Nachdem in den letzten drei Jahren im Tanelorn die große Rollenspiel-Challenge durchgeführt wurde, wird es in diesem Jahr wohl eine Setting-Challenge geben.
Man merkt: Das Tanelorn geht mit der Zeit.Die erste Rollenspiel-Challenge fand zu einer Zeit statt, als die Diskussionen über Mechaniken und den daraus resultierenden Spielstilen gerade ihren Höhepunkt überschritten hatten. Danach wurden die Diskussionen darüber immer leiser, und gerade in letzter Zeit konnte man wieder verstärkt lesen: Die fiktionalen Inhalte, die ein Rollenspielprodukt liefert, sind wichtiger als die Regeln. Folgerichtig wurden letztes Jahr erste Stimmen laut, Settings statt Rollenspiele zu schreiben. Und dieses Jahr gibt es sie, die Setting-Challenge. Wie sich die Zeiten ändern!
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was dabei raus kommt. Aus der Orga werde ich mich weitgehend raus halten. Ich gebe gerne Tipps aus meinen Erfahrungen der letzten beiden Jahre. Aber ich werde weder direkt an der Orga noch an der Jury teilnehmen. Auch als Teilnehmer sehe ich mich nicht – ich will lieber das BASIS-Projekt weiter vorantreiben. Trotzdem werde ich natürlich das Geschehen verfolgen und vielleicht auch mal einen Kommentar dazu schreiben. Vor allem interessiert mich, ob man Nachwirkungen der RPG-Design-Diskussionen der letzten Jahre spüren können wird: Wie zielgerichtet werden die Settings auf bestimmte Spielinhalte sein? Wie eng werden die Autoren das Setting mit irgendwelchen Regeln verknüpfen? Wird es so sein, dass die Inhalte einfach nur interessant daher kommen, oder wird der Autor Hinweise geben, in welche Richtung er sich das Spiel mit seinem Setting vorstellt?
Vieles wird natürlich auch von den Wettbewerbsbedingungen abhängen. Was sind die Vorgaben an die Autoren? Was wird bewertet? Wie sind die Schwerpunkte bei der Bewertung? Wenn die Regeln für die Setting-Challenge 2009 veröffentlicht sind, wird man erste Hinweise bekommen, in welche Richtung das Ganze gehen wird. Wir werden sehen!
