Es heißt Inversionswetterlage und nicht Immersion. (im linken Reiter auf der Seite geht es zum eigentlichen Begriff Inversion, so sieht aber die Bewölkung aus. Im Winter kann es durch das äh Bornland-Hoch natürlich sehr gut dazu kommen.)

2. Dein Moor kommt mir eher vor wie ein Sumpf. Ein Moor ist ein Ökosystem, das sich aus verschiedenen Landschaftsarten zusammensetzt (der Wiki-Artikel definiert das Moor über die Bodenart in Anlehung an die Bücher von Succow. Der Artikel beschreibt aber nicht die ursprünglichen Moore, sondern das, was menschliche Tätigkeit davon übrig gelassen hat und das sind einige punktuelle Übergangsgebiete zwischen Boden und Wasser. Das schreibt ja Succow ganz genauso und setzt sich deswegen für den großräumigen Schutz ein. Hier ist v.a. die internationale RAMSAR-Konvention interessant. Im übrigen auch ein guter Punkt um zu googeln.). Ein Moor — oder besser ein Moorgebiet — ist v.a. durch eine hohe Vielfalt unterschiedlicher Landschaftstypen gekennzeichnet, nämlich Wald, Grasland, Gewässer (gestaute und fließende) und schließlich die wasserstauenden/sumpfigen Stellen (ein Sumpf ist nicht einfach nur mehr Wasser und Moor etwas weniger). Ein Moorgebiet — ich denke ich nenne es besser so um mich von dem Wiki-Artikel abzugrenzen — muss auch nicht zwingend flach sein. Hügel und Erhebungen sind genauso möglich, die dann natürlich trocken und von dichter Strauchvegetation umgeben sind.
Wie Dein Moorgebiet aussehen soll, kannst du dir frei zusammenstellen. Hier einige typische Landschaftsbestandteile (im deutschen Naturschutzrecht kommen Moore meist auch unter dem Begriff „geschützter Landschaftsbestandteil“ vor und können deswegen flott trocken gelegt werden.):
- Naßstellen
- Teiche, Tümpel und Seen (v.a. am Ufer mit den tückischen Moorinseln, auf denen man beim Betreten super weg- und abrutschen kann in Richtung Wasser)
- Wald: je feuchter er wird, um so eher stehen Weiden, Erlen und Birken herum. Dazu eignen sich auch sehr gut die Sonderformen des Au- und des Bruchwaldes in der Nähe von Flüssen. Baum- und Strauchgruppen
Da es im Moor eher wenig menschliche Wirtschaft gibt, ist der Waldboden sehr dicht bewachsen. Bilder weißrussischer und ostpolnischer Wälder sind hervorragende Beispiele und v.a. die iranischen Urwälder in Gilan, Mazandaran und Jangal (davon abgeleitet Dschungel). Bäume sollten auch in steter Verbindung zu viel Totholz (Lebensraum für viele Greifvögel und Eulen) und Sträuchern gestellt werden. Außerdem kann man sich in diesen Gebieten toll verstecken.
- Grasland: hier kannst du dich am besten an der Lüneburger Heide (während und kurz nach der Eiszeit immerhin ein großes Moorgebiet) orientieren. Ausgedehntes, halbhohes Grasland mit zahlreichen Sträuchern und Baumgruppen.
- zwischen all diesen Typen gibt es natürliche Formen des Übergangs und der Durchmischung, z.B. Gruppen von Weiden entlang eines Baches

Von der Region würde ich das nördliche Bornland in Richtung Überwals vorschlagen. Sie ist dünn besiedelt, waldreich, gebirgig und hat einen Fluss. Gerade der Übergangsbereich von Fluss zu Gebirge ist eine günstige Region um einen ausgeprägten Auwald anzusiedeln, der in ein Moor übergeht.

Menschliche Tätigkeiten in einem Moor umfassen nicht nur den Torfabbau, sondern auch die Jagd (ein Adliger geht lieber im Wald als im Moor jagen), Brennstoffversorgung, das Sammeln von Früchten und Wollgras (Vorläufer der Baumwolle, allerdings saisonal bedingt) und Fischzucht (besonders in den Staugewässern, übrigens auch Eisfischen).

Zur allgemeinen Beschreibung kannst du auch Relikte menschlicher Besiedlung einsetzen, z.B. eine Bruchsteinmauer um Felder (siehe z.B. Gotland als Vorbild) oder Hecken (siehe Boccage in der Normandie) oder eben Jagdhütten, Fischerhütten an Seen, Gerüste um Fisch zu trocknen.

