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RPG allgemein: Behandlung von Proben
20.7.2007, 10:36
Harald

Für das Verständnis meiner Frage zur 3W20-Regel muß man sich erstmal vergegenwärtigen, wann und wie genau Proben abgelegt werden.

Was steht dazu eigentlich im Regelwerk? Gibts Unterschiede zwischen der Formulierung bei DSA3 und DSA4? Ja, nach Möglichkeit hätte ich ein genaues Textzitat; wer es anders handhabt möge dies gerne beschreiben und begründen!

Meine naive Annahme: Ein Spieler will, dass seine Figur etwas tut, und der SL verlangt dafür eine Probe. Dann wird gewürfelt und gerechnet. Anhand des Ergebnisses entscheidet der Spielleiter, was im Spiel passiert. Richtig?
20.7.2007, 17:57
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Dom

Zitat:

Meine naive Annahme: Ein Spieler will, dass seine Figur etwas tut, und der SL verlangt dafür eine Probe. Dann wird gewürfelt und gerechnet. Anhand des Ergebnisses entscheidet der Spielleiter, was im Spiel passiert. Richtig?
Das wird wahrscheinlich in den allermeisten Fällen so gemacht. In den Basisregeln (sozusagen eine Beta-Version von DSA4) steht allerdings zum Thema Eigenschaftsprobe:

Zitat von Basisregeln, Seite 16:

Immer, wenn ein Held eine Aktion durchführt, deren Auswirkungen nicht von vorne herein feststeht, kann der Meister eine Probe verlangen. Es wird diejenige Eigenschaft des Helden `auf die Probe gestellt', die für das Gelingen der Aktion von entscheidender Bedeutung ist: (…Beispiele…)
Die Auswirkungen einer gelungenen Probe liegen auf der Hand: Der Held hat seine Aktion erfolgreich ausgeführt. Die Folgen einer gescheiterten Probe legt der Spielleiter fest — meistens sind sie auch leicht vorstellbar: (…Beispiel…)
D.h. (btb) verlangt der SL die Probe. Was geprobt wird, muss dagegen aus dem Zusammenhang hervorhehen. Der SL interpretiert dann die Auswirkungen einer gescheiterten Probe, die Auswirkungen einer gelungenen Probe hingegen steht fest (nämlich dass die geprobte Aktion gelingt).

In Sachen Talentproben wird nur darauf hingewiesen, dass manchmal mehrere Eigenschaften gleichzeitig eine Rolle spielen und wie sie technisch ausgewertet werden. Ansonsten wird auf die Eigenschaftsproben verwiesen. Als Optionalregel wird angegeben, dass der SL auch andere als die angegebenen Eigenschaften festlegen kann, wenn er es für richtig hält.

Im Heftchen „Mit flinken Fingern“ (das gehört zu den erweiterten Regeln und definiert das eigentliche DSA4) wird praktisch derselbe Text (nur ohne Beispiele) als Zusammenfassung wiederholt.

Ich weiß nicht, ob sich an der Formulierung in DSA4.1 was geändert hat, ich vermute aber nicht.

Im realen Spiel habe ich das mit den Proben übrigens meistens so erlebt, dass auch die Spieler, wenn sie eine Aktion untermauern wollen, selber nach einer Probe fragen, d.h. das Verlangen/Festlegen durch den Meister wird nicht unbedingt strikt eingehalten.

Zudem sollte man beachten, dass der SL bei einer gelungenen Probe tatsächlich üblicherweise nur geringen Interpretationsspielraum hat: Die gewürfelte Aktion gelingt. Punkt. Er kann höchstens noch Details ausschmücken.

Dom
20.7.2007, 22:04
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Harald
Noch eine Frage:

Wann und wie werden die Talentpunkte bei einer Probe verteilt?
20.7.2007, 22:23
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Kronosjian
Wie die Talentpunkte verteilt werden? Gar nicht :-)
Die dienen nur dazu, misslungene Würfe mit dem W20 auf die drei geforderten Eigenschaften auszugleichen bzw. werden sie mit eventuellen Probenaufschläge verrechnet.
Sie werden also je nach Würfelwurf verwendet und nicht vorher festgelegt (das war früher mal so, dass man sagen konnte, dass man seine Talentpuntke für den zweiten Wurf auf z.B. Klugheit verwendet…)
20.7.2007, 22:26
Harald
Kronossjian: Gar nicht geht nicht . Sie werden also in Reihenfolge der beim Talent angegebenen Attribute auf selbige verteilt?
zuletzt geändert: 20.7.2007, 22:29
20.7.2007, 23:11
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Kronosjian
Ok, Wortklauber, Du hast gewonnen
Theoretisch hast Du recht, praktisch ist es aber nicht immer so, da es ja öfters vorkommt, dass ich die Talentpunkte für die ersten beiden Attribute gar nicht benötige, sondern nur die 20 beim letzten Attribut ausgleichen muss, also nur für das letzte Attribut überhaupt die Talentpunkte verwenden kann.
21.7.2007, 09:07
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Dom
Also, um das mal ganz klar zu sagen:

Sei der Talentwert TaW, die Eigenschaftswerte e1, e2 und e3 und die Würfelergebnisse W1, W2 und W3. Dabei ist Würfelergebnis Wi dem Eigenschaftswert ei fest zugeordnet (z.B. durch die Reihenfolge beim Würfeln oder durch die Würfelfarbe).

Dann wird die Zahl benötigter Talentpunkte (ZbT) ermittelt:
ZbT = max( W1—e1, 0 ) + max( W2—e2, 0 ) + max( W3—e3, 0 )

Gilt jetzt TaW>=ZbT, so ist die Probe gelungen; die TaP* berechnen sich aus min( TaW-ZbT, 1 ). Gilt TaW<ZbT, so ist die Probe misslungen.

Dieses Verfahren wird (nicht so mathematisch, ohne den Wert ZbT) in den Büchern beschrieben. Wird es mit nur einem Würfel durchgeführt, so wird natürlich dreimal gewürfelt und dann jeweils ein Zwischenstand der TaP* ermittelt. Wird es mit drei Würfeln durchgeführt, ist es wie oben beschrieben. Beide Varianten werden explizit erwähnt, d.h. wenn die TaP durch eine Kombination aus vergeigten Proben misslingt, dann ist nicht wirklich klar, woran der Held gescheitert ist.
zuletzt geändert: 21.7.2007, 09:09
21.7.2007, 11:57
Harald
OK, vom Ergebnis ist aber drei mal einen Würfel werfen oder einmal drei Würfel werfen identisch. Meine Zweifel, ob die Ordnung der Attribute nicht doch eine Gewichtung darstellen, sind ausgeräumt.
21.7.2007, 13:39
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Dom
Im realen Spiel kann die Reihenfolge natürlich eine (nicht vorgesehene) Rolle spielen, nämlich dann, wenn die Probe mit nur einem Würfel durchgeführt wird und aufgrund eins nicht möglichen Ausgleichs vorzeitig abgebrochen wird (und genau diese Eigenschaft dann als „Schuldige“ interpretiert wird).
22.7.2007, 08:56
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Luciano
Um Doms letzten Beitrag zu veranschaulichen:

Bei einer Kletternprobe mit den Eigenschaftssubproben (Mut/Gewandtheit/Körperkraft) misslingt die letzte, die Körperkraftprobe. Nun interpretiert der SL dies dahingehend, dass der Held mutig genug war, den Aufstieg zu wagen, und auch gewandt genug, um ein paar Meter zu klettern — allein ihn verlässt die Kraft und er stürzt ab: Es wird der Sturzschaden ermittelt.
Wäre bereits die erste, die Mutprobe, misslungen, so hätte dies so interpretiert werden können, dass der Held sich erst gar nicht traut, die steile Felswand hinauf zu klettern, weshalb er in diesem Fall auch keinen Sturzschaden kassieren müsste…
22.7.2007, 09:49
Der Mönch
Da schon einiges sinnvolles gesagt wurde…

@Dom

Ähm, was hast du nochmal studiert und so…ich musste doch schmunzeln bei Beitrag #7…;) Das ist der Grund warum ich für die Abschaffung von Regeln mit Zahlen bin…ich verstehe irgendwann nix mehr…^^
22.7.2007, 11:51
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Dom
@Mönch: Das liegt nur daran, dass sich nicht alle so verständlich machen können wie Mathematiker. Dann wären die Regeln viel klarer, wie du ja an meinem Beitrag #7 erkannt hast *g*
RPG allgemein: Behandlung von Proben
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