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12.12.2011, 18:02
E-Mail
Sven Boßmann
Spiele DSA seit langer Zeit (ca. 1990) und bei einigen Sachen (wie idiotisch hohe TAWs bzw ZFWs) echt bei DSA3 stehengeblieben. Gerade wenn in Stufe 1 schon 15+ auftauchen…

Ansonsten fühl ich mich in DSA aber immernoch sehr wohl. Es kommt halt, wie immer, auf Spieler und SL an — wenn die zusammenpassen, dann paßt es.
Problematisch wirds nur auf Cons, wenn PGs auf Normale treffen, aber bisher hats auch noch keine Gruppe gesprengt (bei SR passiert das eher…).

Was ich an DSA sehr mag, ist der angelehnte Hintergung (Almada = Spanien, Al Anfa = Rom usw.). Damit hat man gleich eine passende Atmosphäre. Die Differenzierung und Ausarbeitung ist zwar SEHR detailiert und entsprechend wenig Platz bietet Aventurien (gibt ja noch Myranor ;-) ) für eigene, große Sachen. Ich kann allerdings damit lesen und bereite ABs nie wirklich bis ins Detail so weit vor.
Außerdem mag ich das Grundsystem mit Eigenschaftsproben und TAW/ZFW zum Ausgleich.
Das Kampfsystem bedurfte einer Überarbeitung (18/17 vs 18/17…), allerdings wurde tw. übers Ziel hinausgeschossen (unsägliche beidehändige Stile).

Man muss, bei aller berechtigten Kritik, sehen, dass DSA immer noch ein kommerzielles System ist. D.h. es müssen neue Sachen produziert und verkauft werden. Es muss dadurch weiterentwickelt werden, es müssen neue Spielhilfen erscheien usw.

PS: Kleiner Kommentar zur Regelüberfrachtung: Es wird immer nur von optionalen Regeln gesprochen… ;-)
12.12.2011, 18:12
Belfionn
Ich spiele ohnehin nur ganz selten. Da wäre reines DSA4 mir zu arbeits- und zeitaufwändig, vor allem beim leiten und vorbereiten. Das würde mich tatsächlich abhalten.
Wir haben daher zunächst eine krude DSA3/DSA4-Mischung gespielt. Ein paar mal habe ich dann mit den Basis-HC-Regeln gespielt und kam damit auch als Meister gut klar.
12.12.2011, 19:06
Elwin
Nein, abhalten tut es mich nicht. Ich spiele gerne weiterhin DSA, aber ich habe kein Interesse daran, mich intensiver mit den Regeln auseinanderzusetzen, d.h. Abenteuer schreiben oder Hausregeln basteln.
zuletzt geändert: 12.12.2011, 19:08
12.12.2011, 19:20
E-Mail
Dom
Ich spiele DSA nur noch selten. Und wenn, dann mit den DSA1-Regeln (inkl. Abenteuer-Ausbau-Set). Eine feste DSA-Runde gibt es für mich längst nicht mehr.
12.12.2011, 20:13
Der Mönch
Die Regeln von DSA4 halten mich nicht vom spielen ab.
12.12.2011, 22:38
E-Mail – WWW
Kronosjian
Als Meister bin ich mit DSA4(.1) de facto ausgestiegen, was einmal an der auseinanderbrechenden Gruppe lag und an dem für mich unüberschaubaren Regelwust von DSA4.
In meiner kostbaren (Rollenspiel-)Freizeit möchte ich eigene Ideen entwickeln, kreativ etwas „machen“ und vor allem dann mit meinem Mitspielern Spaß haben, ich möchte nicht Regelbücher wälzen und Hintergrundbände studieren. Ich habe seit über zwei Jahren nichts mehr gemeistert und werde es in Sachen DSA4 sicher auch nicht mehr tun…
Als Spieler stellt sich das Problem für mich nicht ganz so, da der zu beherrschende Teil der Spielwelt überschaubarer ist :-)
In Aventurien würde ich mit Einschränkungen weiterhin spielen, gerne mit Dom die DSA1+Hausregeln, vielleicht probiere ich auch mal Dungeonsslayers Aventurien aus.
13.12.2011, 02:05
JensN
Entschuldigt bitte, dass ich mich nochmal zu Wort melde, obwohl ich selbst gebeten habe, nur eine Stellungnahme zu schreiben. Aber eigentlich habe ich auch versucht mich etwas zurück zu halten und nicht ins Detail zu gehen, was ich nun nachholen will.

