Chadim
Jo — Tyll und Katharina könnte man ja auch einladen! Glaube nicht, daß die Schließung des Teestübchens bedeutet, daß sie gar nicht mehr diskutieren wollen, nur daß sie das halt nicht mehr alles unter eigener Dirigenz haben wollen. Und ich wette einige der anderen ehemaligen Türmchenschreiber wissen auch noch nichts vom neuen Forum — vielleicht sollte man die alle mal privat anmailen…
…allerdings ist das gerade arg OT — daher sollte der nächste Interessent an diesem Thema am besten einen eigenen Thread öffnen.
Zum Thema:
Eine weitere Sache, die mir noch beim Sehen des Films aufgefallen war, war die klare Aufteilung der Menschen in Mutanten und Adonis-Typen — das hat auf jeden Fall mein Weltbild verändert. ;-)
Achja — und irgendwie hat Xerxes auf mich wie ne Transe gewirkt (ohne negativen Beilaut gemeint)…
><
Hallöchen,
ist ja wirklich schön geworden das Metstübchen…
Und jetzt ha ich's sogar auch gefunden…
Achja… 300… 300 war Spaß, ich hoffe es kommt bald 301.
Ernst nehmen kann man den Film natürlich nicht, aber ich finde, die Kamera hat den ein oder anderen ästhetischen Augenblick eingefangen.
Und einige der Sprüche waren wirklich witzig…
Ich habe mir schon überlegt, ob das ein neuer Slogan für uns werden sollte…
„Das ist Wahnsinn!“
„DAS IST ROLLENSPIEL!“
Interessant fand ich die Spartanische Philosophie und habe mich angeregt gefühlt, ein bisschen darüber nachzulesen. Die haben es tatsächlich geschafft, einen ganzen Stadtstaat in einen Staat von Kriegern zu verwandeln. Kein Spartaner hat in der Zeit irgendetwas produziert…
Eine echte Utopie — in unserer Vergangenheit…
Natürlich gab es von einem Freund ein wenig Gemotze, da die Spartanische Phalanxtaktik nicht realistisch dargestellt wurde.
Ich erklärte ihm darauf hin, dass ich nicht zwei Stunden sehen wollte, wie Schilde gegeneinander gedrückt werden.
Ich freute mich aber mit ihm zusammen, dass er an auf Schiffchen transportierte Elefanten, Schwarzpulverzauberer, Kampfnashörner, 2,98 m große Xerxesens und zahlreichen Mutanten nichts auszusetzen hatte… ;-)
Ich würde ihn mir wieder ansehen, aber ohne Leinwand oder zumindest großen Fernseher ist es nur der halbe Spaß…
><, Note 3
Thimorn
Zitat von ><:
Interessant fand ich die Spartanische Philosophie und habe mich angeregt gefühlt, ein bisschen darüber nachzulesen. Die haben es tatsächlich geschafft, einen ganzen Stadtstaat in einen Staat von Kriegern zu verwandeln. Kein Spartaner hat in der Zeit irgendetwas produziert…
Philosophie ist gut. Herrschaftssystem trifft es schon besser, das auf einer Kriegerkaste und Heloten beruht, das nur dadurch Bestand hatte, dass es mit der Krypta die geeignete Terrororganisation zur Unterdrückung der Heloten hatte.
Den Film fand ich auch unfreiwillig komisch. Der letzte Film, bei dem ich mich so amüsiert hatte, war Kurtla vadisi Irak (Im Tal der Wölfe, dieser türkische Faschofilm).
><
Nein, ich denke, Philosophie trifft es besser. Die (vermuteten) Denkmodelle der Spartaner gehen über die Frage von Herrschaft hinaus, wenn auch der Staat in dieser Form nur durch dieses Denken möglich wird…
Oder aber: einen Staat in dieser kompromisslosen Ausprägung kann es ohne dahinter stehende Philosophie (oder Religion als Philosophieersatz)nicht geben.
><, nihil tam absurdum dici potest ut non dictatura philosopho
Thimorn
Hallo,
So gesehen hast Du natürlich recht.
