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15.8.2007, 13:25
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Viento Maquedar Vascagani
Hiho!

In der Götter-Box sind ja die Liturgien verzeichnet und bei vielen steht auch, was man sagen kann/soll.

Jetzt passen die Texte der allgemeinen Segnungen meist (zumindest in meinem Verständnis) so richtig gar nicht auf Phex. Aus dem Grund habe ich einige auf Phex umgeschrieben.

Vielleicht findet das ja jemand interessant. Im Live-Rollenspiel ist es zumindest essentiell, wenn man einen Phexi spielen will. Beim Eidsegen Praios mitanzurufen… würde halt schon der Lacher sein. :)

Besonderheiten:

Die Segen sind auf eine bestimmte Situation gemünzt, da ich finde, dass eine Segnung von Phex immer einen Kontext haben muss und dass dieser sich in dem Gebet an den Fuchs wiederfinden muss. Immerhin verhandeln wir ja mit unserem Gott. Der will schon wissen, warum gerade jetzt diese Störung von diesem nervigen kleinen Geweihten schon wieder seiner Aufmerksamkeit bedarf. :) Natürlich muss der Wortlaut an die jeweilige Situation dann auch angepasst werden.

Einbindung der Bittsteller: Weiterhin binde ich auch immer die Mitspieler (also die „Opfer") der Liturgien ein. Monologe sucken, wie wir aus der Schule/Uni wissen.

Handelsaspekt: Der Aspekt des Feilschens und Handelns kommt in Phex-Gebeten mit „Zeugen“ super, da sich diese Haltung radikal von der „Ich bin so klein, bitte hilf mir lieber Gott X“ unterscheidet. Weiterhin macht es Sinn, da ja oft Phex eine Gegenleistung für die Hilfe versprochen wird. Die kann man — by the way — auf den mitbetenden Bittsteller abwälzen und selbst nur der Mittler sein (siehe Beispiel im Glückssegen). :D

Achja, Verbesserungen und Kritik… immer her damit. :)

Hier mal der Beginn, weitere folgen (in meinen Schreibpausen zur 2. Zulassung) die nächsten Stunden/Tage :)
Glückssegen:

Phex, gütiger Fuchs, sieh herab von deiner Sphäre aus Sternen und Macht und erblicke hier unten auf Dere diesen Mann namens Callan Bognersschliff. Dieser Mann ist im Begriff, ein großes Wagnis einzugehen. Dies tut er nicht aus Selbstgefälligkeit, Habgier oder anderen unlauteren Motiven heraus, sondern seine Tat wird den Göttern zum Stolz gereichen.

Callan, sprich klar und deutlich und erkläre dem Gott des Glückes, was du zu tun gedenkst und warum sein göttlicher Beistand bei diesem Tun notwendig ist.

[Callan erklärt sein Tun; Vorteil: Er kann es eh besser erklären, was Sache ist als ein Geweihter, der evtl im Punktesystem keinen Schimmer hat, um was es geht.]

Phex, Gott des Glückes, du hast die Worte dieses Mannes vernommen. Sein Streben ist deiner Unterstützung und Gnade würdig. Wir wissen das beide. Und deshalb sind wir uns hier auf Dere sicher, dass Du uns deinen Segen geben wirst.

Wir wissen aber auch, dass nichts auf dieser Welt umsonst ist. Aus diesem Grund soll der Preis für deine Hilfe einem Handel gleich hier und jetzt offen genannt werden.

Wir schon so oft will ich Mittler und auch Bürge sein, für das Versprechen, das Callan dir geben will. Callan, sprich nun zum Gott des Glückes und benenne das, was du als Gegenleistung für Seine Hilfe tun wirst.

[Callan formuliert seine Gegenleistung, die er erbringen wird; Vorteil: Die Schuldenliste des Geweihten bei Phex wird nicht unendlich lang]

Fuchs, du hast das Angebot vernommen. Es ist ein gutes, ein angemessenes und ich weiß, dass es dir wohlgefällt. Darum sei nun mit diesem Mann:

Phex, Gott des Glückes! Den Sterblichen schenktest du das Glück. Schenke nun auch Callan davon und er wird es dir — wie er es versprach — danken.

Callan, der Segen des Fuchses ist mit dir, Sein Auge wacht über dich nun. Geh nun und tu, was du zu tun gedenkst und sei der der Unterstützung und des Wohlwollen des Gottes des Glücks versichert.

Phex mit dir. Wir beten für gutes Gelingen.


Gesprochen von: Viento Maquedar Vascagani

zuletzt geändert: 15.8.2007, 13:33
15.8.2007, 22:27
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Viento Maquedar Vascagani
Heilsegen

Anmerkung: Heilsegen sind für mich nur in absolut lebensbedrohlichen Situationen sinn- und stimmungsvoll. Mal schnell 3 LE mit Heilungssegen heilen, suckt ziemlich. Deswegen hier auch der Kontext einer lebensbedrohlichen Situation.

Phex, du Gott der Diebe! Du lehrst die deinen, dass eines nie und nimmer gestohlen auch gar nur begehrt werden darf. Und das ist das göttliche Geschenk deiner Schwester Tsa.

Phex, sieh herab: Dieser Leib ist mit Bitterkeit und Schmerzen geschlagen und Tsa's Geschenk ist im Begriff, ihm entrissen zu werden.

Darum sprich vor bei deiner göttlichen Schwester Peraine, auf dass auch sie ihren Blick auf diesen von Pein geplagten Deresohn richten möge und ihm Heilung seiner Wunden und Linderung seiner Schmerzen schenken möge.

Phex, eile dich, denn seine Kraft verlässt ihn und Borons Nähe ist schon spürbar in der Kälte, die sich in ihm ausbreitet. Ich werd's vergelten und wenn ihm Rettung widerfährt, so werde ich dafür Sorge tragen, dass er erfährt, dass nicht nur die Göttin Peraine die Retterin ist, sondern dass du einen Anteil daran hattest. Ich verspreche dir, dann wird er es auch selbst noch einmal zu vergelten wissen.