Bitte entschuldigt auch, dass einige Begriffe aus der Rollenspieltheorie verwende. Ohne diese Begriffe kann ich einfach nicht sagen, was ich sagen will. Natürlich habe ich mir das alles nicht selbst ausgedacht, sonder wurde zu großen Teilen von anderen Meinungen beeinflusst. Hoffentlich stelle ich nichts falsch dar.
Mir liegt sehr viel an DSA, weil DSA etwas ganz besonderes hat, das vielen Fantasy-Rollenspielen fehlt.
DSA wirkt realistisch, bezogen auf die Spielwelt und auf die in ihr handelnden Personen.
Das ist das DSA, welches ich lieben gelernt habe und um welches ich fürchte. Dieses DSA hatte ganze Generationen von Rollenspielern in Deutschland geprägt.

Leider gibt das aktuell zugehörige Regelsystem keine Vorgaben dazu, wie man DSA spielen soll. DSA4 will die Eier legende Wollmilchsau sein und damit ist es spätestens seit es DnD4 gibt veraltet, welches zumindest ein mehr oder weniger gutes, klares Gamism-System ist.

Die gesamte Aufmachung von DSA4 erschwert es, mit einer Rollenspielgruppe zu einer Creative Agenda zu kommen, um mehr zu tun als mit lauter netten Leuten zusammen Rollenspiel zu spielen, nämlich mit lauter netten Leuten das selbe Spiel zu spielen, den selben Stil zu pflegen.

Zu DSA gehört der Simulationismus, auch wenn wir nicht genau wissen, was genau Simulationismus ist. Das macht es schwer, aber sicher nicht unmöglich, entsprechend darauf einzugehen.

DSA soll seine einzigartigen Stärken nicht verlieren, gerade weil der Druck auf den Verlag groß ist, wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Deswegen darf es mMn auch dauern, eine gut durchdachte neue Version von DSA auf dem Markt zu werfen. Aber was soll man machen :-(
Nachdem ich nun fälschlicherweise kolossal viel „Blah“ von mir gegeben habe, ziehe ich kurz und einfach mein persönliches Fazit:

Mit den richtigen Leuten spiele ich gerne in einer Beer&Brezel-Runde DSA, ganz egal ob mir nun alles passt, ob das Regelsystem, das mir wichtig ist, mir gefällt, aber bitte nicht wöchentlich. Hauptsache man hat einen schönen Abend. Und wenn es dann auch noch einer dieser unvergesslichen, magischen Abende werden sollte, welche man als Rollenspieler so schätzt, dann habe ich allen Grund mich umso mehr zu freuen. Und wer weiß, vielleicht passt es ja auch einfach, ganz unabhängig vom matternden System, so gut, dass ich umsonst so schwarz gemalt habe.
Und nun noch etwas „Blah“:

Ach, ihr unzähligen Hedonisten, möge eure Konsumfreude, entschuldigt bitte, Kauffreude, denn von Konsum möchte ich nicht sprechen, dieses kostenlose Requiem genauso zu schätzen wissen, wie jedes gesammelte und undurchblätterte Kleinod an inflationär publizierten DSA-Schätzen. Viel Erfolg, beim langsamen gesund schrumpfen.
zuletzt geändert: 13.12.2011, 08:35
13.12.2011, 12:30
Dibu
Spiele seit vielen Jahren. Habe mit DSA angefangen und seit dem von Fantasy bis Cyberpunk verschiedenste Spielwelten und Regelwerke kennengelernt. Mein Fazit:
Regeln sind wichtig — aber am wichtigsten ist der Spaß am Spiel. In jedem Regelwerk stand sinngemäß folgendes: Die Regeln sind ein Gerüst für das Spiel, mehr nicht! Wenn Eurer Runde/Eurem Spielstil eine Regel im Weg ist ändert sie ab, wie Ihr sie braucht.
DSA 4 ist nun mal das aktuelle Regelwerk. Wer mit Anderen spielen will, die „neu anfangen“, kommt nicht um DSA 4 herum. Ihr habt es gekauft. Macht damit was Ihr wollt und habt Spaß!
Wenn die Chemie in der Gruppe und mit dem Spielleiter stimmt kann man in jedem System und sogar mit DSA 4 Magische Momente haben, die ein Freund von mir gerne als Kopfkino bezeichnet.
14.12.2011, 13:04
Harry
Ich spielleite DSA nur noch mit PDQ#-Regelwerk. Alles, was ich brauche ist da, und es ist wirklich nicht sperrig.
Ich vergebe trotzdem DSA4-AP für die, die gerne parrallel an ihren Werten basteln und die Charakterentwicklung (auch) so darstellen wollen — aber im Spiel belaste ich mich nicht mehr mit so etwas. Da bin ich zu alt für, und ich habe auch zu wenig Zeit.

Mögliche Alternative wäre noch Story-DSA, das steht noch auf der „Ausprobieren“-Liste.

