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23.11.2007, 01:34
E-Mail – WWW
Chadim
Seid gegrüßt!

Sagt mal, meint ihr in Aventurien wäre es denkbar, daß ein Geweihter eines der Zwölfe die Akoluthen-Würde bei einer der anderen Kirchen erhält?
Grundlage der Überlegung ist die Idee einen Geweihten aus dem Drei-Schwester-Orden zu generieren, der natürlich einer Gottheit speziell geweiht ist, aber zusätzlich während der Ausbildung im Orden eben auch die niedere Weihe für die beiden anderen Gottheiten erhalten hat.
Gerade bei dem hier häufig stattfindenden gemeinsamen Unternehmungen der Kirchen sollte es ja wenig problematisch sein die Glaubensgeschwister während ihrer Rituale zu unterstützen, also das nötige Wissen zu erwerben…

So weit mal als Idee,
schlaft gut,
Anil
23.11.2007, 02:25
Quendan
Es geht da doch nicht um Unterstützung für Rituale, es geht darum, sein Leben einem alveranischen Wesen zu weihen. Und da vertrete ich nach wie vor die Meinung, dass sich ein Mensch nur EINEM Wesen verschreiben kann. Wenn du geweiht bist, dann hast du deine Seele und jede Faser deines Seins einem Gott dargeboten, um sein Werk auf Dere zu vollbringen. Das ist kein Job, das ist eine Berufung. Und ein solcher Ruf kann jeden Menschen nur einmal (zeitgleich) erlangen.

In meinem Aventurien gibt es also keine Geweihten als Akoluthen fremder Kirchen. Ritualhilfe und Kooperation lässt sich auch allein über den GEDANKEN der Ökumene lösen. Sich direkt erneut weihen muss man dafür nicht.
23.11.2007, 11:02
E-Mail
Tsarabella
OK, regeltechnischer Kram vorneweg:

Zitat von AG, S.27 ganz unten rechts:

Akoluthen müssen die Gleiche Liturgiekenntnis ausweisen, Mit-Geweihte müssen die entsprechende Liturgie beherrschen (nicht aber unbedingt aus derselben Glaubensgemeinschaft stammen), andernfalls werden sie gewertet wie Akoluthen.
Ansonsten kann ich mich Quendan nur vorbehaltlos anschließen. Auch eine Akoluthenschaft ist eine Weihe, und aus meiner Sicht unvereinbar mit der unbedingten Hingabe an eine Gottheit.

Ich denke, die Weihe einer Gottheit reicht aus, um eine Gewisse „Grundverbundenheit“ mit den anderen Zwölfgöttern und ihren Kindern zu schaffen, die notwendig für gemeinsame Gebete und Rituale sind — man schaue nur mal auf die Zwölf Segnungen. Aber die Hinwendung zu einem anderen Gott, die so weit geht, dass man die niederen Weihen empfangen wollte, bedeutet immer eine (zumindest partielle) Abkehr vom eigenen Gott.

Ich habe da schon verschiedentlich drüber nachgedacht, alldieweil mein LARP-Charakter Sinje Schellenklang, Vertraute der Eidechse, ziemlich eindeutig auf den Spuren Simias wandelt. Dennoch ist und bleibt sie eine Priesterin Tsas und geht definitiv anders an die Sache heran, als das ein Ingerimmgeweihter auf dem gleichen Pfad tun würde.
Sich Simia (oder dem Dreischwesternorden) zuzuwenden, ist eine Erweiterung der eigenen Aufgaben — eine Akoluthenweihe wäre eher eine Verschiebung (mit mehr Defiziten im ursprünglichen Bereich als Gewinn im neuen).