Schutzsegen

Anmerkung: Der Original-Text „Duuuuu… kannst nicht… vorbei!!!“ ist seit HdR nicht mehr sprechbar, ohne dass das große Gekichere angeht, denn ganz automatisch wird man da an Gandalf denken. Deswegen die Abweichung.

Phex, Vernichter der Echsenbrut; Gott, der du einen Schatz von unvorstellbarer Kostbarkeit opfertest, um den Feind der Götterfürchtigen von Dere zu tilgen!, indem du ihn einem gewaltigen Feuerball gleich aus dem Nachthimmel fallen ließest.

Deine Diener stehen heute erneut vor einem Übel, das sie nicht zu überkommen wissen. Sieh gnädig auf unser Streben und steh mir in dieser Notsituation bei. Bitte deine Stürmische Schwester um Beistand, denn ohne Eure Hilfe werden wir auf diesem Feld, auf dem wir für Euch streiten, nicht bestehen können.

Bedenke, dass wir es sind, die im allerletzten Kampf deine Schatzkammer, deine Sphäre aus Sternen und Macht verteidigen werden gegen die, welche gierig an der Sternenbresche nagen, reißen, zerren.

Bleibt nah bei mir, betet mit mir, Streiter an meiner Seite!

Gütiger Herr Phex, [Gütiger Herr Phex]
Stürmende Herrin Rondra, [Stürmende Herrin Rondra]
schenkt uns die Kraft, [schenkt uns die Kraft]
diesem Übel zu widerstehen [diesem Übel zu widerstehen]

<hasserfüllt, laut>
Unheiliges Gezücht genannt Haquoum, sphärenschänderisches Wesen aus der Domäne des verhassten Gierigen Feilschers, Eintreiber des blutigen Goldes, Weiche von uns! Du kannst hier nicht bestehen. Geh zurück in deine Niederhöllen!
zuletzt geändert: 17.8.2007, 18:44
16.8.2007, 11:41
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Viento Maquedar Vascagani
Märtyrersegen

Anmerkung: Als Kontext ist hier eine aussichtslose Situation von Gefangenschaft und Folter gewählt, da für die meisten anderen Situationen der Märtyrersegen eigentlich nicht so passend ist. Eigentlich ist er am stimmigsten, wenn der Tod sehr wahrscheinlich bevorsteht und dabei dann ein tolles dramaturgisches Stilmittel. :)

Herr Phex, eisiger Herr Firun und ihr anderen göttlichen Herrscher Alverans! Schenkt mir die Kraft und die innere Kälte, den Waffen, den Flammen, den Folterwerkzeugen der Lästerer zu widerstehen und durch meine Stärke und meinen Widerstand Eure göttliche Größe zu preisen.

Beweist den Frevler, den bis in alle Ewigkeit schon zu Lebzeiten Verdammten, beweist der Dämonenbuhle durch diese Gnade an mir, daß wahre Macht nur Göttermacht ist und daß sie ihre Seele für Nichtigkeiten in den Schlund der Niederhöllen geworfen hat.

Gebt mir die Kraft, diese Prüfung bis zu ihrem Ende zu bestehen und dabei eure Herrlichkeit zu preisen. Und Herr Phex, stiehl den göttlichen Funken — so ich dir ein treuer Diener war — und trag ihn in deine Schatzkammer, dann wird meine Kraft auf ewig deinen Sternenwall stärken.
16.8.2007, 16:18
diotima
Phex und Zerschmetterer?
Da musste ich spontan lachen… *g*

Besser fände ich:
Listiger Jäger
Heimliche Angst deiner Feinde
oder sowas… Zerschmetterer ist so khor-mäßig *g*

Aber ansonsten finde ich Deine Ausführúngen echt super!

16.8.2007, 18:17
Heshinyazia
Und überhaupt: warum zerschmettert Phex die Echsenfeinde? Er soll doch lieber die Echsenfreunde zerschmettern…

Im übrigen bin ich sehr gespannt auf die Segenssprüche und freue mich, sie bald life bewundern zu dürfen.
17.8.2007, 18:42
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Viento Maquedar Vascagani
Hmmmm… Zerschmetterer. Ich find, es ist nicht so unpassend, wie es anfangs wirkt, wenn ein Gott einen Stern nimmt und ihm der Legende nach auf einen Landstrich wirft, so dass da nix mehr übrig ist. :)

Aber ja, ich räume ein, dass es ein Widerspruch ist. Ich suche nach einem anderen Wort. Jäger ist mir jetzt zu chirurgisch. Der Stern als Wurfwaffe ist ja doch ein bisschen… grober, flächiger. :)

„Heimliche Angst deiner Feinde“ finde ich sehr schön. *das in meinen Kanon von Füllwörtern aufzunehmen versuch*

Und „Echsenfeind“ ist wirklich falsch, stimmt. Gemeint war „feindliche Echsen“, aber „Echsenfeind“ ist im Deutschen ja ein Feind der Echsen, also das Gegenteil. Fehler behoben, danke für's Drauf-Aufmerksam-Machen (wie zum Geier schreibt man dieses Wort???).

Cya

Andi

zuletzt geändert: 17.8.2007, 18:46
20.8.2007, 16:08
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Tsarabella
Die Umtextung der Segnungen finde ich klasse, ich hatte auch schon auf LARPs sowie am Tisch das Problem, das die ursprünglichen Formen nicht passten.

Der Schutzsegen ist allerdings sehr stylish, aber viel zu lang. In der einen Minute, die dieser Segen so ungefähr dauert (und das erschien mir im Kampf schon immer ewig lang) schafft man sinnigerweise nur den letzten Teil ab der Aufforderung zum gemeinsamen Gebet.

