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3.5.2011, 22:27
Dom
So einen Thread hatten wir ja auch schonmal, damals, beim Weggang von Mark und Co. Jetzt gibts seit einigen Tagen bei Masi folgendes zu lesen: DSA ist keine Soap! Und das freut mich außerordentlich! Und ich rate nicht nur zum Artikel – nein, auch die Kommentare sind durchaus lesenswert. Insbesondere kommentiert Michael fleißig alle Kommentare.

Vor allem die Kommentare, die mit einem „Sie“ daherkommen, wirken einfach lächerlich. Wahrscheinlich förmlich-distanziert gemeint, sind sie so unpassend wie ein Flitzer auf dem Wiener Opernball. Womit ich dem Artikel des Herrn Masberg nicht bedingungslos zustimmen will.
zuletzt geändert: 3.5.2011, 22:30
3.5.2011, 23:46
rillenmanni
Hui, Du bist aber nicht ganz schnell. =) Masis Artikel kennt doch hier schon jeder.

Was genau ist denn für Dich interessant und auch beängstigend?

4.5.2011, 09:12
E-Mail – WWW
Jens
Die „Diskussion“ da war nach etwa 30 Kommentaren schon im Eimer, daher habe ich sie nicht weiter verfolgt. Gibts denn irgendwelche Highlights?
4.5.2011, 09:53
Luciano
Ich finde diesen Blogeintrag sehr peinlich. In erster Linie für Herrn Masberg, in zweiter für Ulisses. Was ich da im Subtext erahne, lässt tief blicken. Und mit „tief“ meine ich in diesem Fall „niedrig"…
Allein schon deshalb ist er meines Erachtens nicht der Rede wert.

Wollt Ihr darüber ernsthaft in diesem Thread diskutieren?
4.5.2011, 12:16
E-Mail – WWW
Jens
Interessant ist, dass die öffentliche Wahrnehmung der „Umstürze“ offenbar komplett falsch ist und Ulisses eine große Zukunft für DSA prophezeit: http://vinsalt.regioconnect.net/wbb2/thread.php?postid=309369#post309369

EDIT: Oder diese Mitarbeiterin hat einfach nur verdammt viel Angst um ihren Job ;-)
zuletzt geändert: 4.5.2011, 12:21
4.5.2011, 13:43
Dom
Ob schnell oder nicht… alt ist der Artikel zumindest nicht. Nur ein paar Tage. Und ich möchte meinen Hinweis als Lesehinweis verstanden wissen.

Wenn überhaupt möchte ich eine Meta-Diskussion führen:

Beispielsweise über: Sind solche Artikel grundsätzlich sinnvoll?
Ich glaube nein. Es gibt den Streisand-Effekt. Die Schatzkiste wird nur umso aufmerksamer gelesen, und gerade auch auf die Kritikpunkte hin durchsucht. Und sollten diese nicht absolut stichhaltig sein, so wird's schwierig. Ist bei der Doktorarbeit des Herrn Guttenberg auch nicht anders gewesen.
Wenn man wenig Aufmerksamkeit für ein Thema haben möchte, sollte man dazu schweigen. Das hat Ulisses beim Weggang von Mark&Co meiner Meinung nach vorbildlich gemacht.

Oder über: Wie kann man denn, wenn man möchte, sinnvoll öffentlich kritisieren?
Man halte sich an die üblichen Formen. Alles andere wirkt unpassend und man erreicht damit auch, dass man sich lächerlich macht. So ist es in der RPG Community üblich, dass sich alle duzen. Und zwar unabhängig von Alter, wissenschaftlichem Grad usw.

Oder über das, was Jens schreibt ;-)
4.5.2011, 14:01
E-Mail – WWW
Jens
Naja ein klein wenig kommt mir schon die Assoziation mit der Serie „Die Tudors“: da hat König Henry VIII ja auch mal eben die Religion im Land umgeschmissen, den folgenden Aufstand konnte er nur mit Tricks und falscher Zunge beschäftigen und dann niederschlagen. Die Redaxausdünnung wirkt da auch auf mich uninformierten Verlagsfremden wie seiner Majestät Blutgier was die Aufständischen angeht. Grade die Treuebekundungen von den verbliebenen Menschen im Verlag (wobei ich nicht weiß wem dieser Account im Vinsaltforum gehört) wirken auf mich wie die Fahne Mr. Cromwells, die stets mit dem wechselnden Wind flatterte.

