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1.7.2007, 20:26
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Viento Maquedar Vascagani
OT Bemerkung:

Wie im alten Forum auch, schreibe ich hier ein paar Vorschläge für Phex-Predigten auf. Da sie im P&P selten echt gehalten werden, sehe ich in dem Bereich großes Potential. Eine am Spieltisch wirklich gehaltene Predigt rockt wie die Sau!

Im Larp lernt man, solches Phex-Gedankengut zu thematisieren. Und vielleicht findet ja einer ein Interesse daran und kann den Gedanken verwenden. :)

Über die nächste Zeit werd ich meine „Standard-Predigten“ zu den großen Themen hier reinstellen. Die muss ich eh niederschreiben, um sie nicht zu vergessen. :) Und so ein Phex-Forum ist eine schöne Plattform dafür.

Bitte auch gerne Feedback und auch Kritik äußern. Ich bin immer dran, diese Sachen zu verbessern. :D

Folgende Predigt ist so geschehen auf Nostria 5, nach der Befreiung in letzter Sekunde aus den Fängen einer Belkhelel-Foltermeisterin. Während die Kämpfer im stockdunklen Verlies die Feinde stellen und umbringen, predigt Phux (mein Char) in ähnlicher Weise die folgende Predigt.
Getreulicher Bericht über die Vorgänge

Folgende Worte wurden gehört im Rahja, 36 Hal im Kerker der frisch den Heptarchien entrissenen Feste Freudenberg, gelegen in den Schwarztobrischen Grenzgebieten der Schwarzen Landen.

Die Szenerie ist grausam. Es ist dunkel und doch sieht man schimmernd das Blut auf dem kalten Steinboden. Auf dem Tisch liegen Foltergeräte, auf dem Boden liegen erschlagene Schergen, es riecht nach Schweiß. Eine von einer kleinen Ordenssoldatin gestützte, halbnackte Gestalt, gezeichnet durch Peitschenstriemen — blutend aus zahllosen Wunden überall am Körper — predigt atemlos und frenetisch die folgenden Worte, die ich teils dort, teils aus dem Gedächtnis niederschreibe:
Es ist der Götter Wille, dass wir widerstehen! Es ist ihr Wille, dass wir nie aufhören, uns dem Bösen zu widersetzen. Es sind Taten wie diese, kleine Taten, wie ihr sie tut… die jeden Praioslauf das Gleichgewicht der Sphären aufrecht erhalten.

Denn es ist die Sternenbresche, an der der Feind tagtäglich zerrt und es sind seine Dämonen, die mit schleimigen Tentakeln, gierigen Mäulern, blutverschmierten Klauen und giftigen Krallen zerren… und es seid ihr, die jeden Tag, jede Nacht auf der Seite des Guten dagegen haltet.

Überall auf Dere kämpfen Menschen wie ihr für das Gute. Und wenn sie siegen, dann schließen wir den Spalt ein Stück… und jedesmal, wenn wir scheitern, dann reißen, schneiden, zerfetzen die Dämonen ein Stück des Sternenwalles. Und ihre von Gier zerfressenen Ungestalten geifern nach der Schatzkammer Phexens, die sich ihren vor Hass auf alle Ordnung und alles Leben loderndenden Blicken erstreckt.

Es sind Taten, wie diese… getan durch normale Sterbliche, ein jeder hier… die die zerrenden Tentakel abtrennen, die verzehrenden Augen ausstechen, die reißenden schneidenden Klauen abschlagen… den Sphärenriss und damit den Sternenwall vor dem Bersten unter der Last und den Angriffen des dämonischen Chaos der siebten, auf immerdar verfluchten Sphäre zu bewahren.

Ich sage euch, was passiert, wenn wir scheitern! Die, die Fallen, die stehen auch am Sphärenwall. Auf der anderen Seite! Und sie sind die Taue, aus Menschen auf Blakharazs Folterbänken geflochten, die am Sphärenriss zerrten… und je länger das Tau aus den geschundenen Seelen aller auf ewig Verdammten, umso mehr Dämonen können dort fassen und umso breiter reißen sie den Sphärenwall auf…


Ein Nandusgeweihter, die Suche nach den Entkommenen Schergen koordinierend, schreit den Phexgeweihten nieder:

Nie darf es dazu kommen! Heil den Göttern!

Dann verschwindet er in das Dunkel der Katakomben, um die entflohenen Feind zur Strecke zu bringen.

