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2.8.2007, 08:09
thorsten
Moin liebe Mettrinker,

dauert ein ganzes Weilchen bis man das Teestübchenäquivalent findet, wenn man nichts davon weiß :)

Meine Frage betrifft RdK und enthält damit auch bedingt MI,
also Vorsicht an alle Reichsretter…

Im ersten Kapitel (und meist auch sonst) geht die Autorin davon aus das die Helden ihre (geliebten) Pferde (Schlachttrösser) entweder zu Hause lassen oder aber verlieren und per pedes unterwegs sind.
Wie habt Ihr das den Helden plausibel gemacht? Oder wie habt Ihr sie ihrer Klepper entledigt.

Als Anmerkung, da meine Helden (bis auf zu diesen Pferden) ihren Tieren keine Namen mehr geben und sich auch kaum noch NSC- Namen merken, da ja eh alle im nächsten Kapitel sterben, würde ich ihre Pferde (von Walpurga geschenkt) gern am Leben lassen.

Wie habt Ihr das gehandhabt?

Lieben Gruß, thorsten
2.8.2007, 08:21
E-Mail – WWW
Dom
Ich habe es noch nicht gehandhabt, würde es aber so machen:

Vor dem Spiel sage ich sowas wie „Leute, im folgenden ist es vom Abenteuer her wichtig, dass eure Charaktere keine Perde haben, also zu Fuß unterwegs sind. Habt ihr irgendwelche Ideen, wieso ihr die zu Hause lassen wollt oder wäre es ok, wenn die in einem Kampf draufgehen?“

Und dann würde ich, abhängig von der Situation, ein paar Beispiel-Ideen präsentieren (wie z.B. eine Kolik). Es reicht ja wahrscheinlich, wenn 1 oder 2 Helden kein Pferd haben, dann ist es plausibel, dass der Rest auch zu Fuß geht.
2.8.2007, 11:24
Der Mönch
Da wir nun Sonntag hoffentlich das Finale von RdK spielen, habe ich hier einmal reingeschaut! ;)
Ich kann dazu aus Spielersicht nur sagen, dass Doms Vorschläge gut sind, einfach um den Frustfaktor zu senken.
Bei uns Spielern hat der Meister uns nicht darüber informiert sondern immer durch „dumme Zufälle“ die Pferde weggenommen.
Kombiniert mit den (aus unserer Sicht) sowieso schon dummen Aktionen gewisser Kaiserlicher Meisterpersonen war der Frustfaktor groß!
Denn es ist ingesamt 'logischer', dass man mit Pferden reist, deshalb wäre es nett gewesen, vorher von der dramaturgischen Notwendigkeit zu erfahren, keine dabei zu haben.
2.8.2007, 12:45
Rukus
Die Mission soll doch heimlich(!) ablaufen, oder?

Wie man mit Pferden heimlich, still und leise durch die Wildermark kommt, muss mir erstmal jemand zeigen. Ich meine, dass zu dem Zeitpunkt bereits diese Soldatin als Informationsquelle zur Verfügung steht (hab den Namen grad nicht parat). Wenn sie, Rondrigan und jeder, den die Helden fragen, dringend von Pferden abrät, werden sie hoffentlich nicht so blöd sein, zu reiten.

Wenn sie trotz allem die Pferde mitnehmen, was ich bei halbwegs intelligenten Spielern nicht erwarte, dann müssen die Gäule halt dran glauben. Vielleicht rennen sie ja auch einfach nur weg, weil sie von irgendwelchen Untoten aufgeschreckt werden (wenns eklig genug ist, nimmt auch ein Superschlachtross die Hufe in die Hand).
zuletzt geändert: 2.8.2007, 12:46
3.8.2007, 07:12
thorsten
Wow, bei den Mettrinkern regt sich ja was…

Erstmal vielen Dank Euch allen für die Hilfestellungen.

Auch noch mal ein Lob an die Verantwortlichen hier, das Honigambiente ist sehr einladend.

Dom: ich bin mir nicht sicher ob ich Dich verstanden habe, redest Du mit den Spielern über Notwendigkeiten der Handlung? Das stört doch das Flair der in sich geschlossenen Fantasywelt oder? Also ich versuche wenn möglich die Kommunikation SL — Spieler minimal zu halten und maßgeblich mit den Helden zu kommunizieren. Die Idee mit der Kolik ist zwar ziemlich gut, da ich meine Recken bisher aber mit Krankheiten verschont habe, will ich das nur als Notanker nutzen.