Aber vielleicht gucke ich auch einfach nur zu viele englische Kostümdramen ;-)
4.5.2011, 15:50
Thimorn
Vermutlich muss man im Kunstbereich arbeiten um den Witz zu verstehen. Ansonsten wirkt es, als würden sich Künstler die Butter auf dem Brot neiden.
Da ich gerade selber in „Von eigenen Gnaden“ gerailroadet werde, wäre ich als Herr Masberg eher nicht so vorlaut, was den Vorwurf von Soaps und Figurentreatment anbelangt.
Wobei ich grundsätzlich einräumen muss, dass ich ihm nach seinem Auf- bzw. Abtreten beim Maraskanbriefspiel und seinem merkwürdigen Führungsanspruch geringfügig negativ gewogen bin.
4.5.2011, 16:47
Luciano
Metadiskussion bei diesem Thema finde ich zugleich ziemlich anspruchsvoll, aber auch sinnvoll. Mal sehen, wie weit ich die Metaebene einhalten kann.

Ich finde den Umgang von Ulisses mit diesem ganzen Personalkarusselkram mehr als unglücklich. Er wirkt auf mich weder professionell noch durchdacht. Ich kann nicht einmal annähernd diese ganzen Veränderungen der letzten Monate verstehen, weil ich aus verschiedenen Gründen zu wenig Einblick habe. Daher erachte ich es auch nicht als zielführend, über Sinn und Unsinn dieser Veränderungen zu debattieren.

Ich stelle nur fest, dass ich bspw. Uli Lindners Abschiedsverlautbarung um einiges professioneller finde als Michael Masbergs Pamphlet.

Und da stellt sich mir nun die Frage: Woher zum Teufel kommen denn diese ganzen Emotionen vor allem bei Michael Masberg?
Dass Mark Wachholz & Co. sauer waren, kann ich noch nachvollziehen. Da ging es ja anscheinend auch um inhaltliche Differenzen, man hat Mark gekündigt, die anderen zogen es unter diesen Umständen schließlich vor zu gehen, jedenfalls haben sie früher alle viel Herzblut in DSA investiert, was ihnen von da an verwehrt wurde. Ok.
Aber was hat Michael Masberg derartig auf die Palme gebracht, dass er einen solchen Blogeintrag verfasst? Zumal er als Autor wohl reflektiert zu schreiben weiß. Ich verstehe auch Sinn und Zweck dieses Eintrages nicht. Er erfüllt höchstens eine psychohygienische Funktion, sofern Michael sich Frust von der Seele schreiben konnte (wobei wir dann wieder bei der Frage sind, woher der Frust kommt). Ansonsten denke ich auch, dass das „Schatzkästchen“ dadurch nur noch mehr angeklickt wird, Michael sich selbst in schlechtem Licht darstellt und damit auch noch dem Verlag indirekt schadet.
4.5.2011, 18:03
rillenmanni

Zitat von Thimorn:

Wobei ich grundsätzlich einräumen muss, dass ich ihm nach seinem Auf- bzw. Abtreten beim Maraskanbriefspiel und seinem merkwürdigen Führungsanspruch geringfügig negativ gewogen bin.
Erläutern Sie Herr Thimorn!
4.5.2011, 21:20
Dom

Zitat von Luciano:

Ich finde den Umgang von Ulisses mit diesem ganzen Personalkarusselkram mehr als unglücklich. Er wirkt auf mich weder professionell noch durchdacht. Ich kann nicht einmal annähernd diese ganzen Veränderungen der letzten Monate verstehen, weil ich aus verschiedenen Gründen zu wenig Einblick habe. Daher erachte ich es auch nicht als zielführend, über Sinn und Unsinn dieser Veränderungen zu debattieren.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich geplant war, was bei Ulisses in den letzten Monanten passiert ist. Ich denke, es führten ein paar (aus Sicht der Führungspersonen scheinbar sinnvolle) Schritte dazu, dass wir nun dort angekommen sind, wo wir eben gerade stehen: Nämlich vor einem recht großen Informationschaos seitens Ulisses/Truant, einer DSA-Redaktion ohne „alte Hasen“ und Zickereien zwischen aktuellen und ehemaligen Autoren. Und wir haben Unsicherheit. Keiner weiß so richtig, wie es weitergeht.

Letztendlich ist es ja das, was das Leben so spannend macht. Wir haben nicht alle Informationen, treffen Entscheidungen und beobachten dann, in welche Richtung sich das Ganze entwickelt. Im Normalfall gehen wir davon aus, dass sich die Dinge dann so entwickeln, wie wir es erwartet oder geplant haben. Aber es kann eben auch anders kommen… Momentan ist alles recht unübersichtlich, aber in ein oder zwei Jahren sehen wir das Ganze mit Abstand und verstehen wahrscheinlich besser, wo es dann geendet haben wird.
4.5.2011, 23:21
Thimorn

Zitat von rillenmanni:

Erläutern Sie Herr Thimorn!
Nö, war ein internes Forum. Aber sagen wir mal so, ohne nichts Unbekanntes zu verraten, das Briefspielprojekt ist bis auf wenige Leute (wovon mindestens zwei hier im Forum schreiben) eingeschlafen. Vermutlich hätte was daraus werden können, wenn dieser „verlorene Haufen“ das Projekt selbstständig weitergeführt hätte als nach einer demokratischen Lösung zu suchen und zu hoffen, dass sich die anderen Mitglieder wieder rühren.