Wisst ihr, was passiert, wenn der Sphärenwall bricht? Dann werden Dämonen, sei Äonen gierend nach Phexens Schätzen wie ein Schwall blutigen, ätzenden Wassers in den Nachthimmel schwappen und sie werden alles mit sich reißen. Sie werden sich auf die Schätze stürzen, die da sind die Seelen und sie werden sie ins Verderben reißen…

Der Nandusgeweihte versucht von Ferne, den in Rage befindlichen Phexgeweihten zu überschreien, jedoch scheitert er, seine Worte mischen sich als Hall mit den seinen.

Dann — nachdem sie den Sternenwall geschleift, Phexens Sphäre aus Sternen und Macht verwüstet, alle Seelen dort in die güldene Feste des verfluchten Feilschers verschleppt haben… dann werden sie zu euch kommen! Denn dann zieht des Nächtens nicht Phexens nachtschwarzer Mantel über den Himmel, sondern das Schwarz der Dämonen wird sich als wimmelndes Chaos jede Nacht auf Dere herunterergießen…

Und sie werden blutige Ernte halten unter uns. Sie werden die Ordnung vernichten, sie werden morden, töten, Seen aus Blut werden Flüsse aus Tränen speisen…


Der Nandusgeweihte tritt zurück in den Raum, mit großer Energie bringt den schwächer werdenden Geweihten zum Schweigen. Er selbst schreit ermutigende Worte in den Kerker, der von den Worten widerhallt. Die Schreie der Gefangenen und die der Verwundeten klingen leise gegen die Worte. Der Verwundete Geweihte, inzwischen auf der Treppe sitzend und gestützt von mehreren Heilern spricht weiter.

Darum muss der Stenernwall halten! Es sind Taten wie eure, die ihn verstärken im täglichen Kampf, ihr seid es, die den Unterschied machen. Vergesst nie Eure Rolle im größten Kampf, den es immer und immer wieder auszufechten gilt.

Denn es sind nicht die großen Heldentaten, von denen Barden singen, die jeden Tag für uns am Sphärenriss die Dämonenfratzen mit heiligen Spießen aus Madaschein zurückdrängen, sondern es sind die vielen tausend kleinen Taten… meine, deine, unsere… die Dere jeden Tag verteidigen!


Die Worte gehen noch weiter, doch ich kann nicht weiter schreiben und ich kann mich ihrer auch nicht mehr genau entsinnen. Ich muss einen Schwerverwundeten — sein Arm ist fast abgetrennt — die Treppe hinauftragen zum Kriechgang.

Dort halten Kämpfer im Namen der 12e und von Rondras Segen geschützt vier Dämonen in Schach. Mir bleibt dieser Anblick und die Worte auf immer im Gedächtnis. Später habe ich den Namen des Geweihten erfahren, der dies alles wie durch ein Wunder der Götter überlebte: Viento Maquedar Vascagani.

Wer nach dem Geschehenen nicht an Glück glaubt, ist ein Narr.

So geschehen am 18. Rahja, 36 Hal, getreulich berichtet von Alirion von Festum.
19.9.2007, 02:25
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Chadim
Eine interessante Predigt. Meine Frage dazu: Welches Ziel hast du mit dieser Predigt verfolgt?
Die Aussage dürfte für einen zwölfgläubigen Menschen nämlich relativ angsteinflössend und bedrohlich sein. Während einige Adressaten also sicherlich dadurch einen Motivationsschb bekommen dürften, so kann ich mir auch gut vorstellen, daß jene, welche ohnedies schon verzweifelt sind, in ihrer Verzweiflung bestärkt werden, möglicherweiße gar wegbrechen.
Mein Fazit also: In der gegebenen Situation eine verständliche Predigt, als Standardpredigt, aber nur bedingt geeignet. Das Zielpublikum sollte nämlich gut gewählt sein, ansonsten sind die Folgen möglicherweise nicht so positiv wie erhofft. Andererseits kann es natürlich auch interessant sein einen Geweihten zu spielen, der eben solche „Fehler“ auch manchmal begeht…
20.9.2007, 22:29
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Viento Maquedar Vascagani
Der Zweck der Predigt? Puh… gute Frage. Es sollte natürlich den Hass anstacheln und die Befreier dazu motivieren, tiefer in das Verlies vorzudringen und die geflohene Foltermeisterin zu finden und zu töten. Dass Motivation nicht unbedingt aus den Worten springt, ist mir durchaus auch klar. :)

Das ist ein klassisches Beispiel deines letzten Satzes: ein It-Fehler. Denn motivierend war das bestimmt nicht für alle. :) Und ohne den Nandus-Geweihten, der die zu verzweifelten Passagen einfach kategorisch niederbügelte, wäre das eine noch sehr viel düstere Malerei mit Worten geworden.