Immerhin haben sich auch die Spartaner dafür entschieden sich entsprechende Entbehrungen aufzuhalsen um die Heloten zu unterdrücken. Das haben sie natürlich mit einer Mischung aus Männlichkeitswahn und Relgion gerechtfertigt und für sich selbst zur Selbstdarstellung benutzt.
Luzifel
Nehmen wir an, ich wüsste nicht was Krypta und Heloten sind — wie würdet ihr es erklären?
Grüße, Luzifel — vollkommen ahnungslos…
Thimorn
Hallo Luzifel,
Also soll ich so tun, als ob Du ahnungslos wärest? Das hat ja schon nicht mehr didaktischen, sondern schon philosophischen Charakter, da ich in der Darstellung von Heloten und Krypta darüber selbst reflektiere.
Der Stadtstaat Sparta war wie alle damaligen Stadtstaaten zum einen ein feudaler Staat, zum anderen ein Sklavenhalterstaat. Die Sklaven nannte man Heloten. Sie waren vollkommen rechtlos und mussten die Dinge des täglichen Überlebens sichern wie Ackerbau und Viehzucht sowie alle beschwerlichen Tätigkeiten wie Hausbau, Holzeinschlag und Transport von Waren. Ihre rechtliche Situation war mit einem Wort gesagt nicht mehr prekär, sondern gar nicht vorhanden. Heloten unterlagen nicht dem Recht (rechtlos) und konnten daher von jedermann, d.h. jedem freien Bürger, erschlagen werden. Die Heloten waren also nicht nur Unfreiheit, Zwang und miserabler Ernährung ausgesetzt, sondern litten auch unter Todesgefahr. Dies war keine abstrakte Todesgefahr (a la „wenn uns der Himmel auf den Kopf fällt"), sondern eine tatsächlich vorhandene, die Krypta.
Um dieses System der Unterdrückung zu erhalten, schufen die Spartaner die Krypta. Heute würde man sie als Todesschwadron bezeichnen. Sollte ein Helote auf die Idee kommen aufzubegehren, sich zu lauthals zu beschweren oder Erfindungen zu entwickeln, die das Leben leichter machten, wurde er kurzerhand umgebracht (und meistens noch ein paar Unbeteiligte mit ihm zur Abschreckung).
Die Krypta rekrutierte sich aus den spartanischen Kriegern. Sie lebten die meiste Zeit nicht zu hause, sondern hausten zum Teil in der Wildnis, zum Teil in Höhlenfestungen oder in Dörfern. Dort pflegten sie auch die unangenehme Angewohnheit den Heloten den letzten Bissen zu rauben um sich selbst zu versorgen und die helotischen Frauen zu vergewaltigen. Natürlich ist so ein Alltagsleben grausam für die sensiblen Spartaner und in einsamen, stillen Nächten machten sie sich übereinander her (ja, das stimmt tatsächlich und zwar genau so).
Die spartanischen Krieger entstammten den vornehmen Familien, d.h. den freien Bürgern und dem Adel. Bekanntermaßen kennt jeder die Beispiele von den Tests der Spartaner, die sie ihre Kinder unterzogen haben sollen um die kräftigsten und unempfindlichsten auszuwählen. So weit stimmt das. Es stimmt aber nicht, dass diejenigen, die den Test nicht bestanden haben, getötet wurden. Sie bildeten den Rest der Gesellschaft. Da alle spartanischen Krieger nun ja äh den Sinn der Fortpflanzung nicht so richtig verinnerlicht haben in ihrem alltäglichen Geschlechtsverkehr, musste es ja auch irgendjemanden geben, der kleine Spartaner zeugt, Handwerker und Händler ist. Deren Leben verlief mehr oder weniger normal.
Das der Auserwählten allerdings weniger. Sie wurden durch Kampfübungen und Wildnisspiele entsprechend schmerzunempfindlich erzogen und zu Kriegern ausgebildet. Etwa im Alter von 12 Jahren, wurden ihnen ein erfahrener Krieger als Mentor zur Seite gestellt, der sie in äh entsprechenden Lebensdingen unterwies. Daneben lehrte er sie auch etwas Waffenumgang und anständiges Benehmen.
Zufriedengestellt?