Wirklich interessant finde ich auch, wie ein heimlicher Geweihter bestimmte Segnungen wirkt, ohne das ihm gleich das Wort „Priester“ in Leuchtschrift auf der Stirn erscheint.

By the way, warum sollte ein Phexpriester nicht bei einem öffentlichen Eidsegen den Herrn Praios anrufen? Ich halte den Götterfürsten für deutlich verständiger als viele seiner Priester — auch wenn er manche Methoden der Phexis ablehnt, sieht er doch, das dieser „in der gleichen Mannschaft spielt“, und Eide sind nun mal sein Gebiet (wenn es hier nicht um einen schnöden Handelsvertrag geht). Die Zwölf Segnungen sind das Stilmittel um zu zeigen, dass ein Geweihter letztlich allen Zwölfen dient, da sollte man nicht irgendwelche Götter auslassen.
21.8.2007, 20:07
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Viento Maquedar Vascagani
Hi Tsarabella! :) Danke für das Feedback!

@Schutzsegen:

Stimmt. Wenn ich allein einem Dämon gegenüber stünde, würde ich ihn umdrehen. Also erst den „Unheilige Gezücht… Du kannst hier nicht…“-Wirkungspart und dann danach die Worte, um den Dämon auch weiterhin in Schach zu halten (auch wenn das eigentlich nicht notwendig ist). Es ist auf jeden Fall stylish und zeigt dem NSC auch, dass er hier immer noch nicht durch kann — so lange ich rede. Trifft man dabei auf einen guten Spieler, wird er um den Kreis herumschleichen und zischeln oder irgendwie anders sich darauf einstellen. Und das rockt dann wie die Sau ;D

Wenn ich mit Gefährten unterwegs bin, mache ich das Gebet vorher. Denn die wissen dann schon, dass sie mich schützen müssen. Bzw ich sage es denen dann per Zuruf. Das zieht gleich nochmal mehr Spieler ins Spiel hinein, denn normal geht man einem Dämon aus dem Weg, rent weg… das kann man dann nicht machen. Sinnlose Opferkämpfe zur Zeitverzögerung gehören ja zu den heroischten Dingen, die es so gibt. Generiert Spiel. :D

@Anonymität und Segen/Liturgien:

Ja, ein Paradoxon. Ich hab es für mich gelöst, als dass ich einen offenen Geweihten spiele. Habe 1 Con lang konsequent verdeckt gespielt, aber das macht keinen Spaß. Heimlichkeit, Tarnung auszuspielen ist nicht meines. Denn wenn man das gut macht, dann ist man eben eigentlich ein anderer Char. Ich will aber meinen Phexi spielen. :)

Außerdem finde ich den Heimlichkeitsaspekt ebei Phex überbewertet. Zumindest im Larp ist er wegen meiner fehlenden OT-Meisterdieb-Skills nicht machbar. Ich mache mit Phux ganz offen Seelsorge, trete in einem grauen Betgewand auf mit vielen Fuchssymbolen usw… also bin ich keine gute Ratgebestation für diese Frage. :)

@Eidesegen und Praios

Kann man sicherlich machen, da den Sonnigen mit rein zu bringen. Phux ist kein großer IT-Fan von Praios, daher würde er es nicht tun. Liegt aber auch daran, dass er streitbarer Puniner ist, wo ja die Glaubensrichtungen nicht miteinander, sondern vor allem erstmal gegeneinander arbeiten.

Und ja, die Segnungen sind gut, um zu zeigen, dass die Zwölfgöttliche Gemeinde eins ist und zusammen steht.

Aber: Das ist zumindest im Larp nicht immer erstrebenswert. Denn da sind andauernd irgendwelche Situationen, in denen äußere Umstände alle zur Zusammenarbeit zwingen und alle Geweihten sind immer alle so kooperativ und verständnisvoll und tolerant… so dass es schon fast ein bisschen unaventurisch ist.

Aus dem Grund kultiviere ich den sportlichen Wettstreit und die kultivierte Eigenbrötlerei, eben um den Aspekt „Konkurrenz“ und „Probleme der Kirchen untereinander“ zu thematisieren. Deswegen auch kein Praios, bzw kein Eidsegen, sondern dessen Phex-Abwandlung. :)

Aber klar, hält dich keiner ab, auch Praios reinzunehmen. ;P Ich finde nur die Aneinanderreihung irgendwie… erheiternd. Die beiden in einem Satz…

22.8.2007, 21:52
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Tsarabella
Hallo Viento,

Das einzige Mal, das ich auf 'nem Live eine Phexianerin gespielt habe, war ich heimlich — daran habe ich mich nicht so sehr gestört, es hatte andere Gründe, dass der Charakter hinterher nie wieder aufgetaucht ist. Ich glaube, der Nandusgeweihte war der einzige, der durchblickt hat, wer ich wirklich war, weil ich mich echt lange murmelnd in den Schatten zurückgezogen habe, um dann einigen Spielern, die gerade mit einer wichtigen Aufgabe beschäftigt waren, sehr beiläufig die Hand aufzulegen. Der kam dann an, und wollte auch ein bisschen Segen abhaben. Na, sei ihm gegönnt, wer sollte es sonst blicken, wenn nicht er.
Ansonsten kommt es mir natürlich zu Gute, daß ich nicht den typischen Taschendieb-mit-flinken-Fingern-Phexi gespielt habe, sondern mehr aus der Händlerschiene kam. Seelsorge betreiben kann man auch ganz prima inkognito, sogar Gebete sprechen. Ich habe solche Sachen meist so eingefädelt, daß ich an bestimmten Stellen einfach gefragt habe, ob jetzt nicht vielleicht ein Gebet an die Götter angemessen wäre, ein, zwei mal hat sich dann sogar jemand anderes gefunden, der das für mich erledigt hat.