Aber in der Situation (nach Folter) wäre es ganz und gar unmöglich gewesen, sinnvoll zu sprechen und zu dozieren. ;D Aus dem Grund, dürfen (nein, sollen mMn) solche Fehler passieren. Einen pragmatisch handelnden, immer korrekten Char voller Stärken und Skills kann jeder spielen. Schwächen und Fehler machen den 3-D Char aus. :)

Außerdem: Phux liegt immer wieder mit Predigten und Seelsore grob daneben. ;) Wenn man das Buch der Wolfssteinerin liest, führt sie ein gutes Beispiel auf, wo es auch daneben war. :) Das passiert eben und ich find es eigentlich lustig, wenn es passiert. :D

Andi



21.9.2007, 01:36
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Chadim
Jupp — genau das meinte ich mit meiner obigen Aussage. Ein IT-Fehler, der interessantes Rollenspiel auslösen kann, aber sich in der Szene in Sachen Plotjagd auch negativ auswirken mag. Aber eben nicht zwangsweise schlimm, aus der OT-Sicht.

Deine Aussage über das Ziel der Predigt ist übrigens interessant. Den Hass wieder der Dämonen zu schüren hat Phux da nämlich auch selbst in eine wenig göttergefällige Richtung gebracht: Sein Motiv des Hasses und der damit verbundene Rachegedanke schreit leise nach Blakharaz…

Und was ist denn da genau mit dem Wolfssteiner Buch?
21.9.2007, 15:06
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Viento Maquedar Vascagani
Hehe ;D Wie immer einen interessante Grenze: Wo endet „gerechte Wut“ und wo beginnt die Wut, die nicht mehr gerecht ist? Wo ist es Genugtuung und Satisfaktion (wie man sie in Almada immer anstrebt) und wo beginnt Blakhis fieses Grinsen?

Als Almdaner hat Phux kein Problem mit Rache. Die oft blutige Fehden dort sind nunmal ein wichtiger Teil der Kultur. Genugtuung zu verlangen und sich für Böses zu revanchieren ist so tief verwurzelt, dass ich es nicht aus einem almadanischen Konzept rausnehmen kann und will. Und was ist menschlicher als der Schrei nach Rache, wenn einem übles widerfahren ist? ;) In ein emotionales Almada-Konzept muss so eine Schwäche im Grunde rein.

Aber ich stimme natürlich OT zu: hochproblematisch! :)

Und was mögliche schlechte Auswirkungen fürs Plotspiel angeht: In solchen Fällen hat bei mir zumindest Charspiel vorrang vor Plotspiel. Der Plot dient ja nur als Grundlage, um den Charakter in dieser Umgebung zu entfalten. Passiert nun etwas, was mein Charakterspiel herausfordert, endet in den meisten Fällen das Plotspiel abrupt und geht in den weit intensiveren Part des Char-Spiels über. Ist jetzt ein bisschen kryptisch, aber ich bekomm den Unterschied jetzt nicht besser ausgedrückt (Mittagsdown, Fresskoma)

Andi

21.9.2007, 15:25
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Chadim
Jupp — klar — als Almadaner sieht er das nicht so kritisch — was natürlich nicht heißt, daß man nicht an Blakharaz herangerückt ist. Aber vielleicht wird das ja auch Phux irgendwann bewusst, so daß er sich da selbst Gedanken macht. ;-)

Deine Ausführungen zum Thema schlechte Auswirkungen fürs Plotspiel habe ich übrigens durchaus durchblickt, keine Angst. Und ich gebe dir vollkommen recht: Das Char-Spiel sollte vor gehen. Ich wollte oben nur anmerken, daß es auch Probleme mit sich bringt, die aber ja auch das Rollenspiel als solches bereichern, daher nur IT, aber nicht OT problematisch sind. ^^
22.9.2007, 00:51
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Viento Maquedar Vascagani
Hehe. ;) Stimmt natürlich, dass das in Richtung Blakhi geht. Ich denkt mir halt: Wenn Blakhi da wirklich groß davon profitieren würde, müsste es in Almada ziemlich böse aussehen. Da es da keine mir bekannten Beschreibungen von übermäßigen Blakhi-Sichtungen und Pakten gibt, denke ich mal, dass die negativen Auswirkungen sich im Rahmen halten, wenn sich die Rachegedanken und Handlungen im Rahmen halten.