3. Modifikation für Verfolgungsjagden:
Verfolgungsjagden in Mooren stelle ich mir vor, dass man nicht nur den KO-Wert heranzieht, sondern Athletik und das Fährtensuche-Talent (sicherer Tritt, Sumpfkundig solle eine deutliche Erleichterung bringen). Die Grundbewegung ergibt sich aus der GS (abzüglich BE). Die Bewegungsrate wird ergänzt durch Athletik-Punkte. Für je zwei Punkte bewegt man sich einen Schritt weiter (das ist keine offizielle Regel). Um den verschiedenen Gefahren zu entgehen muss man allerdings auf Fährtensuche würfeln (erschwert durch Gelände, Sicht und die hohe Bewegung). Vergeigt man sie, fällt man auf die Fresse oder stapft in ein Sumpfloch.
Sinnenschärfe bringt meiner Meinung nach nichts, weil es um die Einschätzung des Geländes und nicht um das Erkennen geht.
Man stelle sich vor, man läuft jemanden hinterher und kommt dabei zuerst durch einen Bruchwald. Das geschulte Auge erkennt sofort, dass die Sträucher, die sogleich auftauchen auf eine Naßstelle oder einen Teich hindeuten. In der weiteren Verfolgung kommt man auf eine freie Fläche, die mit vereinzelten Sträuchern und ansonsten halbhohen Gras bedeckt ist. Freie Flächen deuten auch hier wieder auf Naßstellen/Tümpel hin und man weiß sofort, dass das ein ungeeigneter Weg für eine Abkürzung ist.

Schließlich muss man auch vom Schuhwerk ausgehen. Ein vereistes Moor ist trotz allem in den Naßgebieten sehr feucht und die Schuhe saugen sich voll (und behindern damit bzw. rufen flott Erkältungen hervor), vorausgesetzt, dass man keine wasserdichten Stiefel hat.

Ein weiteres Element sind vereiste Flächen. In der Regel tragen sie eine Person bzw. den ersten, der den Fuss darauf setzt, aber nicht mehr die zweite oder gar dritte Person. Das wäre also eine

So, jetzt hoff ich mal, dass dir das was gebracht hat.
2.6.2008, 08:22
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Dom
Zur Immersionswetterlage: Ich bin überzeugt, Rille hat ein absichtliches Wortspiel gemacht. Weil es eben nicht um Inversion, sondern Immersion geht ;)
2.6.2008, 12:29
Thimorn
Irgendwie befürchte ich, dass mit Immersion etwas anderes gemeint ist, als ich mir gerade denke ;)
2.6.2008, 12:51
rillenmanni
Ähem … natürlich meinte ich INVERSION! =) Au wei, wie konnte mir das passieren? Nein, Dom, es war kein absichtliches Wortspiel, es war eine simple Vermengung im Hirn von unterschiedlichen Inhalten … Aber es hätte ein Wortspiel sein können! =) Immersion durch Inversion, das ist schon richtig.
2.6.2008, 13:00
rillenmanni
Thimorn: DAS war ein wirklich hilfreicher Beitrag!
Vielen Dank auch fürs klare Abgrenzen vom Sumpf mitsamt plastischer Darstellung und Anwendung auf mein Beispiel.

Als Ort habe ich das westliche Sewerien gewählt. Da ist auch nichts los; die Wälder sind im Großen und Ganzen Birkenwälder. Das Gebirge und den Fluß hat man dort im Nordwesten, insofern kommt das ja in etwa hin.
3.6.2008, 16:10
Thimorn
Jetzt interessiert mich aber nur noch, was Dom mit Immersion gemeint hat.

@rillenmanni

kein Problem, weswegen hat mich auch sonst auf die Uni geschickt?

Im Internet gibt es sicherlich auch ein paar hübsche Bilder. Such am besten nach Moorheide, Birken-Moorwald und Birken-Bruchwald.
Sind übrigens alles FFH-Typen, damit nominell in der EU geschützt, weil einerseits sie, andererseits der Lebensraum, den sie v.a. Vögeln bieten bedroht ist. Daher lohnt es sich auch mal Bilder von Biosphärenreservaten (m.W. Schofweide-Chorin und Oberlausitzer Teich- und Heidelandschaft).
Ansonsten die Wälder im östlichen Polen bzw. westlichen Weißrussland. Vielleicht gibt es da was im Netz. Und wie gesagt einfach mal nach dem Ramsar schauen.