Zu der „Praiosproblematik“: Ich seh' das etwas anders als Du. Rivalität zwischen den Kirchen finde ich auch aus spielerischer Sicht interessanter und Animositäten mit Praioten oder Rondrianern sind an der Tagesordnung — aber für meine Geweihten (das gilt jetzt nicht nur für die Phexis) ist so etwas ganz klar eine derische Angelegenheit. Der generische Praiospfaffe ist ein Idiot, und Gelegenheiten, ihm das unter die Nase zu reiben sollte man tunlichst ausnutzen — aber Praios selbst den Respekt zu verweigern spielt in einer ganz anderen Liga. Meiner Meinung nach gehört der Name in den „Standard-Eidsegen“, selbst (oder gerade) wenn ich mich danach mit den Praioten streiten muss, ihn „missbraucht“ zu haben. Wenn ich das nicht will, setze ich lieber gleich einen Vertrag auf und benutze einen Händlersegen.

Die Schutzsegensvorgehenweise kann ich jetzt so unterschreiben ;-)

Wirst Du noch weitere Liturgien umsetzen? Ich muss gestehen, dass mich das Thema beschäftigt, vielleicht mache ich mir mal Gedanken über eine eventuelle heimliche Darstellung. Für die „öffentlichen“ Formen habe ich wohl leider keine Verwendung mehr, da meine einzige LARP-Geweihte eine tsageweihte Simiapriesterin ist, bei der ich die Gebete dann ohnehin improvisiere (neu! toll!) — aber zum lesen finde ich deine Varianten höchst inspirierend. Bitte mehr!

Beste Grüße,

Tsarabella
23.8.2007, 12:07
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Viento Maquedar Vascagani
Hi Tsarabella!

Find ich ja cool, hier einen Live-Phexianerin (wenn auch Ex) zu finden. :) Die Händlerschiene geht natürlich sehr gut inkognito und ist — meiner Meinung nach — der zweitcoolste Aspekt von Phex. Besser im Larp ist finde ich nur noch Glück. :) Aber man braucht die breitentauglichen Aspekte — vor allem wenn man nicht nur von Schatten zu Schatten huschen will.

Ich mag's halt lieber, mit dem Phex-Zelt meiner Mitgeweihten zu reisen, drinnen einen 70 cm hohen Fuchs zu haben und lauter Kissen und Altar und tausend kleine Ambientesachen und graue Kerzen usw… und da drinnen dann die Händler und die Glückssucher und eben alle, die was brauchen, zu empfangen. Ich bin — glaub ich — zu gern eine Anspielstation, um geheim zu sein ;D

@Praios:

Guter Punkt. Ich denk mir das nochmal durch. Aber das Argument, dass die Kirchen zwar gegeneinander fies sein dürfen, man aber den Chefs nicht an den Karren fährt… halte ich eigentlich auch so. Habe ich nur beim Schreiben des Segens so nicht auf den beiden Ebenen (Kirche <=> Gott) reflektiert. Werd ich aber wohl tun. Vor diesem Hintergrund ist dann der Eidsegen durchaus sprechbar.

@Andere Segnungen:

Ja, ich werde sie alle umsetzen. Eigentlich will ich sie vor übernächster Woche haben, denn da geh ich auf ein DKWDDK-Larp und da werd ich vermutlich einer von sehr wenigen Geweihten sein. Das bedeutet, dass man in ungewohnte Situationen kommen kann, wo man normal auf einem 200+ Larp sagt: „Schickt nach dem Boroni“. Bis dahin will ich alle Segnungen eigentlich haben… :)

Und mich würd dann auch seeeehr interessieren, wie du solche Segnungen etc heimlich umsetzen willst. Denn… naja… schaden kann es nie, es auch notfalls heimlich machen zu können. Bei Phex ist ja wichtig, dass man auf alles eine Lösung hat. ;D

@Simia: Und Simia… *schmunzel*… eine Simiageweihte kann ich mir jetzt gar nicht vorstellen. Ein eifriges Bienchen, Hmmm… hast du ein Bild? ;) Gewandungen von Geweihten sind immer hochinteressant.

24.8.2007, 17:42
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Tsarabella
So, wie versprochen mache ich mir mal ein Paar Gedanken über die heimliche Anwendung der zwölf Segnungen.

Zunächst mal ein paar generelle Anmerkungen zum Thema Heimlichkeit. Prinzipiell rät das Graue Väterchen ja gerne zur Hilfe zur Selbsthilfe — und das mit der Heimlichkeit ist eigentlich ein Spiel mit der Umwelt. Wenn man mal einen kleinen Hinweis oder eine Spur auf die wahre Profession zurücklässt, dann ist das kein Weltuntergang, sondern ganz nett. Die Umstehenden dürfen ja ruhig eine Ahnung haben, solange man ihnen keine konkreten Beweise an die Hand liefert. Wer selbsttätig und durch die Beobachtung eines Inkognito-Phexianers herausfindet, wer der Typ ist, hat sich diese Information redlich verdient und nebenbei seine Beobachtungsgabe und Vertrauen in die eigenen Instinkte gestärkt. Aber wie gesagt, es sollte halt bei Ahnungen und Andeutungen bleiben, damit es nicht weitergetratscht werden kann und dabei nach mehr als Gerüchteküche aussieht. Ruhig die Taten für sich sprechen lassen, aber niemals etwas zugeben.