Rukus: ich sehe es genauso wie Du aber das Problem ist das die Helden Sinnhaftigkeiten ihres Handelns durch die Brille der Spieler sehen.
Ein Beispiel, bei SidW (wieder MI!!!!)

Meisterinformationen zu "Schlacht in den Wolken": (anzeigen)

ist diese Gelegenheit, bei welcher die Truppe mit nem Heißluftballon gegen Flugdämonen antritt. Trotz zahlreicher Versuche und Hinweise haben sie nicht eingesehen, das das Unterfangen hirnrissig ist und waren nach ihrem Absturz fast beleidigt.
Aber die Idee des Hinweis durch Rondrigan oder Karmina Wulfengrund find ich super. Die können ihnen die Notwendigkeit nicht mit GEstechrüstung in die Wildermark zu reiten verdeutlichen.

Mönch: Wenn Du es schon anschneidest, welches NSC Verhalten hat denn als Spieler am meisten genervt?

Nochmals Dank Euch allen, man schreibt sich sicher öfter.
Gruss, thorsten

EDIT Dom: Bitte MI-Tags setzen!
3.8.2007, 08:53
E-Mail – WWW
Dom

Zitat von thorsten:

ich bin mir nicht sicher ob ich Dich verstanden habe, redest Du mit den Spielern über Notwendigkeiten der Handlung?
Ja, genau das meine ich. Aber nicht während des Spieles, sondern vor dem Spielabend. Der Grund ist ganz einfach: Ich will keinen Frust über Railroading-Gefühle bei den Spielern aufkommen lassen. Und wenn ich krampfhaft einen Grund suche, den Spielern die Pferde wegzunehmen, dann rutscht man sehr leicht ins RR ab.

„Dein Pfernd bekommt ne Kolik.“
„Häh? In den Regeln steht aber, dass das nur bei einer 1—2 auf W20 passiert. Hast du überhaupt gewürfelt?“

„Der Goblin greift das Pferd an… *roll* Attacke gelungen.“
„Das Pferd weicht aus … *roll* gelungen, cool! Außerdem greife ich den Goblin an *roll* Meisterattacke! Damit ist der letzte Goblin wohl tot.“
„Aber im Gebüsch war noch ein Goblin, den hast du übersehen, der hat dir dein Pferd erschlagen…“

Da ist es doch besser, die Spieler wissen vorher: Ok, es ist aus dramaturgischer Sicht wichtig, dass wir keine Pferde haben. Also verlieren wir die irgendwie und dann wird das Abenteuer cooler.
3.8.2007, 09:49
thorsten
Servus Dom,

ok, jetzt hab ichs verstanden. Ich muss sagen, dass dieses Prinzip wirklich Vorteile hat. Während des Spiels wäre es nicht mein Geschmack aber vorher, sozusagen wenn noch alle Zivilisten sind ist das ne gute Sache. Denn, wie Du sagtest, RR schafft Frust und mindert den Spielspass. Ich muss nur aufpassen in meiner Runde, da ich so einen Sprechsteinfetischisten dabei habe, der über alles diskutieren will, daher gebe ich nur ungern während des Spiels Raum für Outtime-Gespräche bezüglich des Spiels. Ich erinnere mich noch lebhaft an die letzte Diskussion mit ihm als er nicht einsehen wollte, das es gerade für diese Kampagne nunmal wichtig ist, dass jeder Aventurier eine Seele hat. Und nicht mal die MAgierphilosophen dies leugnen. Und selbst ein Elf Sorge um sein Licht hat,…
Naja, vielleicht lebt er seinen Atheismus ähnlich verkrampft wie andere ihre Religion.

Nochmals danke und bis zum nächsten Mal,

liebe Grüße, thorsten
3.8.2007, 09:57
Der Mönch
Nervigster NSC in der Kampagne aus unserer Sicht:

Meisterinformationen zu "Rückkehr des Kaisers": (anzeigen)

Rohaja ich-will-aber-dass-ihr-Answin-verhaftet-quengel…ja, sie ist erst 20, hat einige schwerere Traumata erlitten…aber die Frau wird doch beraten! Die muss doch einsehen dass sie mit Answin zusammenarbeiten muss! Stattdessen, nein, drängt sie ihren obersten und besten Reichmarschall dazu überzulaufen! und ihre besten Helden des Reiches übrigens auch (uns)…das hat sie nun davon! Pah! ;)

