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RPG allgemein: Neue neutrale Begriffe zur Rollenspieltheorie gesucht (Blog) {Railroading, ARS, Simluationismus, Powergaming}
12.3.2013, 14:59
JensN
Viele Begriffe der Rollenspieltheorie sind negativ wertend.

Mir fallen spontan Railroading, Simulationismus, SchErzbolde ein. es gibt bestimmt noch mehr.
Zum Begriff des Powergamings existiert mittlerweile der eher deskriptive Begriff des MinMaxings, was ich gut finde.

Wollen wir vielleicht gemeinsam neue Begriffe finden, uns auf bestimmte einigen und diese dann nutzen?

Immerhin gibt es sehr viele Spieler die aus bestimmten Gründen die Dinge tun, die sich hinter den negativen Begriffen verbergen und diese Dinge also eine bestimmte Daseinsberechtigung haben, d.h. nützlich sind.
zuletzt geändert: 12.3.2013, 15:03
12.3.2013, 16:06
><
Ein lobenswerter Ansatz, aber meines Erachtens ein schlechter Kosten-Nutzen effekt. Negativ sind oft nicht die Begriffe selbst, sondern die Wertungen, mit denen man sie belegt.
Ich habe hier eigentlich die Erfahrung gemacht, dass wir relativ offen mit allen möglichen Spielweisen umgehen. Solange mir jemand vernünftig erklären kann, was er gegen das ein oder andere hat und auch eingigermaßen Verständnis dafür hat, dass jemand einen anderen Ansatz hat, ist es mir relativ Wurst wie wir es nennen…
Im Umkehrschluss können wir uns hier auch auf euphemistischere Terminologien verständigen, ohne dass das jemandem mit einem kompromisslosen Stil davon abhalten könnte, sich negativ zu äußern.

Solange sich niemand wirklich durch bestimmte Begrifflichkeiten verletzt fühlt, würde ich sie beibehalten…

><, im Sinne des Diskussions-minmaxings
12.3.2013, 16:54
Roland
Nur die wenigsten Theoriebegriffe sind vorn vornherein negativ gemeint. Powergaming z.B. bedeutet einfach das Streben nach coolen, mächtigen Charakteren. In manchen meiner Runden ist das die übliche Spielweise. Erst in Verbindung mit Werturteilen wurde der Begriff von Einigen (z.B. in der DSA-Spielerschaft) negativ belegt. Simulationismus bezeichnet den Wunsch, bestimmte Dinge im Spiel nachzubilden.

Es wäre sicher gut, die Theoribegriffe der Allgemeinheit näherzubringen und Mißverständnisse auszuräumen. Aber ich fürchte, das wird nicht ohne sehr großen Aufwand gelingen.

12.3.2013, 18:12
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Dom
Ich halte das auch für Quatsch und mir ist auch kein Theoriebegriff bekannt, der überall negativ belegt ist. Höchstens in bestimmten Kreisen oder im Zusammenhang mit einer Übertreibung (wie z.B. Powergamer). Nur GNS ist vielleicht allgemein negativ belegt – zu verkopft, unverständlich und schwammig.
Halt! Nein! Railroading. Dieser Begriff ist negativ definiert. Und es wird oft genug von Leuten behauptet, sie würden Railroading mögen. Was aber unmöglich ist.
zuletzt geändert: 12.3.2013, 18:13
12.3.2013, 20:30
Elch
Halte ich auch für wenig sinnvoll. Zumal ich den von dir als wertneutral angesehenen Begriff „MinMaxing“ bisher nur abwertend gebraucht gehört und gelesen habe. Ich habe eigentlich keine Lust, im RPG-Bereich eine Pejorativ-Spirale anzutreten.

Besser wäre es tatsächlich, die derzeit benutzten Begriffe stärker positiv bzw. wertneutral in den Spielerköpfen zu verankern.
13.3.2013, 01:10
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Rukus
Hmmm … über sowas mach ich mir eigentlich nie wirklich Gedanken. Ich muss Dom allerdings ein kleinwenig widersprechen. Railroad-Abenteuer sind in meinen Augen gut geeignet, um Neulinge ohne Umschweife einzuführen. Obwohl man keine sonderlich großen Wahlmöglichkeiten hat, was das Ende angeht (folge den Schienen, oder bestehe nicht), oder gerade deshalb, kann man sich mehr auf andere Elemente des Rollenspiels konzentrieren. Vor allem das Rollenspiel an sich und halt Regeln.

Und MinMaxing macht Spaß! Ich hab schon so einiges gebastelt, was einfach cool ist. Gespielt hab ich diese Chars in der Regel nicht, aber Grenzen ausloten hat was. ;)
13.3.2013, 06:17
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Dom
Ich wusste doch, dass das funktioniert ;-)

Railroading ist ein Begriff, der auf The Forge geprägt wurde. Das Glossar der Forge gibt also Auskunft darüber, was mit Railroading gemeint ist:

Zitat von The Forge Glossary:

Railroading
Control of a player-character's decisions, or opportunities for decisions, by another person (not the player of the character) in any way which breaks the Social Contract for that group, in the eyes of the character's player. The term describes an interpretation of a social and creative outcome rather than any specific Technique.
Wenn ich also Opfer von Railroading bin, dann greift ein anderer Spieler in meine Entscheidungen über die Verhaltensweise meiner Spielfigur so ein, dass es mich stört (das bedeutet das mit dem social contract). Der letzte Satz macht es nochmals deutlich: Railroading ist keine Technik, vielmehr beschreibt es ein soziales und kreatives Ergebnis.

Also: Solange es niemanden ankotzt, gibt der Spielleiter vielleicht irgendwas vor und schiebt die Spielfiguren in irgendeine bestimmte Richtung. Durch die unterschiedlichsten Techniken (z.B. durch übernehmen von Spielfiguren, durch Unterbinden von Handlungen usw.). Das Ganze wird erst dann zu Railroading, wenn die Spieler denken: „Hey, darauf habe ich keinen Bock. Das ist mein Charakter. Lass das!“

Und genau dafür ist Railroading ein Beispiel: Der Begriff ist eindeutig negativ definiert, hat aber seinen negativen Beigeschmack deutlich eingebüßt. Zumindest in bestimmten Kreisen.
13.3.2013, 13:36
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Rukus
Hab ich was Gegenteiliges behauptet? ;)
13.3.2013, 17:21
Dom
Ja. Du hast behauptet, RR wäre gut für Einsteiger. Ein Spiel, dass aber Einsteiger doof finden, wird kaum geeignet sein.

Aber das ist genau das Problem mit Definitionen. Die Begriffe werden in der Umgangssprache selten so verwendet, wie sie eigentlich definiert sind.
zuletzt geändert: 13.3.2013, 18:16
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