Prinzipiell ist es ja die Aufgabe eines jeden Geweihten, die Schäfchen (oder Füchslein) auf dem richtigen Pfad zu halten, und (um in der phexischen Mentalität zu bleiben) als Gegenleistung dafür bekommt er nützliche, vielseitige und auch für andere Zwecke einsetzbare Werkzeuge (nämlich Karmaenergie und Liturgien). Dafür ist es nicht wirklich nötig, sich als Priester zu erkennen zu geben — jemanden anzustiften, ein Boronsrad für ein frisches Grab zu bauen mag da durchaus schon reichen, damit Phex im Gegenzug den still gesprochenen Grabsegen auf eben jenes Grab zur Wirkung kommen lässt. Allgemein sollte man die Leute dazu anstiften, sich selbstständig mit dem Thema Glaube und Religion auseinanderzusetzen, und dann nur behutsam lenkend und aus dem Hintergrund einzugreifen, wenn sich jemand in allzu seltsame Gebiete verrent.
Bei mir hat sich da (auch am Spieltisch) die Metapher des Lieblingsonkels „Onkelchen“ als sehr hilfreich erwiesen. „Onkelchen sagt immer … (hier beliebige anregende und situationsangemessene Weisheit einfügen)“ (Wobei mir selbst noch nicht ganz klar ist, ob meine Phexi in solchen Situationen ihren Mentor oder Phex selber als „Onkelchen“ sieht. Wahrscheinlich wechselt das). Und wenn jemand herausfindet, dass solche „Anekdoten“ vorwiegend (Phex-)religiöse Themen einleiten — so what, beweisen können wird er nichts, aber es ist ein schöner Hinweis im Sinne des oben erwähnten Spielchens.
Des weiteren hilft reichlich geheucheltes Unwissen. „Sollte man da nicht irgendwie beten oder singen? Kennt wer ein passendes Lied?“ „Hu, ein Priester wäre jetzt echt nützlich. Willst Du nicht wenigstens ein Gebet sprechen? Schaden kann's ja nicht.“
Wenn man die Leute dazu bringt, sich um solche Dinge selbst zu kümmern, dann finde ich, daß man sich solche Sachen durchaus auf sein „Guthabenkonto“ schreiben kann, uns sie als Verhandlungsargumente bei einem gewissen Gott nutzen kann, wenn man ihn überzeugen möchte, daß ein bestimmtes Vorhaben karmale Unterstützung vertragen könnte.

So, aber nun in medias res, die Segnungen.

Der Eidsegen ist gleich schon ein echter Hammer, weil der Schwörende ja gewöhnlich explizit zu einem Priester gehen würde mit solch einem Anliegen. Demzufolge wird natürlich ein heimlicher Phexianer selten in die Verlegenheit kommen, so etwas durchführen zu müssen, aber wenn es doch mal dazu kommt, würde ich folgendes Vorgehen vorschlagen: Der schwörende will ja einen Eid vor den Göttern ablegen, also könnte man (nach einem klärenden Gespräch darüber, ob er auch eine Vorstellung hat, was mit ihm wohl passieren könnte, wenn er einen solchen Schwur bricht) anregen, dass er sein Versprechen schon mal schriftlich niederlegt und vor Zeugen ausspricht — den Schrieb könne man dann ja sobald irgend möglich in einem Tempel abgeben. Während dieses Prozederes sollte sich schon eine Möglichkeit finden, still und leise einige klärende Worte an Phex zu richten, dass man sich von der ordnungsgemäßen Ernsthaftigkeit des Ansinnens überzeugt habe, und warum es eigentlich in aller Sinne sei, dass sich des Herren Praios Aufmerksamkeit auf diese Worte richte.

Auch der Schutzsegen ist natürlich kritisch, aber auch hier hilft es, eventuelle Umstehende zum Beten aufzufordern (wenn sie das nicht ohnehin schon tun — schließlich läuft da ein Dämon rum), dann hören sie auch nicht so genau darauf, was man selbst so von sich gibt. Die eigentliche Liturgie läuft im stillen Gebet ab, aber wenn man möchte, kann man dann dem Dämon noch etwas pathetisches entgegenbrüllen, wie: „Die Zwölfe sind mit uns, Gezücht, wag es nicht, Hand an uns zu legen!“ (… und außerdem hat mir mein Onkelchen gezeigt, wie man mit so Kroppzeugs wie Dir umgeht…)

Der Tranksegen und der Speisesegen sind da deutlich einfacher – entweder ein stilles Gebet während keiner guckt, oder aber – bei sehr offensichtlichen Verunreinigungen – ein bisschen hantieren mit einem Leintuch zum Filtern oder oberflächlichem Entfernen offensichtlich verdorbener Speiseanteile. „Niemals etwas einfach verloren geben. Schau’ mal, der Teil hier ist doch noch gut, Travia sei’s gedankt. Wer ist dran mit Tischgebet?“

Zum Grabsegen hatte ich ja oben bei den allgemeinen Überlegungen schon was geschrieben – hier gibt es wohl am wenigsten Probleme, denn wenn man sich schon die Zeit nimmt, seine Toten zu bestatten, sprechen wohl eh die meisten Charaktere ein Gebet, wobei der stille Phexianer dann leicht diese Worte an die rechten göttlichen Stellen „weitervermitteln“ kann.

Der Weisheitssegen lässt sich schön mit ein paar aufmunternden Worten übertragen. Das Gebet findet vorher im stillen statt, dann könnte (je nach dem Verhältnis zum Segensempfänger) ein Handschlag, Schulterklopfen oder eine Umarmung folgen. „Denk’ nach! Die kluge Göttin Hesinde hat Dich von uns allen mit den größten Gaben ausgestattet – wer könnte das herausbekommen, wenn nicht Du?“

Der Märtyrersegen ist einfach, da nur der Geweihte selbst betroffen ist – allerdings ist in einer Situation, in der man diesen Segen spricht, Heimlichkeit meist eh ein eher sekundäres Problem.

Auch den Geburtssegen finde ich unproblematisch, da frischgebackene Eltern ihren Nachwuchs meist ohnehin stolz präsentieren, und von den Besuchern sowieso die besten Segenswünsche erwarten. Wie wäre es mit einem blanken Kreuzer als Glücksbringer – entweder in die Wiege geschmuggelt, oder als durchbohrter Anhänger am Lederband offen überreicht?

