JensN
Liebe Freunde des Rollenspiels und des Mets,
einige von euch habe ich schon auf zwei Metstübchencons persönlich kennen gelernt (Tendenz steigend) und auch über unser uns aller lieben Hobby wurde hier viel auf hohem Niveau gelesen und geschrieben. — Wobei ich finde, die Beiträge zum Rollenspiel hier sind etwas spärlich geworden, in der letzten Zeit — leider. — Aber es wurde auch schon so viel gesagt, wieso alles x-mal durchkauen. Und nachdem ich bei der Suche nach einem Beitrag, der sich mit den Lieblingssystemen der werten Metstübler befasst, nicht fündig geworden bin, hoffe ich nun, dass mein dieser Beitrag nicht auch schon irgendwoanders hier geschrieben steht, oder so ähnlich.
Kurz gesagt, trotz 2 Cons und regem Austausch per Rollenspielforum, weiß ich nicht was eure Lieblingsrollenspiele sind.
Nun könnte ich im Tanelorn die Lieblingsrollenspiele von Leuten nachlesen die mich nicht interessieren oder mir einfach denken, im Zweifel ist es wohl DSA (oder so), aber mich interessieren eure Top 3.
Dabei geht es um die Rollenspiele die euch am meisten ans Herz gewachsen sind. Sei es weil ihr die Regeln besonders Rund und gelungen findet, euch die Spielwelt in ihren Bann zieht oder ihr das betreffende Spiel mit den meisten schönen Erinnerungen verknüpft. Auf den Gesamteindruck, das Gesamtgefühl kommt es an. Ausserdem würde mich noch die Version des Spiels interessieren, also bei DSA z.B. entweder DSA1, 2, 3, 4 oder Story DSA + noch evtl. Kontinent/Welt/Setting auf/in dem/der ihr am liebsten spielt.
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Ich fang einfach mal an:
- Mage the Awakening [Lieblingsmagiesystem (leider sehr komplex, aber jetzt kann ich es ja); Hintergrund (wer Mage leitet sollte unbedningt den Werwolfhintergrund kennen — nWoD wie oWoD); mit Shadowrun das zweite System das ich am meisten, begeistert, gespielt habe + Lieblingscharaktere dort]
- nWoD (Mortals) [rundes, rel. einfaches Würfelsystem; Immersion; schnelles Kampfsystem, beim dem das Verhalten der Charaktere, meiner Meinung nach, sehr realistisch dargestellt werden kann und wird (System Matters); Option auf eine übernatürliche Schablone]
- Shadowrun 4 [Shadowrun ist das Spiel mit dem ich als Rollenspieler laufen gelernt habe; bietet viele Möglichkeiten zu abwechslungsreichsten Abenteuern]
Irgendwie spiele ich das alles am liebsten in Nordamerika.
so far,
J
zuletzt geändert: 30.12.2010, 12:51
Dom
Bei mir ist das nicht so klar, ich versuche es trotzdem mal. Im Gegensatz zum Jens bin ich eindeutig fantasybegeistert und weniger ein Near-Future- oder Realwelt-Typ.
Spoiler zu "Platz 3": (anzeigen)
DSA1. Wirklich cooles System, gerade mit dem Ausbau-Set. Ich habe es vor etwa einem Jahr so richtig wiederentdeckt und muss sagen: Das war stark. Gefällt mir deutlich besser als die alten D&D-Sachen (wie z.B. LabLord). Und das funktioniert auch! Gerade auch Nicht-Nerds kommen damit super klar, die Dinge sind verständlich und übersichtlich. Nur die Talent-Regeln sind für niedrige Stufen leider etwas Grütze: Die kann man aber leicht zu einem Bonus-System auf Eigenschaftsproben verhausregeln.
In Sachen Welt benutze ich da gerne das aktuelle Aventurien, aber auch Klassiker sind toll.
Spoiler zu "Platz 2": (anzeigen)
D&D3.x. Meine liebsten Erinnerungen an meine RPG-Studentenzeit hängen da dran. Wir haben uns durch die Night-Below-Kampagne gespielt, ich war SL. Sehr cooles Spiel, viel Spaß. In den niedrigen Levels ist D&D3.x auch ein cooles System. Ab Stufe 8 bis 10 wird es leider für Gelegenheitsspieler sehr schwierig. Und da wir am Ende nur noch sehr selten gespielt haben, wusste kaum einer mehr, was der eigene Charakter überhaupt noch konnte.
