JensN
Angeregt durch SLA-Industries wo die Psioniker sich in die pazifistischen Ebons und die psychopathischen BrainWaster aufteilen, kam mir die Idee, dass sich Magie durchaus auf die Psyche der Zaubernden auswirken könnte.
Einige Zauberer können gebrauch davon machen die Gedanken ihrer Kameraden zu lesen, magisch spionieren und hören vielleicht nicht nur Positives über sich selbst, hinter ihrem Rücken.
Darüber habe ich schonmal aus Sicht von nichtmagischen SCs nachgedacht, d.h. wie beängstigend Zauberer im Grunde sind. Nun stellt sich mir die Frage was dies für den Zaubernden selbst für einen Unterschied macht. (Bei Mage the Awekening scheinen mir die Pfade unter diesen Gesichtspunkten erdacht worden zu sein).
Magie bedeutet außerdem Macht, die zum Guten oder zum Bösen genutzt werden kann. Kommt es da nicht auf die Erziehung der Zaubernden an, welchen Weg sie gehen. Ganz ähnlich wie bei StarWars.
Was denkt ihr, könnte es für die Psyche von Zaubernden bedeuten, dass sie über arkane Macht gebieten.
P.S.: In der ersten Version meines favorisierten Rollenspiels Shadowrun gab es auch noch den Ausgebrannten Magier als Archetyp. Schade, dass dieser gestrichen wurde.
zuletzt geändert: 24.5.2011, 09:38
><
Das ist eine Frage, die man wohl nur mit „kommt drauf an“ beantworten kann.
Abhängig dürfte das sein vom System (wie funktioniert Magie, wie verbreitet ist sie, wie mächtig ist sie?), von der Tradition (welches wissenschaftliche, philosophische oder religiöse System legt der Zaubernde zu Grunde) und dem Charakter (welche posiiven oder negativen Eigenschaften sind vorhanden und können durch das Verfügen über Magie verstärkt oder abgeschwächt werden?).
In einer Welt in der Magie selten ist und verfolgt wird, fühlt sich der Zaubernde vielleicht als etwas Absonderliches, fühlt sich ausgestoßen, an Normen nicht mehr gebunden, wird misstrauisch, heimlichtuerisch.
Vielleicht fühlt er sich aber auch verflucht, meidet andere, zieht sich zurück.
Möglich aber auch, dass er sich als Träger einer missverstandenen Gabe ansieht, die er trotz gegebener Widerstände zum Wohl seiner Mitmenschen einsetzt.
In einer anderen Welt ist die Magie vielleicht selten aber geschätzt. Der Zaubernde gehört zu einer privilegierten Schicht, hält andere für weniger Wert, tut was er will, kennt keine Grenzen. Oder aber er ist durch seine Gabe zum Wächter über die anderen bestimmt, opfert sich für seine Mitmenschen auf, gönnt sich wenig Ruhe, übernimmt Verantwortung…
Vielleicht lebt er aber auch vom guten Ruf seines Standes, nimmt sich nicht so wichtig, genießt das gute Leben, schmarotzt wo er kann…
Es dürfte verdammt viele mögliche Beispiele geben…
Die ausgebrannten Shadowrun-Magier fand ich zwar reizvoll, aber die Regeln geben sie meines Erachtens nicht her.
Magieverlust durch Cyberware auszugleichen von der man weiß, dass sie noch zu mehr Magieverlust führt und das Spielchen weiter zu treiben, bis man bei 0 ankommt, ist für halbwegs intelligente Metamenschen kaum eine glaubhafte Variante.
><, there is more than one kind of magic
Der Mönch
Ich kann dem Xle da nur zustimmen. Seine Ideen finde ich nachvollziehbar. Auf DSA bezogen ist das ganze auch schon ein kniffliges Thema und hängt davon ab, wie die Gruppe Magie bewertet. Theoretisch sind magisch begabte Menschen / Wesen ja eher seltene Wesen (es gab sogar mal Zahlen dazu, weiss aber nicht wo) und teilen sich dann auch noch auf auf verschiedenste Rassen, Klassen, Kulturen. Oft hatte ich aber den Eindruck, dass zB Gildenmagier als sehr „selbstverständlich“ auch vom normalen Volk angesehen werden.
Ein schönes Schlüsselerlebnis war für mich und meine Gruppe die Reise meines tulamidischen Elementaristen in den Norden. Als wir dann tatsächlich von einer Räuberbande überfallen wurden, hat mein Magier sie einfach zusammengeschrien. ("Ihr wagt es den großen Yakuban anzugreifen? Ihr? Ich werde euch in Kröten verwandeln!“ usw…) worauf hin die Räuber wieder abzogen. Was war passiert? Wir als Gruppe hatten darüber nachgedacht, dass
1. er als Tulamidischer Magier sehr stolz und selbstbewusst mit seiner magischen Profession umgeht (Land der Ersten Sonne betont dass ja)
2. Der durschschnittliche Mittelreicher keinen Plan von Magie hat, außer eben dass die irgendwie mächtig sind und schlimme Dinge anstellen können (wir haben vor JdF gespielt und sogar vor G7)
3. Es also keinen Grund für meinen Magier gab, sich von dahergelaufenen Räubern überfallen zu lassen, geschweige denn, mit ihnen zu kämpfen, genauso wie es für die Räuber keinen Grund gab, nicht wirklich Angst vor dem Magier zu haben.
Das ganze Konzept habe ich dann viel stärker in mein Spiel des Charakters mit einbezogen, ebenso wie der Meister und die Gruppe mehr darauf regiert haben. Das gab dann einerseits lustige Szenen wie die mit den Räubern, aber natürlich auch Probleme in anderen Kontexten. Eine gute Bereicherung für unser Spiel!