Der Glückssegen ist ähnlich einfach wie der Weisheitssegen. Eine Umarmung vielleicht, „Phex mit Dir, viel Glück!“ – was könnte einfacher und unauffälliger sein?

Da ist der Heilungssegen ungleich schwieriger, insbesondere da wohl die wenigsten Phexianer genug von Heilkunst verstehen, um sich länger in der Nähe eines Verletzten aufzuhalten. Die ideale Situation wäre ein wacher Verletzter, dem man sprichwörtlich das Händchen halten kann, vielleicht vorgeblich oder sogar tatsächlich, um ihn von seinen Schmerzen (oder einer peinvollen Behandlung) abzulenken. Mit ein bisschen Geschick bekommt man so den Segensempfänger selbst zum beten, so dass man die Worte nur weiterleiten muss. Schwieriger wird es, wenn der Verletzte bewusstlos ist, das Verhältnis zu ihm eigentlich nicht so eng, dass ein längeres besorgtes Danebensitzen unauffällig wäre und vor allem noch eine Anzahl anderer Leute in der Nähe herumscharwenzeln. Da gilt es dann, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, glücklicherweise bedarf es ja nur eines kurzen Gebets. Stimmungsvoll – wenn auch nicht ganz regelkonform – fände ich es, wenn man den Segen auf den behandelnden Heiler sprechen könnte, der dann quasi als Übermittler fungiert.

Ein Feuersegen auf einem Live schreit ja geradezu nach dem geschickt verschleierten Einsatz eines Feuerzeuges… Misstrauen kann man verringern, indem man vorher und hinterher ausreichend sichtbar mit Feuerstein, Stahl und Zunder hantiert. Danach wäre es natürlich angebracht, den übrigen Anwesenden mehr oder weniger diskret ins Gedächtnis zu rufen, welch eine Wohltat doch ein prasselndes Feuer unter solch widrigen Bedingungen ist – zugegebenermaßen keine sonderlich schwierige Aufgabe.

Auch ein Harmoniesegen ist leicht zu verschleiern unter einer Umarmung und beruhigenden oder aufmunternden Worten. Allerdings möchte ich diese letzte Gelegenheit noch mal nutzen, um etwas zu thematisieren, was mir beim Schreiben aufgefallen ist: Viele dieser „Liturgie-Vertuschungsaktionen“ funktionieren eigentlich nur dann einigermaßen, wenn zwischen dem Geweihten und dem Segensempfänger zumindest in Ansätzen ein Vertrauensverhältnis besteht. Jemand, der seinen Phexianer als eine typische verhuschte Gestalt im Schatten, den ewigen Schweiger und Heimlichtuer oder karmal aufgeputschten, selbstsüchtigen Dieb spielt, wird mit „meiner“ Umsetzung vermutlich so seine Problemchen haben. Ich vertrete da ziemlich radikal die Meinung, dass man als Phexgeweihter (eigentlich egal ob heimlich oder nicht) in erster Linie mal Priester ist, und erst in zweiter Sache Händler, Hochstapler, Trickbetrüger… Die Methoden der Phexkirche in Sachen „Religionserziehung“ mögen sich radikal von denen anderer Kirchen unterscheiden, aber auch sie haben zur Vorraussetzung, dass man sich seinen Füchslein zuwendet, ihnen zuhört, ihre Sorgen und Nöte ernstnimmt und helfend eingreift. Man muss sich dafür nicht als Priester zu erkennen geben, man muss noch nicht mal eine freundschaftliche Basis aufbauen – wenn mich jemand nicht ausstehen kann, bringe ich ihn vielleicht eher dazu, das richtige zu tun, wenn ich absichtlich eine konträre Position einnehme, aber entscheidend ist, dass ich den Leuten zuhöre und mit ihnen rede, unbedingt, sonst kann ich kaum Einfluss auf sie ausüben.

Ob ich also öfter mal zwanglose Gespräche über die Götter und die Welt führe, vielleicht bei einem Glas Wein oder einem munteren Würfelspiel herausfinde, was den Leuten auf dem Herzen liegt, worüber sie glücklich sind, und wo sie mit ihrem Leben hadern, oder die gleichen Punkte in ständigen Streitgesprächen herausbekomme, ist primär mal egal. Das Gebot der Heimlichkeit sollte einem nie im Weg stehen, Kontakt mit seinen Mitmenschen aufzubauen, sonst hat man als Priester seinen Job schlicht verfehlt.

Puh, das war lang. Hat wer bis hier durchgehalten?

@Simiapriesterin: Ich habe mal geschaut, aber von der letzten Bilstein sind erstaunlich wenig Bilder im Netz, von mir hab’ ich da keins gefunden. Der Charakter ist eigentlich vorwiegend entstanden, um mal zu zeigen, dass Tsageweihte keine papageienbunten Gestalten sein müssten, die manisch umherspringen und abwechselnd „Neu! Toll!“ und „Gewalt ist keine Lösung!“ rufen, sondern durchaus auch pragmatische und problemorientierte Typen sein können. Außerdem hat das den Vorteil, dass ich nicht mit einer Pompfe rumrennen muss, wo ich doch an LARP-Schlachten eh wenig Freude habe (grins). Die Gewandung, die ich mir dafür genäht habe, ist – wie es sich für eine Tsageweihte gehört – sehr flexibel und wandelbar, wobei das Herzstück eine dunkelgrüne Weste ist, die aus acht Streifen zusammengesetzt ist, welche in langen Zaddeln bis auf den Oberschenkel reichen. Jeden Streifen habe ich in einer anderen Regenbogenfarbe eingefasst und mit Eidechsen und Tsasymbolen bestickt, dann auf der Brust noch auf der einen Seite das Simiasymbol, auf der anderen Seite die siebenfarbige Regenbogenflamme. Puh, kann man sich das in etwa vorstellen? Der Gesamteindruck ist schon bunt (ich trage noch einen Regenbogenfarbigen Gürtel dazu), aber nicht gauklermäßig. Dazu kann man dann munter loskombinieren; für priesterliche Anlässe habe ich ein langes, weißes Untergewand, für praktischere Gelegenheiten macht sie sich prima mit Bluse und Rock oder Hose.