Ich erinnere nochmal daran: Wir sind mit dem Abenteuer noch nicht durch, also bitte nichts verraten. Wir brechen hoffentlich noch heute nach Gareth auf (offiziell sind wir noch auf der Seite der Königin).
EDIT Dom: Bitte setze MI-Tags; bisher war der Thread ja quasi MI-frei
3.8.2007, 10:01
Der Mönch
Nachtrag:

Sicher ist uns auch als Spielern klar, dass das wohl dramaturgisch so vom Abenteuer her vorgesehen ist.
Persönlich sehe ich die ganze Kampagne jedoch als einen ganz schlimmen Fall von RR und hatte doch meine sehr starken Frustmomente, als wir mal wieder daneben standen und sagen oder tuen konnten was wir wollten, es änderte nix…es gibt fast nicht schlimmeres!
3.8.2007, 12:11
thorsten
Lieber Mönch,

danke für die Info, ja nicht alle verhalten sich rational, und das schlimmste ist, der alte Mann ist da eine der wenigen Ausnahmen.
Da ich bei meiner Gruppe ähnliche Probleme sehe…

…BITTE berichte hier in einem Fred wie das ganze bei euch ausgegangen ist, mit bangt auch schon. Vor allem weil ich eher vom offiziellan Aventurien abweiche und alles ändere als der Gruppe was aufzudrücken was sie nicht wollen.

Das Problem ist, man kann es nicht jedem rechtmachen, und das mit allen Konsequenzen. Eigentlich eine gute Vorbereitung aufs Leben.

Was Du mit Railroading sagst stimmt voll und ganz. Meine Erfahrung ist, dass ich als SL dazu neige RR mitzumachen solange ich den Band auf dem Schoß liegen habe. Daher les ich mir nun alles durch , mach nen Notizzettel und schlag das Ab nur auf zum nachschlagen o.ä…

Natürlich hat die Kampagne ein Problem: EIne epochale monumentale Umwälzung findet statt. Die Helden haben die Chance dabei zu sein und Einfluß zu nehmen. Aber das Ergebnis muss grob das gleiche sein. Eigentlich besteht das Problem seit der „Löwe und der Rabe"…

Gruß, thorsten
3.8.2007, 13:05
Der Mönch
@Dom

Stimmt, dafür hast du die Funktion ja eingebaut! Ich gelobe Besserung!:)

@thorsten

Meisterinformationen zu "Rückkehr des Kaisers": (anzeigen)

Ich bin mir nicht sicher (da ich Spieler bin) wie Answin, aus Sicht der Autoren, rüberkommen sollte.
Bei uns zumindest kam er als der geläuterte, rationale und vor allem sympathische Stratege und Diplomat rüber, teilweise sogar als väterlicher Freund.

Zitat eines Mitspielers: „Verdammt, der soll nicht immer so
sympathisch sein, da fällt es einem echt schwer ihn nicht zu mögen!“
Wir werden wahrscheinlich Sonntag das Finale spielen und auch zuende bringen, deshalb denke ich werde ich Montag oder Dienstag berichten können, wie es gelaufen ist.
Könntest du mir konkret einige Anhaltspunkte liefern, was du wissen möchtest? Willst du es auführlichst, oder doch eher komprimiert?

Gruß,

Benjamin

3.8.2007, 13:43
thorsten
Lieber Mönch, ich präzisiere die Frage wenn Du es hinter Dir hast :)

Gruss thorsten
3.8.2007, 14:19
Der Mönch
:D ja da spricht der vorsichtige Meister! Kann ich natürlich verstehen, kein Problem! Bin ja sooo gespannt welches grandiose Finale wir als Zuschauer erleben dürfen!

3.8.2007, 19:46
Rukus
Wenn die Spieler nicht „ingame“ bleiben können und „inneraventurisch logisch“ handeln können, dann würde ich nicht nur die Gäule über den Yaquir gehen lassen.

Wenn die Gruppe meint, in voller Gestechrüstung und auf gepanzerten Streitrößern, in die Wildermark reiten poltern zu müssen, dann müssen die Helden halt die Konsequenzen tragen.

Dass die meisten einfachen Räuber sich schnell verkrümeln, ist wohl klar. Die ganzen anderen Gruppierungen, die sich dort tummeln werden aber ein stetig steigendes Interesse an dem Klimperhaufen haben.

Im Zweifelsfall würde ich einfach an der Mine zusätzlichen „Besuch“ einbauen. Im Zweifelsfall versagen die Helden in diesem Kapitel völlig und jemand anderes sahnt ab und kassiert die Lorbeeren.