Der Mönch
Hallo Thimorn, sehr interessant, danke für die Information. Hättest du eventuell noch ein paar Quellen? (sorry, Wissenschaftler-Krankheit…)
Ansonsten habe ich ihn nun endlich angefangen zu gucken. Ja, angefangen. Auf Englisch und auf dem Rechner. Vielleicht ist das keine Gute Idee, auf jeden Fall habe ich nach ca. 30 Minuten aufgehört, weil es so…langweilig war?
Nun ja, ich werde ihn sicherlich bei Gelegenheit einmal zuende gucken…
Gruß,
Benjamin
PS: Und die waren wirklich alle schwul?? hmmm…also hat Miller mit seinen Anspielungen doch nicht übertrieben.
><
Aus dem Großen Ploetz (32. Auflage) S. 132
„Die Bevölkerung des von Sparta beherrschten Gebietes gliederte sich in Spartiaten, Perioiken und Heloten. Nur die (wohl maximal 9000 erwachsenen männlichen) Spartiaten sind Vollbürger, die sich als „Gleiche“ (Homoioi) verstehen. Sie sind von jeder wirtschaftlichen Tätigkeit freigesetzt. Jedem von ihnen ist ein Landlos (Klaros) zugewiesen, das von Heloten bearbeitet wird. Wahrscheinlich gibt es auch Eigentum neben den zugewiesenen Landlosen. Jedenfalls lassen die Quellen auf die Weiterexistenz wirtschaftlicher Unterschiede schließen. Jeder Spartiate ist aber durch sen Landlos weitgehend wirtschaftlich gesichert. Den Handel und das Handwerk, die den Spartiaten verboten sind, tragen die Perioikenstädte, von denen es etwa 100 gegeben haben soll.“
„Vom siebten Lebensjahr ab werden die Knaben aus der Familie herausgenommen und beginnt für sie die staatliche Erziehung, die Agoge. Sie vollzieht sich in Altersgruppen …, ist einem Paidonom unterstellt und zielt auf militärische Ertüchtigung, Abhärtung, die Erlernung von List und Verschlagenheit sowie Gehorsam… Für die zweite Altersgruppe [14 -20] ist charakteristisch das Institut der Krypteya: Jünglinge werden ins Land ausgeschickt, um Heloten zu töten. Wahrscheinlich ist hier ein alter Initiationsritus im Hiblick auf Polizeifunktionen umgebildet.“
Es wird vermutet, dass die spartanische Lebensordnung unter dem Eindruck des 2. Messenischen Krieges und der folgenden Niederlagen entstanden ist.
><, quellend
Luzifel
Danke, Thimorn und >< — die Menschheitsgeschichte hat schon so einige bizarre Formen des Zusammenlebens hervor gebracht… *kopfschüttel*
Grüße, Luzifel…
zuletzt geändert: 30.5.2007, 19:04
Thimorn
Bom noite Benjamin,
Jetzt auf die Schnelle, hab ich keine Quellen.
Sie waren auch nicht wirklich schwul. Der Mentor durfte zum Beispiel nur sein Glied am Oberschenkel des Jungen rubbeln.
Das ist doch wohl nicht schwul, oder?
Viele Grüße
Attila
Der Mönch
Boooa Noite!;)
Also ich kann Luzifel nur zustimmen…was so durch die Zeiten sich alles entwickelt hat!
Na macht auch nix wenn du keine Quellen hast! Mal sehen, vielleicht gucke ich ihn jetzt doch noch mal zuende…oder gehe lieber schlafen…hmmm…
Ritter Rowin von Schwertbergen
Hallo Benjamin, das Problem am Sparta-Gucken am PC ist der ekklatante Mangel an… Kino… Der Soundtrack kommt nur halb so gut und die Bilder verlieren einfach den Großteil ihrer im KinWirkung. Das was übrig bleibt ist ein künstlich wirkender, überzeichneter Nonsens ohne historische Nähe.
Grüßle Ritter Rowin, Comicverfilmungen ausschließlich auf Leinwänden >3 Meter Diagonale genießend…
Der Mönch
@Ritter
Jap, da hast du vollkommen recht. Na, vielleicht kann ich bei Gelegenheit noch einen Beamer auftreiben…und ein gutes Sound-System…^^