Für weitere geographische Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung. ;)
3.6.2008, 16:41
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Dom
Ich verweise erstmal für eine Definition auf das rpg-info Wiki.

Zum „Im Forge-Bereich wird mittlerweile Abstand von diesem Begriff genommen, da sich der Zustand der Immersion nicht eindeutig definieren lässt.“ Das ist nur ein Problem, wenn man sich über das Phänomen Immersion unterhalten möchte und versuchen möchte, herauszufinden, wie man Immersion erreichen kann. Unstrittig ist, dass man damit „Eintauchen in den Charakter und die Geschichte“ meint und dass damit im Normalfall ein Flow-Erlebnis einhergeht.

Immersions-Wetterlage hatte ich also als Wortspiel aufgefasst, dass es nicht auf die Realität ankommt. Vielmehr soll erreicht werden, dass das Wetter in der Geschichte stimmungsvoll hineinpasst.
3.6.2008, 16:48
rillenmanni
Dom meinte sicherlich zu meinen, ich könnte gemeint haben:
In einer solchen Inversionswetterlage — überall Nebelsuppe, von mir auch noch um zwei Nebelstärkengrade gepimpt — kommen die Spieler viel leichter zur Immersion. „Huh, schauriger Ort! Uh, ich sehe ja kaum etwas … war das dort ein Schatten im ewigen Weiß? Iih, was ist das an meinen Schuhen? Arg, kaltklammer Schauer an meinem Rücken, wie der Tod kriecht er mir ins Gebein …“

… Dabei hatte ich mich nur vertippt. Aber Dom hat ja grundsätzlich recht. Ich habe das Wetter — auch — aus reinen Stimmungsgründen implementiert.
zuletzt geändert: 3.6.2008, 16:49
3.6.2008, 18:53
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Kronosjian
@Don Rillo:
wenn Dich das Aussehen von Mooren noch interessiert, dann kann ich Dir nur empfehlen Dich in den Zug zu mir zu setzen und wir begutachten mal das Hochmoor in Kaltenbronn. Eine bornische Verköstigung mit Meskinnes und Soljanka ist dabei sicherlich auch nötig (wobei für ein Marsch durchs Moor gute Hartwurst samt Brot wohl eher angebracht wäre).
3.6.2008, 21:35
Thimorn
Na, in dichten Nebel kann man doch auch eintauchen ;)

@Kronosjian

Ich habe erfolgreich rillenmanni ein Bruchmoor eingeredet und was machst du? Möchtest sie (oder?) zum Hochmoor konvertieren!

*empört*
3.6.2008, 22:03
Der Mönch

Zitat:

Möchtest sie (oder?) zum Hochmoor konvertieren!
Der rillenmanni ist das männlichste Exemplar, was ich kenne!;)
3.6.2008, 23:56
rillenmanni
Hurrga! Hurrga!
4.6.2008, 02:42
Thimorn
oh, sch****

tut mir leid.
4.6.2008, 06:06
Quendan
Wobei man ihm eine feinfühlig-feminine Ader auch nicht absprechen kann, dem schönsten aller schöngeistigen Könige. Arrr!
4.6.2008, 08:26
Der Mönch
Thimorn, macht doch nichts, einige von uns kennen Don Rillo schon persönlich, du eben nicht! :) Allerdings musst du jetzt die Sprüche kurz ertragen! ;)

@Quendan

Ich stimme dir zu, das machen vielleicht auch die Haare! Oder der Einfluss der Freundin. Es ist auf jeden Fall verdächtig, dass man diese Ader aus seinen Forenbeiträgen rauslesen kann…;P
4.6.2008, 10:37
rillenmanni
Ich stecke euch allesamt gleich in mein tückisches Moor, wenn ihr mir noch länger meinen süßen Schwuffiwuffi-Thimorn ärgert! Und danach weine ich.

Hurrga! Hurrga!
4.6.2008, 16:09
Thimorn
Äh, Schwuffiwuffi Thimorn!

Oh, mein Gott, ich weiß womit ich in einigen Jahrzehnten erpresst werde. „Wir haben ein Angebot, das Sie nicht ablehnen können, und — wir haben etwas herausgefunden, Schwuffiwuff Thimorn.“

Ich glaub ich geh jetzt erst mal saufen.
24.6.2008, 12:15
Thimorn
Ich habe hier gerade ein schönes Beispiel für moorige Teiche gefunden.
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