Zitat von Luciano:

… man hat Mark gekündigt …
Ein wichtiger Unterschied, wichtig für mich als alten Tasfarel-Paktierer, zu einer lohnabhängigen Beschäftigung ist die freie Projektarbeit: Den lohnabhängig Angestellten muss man kündigen um ihn loszuwerden mit dem ganzen Spaß der dazugehört, den freien Projektmitarbeiter sagt man am Telefon, dass man auf seine weitere Arbeit verzichtet. Da er nur nach Leistung bezahlt wird und nicht wie der Angestellte nach Stunden, kriegt er auch keine Kohle mehr. Insbesondere ist es bei freier Projektarbeit so, dass die Mitarbeiter selbstständig und eigenverantwortlich Vorschläge/Projektbereiche vorbereiten und hoffen, dass diese angenommen werden. Teile, die abgelehnt werden, werden daher auch nicht bezahlt.
Das ist in vielen Bereichen so üblich: Marketing, Journalismus, Design, Kunst.

Was die Entwicklungen bei Ulisses angeht, nehme ich an, dass es betriebswirtschaftlich motiviert ist als irgendwie sonst. Das ist ein Unternehmen und muss eben auch so denken: Personalkosten einsparen, Publikationen schnell auf den Markt werfen, neue Käuferschichten ansprechen. Das ist eine ganz übliche kurzfristige Strategie. Ob die langfristig aufgeht, muss man mal sehen.
5.5.2011, 09:59
Luciano
@Thimorn: Du hast vollkommen recht, dass Mark nicht gekündigt, sondern die Zusammenarbeit mit ihm aufgekündigt wurde. Das sollte man immer wieder klarstellen, um Missverständnissen vorzubeugen. Ähnliches ist Uli Lindner widerfahren.

Mir geht es aber darum, dass Ulisses Mark und Uli die Mitarbeit an DSA „untersagt“. Ich will damit nur darauf hinaus, dass Mark und Uli — im Gegensatz zu den (mittlerweile: vielen) anderen Ex-Autoren — nicht freiwillig ihr Engagement für DSA aufgegeben haben. Allerdings scheint mir „freiwillig“ in diesem Kontext eher ein juristischer Terminus zu sein, bedenkt man die Umsiedlung nach Waldems…

Ich nehme auch an, dass es hier um betriebswirtschaftliche Erwägungen geht. Nicht viel mehr. Und die persönlichen und inhaltlichen Querelen sind vermutlich nichts neues und kommen in den besten Familien vor — nur bekommt man das normalerweise nicht mit, u. a. vermutlich deshalb, weil die meisten Leute sich vernünftigerweise nicht wirklich trauen, öffentlich ihren Mund aufzumachen, solange sie noch für ihren Arbeitgeber arbeiten (dürfen)…

Aber zurück zum Thema.
@Dom: Du fragtest, wie man sinnvoll öffentlich kritisieren kann. Hast Du Deine Frage schon selbst beantwortet oder war das nur ein Denkanstoß und Du wartest noch weiter auf Anworten? Deiner Antwort zufolge bezog sich Deine Frage auf das unangemessen wirkende Siezen. In Anbetracht der regen Diskussion, die durch die Kommentare entstanden ist, frage ich mich aber, ob das Kommentieren von Michaels Blogeintrag generell nicht stark dem Füttern von Trollen ähnelt und ob es überhaupt sinnvoll ist, einen solchen Text zu kommentieren. Natürlich kann Michael per se in seinem eigenen Blog kein Troll sein. Aber die Emotionalität und Hitzigkeit der Kommentardebatte scheint mir ähnliche Ergebnisse zu produzieren wie ordentlich gemästete Trolle in irgendwelchen Foren…
5.5.2011, 10:09
E-Mail – WWW
Jens
Uli wurde die Zusammenarbeit aufgekündigt, als er wieder „freier“ Mitarbeiter war — zuvor ist er aus seiner Halbtagsstelle tatsächlich entlassen worden.
5.5.2011, 14:23
E-Mail
Rukus
Ich hab mir nur einen Teil der Kommentare durchgelesen. Das war mir zu anstrengend. Ich habe auch nur noch begrenztes Interesse dieses Hin und her zu verfolgen. Ich bin ein Fan von klaren Verhältnissen. Wann es die bei Ulisses gibt, weiß ich nicht. Wünschen würd ich mir, wenn sowohl Struktur als auch Planung ordentlich von offizieller Seite publiziert würden. Wie bereits im Quengel-Thread gepostet, bin ich aktuell besorgt. Wenn binnen 6 Monaten nur ein Abenteuer (Drachenchronik IV) raus kommt, ist das schon sehr mager. Zumal es, wie auch die einzige Spielhilfe (Nordland), eher Langzeitprojekte sind. Die Liste der angekündigten Abenteuer ist lang. Ist denn keines dabei, dass man mal hätte drucken können? Es sind ja nicht nur Großprojekte und Anthologien dabei, wobei letzte gefühlt allgemein zur Über-Mode werden.