Ich mein, wer ernsthaft in voller Gestechzrüstung und mit ner Ochsenherde in der Hand versucht an einem Elf vorbeizuschleichen, dem ist eh nicht mehr zu helfen … ;)
6.8.2007, 20:34
Elwin
Dem Railroading allgemein begegne ich mit einer recht freien Interpretation. Die Tages-Zeitleiste habe ich gepflegt beiseite gelegt — die Sachen werden schon irgendwie richtig hinkommen, da muss ich nicht einem Terminplan hinterherhecheln. Und viele Setzungen habe ich so drehen können, dass die Spieler sie selbst getroffen haben.

Nun zu den Pferden:

Meisterinformationen: (anzeigen)

Ich bin mitten im Kapitel 2 von Rückkehr des Kaisers und meine Spieler hatten schon drei Gelegenheiten, ihre Pferde zu verlieren, ohne dass sie den Eindruck hatten, ich würde etwas dran drehen.

1. Situation: Die Helden bummeln auf der Suche nach „Heidi“ durch die Wildermark und kommen auf die Fährte Balphemors. Dem stellen sie nach, aber gehen ihm voll in die Falle. Er lockt sie in den Kerker einer Burg und lässt dann Dämonen das Gemäuer zum Einsturz bringen. Die Helden sitzen in der Falle und können mit Mühe und massigem Magieeinsatz über die Burgmauer fliehen — die Pferde und sämtliche Ausrüstung aber bleibt in der Burg zurück.

2. Situation (die Helden haben jetzt die Pferde des „Alten Arve"): Die Helden haben „Heidi“ aus der Mine befreit und wollen jetzt das weitere Vorgehen diskutieren. Sie schicken „Heidi“ zu ihren Verbündete, zu Bärfried und Konsorten. Die taten bis zu diesem Zeitpunkt sehr loyal, aber kaum hatten die Helden sich zur Besprechung zurückgezogen, überwältigten die Schergen „Heidi“, klauten die Pferde und ritten davon. Die Helden mussten Ackergäule und Maultiere aus den umliegenden Höfen requirieren, um die Verfolgung aufnehmen zu können.

3. Situation: Die Helden haben „Heidi“ in Gareth abgeliefert und sind wieder in die Wildermark, haben Leomar getroffen und sind mit ihm zur Burg Rabenmund. Sie betreten die Burg durch den Geheimgang — die Pferde müssen draußen bleiben. Am Abend kommt es dann zur Schlacht — und was mit den zurückgelassenen Pferden passiert, das wissen nur die Götter. Die Spieler haben sie sicherlich schon abgeschrieben.
Ich hätte diese Anweisung gar nicht gebraucht. Pferde sind eine wertvolle Ressource, wenn die Helden unachtsam sind, dann werden sie halt regelmäßig abgezogen. Da habe ich als SL auch keine Skrupel und würde daher auch keine vorherige Ankündigung machen. Klar, vielleicht haben die Spieler die Pferde ihrer Helden liebgewonnen, weil es Geschenke waren (unser Novadi hatte beispielsweise ein edles Shadif aus dem Gestüt des Kalifen schon in der Schlacht um Wehrheim verloren — dort gingen die Helden zum ersten Mal all ihrer Reittiere verloren), aber so ne harte Kampagne wie diese erfordert mMn auch eine harte Hand. Meine Spieler leiden jetzt schon ein bisschen unter megalomanischen Zügen, weil ihre Helden kaum zu stoppen sind (der Kor-Geweihte macht alleine 30 Gegner nieder, Schwertgeselle und Gladiator können alleine einen Tordurchgang gegen ein Banner Drachengardisten verteidigen…).

Gruß
Chris
13.8.2007, 07:31
thorsten
So, wir hatten einen überraschenden Spielabend und ich muss sagen die Gruppe verhält sich entgegen meiner Befürchtungen relativ umsichtig. Sie führen die Pferde zwar mit sich aber reisen auf Pfaden, abseits der Wege und kommen so auch nicht schneller voran.
Im Gegenteil, die Langsamkeit ist hier echt toll und es macht ihnen Spass nach all dem Bombast mal als Hauptproblem einen Fischfang und dessen Zubereitung auszuspielen.
Nur die große Politik macht mit Sorgen…, doch dazu in einem anderen Fred.

Danke und Grüße, thorsten
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