Als Spieler sehe ich das nicht ganz so eng, aber wenn mir eine Alternative angeboten wird, nehme ich die.

Insofern: Die DSA4-Reglen halten mich nicht davon ab, Aventurien zu spielen — weil ich sie größtenteils ignoriere.

LG,
H.
14.12.2011, 19:43
Luciano
Wir haben in unserer Gruppe immer wieder viele Diskussionen über die DSA4.1-Regeln gehabt. Oft haben wir Konflikte im laufenden Spiel (also unter „Zeitdruck") durch den gesunden Menschenverstand der Spieler oder des Meisters entschieden, was für alle meistens echt in Ordnung war. Daher haben wir kürzlich beschlossen, uns mal nach alternativen Regeln umzusehen, die uns „das Spielen erleichtern und nicht erschweren sollen“ (Zitat von unserer letzten Diskussion).

Wir probieren demnächst Dungeonslayers: Aventurien (DS:A) aus.
16.12.2011, 13:41
JensN
Habe nochmal nachgedacht und meine Auftritte hier sind auch nur Tränen eines kleinen Dinosauriers (JensN), der einen anderen älteren, viel größeren Dinosaurier (DSA, repräsentativ für die große Rollenspielzeit der 80er und 90er in unserem Land) beweint. Aber haben sich alte Leute nicht immer schon, zu jedem Zeitalter, über die Jugend aufgeregt und neue Entwicklungen für schlecht befunden. Es wird Zeit, für mich, gen Westen zu segeln und das Hobby nur noch ab und zu auszuüben (One-Shots / Metstübchencon). Dies spüre ich schon lange und sollte, ohne weiteres Aufbäumen, nachgeben und meine Zeit anders nutzen. Es ist nämlich so, dass ich, was das Hobby angeht, sicher kein Gandalf-Opa werden würde, sondern nur einer der beiden Alten von der Muppet-Show.
zuletzt geändert: 16.12.2011, 14:19
17.12.2011, 00:27
Naga
Die DSA 4.1-Regeln sind die besten Regeln, die DSA je hatte. Auch die enge Verzahnung von Regeln und Hintergrund ist ein enormer Pluspunkt.

Die Regeln halten mich nicht vom DSA-Spielen ab, persönlich würde ich mir aber einige Änderungen wünschen (aber darüber gehen schon die Meinungen in der Runde auseinander). Viele Regelwerks-Alternativen halte ich aber für noch ungeeigneter.

Als größte Schwächen sehe ich:
- Überbordende simulationistische Kleinkram-Regelungen (Modifikatoren, Sonderfälle,…), die dann nicht selten sogar noch unstimmiger sind als es Handwedeln gewesen wäre.
- Viele (aber oft unnötige) Fertigkeiten, aber mit Lücken und sehr unterschiedlicher Relevanz
- Die Charakterentwicklung für Kämpfer fördert One-Trick-Ponies, Nicht-Kämpfer haben im Kampf noch weniger Optionen
- Aufgrund der niedrigen Schadenswahrscheinlichkeit und der oft niedrigen Schadenshöhe sind die Kämpfe oft sehr zäh/langwierig. Ausnahmen gibt es durch besondere Glücksfälle oder besonders unausgewogene Kämpfer. Taktik spielt keine große Rolle.
17.12.2011, 10:43
E-Mail
Dom
Jetzt muss ich doch mal antworten:

Zitat:

Auch die enge Verzahnung von Regeln und Hintergrund ist ein enormer Pluspunkt.
Jupp. Das hält mich auch davon ab, komplett fremde Regeln (wie DungeonSlayers oder SavageWorlds) zu benutzen. Dann fühlt sich DSA nicht mehr wie DSA an. Auch eine Änderung der DSA-Version (vor allem von 1 zu 2 und 3 zu 4) ändert das Spielgefühl.
21.12.2011, 19:05
><
Die DSA 4-Regeln halten mich nicht vom Spielen ab, schließlich habe ich den Umstieg von DSA 3 auf DSA 4 deshalb unternommen, weil ich die Regeln besser fand.
Zu Meckern gibt es sicher genug, aber die Komplexität ist im Spiel kein Hindernis.

Entweder jemand kennt die Detailregeln, weil er seinen Charakter auf die Feinheiten ausgelegt hat (beispielsweise ein Alchimist mit allen Tricks und Kniffen), dann kann man recht flüssig und oft auch auf spannende Weise Klein-Klein-spielen oder aber niemand kennt die Regeln und der SL legt etwas fest, mit dem der Spieler leben kann.
Nach gut 20 Jahren Spielerfahrung geht das eigentlich ganz gut.

><, und am besten nicht alles zu ernst nehmen
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