Spoiler zu "Platz 1": (anzeigen)
The Pool. Ein generisches kleines System. Ich habe es
hier schonmal näher beschrieben. Was ist daran cool? Quasi alles. Schnell. Einfach. One-Shot-Ideal. Kampagnengeeignet. Für alle Hintergründe geeignet; habe ich von Fantasy über SciFi und Piraten schon alles mit gemacht. Mit Vorbereitung und ohne. Einfach klasse!
Zudem habe ich folgende Hausregel für bessere Wahrscheinlichkeiten entwickelt:
Spoiler zu "Hausregel": (anzeigen)
1. Erfolge sind 5+6.
2. Der SL gibt nicht mehr an den Spieler 1-3 Würfel; der hat lediglich seine Trait-Würfel und beliebig viele (maximal 9) aus dem Pool
3. Der SL legt fest, ob der Konflikt für den Spieler leicht (1 Erfolg nötig), mittel (2 Erfolge) oder schwierig (3 Erfolge) ist.
4. Sollte ein Spieler gezwungenermaßen(!) weniger als drei Würfel werfen, dann werden wird sein Pool mit andersfarbigen Würfeln auf drei ergänzt. Diese geben dann nur bei einer 6 einen Erfolg.
Spoiler zu "Platz 0": (anzeigen)
Außer Konkurrenz läuft Abima. Ein System, welches wir Anfang der 90er mal entwickelt haben und viele Jahre mehrmals wöchentlich gespielt haben. WotC hat viele Ideen für D&D3 dort geklaut ;-) Die besten Runden überhaupt mit meinen alten Kumpels.
Ob die Reihenfolge so stimmt, und ob da nicht morgen noch andere Spiele reinkommen, kann ich gerade nicht sagen. So sehe ich es jedenfalls gerade im Moment.
JensN
Meine Top3 haben sich sicher im Laufe der Jahre auch verändert und werden eventuell wieder tun. Ein Fantasysystem war jedoch selten dabei, was einfach Geschmackssache ist.
Spoiler zu " Offtopic: eine Lanze brechen müssen für D&D. + mein verspäteter Wunschzettel an die DSA Macher": (anzeigen)
Für D&D4 muss ich jedoch eine Lanze brechen, das was es können soll kann es und unterstützt auch einen entsprechenden Spielstil. Die Kämpfe sind schnell und spannend. D&D 3.X fast genauso gut für Kämpfe geeignet, plus sehr viele schöne Zauber für die Caster. Und wenn man als Gruppe will, dann kann man im Sinne eines Method Actors oder Storytellers eine Menge aus dem Spiel rausholen, auch wenn das System andere Stärken hat. Beide Systeme sind recht gut balanced (bei 3.X beziehe ich mich hier auf Pathfinder).
Für DSA5 würde ich mir wünschen, dass das System den Spielstil, wie ihn wjassula auf
http://tanelorn.net/index.php/topic,11047.0.html treffend beschreibt (detaillierte Spielwelt, fantastischer Realismus, lebendiger Hintergrund und fortlaufende Geschichte) weiter gut unterstützt, aber auch an Regelumfang abspeckt, das Regelsystem weiterentwickelt (wie es die Konkurrenz ja auch gemacht hat, s. DnD4, nWoD etc.; also z.B. besonders das Kampfsystem schneller und einfacher macht), wieder ein funktionierendes Balancing der Charaktere einführt, für absolute Rollenspielneulinge wieder spielbar wird. Ich weiß, dass ich es selber nicht besser mache, aber bei DSA habe ich ja auch keine Aktien. Eine richtige Grunderneuerung (des meiner Meinung nach maroden Gebäudes), ein Neuanfang bei dem man einige der alten Hasen
möglicherweise vergrault muss nicht das Schlechteste sein.
zuletzt geändert: 30.12.2010, 13:30
rillenmanni
Huhu!
Gar nicht leicht, da ich bis auf DSA kaum etwas einmal häufiger gespielt habe — ich würde ja gern anderes häufiger spielen, aber die Zeit fürs Spielen ist eben doch knapp bemessen mittlerweile …
Somit steht auf Platz 1 für mich klar DSA. Hier kenne ich mich aus, hier bin ich groß geworden, hier habe ich viele Leute, die mit mir spielen. Und Spaß bereitet es mir auch noch, wenngleich ich früher wohl glücklicher war. (Mein Spielstil hat sich geändert, während viele ander noch immer gern als „method actor“ „Viel Lärm um nichts“ spielen — und dazu auch bei massivem RR noch glücklich sind.)