Ich will und kann mir aufgrund der aktuellen Informationslage keine wirklich fundierte Meinung bilden. Allerdings hoffe ich sehr, dass das bald alles wieder in geregelten Bahnen verläuft und das Planen, Koordinieren und Publizieren wieder vernünftig funktioniert.
5.5.2011, 16:24
Der Mönch
Ich tippe auf DSA5 als das nächste große Projekt. Passt irgendwie in die ganzen Umstrukturierungen.
5.5.2011, 16:42
Thimorn
Ach was, Radul Aljett wird neuer Chefredakteur und darf DSA retconnen. Und Feuerwaffen kriegen wir auch.
7.5.2011, 05:18
E-Mail
Rukus
Wahrlich revolutionär wäre, wenn man DSA5 überspringt und direkt zu DSA6 übergeht. Oder wieso dann nicht direkt DSA 40k? ;)
10.5.2011, 17:16
><
Toll, vier Wochen keine Gerüchteküche gelesen und schon wieder so viel Neues…

Obwohl… dass Keidi provozieren kann, ist ja nicht wirklich neu…

Bei dem ganzen Gezackere vergeht einem ja fast die Lust auf's Rollenspiel. Könnte ja sein, dass man etwas falsch macht und öffentlich Schimpfe bekommt…

Naja, Hauptsache wir haben uns noch alle lieb…

Oder Leute??

… sagt doch was …

><, un worum geht's? Um nüscht!
zuletzt geändert: 10.5.2011, 17:17
11.5.2011, 20:15
Dom
><, du hast recht. Ich erinnere mich auch an so manche Diskussion, von, wegen und mit Keidi.

Ansonsten freu ick mir auf bald zum Treffen. Und ich hoffe doch, dass wir da was gemeinsam gespielt bekommen! Auch wenn die Rollenspielpozilei kommt und uns alle einsperrt.
12.5.2011, 11:25
E-Mail
Rukus
Revolution!

Wir spielen DSA und weder die Redax noch die Opposition können uns aufhalten! ;p

Langsam erinnert mich die ganze Sache an die „Innitiative Borussia“ mit Effe als Zugtiger. Wenn DSA unter diesem Gezänk ähnlich aufblüht, wie zuletzt Gladbach, nehm ich das in Kauf. ;)
12.5.2011, 13:24
Der Mönch
><

Aber ja! :)
29.7.2011, 16:08
Belfionn
Es gibt „Neues“ zur Umstrukturierung bei Ulisses.

Link

Spannend finde ich die Ankündigung, dass wir im August mehr zur Zukunft von DSA erfahren werden. Dann wird sich vermutlich auch entscheiden, wie viel ich mich überhaupt noch mit DSA beschäftigen werde.

Beunruhigend (solange es da noch keine weiteren Infos gibt) ist das Statement bezüglich Fan-Projekten. Ob der arme Ulrich und die Nanduriaten bald ihre gesamten Spielhilfen und Abenteuer mit den schönen Covern ent-layouten müssen? Naja, in spätestens 3 Stunden (theoretisch) wissen wir mehr.
Andererseits scheint dieses Material ja ohnehin kaum genutzt zu werden, wie die Gotongiumfrage (Frage 14) gezeigt hat. Wozu also noch die Mühe machen? (Okay, Frage 23 relativiert das wieder. Trotzdem fand ich das angesichts der Beliebtheit der Wettbewerbe und der daraus hervorgehenden, durchaus qualitätvollen Abenteuer, erschreckend.)