Nun bin ich aber auch neugierig, Viento – wie sieht Deine Phexrobe aus, und wie viele Leute haben Dich schon für einen Graumagier gehalten? ;-)

Beste Grüße,

Tsarabella
24.8.2007, 22:21
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Viento Maquedar Vascagani
Hi Tsarabella!

Schöne Ansätze! Gefallen mir ausnahmslos. Mal sehen, ob ich bei Gelegenheit die verdeckten Versionen ebenfalls nutze. Auch wenn ich eigentlich offen bin, ist z.B. am 1. Contag, wenn ich in Reisekluft (Almadaner Streuneroutfit) ankomme, eben für viele nicht klar, wer das ist. Da könnte man zum Beispiel nach dem fast obligatorischen Anreisekampf — um die Sinne der Menschen zu schärfen — dann auch ein wenig im Verdeckten abgieren, heilen, Mut zusprechen etc. Mal sehen, ob sich sowas mal ergibt. Er kann dann ja später ruhig herausfinden, dass der Kerl, der ihm da vorher geholfen hat, jetzt ein Phex-Ornat trägt.

Ansonsten stimme ich vor allem mit einer Aussage so richtig zu 100% überein: Man ist in erster Linie Priester. Mit all den Aufgaben, die ein solcher hat. Damit ist man aber leider meist eher allein auf weiter Flur. Im Phex-Bereich scheinen Powercharakter-Konzepte leider verbreitet und wirkliche Priester und Seelsorger eher die Ausnahme.

Foto von Phux: Nach der Con nächstes WE. Ich habe nur schlechte Fotos der alten noch unbestickten Gewandung, noch dazu habe ich da ein beschissenes Dreieckstuch um, da verwundet. Aber ich poste eines, wenn ich eines habe, das die Gewandung wirklich zeigt. :) Und Verwechslung mit Graumagus: Bisher nicht passiert, weil das Gebetsgewand auch nur dann zum Einsatz kommt, wenn Aktionen laufen, die eben kein Graumagus machen würde. Und Phex-Symbole sowie ein almadanischer Hang zum Kitsch (ich sage nur: TÜRKIS!), wie auch eine doppelgesichtige Holzmaske zum „rituellen“ Verstecken machen ziemlich schnell klar, dass man kein Magier is. :D Bild kommt, wenn ich endlich ein gutes habe. ;D

Ehrlich gesagt, kann ich mir die Gewandung nun nicht vorstellen, aber… das macht ja auch nix. ;) Wenn du mal ein Foto hast, würd's mich eben interessieren. :) Übrigens sehr vorbildlich, die Tsaisten ein bisschen „gesellschaftsfähig“ zu machen. Tsaisten sind so oft das nervigste (nach Kobolden) und eigentlich wären sie echt coole Charaktere. Einfach mal ein Tsa-Konzept ohne dauerhaft lebensbedrohliche Naivität und Lebensunfähigkeit zu sehen, wäre ein echter Genuss für jemanden, der Tsaisten schon nur noch mit einem Augenrollen abtut. In unserer Larpkampagne ist es nämlich so schlimm, dass unser Tsa-Halbelf sogar Dämonen umarmt und sie in die Heldengruppe einführen will… uns regelmäßig heulend zusammenbricht, wenn wir das Böse so anfassen, wie es sich gehört, etc. Du hast da noch ein weites Feld zu beackern, bevor Tsa rehabilitiert ist im Larp! ;D

So… bis bald. Und heut abend schreib ich noch irgendwas kreatives. ;D *vornehm*

Andi
25.8.2007, 22:34
E-Mail – WWW
Viento Maquedar Vascagani
Harmoniesegen

Kontext: Versuchung einer Perainegeweihten auf einer Kommandoaktion hinter feindlichen Linien am Rande der Schwarzen Landen durch irgendeine fiese Namenlose Liturgie, die ihre Seele in einer Dauerzustand von Zweifel warf. Die daraus folgende Erschöpfung brachte die Geweihte bis zum Zusammenbruch. Segen wie der Harmoniesegen waren die einzigen Mittel, um kurze Erleichterung zu bringen.

___________

Phex, nicht umsonst ist meine Bitte an dich und wenn du deinen göttlichen Blick aus dem Dunkel deiner Schatzkammer hier herab auf mich richtest, dann wirst du Kummer und Leid sehen, die Schwester Gunilda, eine Dienerin deiner göttlichen Schwester Peraine, sehen. Aber sie ist mehr als das: sie ist eine Freundin und eine Stütze, die in unserem Kampf gegen die Schwarzen Landen in diesen dunklen Tagen nicht wegzudenken ist.

Phex, du siehst, dass ihr Zweifel und die Zerrüttung ihrer Seele nicht durch unsere Macht auf Dere aufzuhalten ist. Du weißt, dass ich dich nicht anlüge, wenn ich behaupte, dass die Medici und Alchimisten alles versucht haben.

Diese Ausweglosigkeit der Lage ist der Grund, warum ich mich an dich wende, denn du — Phex — verstehst uns Menschen in unserer Not und du bist zeitgleich einer der Götter, der die Schöne Göttin sehr gut kennt. Denn ihrer Hilfe bedarf Gunilda.

Wir wissen beide, dass ein Bollwerk an den Feind fallen wird, wenn die Verteidiger einmal schwach geworden sind und sich Risse in ihm auftun. Ich will nicht, dass diese Risse in Gunildas Seele sich weiten durch die Stimmen, die ihr nur böses einflüstern und sie mit großer Grausamkeit langsam aber unaufhaltsam für uns vergiften.