Die DSA-interne Reihenfolge ist: DSA 4(.1) vor DSA 1. Das Dumme an 4 ist, dass Du Dir sehr gut überlegen musst, wann und ob Du überhaupt einen Kampf haben willst. Ein Kampf dauert einfach zu lange, und kaum jemand kommt angesichts von Sonderfertigkeiten etc nicht ins Straucheln.
Auf Platz 2 steht dann Cthulhu 1920er/30er. Hier habe ich seit Anfang des 21. Jahrhunderts eine feste Gruppe, die sich zwei- bis dreimal jährlich für ein Wochenende trifft, und das macht sehr viel Spaß. Wenn ich mich nur an die Berge des Wahnsinns erinnere, hach! Mit Gruselei hat das aber eigtl nicht viel zu tun, dafür sind unsere Charaktere stets viel zu skurril.
Cthulhu Now habe ich fast komplett zu Hause, das ist gewiss sehr interessant. Aber ich komme einfach nicht dazu.
Die Regeln mochte ich eigtl nie sonderlich, aber immerhin stehen sie auch nicht im Weg.
Mit Platz 3 tue ich mich nun sehr schwer. Daher bin ich diplomatisch und vergebe keinen dritten Platz! =) Ich kenne zwar recht viele Systeme, habe aber nur drei davon bereits schon ein gutes Dutzend Mal gespielt (Shadowrun 3/4, Fate, Rolemaster), den Rest kenne ich nur von Gelegenheiten. Für Shadowrun, Fate und Rolemaster reicht es nicht für einen dritten Platz, alle anderen habe ich zu selten gespielt, um mir ein Urteil erlauben zu wollen. Die bislang einzige D&D4-Runde Anfang des Jahres allerdings war (neben der DSA1-Runde, IN DER ICH WIRKLICH ALLE BANAUSEN HIER NASS GEMACHT HABE! Seht die Rückennummer!) ein Ereignis herausragenden Spaßes und ziemlich spannend.
Yngvar Thuresson
1. DSA: Es ist wie bei Seiner Rilligkeit — hier bin ich zuhause, hier kenne ich mich aus. Den aventurischen Hintergrund habe ich über die Jahre einfach lieb gewonnen. Mit 4.1 habe ich gelegentlich auch so meine Problemchen, aber was soll's. Wir haben da für uns immerhin einen sehr tauglichen Modus vivendi gefunden.
2. 7th Sea: schnell, elegant, sehr gelungene Unterstützung eines cineastischen Spielstils; mit ein paar Anpassungen sogar kampagnentauglich. Wir hatten hier lange Jahre eine sehr spaßige Runde und uns dabei auch schön in den Hintergrund hinein gewühlt. Das Zerrbild Europas ist zwar teilweise schon sehr durch die amerikanische Brille geprägt (und dabei stellenweise unfreiwillig schon recht komisch ;)), aber hat Stil und Charme. Die mystischen bzw. Fantasyelemente sind wohldosiert, sodass man auch gut ganz ohne kann, wenn man es ganz klassisch möchte.
3. Cthulhu (v.a. 1920er): mit diesem Spiel hatte ich einige meiner intensivsten und athmospärischten Rollenspielerlebnisse. Natürlich sind die Regeln antiquiert — aber hey, wer braucht bei Cthulhu wirklich viele Regeln?
Belfionn
Ich habe bisher nur genau drei Systeme gespielt, die ich mal in meine Langzeit-Reihenfolge bringe. Der dritte Platz ist außerdem sehr relativ zu sehen, weil ich halt nur diese drei Systeme kenne.
1. Auf jeden Fall DSA, wie bei meinen Vorrednern. Es war mein erstes Rollenspiel, ich habe es am meisten und intensivsten gespielt und die Welt mit fortlaufender Geschichte (und Seifenoperelementen) finde ich noch heute spannend und interessant. Auch wenn ich beim Erscheinen von DSA 4 von dessen Möglichkeiten begeistert war, wurde es für meine immer selteneren Spieleabende bald zu komplex und so bevorzuge ich zur Zeit einfachere DSA Regeln. Da ich keine DSA1-Werke besitze, nutze ich gerne die Basisbox mit dem flügelhelmigen Schnauzbartkrieger, dem Zwerg und der Elfe vorne drauf. Ich vermute mal, dass das DSA2 ist.