Belfionn
29.7.2011, 19:59
Dom
Ich bin da auch sehr gespannt. Die Ulisser scheinen mir da doch recht seltsam zu sein. Mir ist auch noch total unklar, worin die Neuausrichtung begründet wird. Ich kann mir beispielsweise vorstellen, dass irgendein Unternehmensberater da mal kräftig aufgeräumt hat: Leute entlassen, eigene Rechte stärken, mehr Geld machen um profitabel zu sein/werden. Nur so eine Vermutung.
30.7.2011, 01:53
E-Mail
Rukus
Ich halte mich zurück … nur eines sein von meiner Seite angemerkt: Das „Fanware“-Logo wirkt extrem albern. Wenn ich eine entsprechende Seite hätte, würde ich es wohl nicht verwenden wollen.
30.7.2011, 11:12
E-Mail – WWW
Kronosjian
Extrem albern ist der richtige Begriff.
Ich für meinen Teil schließe aus, das Ding zu verwenden. Zum Glück habe ich vor längerem schon begonnen mich vom DSA-Layout zu lösen und mehr auf ein eigenes Layout zu setzen. Aber da gehöre ich in der Fanszene eher zur Ausnahme. Ich erinnere mich noch an einen Mailverkehr mit einem Fan-Autor, der seine Spielhilfe gerne bei den Tagebüchern veröffentlichen wollte, als ich aber „mein“ Layout anbrachte, lieber im offiziellen Stil publizieren wollte.
Nun heißt es für mich abwarten und mich um meine anderen Baustellen kümmern. Reagieren werde ich erst einmal nicht, ich habe schlicht keine Zeit dazu das alles anzugehen, da bliebe mir nur der Rote Knopf und den mag ich nicht voreilig drücken.

Was die Nutzung der inoffiziellen Abenteuer angeht, muss man vermutlich differenzieren. Nutzen im Sinne von 1:1 spielen, werden es tatsächlich nur wenige, weil es oft entweder sehr spezielle Abenteuer sind, die auf eine eigene Gruppe zugeschnitten sind, oder weil es häufig auch nicht besonders gute Abenteuer sind. Weitaus häufiger dürfte die Nutzung sein, diese Abenteuer als Steinbruch zu verwenden, was dann nämlich auch zu den fast 30% selbstgestrickten Abenteuern passt.
Leider ist es so, dass die wenigen Perlen der Fan-Abenteuer (namentlich die vorderen Plätze der Abenteuerwettbewerbe) in der Masse der anderen weniger geeigneten Abenteuer etwas untergehen.

31.7.2011, 06:20
Thimorn

Zitat von Dom:

Ich kann mir beispielsweise vorstellen, dass irgendein Unternehmensberater da mal kräftig aufgeräumt hat.
Ich muss dich dabei enttäuschen. Wir Tasfarel-Paktierer machen diesbezüglich keine Vorschläge. Es sind viel mehr die Unternehmer selber, die an uns herantreten mit der Frage, wie gut die Systeme dann noch laufen und welche neuen Kommunikationsdesigns benötigt werden.

Das ist genauso wie mit Leiharbeit. Zu dem Geschäft gehören auch immer zwei: Ein asozialer Geschäftsführer/Unternehmer und ein Leiharbeitsunternehmen, das dessen Wunsch befriedigt.

Auf ihre „corporate identity“ (gleiche Symbole, etc.) sind die auch von alleine gekommen.

Zu den Begriffen sagen die Rechteinhaber überhaupt nichts.

Besonders merkwürdig finde ich den distanzierten Ton, eher ein Vertragsgespräch zwischen Rechteinhaber und Kunden als zwischen „Machern/Designern“ und Fans/Szene.
31.7.2011, 06:32
Dom

Zitat von Thimorn:

Ich muss dich dabei enttäuschen. Wir Tasfarel-Paktierer machen diesbezüglich keine Vorschläge.
Ein Pakt hat immer zwei Seiten, das ist schon klar. Aber wenn ich das Gefühl habe, meine Ernte läuft schlecht und meine Götter können mir nicht mehr helfen, wende ich mich eben in meiner Verzweifelung an Dritte. Und dann werden mir die Augen geöffnet für Dinge, auf die ich niemals selber gekommen wäre: Opfern von Hühnerfüßen, Tanzen und Singen von ritueller Musik und Zeichnen von Symbolen mit Blut auf Granit. Das alles wird natürlich zusammen mit mir ausgewählt, nachdem meine Lage analysiert wurde. Und dann kann ich mir aussuchen, ob ich es ausprobieren möchte oder lieber Hungers sterbe. Niemand zwingt mich.
31.7.2011, 16:28
Thimorn
Woher kennst du unsere Techniken?
Außerdem sterben die Bauern Hungers, weil sie die Hälfte ihrer verbliebenen Ernte uns zahlen müssen.