Der Befehl, eine Paktierin zu jagen und zu töten… naja… selbst das Rachemotiv macht den nicht zu etwas besonders schlimmen. Es ist sicher immer noch falsch, klar. Aber eine schwere Auswirkung kann es wohl kaum haben. Sonst müssten viele Adelige Familien in Almada schon lange nicht mehr als 12-Göttertreue existieren. *bg* Da passieren im Namen der Ehre ja ganz andere Schandtaten aus Rache.

Also: Klar denkt Phux darüber nach. Mir ist das Problem seeeehr bewusst. Phux auch. Nur in der Situation dann cool zu sein und richtig zu handeln, ist — ab einer gewissen Spielintensität — gar nicht mehr möglich. Und solche menschliche Schwäche ist einfach auch cool, finde ich. :) Ein unfehlbarer Geweihter… weiß nicht. Der soll Tempelvorsteher und 60 Jahre alt sein. :)



Super. :) Ich hielt meine Ausführungen beim 2. lesen für ziemlich kryptisch ;D

Andi

22.9.2007, 03:42
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Chadim
Wie gesagt: Das die Aktion OT vollkommen in Ordnung geht und das Rollenspiel bereichert, darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren. ;-)

Zum Thema almadaner Racheaktionen: Naja, nur weil dort nicht vermehrt Blakharaz-Paktierer auftreten, heißt das nicht, daß dort nicht vermehrt Personen nach dem Besuch bei Reton eins von Boron auf den Deckel bekommen. Und im Endeffekt geht es ja darum: um's Seelenheil.
22.9.2007, 06:57
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Viento Maquedar Vascagani
*lach* „Auf den Deckel bekommen“ ist klasse. :) Hast vermutlich recht. Also muss man das Böse durch noch mehr Gutes überkompensieren. Helden schaffen das. :P

Andi
22.9.2007, 11:50
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Chadim
Zumindest meistens. ;-)
Leider sind die wenigsten Almadanis Helden, wie überall auf Aventurien. Ich sehe es schon in Borons Hallen: Zwei Schlangen: „Almadaner“ und „Alle Anderen“. ;-)
22.9.2007, 14:18
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Viento Maquedar Vascagani
Hat Phux ein Glück, den richtigen Herren zu haben. Der ist ja schneller als der Rabe des ollen Alten Borons und dann geht's an der Sünderschlange vorbei gleich gen Sternenhimmel. :) Schlangestehen — v.a. für was evtl Ungünstiges — ist was für Nicht-Phexis. :D

Wäre aber wirklich mal interessant, wie schwerwiegend jetzt solche kulturspezifischen Sünden sind. :) Besonders Almada scheint da ja ein Prob zu haben… Rache, Blutrache, Erbfeindschaften aber auch Stier-Fruchtbarkeitskulte etc… das mit der 2. Schlange stimmt wahrscheinlich ;D

Andi
22.9.2007, 23:06
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Chadim
Oi — also du musst aber schon verdammt große Taten begangen haben, wenn dich Phex noch vor Golgari abgreift. ;-)
Wenn ich das nämlich recht in Erinnerung habe, dann lief das doch so, oder?: Man stirbt — kommt zu Boron — der wiegt dich auf Reton und dann schickt er dich in seine Hallen oder eins der zwölfgöttlichen Paradiese…

Im übrigen würde ich auch solche kulturspezifischen Sünden auf Reton mitwirken lassen — die Rachegeschichte alleine sollte nicht annähernd genug sein, um die Seele in die Niederhöllen zu schicken, aber man bekommt halt mal nen Rüffel von nem Gott — ich finde das auch keine sooo tolle Aussicht…
23.9.2007, 09:47
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Viento Maquedar Vascagani
In der Phex-Mythologie werden in manchen Quellen die Seelen gestohlen, bevor sie dem strafenden Blick der Götter unterzogen werden. Nur so ist es möglich, als „guter Verbrecher“ ungestraft davonzukommen.