Ich denke nicht einmal, dass es sinnvoll (oder möglich) wäre, als Nichtgeweihter mehrere Akoluthenweihen zeitgleich zu haben. Mehrere Götter verehren und anbeten — definitiv ja, alles andere würde dem zwölfgöttlichen Grundgedanken widersprechen. Mehrere Weihen (und seien es „nur“ mindere) — wohl nicht, denn eine Weihe ist keine erlernte Fertigkeit, sondern eine Herzensentscheidung (ganz davon abgesehen, dass die Gottheit immer noch das letzte Wort hat — und vermutlich Wert darauf legt, dass im Zweifelsfall ihr Wille an erster Stelle steht).
25.11.2007, 00:22
Thimorn
Hi Anil,

Um meinen beiden Vorrednern gleich mal zu wiederzusprechen. Selbstverständlich ist das möglich Geweihter einer Gottheit und Akoluth einer anderen zu sein.
Es gibt z.B. den Bund des Wahren Glaubens, der es sich zur Aufgabe gemacht hat alle 12Götter zu verehren. Daher sehe ich kein Hindernis sich auf weniger zu beschränken.
Auch die ganze Vielfalt des Synkretismus kann man ausschöpfen — einem profunden Kenner Indiens muss man dazu wohl nichts sagen. *g*
Es werden sich dabei die Aspekte der Hauptgottheit mit Elementen der anderen Götter verbinden. Ohnehin sind die Werte von Peraine und Travia sehr nahe, insb. was die konkrete Lebensgestaltung aus Fleiß, Beharrlichkeit und Demut beinhaltet.
Die travianschen (Ehe, (Armen-)speisung, Gastrecht) und perainschen Funktionen (Linderung von Leid und Krankheit, Ackerbau und Viehzucht) ergänzen sich auch sehr gut. Während Peraine die unmittelbare Lebensgrundlage benennt (peraine ist auch sehr stark antithetisch aufgebaut mit Abwesenheit von Krankheit, Leid und Hunger), bestimmt Travia den Umgang mit den Mitmenschen/-kreaturen (stärker konstruktiv aufgebaut).

schönes Wochenende
25.11.2007, 12:25
Luzifel
Wir sind gestern durch Zufall beim Spielen über einen Paragraphen im Wege des Schwerts gestoßen der regeltechnisch Licht in die Sache bringt:

WdS S.173:
„Aneignung einer zweiten Liturgiekenntnis ist möglich, aber extrem selten: Es erfordert eine zweite Weihe (korrekt: eine neue Spätweihe), die die Abkehr vom bisherigen Glauben bedeutet. Die zweite Weihe bringt einen Verlust von 7 Punkten auf den bisherigen Liturgiekenntniswert mit sich, der dann auch im weiteren Heldenleben nicht mehr gesteigert werden kann.“

Lässt man sich also bei einer neuen ersten Weihe zum Akoluthen einer anderen Gottheit weihen, kehrt man sich automatisch von seinem eigenen Gott ab. Ergo: Geht aber es ist wohl nicht sonderlich erstrebenswert. ^^

Grüße, Mr. Luzifel…
26.11.2007, 17:49
E-Mail
Tsarabella
@Thimorn:
Auch die Geweihten des Bundes des wahren Glaubens sind keine Akoluthen der jeweils Anderen elf Kirchen (jedenfalls nicht formell). Die Bündler treiben es natürlich ins Extrem, aber auch für alle anderen Priester gilt: Ein Geweihter dient nie einem Gott allein!
„Ich diene Boron, bleib mir weg mit Deiner Peraine“ dürfte der absolute Ausnahmefall sein. Auch wenn die Praioskirche nicht so toll auf die Mitglieder der Phexkirche zu sprechen sein dürfte, ist es doch noch etwas ganz anderes, den jeweils „anderen“ Göttern Respekt und Anbetung zu verweigern oder die Doktrin der zwölfgöttlichen Einheit, die von allen Kirchen gelehrt wird, anzuzweifeln.
Tatsächlich könnte man fast sagen, dass ein Geweihter der Zwölfe ohnehin schon ein Akoluth aller anderen Götter ist — die Regeln jedenfalls gestehen ihm nämlich mindestens einen solchen Bonus beim unterstützen eines „ökumenischen Rituals“ zu; wenn er die richtige Liturgie beherrscht, ist seine Kirchenzugehörigkeit sogar völlig egal.

Was mir dabei allerdings aufgefallen ist: Nichtgeweihte Mitglieder des Bundes des wahren Glaubens erhalten zu Spielbeginn die Sonderfertigkeit Akoluth verbilligt. Welche Liturgiekenntnis mögen sie wohl bekommen?

Rätselnd,

Tsarabella
zuletzt geändert: 26.11.2007, 17:53
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