Die beste Aussage zu Unternehmensberatern ist eigentlich, dass sie einem nur sagen, was man schon weiß. Wären wir nämlich wirklich so furchtbar intelligent, würden wir selber ein erfolgreiches Unternehmen eröffnen.
31.7.2011, 16:48
Der Mönch
Ich gehe stark davon aus, dass im Gegenteil kein Unternehmensberater befragt wurde. Gerade im Hinblick auf den Umgang mit zukünftiger Kritik halte ich die Statements für äußerst fragwürdig. Auch wenn ich aus einem anderen Metier komme, ist die Frage danach, wie mit Kritik umgegangen wird, zentral. Auch für uns Kirchenleute gilt: jemand, der sich überhaupt beschwert, ist viel mehr wert, als jemand, der stillschweigend seine Treue und „Kundschaft“ kündigt, von denen wir nie wieder was hören werden. Das wurde ja schon im Gotongi-Artikel erwähnt und verlinkt.
Die ganze Sache beobachte ich mit einem lachenden und einen weinenden Auge und mir fällt wirklich wenig ein dazu. Auf August blicke ich gespannt, ebenso auf die zweite Umfrage von Gotongi und die hauseigene Ulisses-Umfrage, die, wenn sie denn gut gemacht ist, sehr viel Pontential enthält.
31.7.2011, 17:41
Dom
BTW, was ich an der Ulisses-Umfrage interessand finde, ist: Es werden die Kunden von neuen Büchern befragt.

Der Vollständigkeit halber: Der Mönch bezieht sich mit dem, was im Gotongi-Artikel erwähnt und verlinkt wurde, auf das hier.

Spoiler zu "OT": (anzeigen)

Ansonsten, auch „Interessant und beängstigend“, aber auf ganz andere Weise: Alphaland
31.7.2011, 18:09
E-Mail – WWW
HdN
Mein Eindruck ist immer mehr, dass Ulisses einfach schon vorab ohne Umfrage erkannt hat, was die Kernkäufer ausmacht.

Und ich halte die Kernkäufer tatsächlich für einkommensstarke Nostalgiker und Sammler. Mit der Einstellung: Kaufen. Ins Regal stellen. Schnauze halten.

Gerade so manche lukrative, aber irgendwie auch merkwürdig beängstigende Ebay-Versteigerung hat mir den Eindruck davon gegeben (Gebrauchte DSA-Solos für 30+ Euro verkauft!)

Was die Einstellung der DSA-Community zu inoffiziellem Kram angeht, empfand ich die schon seit jahren sehr distanziert ( von der Wiki oder Hausregel-Verschlimmbesserungen des DSA-Regelsystems mal abgesehen). Die wenigen Sachen die herauskamen auf den diversen Seiten habe ich jedoch immer als interessanten Ideensteinbruch gesehen.

Ulrichs Dungeon-Spielhilfe z.B. hat mir sehr geholfen bei einem lange zurückliegenden Abenteuer, noch weit vor Katakomben und Kavernen, die Spielhilfen vom Wolkenturm ebenso, einer meiner DSA-SCs entstammt sogar den inoffiziellen Zauber-Lehrmeistern…etc

Für mich selbst hat das Online zur Verfügung stellen von Material und der Austausch darum erst den Spaß am DSA-Spielen und vor allem Leiten ausgemacht. Nur für die eigenen Gruppe Material produzieren war eher nicht so motivierend. Die Aussicht, dass andere dadurch aber profitieren oder sich inspirieren, hat mich immer angespornt.

Dieser Ansporn ist im letzten Jahr schon stark gesunken, aktuell wo ich eine DSA-Kampagne wieder aufgreifen wollte, ist sie jedoch beinahe gen null. Warum nicht anderen Settings widmen, die in Deutschland ohnehin viel zu unbeachtet sind, denke ich mir da. Inklusive deutlich mehr Narrenfreiheit und ohne Bittstellung bei Ulisses.
1.8.2011, 02:31
Thimorn

Zitat von Der Mönch:

Ich gehe stark davon aus, dass im Gegenteil kein Unternehmensberater befragt wurde.
Da hälst du aber mehr von meiner Zunft als ich ;)
1.8.2011, 08:30
Belfionn

Zitat von HdN:

Mein Eindruck ist immer mehr, dass Ulisses einfach schon vorab ohne Umfrage erkannt hat, was die Kernkäufer ausmacht.
Und ich halte die Kernkäufer tatsächlich für einkommensstarke Nostalgiker und Sammler. Mit der Einstellung: Kaufen. Ins Regal stellen. Schnauze halten.
Das ist auch genau mein Eindruck. Leider fühle ich mich dieser Gruppe aber nicht zugehörig und das derzeitige öffentliche / internetliche Bild von DSA spricht mich immer weniger an.