In Götter, Kulte, Mythen steht bei Phex:

„Jenseitsbild: Phex kann nicht nur Dinge brauchen, um den Himmel zu schmücken. Auch die flinksten Diebe, gerissensten Händler […] müssen einmal sterben und bevor Praios'strafende Hand ihre Seelen erreichen kann, hat Phex sie schon gestohlen und als glänzende Lichter an den Nachthimmel gezaubert.“

Das muss für einen Phexdiener zumindest das Ziel sein! :) Wie es dann wirklich läuft… muss man dann sehen ;) Ich denke, den Weg über Rethon gibt es wohl auch.

Ich würd ja gern mal Mäuschen spielen, wenn da so ein Durchschnittsabenteuerer ankommt, der schon ganz viel Gutes getan, aber eben auch ziemlich oft daneben gelangt hat. :) Wahrscheinlich voll das Geschachere, wenn die Fürsprechergötter dann meinen „Hey, also der hat das nur gut gemeint.“ „Das ändert nichts am Schaden!“ „Die Motive zählen. Außerdem hat er später den Paktiere X erschlagen.“ „Das wiegt aber nicht diesen Fehltritt vom Peraine 1028 auf.“

*lach* Da sollte man mal Gespräche in Alveran drüber schreiben. :)

Andi
23.9.2007, 14:55
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Chadim
Hmm — ich glaube aber, daß hier die Seelenwaage Rethon von dir viel zu praiotisch gesehen wird. Rethon bewertet meines Erachtens nicht nur wie praiosgefällig dein Leben war, sondern wie gefällig es allen Zwölfen war. Damit würde also sehr phexgefälliges Handeln die mit sich bringenden unpraiotischen Taten mehr als nur aufwiegen und die Seelenwaage positiv für dich ausschwenken lassen.
Weiter: In deinem obigen Zitat steht, daß Phex die Seelen stiehlt, bevor Praios sie sich schnappt, um sie zu bestrafen. Aber Rethon ist ein „Instrument“ Borons und nicht Praios' (wenn ich das noch recht weiß ;-)). Damit kann die Seele also auf die Seelenwaage und danach sollte sie die Strafe Praios' empfangen. NACH Rethon ist Phex aber schneller…
…so zumindest auch eine Auslegungsmöglichkeit des Textes.

Insgesamt würde ich also sagen: Phex klaut sicher auch MAL Seelen noch vor Rethon weg, aber ich würde es durchaus als Ausnahme bei besonders verdienten Recken sehen. Im übrigen ist Phex da auch nicht der Einzige, der sich direkt Seelen noch vor der Seelenwaage nimmt:

Meisterinformationen zu "Steppenwind": (anzeigen)

Im Roman Steppenwind schnappt sich z.B. Mythrael Seelen direkt vom Schlachtfeld. Wenn ich den Text richtig verstanden habe, schickt er dabei den größten Teil zu Rethon, nimmt sich aber zweier Seelen selbst an und bringt sie in Rondras Hallen. Dabei handelt es sich aber um zwei besonders verdiente Krieger: Trautmann, Baron von Bjaldorn, und Hauka, Heermeisterin der Rondra-Kirche.
Und selbst in den Fällen, wenn Phex sich eine Seele noch vor Golgari schnappt, dann heißt das auch nicht automatisch, daß er nicht selbst mit diesen Recken noch einmal ins Gericht zieht…
23.9.2007, 16:21
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Viento Maquedar Vascagani
Möglich, dass Phex dann nach Rethon schneller ist. Wobei das für mich jetzt nicht soooo viel Sinn macht, da die Seele eines Phexis wohl eher nicht zu Praios will. Warum sollte also Praios dann nochmal ankommen, um „abzurechnen“? Mehrere Gerichtsetappen hinter Rethon, so im Stil von Checkpoints klingt mir ein bisschen… seltsam :) Dann müsste Tsa den Rondrarecken noch eins überraten, weil er so viele Leute gekillt hat und Efferd dem ruhig-überlegten Traviani noch eine mitgeben… naja. :) Würde ein ganz schön harter Spießrutenlauf werden.

Ich stimme zu, dass Rethon jetzt „überparteilich“ urteilt.

Im Grunde ist es ja auch egal, wie und wann die Seele geklaut wird. Evtl ist der Text eh nur Mythos und gar nicht wahr. Ist ja immer so bei den Göttern. :) Damit… kann man diese Frage auch von mir aus gerne offen lassen.

Und klar, kriegt jeder sein Fett weg, egal wie er oben landet. Denn ich denke mal, dass keiner vollkommen „weiß“ dort ankommt, v.a. nicht, wenn er Abenteurer zu Lebzeiten war.
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