Aus diesem Grund, gütiger Herr Phex, spricht mit deiner schönen Schwester und überrede sie, dass sie ihre Heiterkeit auf dieses verhasste Land richtet, um Gunilda, die wohl nicht oft zu ihr jemals betete aber trotzdem an sie glaubt, zu stärken.

Denn ihr Körper ist nahe am Brechen und wenn einmal diese Wehr durch den Feind geschleift, dann wird auch der Rest den Dunkel anheimfallen. Phex, Verteidiger des Sternenwalles, du weißt, dass man keinen Fußbreit dem Feind geben darf und dass jede Seele jede erdenkliche Mühe wert ist.

Wenn du deinen Einfluss in die Waagschale wirfst und Rahja dazu bringst, dass sie Gunilda rettet, stärkst du damit deinen Sternenwall. Denn wie stark wäre der Jubel unserer gemeinsamer Gegner, wenn eine Geweihte der Zwölfgötter inmitten dieser waghalsigen Operation fallen würde?

Aus diesem Grund trete ich durch dich, Herr Phex — gütiger Fuchs, an Euch Heitere Herrin mit dieser Bitte heran: Euer ist Harmonie und Freude. Und genau diese Zuversicht, die Euer Wesen in alle Herzen zu tragen vermag, fehlt der Seele Gunildas, die von Zweifel zerrissen wird. Sie braucht Eurer göttlichen Gnade, des Wohlklangs eurer Stimme, die ihr helfend zuspricht und ihr damit die Zuversicht gibt, die noch vor ihr liegenden Prüfungen zu überstehen.

Phex, du bist schnell, wenn es Not tut. In diesem Fall, tut es das. Darum eile, huschender göttlicher Schatten, und überbringe meine Bitte deiner Schwester. Ich vertraue auf dich, Gunilda vertraut auf dich und du weißt, dass wir diese Unternehmung für den Ruhm der Götter vollenden werden. Aber dazu brauchen wir alle Ihro Gnaden Gunilda Wenzelin.


19.9.2007, 04:09
E-Mail – WWW
Chadim
So — ich beginne jetzt mal ganz oben, auch wenn vielleicht weiter unten schon mal das Selbe gesagt wurde…

Zitat von Viento:

Beim Eidsegen Praios mitanzurufen… würde halt schon der Lacher sein. :)
Naja — es mag oberflächlich lustig wirken. Tiefer gesehen sehe ich aber kein Problem. Auch Phex vertritt ganz intensiv Recht und Gerechtigkeit (auch wenn das ebenfalls komisch klingen mag). Er tritt z.B. für das Einhalten von abgeschlossenen Handeln ein, also für einen Aspekt des Rechts, sagt halt aber, daß man mit List natürlich gerne aus dem Handel einen Vorteil für sich rausschlagen darf. Ein offener Bruch eines Aspekts des Handels wäre hingegen kaum phexgefällig. Und auch der Aspekt der Gerechtigkeit wird bedient: Das Übervorteilen von eindeutig Unterlegenen ist nicht sonderlich phexianisch, wohingegen der Überlegene ein gutes Ziel ist — auch das kann man gewissermaßen als gerecht bezeichnen…

Zitat von Tsarabella:

Auch der Schutzsegen ist natürlich kritisch, aber auch hier hilft es, eventuelle Umstehende zum Beten aufzufordern (wenn sie das nicht ohnehin schon tun — schließlich läuft da ein Dämon rum), dann hören sie auch nicht so genau darauf, was man selbst so von sich gibt. Die eigentliche Liturgie läuft im stillen Gebet ab, aber wenn man möchte, kann man dann dem Dämon noch etwas pathetisches entgegenbrüllen, wie: „Die Zwölfe sind mit uns, Gezücht, wag es nicht, Hand an uns zu legen!“ (… und außerdem hat mir mein Onkelchen gezeigt, wie man mit so Kroppzeugs wie Dir umgeht…)
Ich sähe beim Schutzsegen auch kein Problem nach außen hin explizit einzelne andere Götter anzurufen. Bei Wissen über die Domäne des Dämons natürlich der Gegenpart, ansonsten kann man auch explizit bspw. Praios anrufen. Die wahre Liturgie ist natürlich heimlich.

Zitat von Tsarabella:

Zum Grabsegen hatte ich ja oben bei den allgemeinen Überlegungen schon was geschrieben – hier gibt es wohl am wenigsten Probleme, denn wenn man sich schon die Zeit nimmt, seine Toten zu bestatten, sprechen wohl eh die meisten Charaktere ein Gebet, wobei der stille Phexianer dann leicht diese Worte an die rechten göttlichen Stellen „weitervermitteln“ kann.
Ich sähe auch kein Problem dabei, wenn der Phex-Geweihte ein derart gesprochenes Gebet an Boron richtet, welches ein jeder Zwölfgläubige nach dem Tod eines Mitstreiters sprechen würde. Das sollte auch nicht weiter auffällig sein. Phex würde ich dabei bei der Wortwahl außen vor lassen, aber im Geiste führen. Wenn der Phex-Geweihte nämlich zu oft Andere motiviert, aber nicht selbst handelt, dann ist das irgendwann auch auffällig…

Zitat von Tsarabella:

Das Gebot der Heimlichkeit sollte einem nie im Weg stehen, Kontakt mit seinen Mitmenschen aufzubauen, sonst hat man als Priester seinen Job schlicht verfehlt.
Und außerdem ist es ja nicht so, daß das Zuhören für den Geweihten komplett sinnlos wäre. Immerhin kommt er unter Umständen auch an einige wichtige Informationen, die er noch brauchen kann, die ihm quasi während der Seelsorge offenbart werden. Allgemein halte ich es bei einem Phexianer für nicht schlecht, wenn er gut zuhören kann (ob nun offen oder heimlich).

Aber allgemein muss ich sagen, daß mir deine Ideen zu den heimliche Phex-Segen ausgenommen gut gefallen, Martina!
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