Die Richtlinien und das Fanpaket finde ich von der Sache her noch nicht mal so schlimm und die Aufregung ist teilweise deutlich überzogen. An sich ist es ja völlig in Ordnung zu wollen, dass offizielles und Fanmaterial sich unterscheiden sollen (auch wenn ich die Mühe, sich dem offiziellen Look and Feel zu nähern immer als Hommage verstanden habe).

ABER: Erstens spielt der Ton die Musik und z.B. der neue Disclaimer wirkt nun wirklich unfreundlich. Zweitens, wieso bietet Ulisses dann die wohl am meisten im offiziellen Layout verwendeten Bilder an, die auf jeder SH abgedruckt sind?
Drittens fände ich es für zukünftige Projekte völlig in Ordnung. Aber zu verlangen, dass man innerhalb eines Monats alle alten Angebote überarbeitet oder sie offline nimmt, das läuft dem Wunsch, die Fanarbeit zu würdigen, völlig zu wider. Von mir aus kann man ja bis Jahresende Zeit geben oder halt einfach rückwirkend ein Auge zudrücken.
Zum Fanware-Logo noch ein Wort: Ulisses ist selbst Schuld, wenn sie die Möglichkeit verbieten umsonst Werbung für das Produkt zu machen, in dem sie ein Logo anbieten, das das Wort Fanware beinhaltet aber nicht ersichtlich macht, zu welchem Produkt diese Fanware gehört. Letztlich ist dieser graue Rahmen mit dem Oval drüber ja sehr unaussagekräftig (für Uneingeweihte). Ein echtes DSA-Logo mit DAS SCHARZE AUGE-Schriftzug und einem roten FANWARE-„Stempel“ schräg drüber hätte ich persönlich für sinnvoller gehalten.
1.8.2011, 09:12
Der Mönch
@Dom
Danke für den Nachtrag des Links! Oh und abgefahrener OT! :D

@Thimorn

Naja, ob dus glaubst oder nicht, ich kenne ja auch ein oder zwei von der Sorte, die scheinen mir ganz vernünftig zu sein. Nichtsdestotrotz teile ich deine grudnsätzliche Skepsis ;)
Gerade aber bei einem mittelständischen Unternehmen wie Ulisses gehe ich davon aus, dass die es sich erstens garnicht leisten können und wollen und zweitens, ich da die Befürchtungen und Überlegungen von HdN teile: Ulisses hat erkannt, wie ihre Hauptkundschaft tickt.
Die Käuferschaft von DSA-Produkten hat sich dorthin entwickelt, dass sie sammelt, Inhalt fast egal…
1.8.2011, 17:16
Dom
Im übrigen ist hier der Fragebogen verlinkt.
1.8.2011, 18:52
Belfionn
Hier klingt es ja doch ein bisschen versöhnlicher. Und ich finde, es ist fast schon ein bisschen ein Grund zum jubeln, wie gut sich Ulisses und rechtlich bewanderte Forennutzer ergänzen um am Ende eine brauchbare Richtlinie zu formulieren. Hoffentlich lernen die Damen und Herren in Waldems daraus, dass es ohne Fans halt nicht geht.
1.8.2011, 20:59
E-Mail
Rukus
Hmpf … wäre es zuviel verlangt, wenn man das PDF ausfüllbar gemacht hätte?
1.8.2011, 21:02
Der Mönch
@Rukus

Keine Ahnung ob das sinnig ist, aber ich glaube sie wollen so Bot-Ausfüll-Dinger vermeiden?

Jedenfalls finde ich das alles nur noch lachhaft. Das ist sooo typisch Deutsch, dass die ganze Diskussion nun von Laien bis Halblaien geführt wird und es nun um Rechte und Pflichten usw. geht…ich finde schon, dass Ulisses sich aus der Hüfte selbst ins Knie geschossen hat…
2.8.2011, 04:35
E-Mail
Rukus
Ich überleg grad, die PDFs mit Photoshop auszufüllen … ;p
3.8.2011, 03:41
E-Mail
Rukus
3.8.2011, 12:53
JensN
Wirklich sehr interessant.

Es ist mMn sehr mutig von den Ulisses Verantwortlichen einen Schnitt zu machen und von Grund auf neu anzufangen. Bis da wieder was vernünftiges rauskommt, z.B. ein spielbares DSA5 das auch Rollenspielneulinge oder Nutzer anderer Systeme anspricht, wird es sicher noch eine halbe Ewigkeit dauern. Das wäre, getreu des Mottos „Gut Ding will Weile haben“, ganz in meinem Sinne.

Was allerdings unangenehm auffällt ist der Ton in dem kommuniziert wird, da sind die Jungs von Ulisses wirklich keine besonders talentierten Diplomaten.