2. Richtig toll finde ich zur Zeit Hollow Earth Expedition (aktuell liegt es sogar vor DSA, da ich es häufiger spiele). Die Regeln sind einfach und mit dem Hintergrund kann sich jeder leicht identifizieren, so dass man auch mit Nichtrollenspielern sofort lospielen kann. Außerdem haben die Figuren meist einen echten Coolnessfaktor, der bisher allen Mitspielern gefallen hat. (Keith Barret, der abgehalfterte Schauspieler, der Abenteuer eigentlich nur aus dem Filmstudio kennt, ist einfach ein großartiger Charakter aus meiner Spielrunde.) Dazu sind die Regeln sehr schön schnell, gerade auch im Kampf, was bei DSA ja leider nicht so ist.
3. D&D 3.5 (vermutlich). Hier habe ich eine lange Kampagne in Ilmerien, einer schönen, vom Spielleiter entworfenen Welt, gespielt, aber leider nie beendet. Ich fand es gut, weil es schneller als DSA war und es richtige Monster gab. Aber ich fand es andererseits auch doof, weil man durch den einen W20-Wurf eine enorme Glücksabhängigkeit hatte und die Charakterwerte dabei irgendwie zu unwichtig waren. Zusammen mit dem unbefriedigenden (Nicht-)Abschluss, gibts von mir nur ein naja.
Sehr interessant finde ich die W6-Freunde von DORP. Als alter TKKG-Fan reizt mich das Setting schon sehr, aber da ich es noch nie gespielt habe, lasse ich es aus der Wertung draußen.
Der Mönch
Frohes Neues! :D
Nettes Thema!
1. Definitiv Cthulhu 1920er/30er:
da ich a) das System absolut simpel aber brauchbar finde, es stört kaum das spielen ;-). Kämpfe sind schnell, alles andere auf das nützliche und nötige beschränkt. b) natürlich der Spaßfaktor, ich hatte selten so lustige, so gruselige und schöne (und viel zu seltene Spieleabende) wie hiermit. Nicht zu vergessen dass meiner Meinung nach bisher überragendeste Material welches ich auf dem deutschen Spielemarkt kenne.
2. DSA 3 — DSA 4.1
Beide Systeme und Welten sind meine „Familie“. Da habe ich alles gelernt, was es zu lernen gibt im Fantasy-RPG und alle Höhen und Tiefen von ewig langen Kampagnen und toller Atmosphäre bis hin zu katastrophalen Spieleabenden erlebt. DSA 4.1. ist nur deshalb mit DSA3 auf dem 2. Platz gelandet, weil man, wenn man nicht alle Regeln, die es gibt, für den Kampf anwendet, man einen ganzen Spieleabend einplanen muss wenns drauf ankommt. Hat mir noch nie eingeleuchtet.
3. Gestestet habe ich neben den genannten noch die alte WoD Vamipre, was spannend war, aber irgendwie nicht immer mein Fall, obwohl die „Transylvanischen Chroniken“ zu spielleitern wirklich ein Erlebnis war. Die nWoD kenn ich noch nicht. D&D 3 hab ich mal ne Testrunde gehabt, aber das wars auch schon. Shadowrun hab ich in der Version 2.01, 3.01 und 4.01 versucht, in irgendeiner Runde unterzubringen, ist aber nie über Regeln erklären hinausgegangen. Schade, denn das Setting hat Potential. Unzählige andere Rollenspiele sind von mir gelesen, aber nie gespielt worden. Richtig Schade finde ich es bei Star Wars, das klangt echt spaßig. Weiss aber nicht, welche Version…
So das reicht aber auch ;)
Purzel
Ohne besondere Reihenfolge:
- D&D 3.5, wegen der schönen Erinnerungen, die daran hängen und weil ich das System heute noch in und auswendig beherrsche
- Savage Worlds, ein handwerklich gut gemachtes Regelwerk, „fast, furious, fun“, und weil es alles kann, was ich aktuell für das Rollenspiel neben dem Job brauche
- DSA, weil ich damit anfing, es dann hasste, und es später wiederentdeckte
zuletzt geändert: 4.1.2011, 21:17