Die Fanbase mit einzubeziehen finde ich allerdings auch sehr schwierig, da es neben der mehr oder weniger eingeschworenen Gemeinschaft der Forennutzer, eine grosse schweigende Masse gibt (wenn ich alleine an die noch immer aktiven DSA3 Gruppen in meinem Umfeld denke).

Die vielen Fanprojekte zu beschneiden ist hingegen ein klares Eigentor.

Für mich als Außenstehender ist es aber vor allem belustigend und das Gute für mich ist:

Spoiler zu "es kann nur besser werden": (anzeigen)

Schon zu DSA3 Zeiten hatte ich das System gewechselt, einfach weil ich lieber ScFi spielen wollte als Fantasy. Vor einigen Jahren kehrte ich dann zu DSA zurück, diesmal DSA4. Zuerst war ich begeistert, dass es effektiv kein Stufensystem mehr gab, was sich aber angesichts des Regelberges vor dem ich stand und des schlechten Balancings schnell in Ernüchterung wandelte. Die Grundlegenden Regelsystematiken waren stehen geblieben, wo sich andere Systeme weiter entwickelt hatten. Alles hatte nur ein neues aufgeblähtes Gewand erhalten. Das DSA Setting und die Abenteuer finde ich ja durchaus gelungen, da sind viele Schöne Ideen dabei, nur das Regelsystem stößt meiner Nerdigkeit doch sehr unangenehm auf. Also, für mich als aktuellen DSA4 Verweigerer kann es nur besser werden.
zuletzt geändert: 3.8.2011, 13:13
16.8.2011, 21:55
E-Mail
Belfionn
Oh Mann, so langsam können einem die Leute von Ulisses ja fast leid tun. Was sie auch machen, es wird erst mal in der Luft zerrissen: Forenaufregung und Entschuldigung.

Anders gesagt: Wer braucht schon Soap-DSA, wenn es eine so tolle Reallife-Soap gibt?
16.8.2011, 22:41
Der Mönch
Also da tuts mir auch ein bisschen leid, aber eine Sache, die ich als erstes im Punkto Kommunikation nach außen gelernt habe, insbesondere als Offizieller: „Gehen Sie IMMER davon aus, dass Menschen keinen Humor, Ironie, Sarkasmus, verstehen, gesprochen oder geschrieben…“
17.8.2011, 11:04
Dom
@Mönch: Darin unterscheiden sich professionelle Kommunikatoren von professionellen Nicht-Kommunikatoren, die zur Kommunikation gedrängt werden.
17.8.2011, 11:38
Der Mönch
Da geb ich dir Recht Dom.
Mit einem etwas gnädigeren Blick auf die ganze Situation sehe ich zwei große Mankos, die zu diesen unglücklichen Situationen führen. Ulisses hat recht stark betont, dass sie „professionell“ sein wollen. In allen Belangen. Sind sie aber gerade im Hinblick auf Kommunikation nicht so sehr. Wenn dann ihre Kommunikation aber an ihrem eigenen Anspruch der Professionalität gemessen wird, dann kann er fast nur scheitern. Zu fast jeder Veröffentlichung der letzten Wochen mussten sie noch einmal eine zweite nachliefern. Das ist wirklich nicht gut. Wäre ich Der Chef, würde ich erstmal meine beiden neuen PR_Mitarbeiter zu einer Schulung schicken, egal wie teuer die wäre. Denn, man kann ja halten was man will davon, aber diese Dinger bringen wirklich manchmal was. Und sei es, dass man sensibler für Sprache in Wort und Schrift wird…und immer davon ausgeht, dass Kunden und Fans einen bitterernst nehmen!^^
17.8.2011, 12:54
E-Mail
Rukus
Auweia, das tut ja langsam schon physisch weh. Ich würde mich ja selber nicht für einen perfekten Kommunikator halten, aber irgendwie weiß ich auch nicht mehr, was das mal werden soll. Was diese Stelle angeht, würde ich mich aber wohl nie im Leben darauf bewerben wollen — trotz der netten Gutschriften. Klar, damit könnte ich fast alle DSA-Sachen für lau kriegen, aber die Fahrt zu ner Con nebst Übernachtung ist ja auch nicht gerade günstig — selbst, wenn man den Eintritt spart. Viel wichtiger ist aber, dass ich keinen Bock hätte, mich von Hinz und Kunz blöd anmachen zu lassen, wenn nicht so pralle Sachen zu verkünden sind. Da wären die 600 Ulisses-Dollar im Jahr ein zu geringes Schmerzensgeld für meine zarte Seele. ;)

Naja, zumindest müsste man für diesen Job nicht in die waldemssche Pampa umsiedeln. *gg*
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