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22.9.2007, 20:34
Elwin
Ich kann mich für die „früher war alles besser“-Threads überhaupt nicht begeistern, weil ich viele Sachen der frühen Zeit heute nicht mehr mit der Kneifzange anfassen würde.
Das ist wie mit den Autos. Es gibt viele Leute, die sehr für den VW Käfer oder den allerersten VW Bulli schwärmen. Die Dinger sind laut, unkomfortabel, langsam und sicherheitstechnisch untauglich, aber es ist halt das Gefühl der Nostalgie, das alle anderen Einwände beiseitewischt.

Aber hier geht meine Sichtweise wohl konträr zu der in den Foren vorherrschenden. Ich will mir kein Käfer-Cabriolet kaufen, das undichte Stoffdach mit Klebeband abdichten und bei Tempo 80 unter ohrenbetäubendem Lärm und stinkendem Qualm über die Landstraße fahren, um das Gefühl von '69 noch einmal einzufangen (natürlich bin ich mir bewusst, dass die meisten der hier Mitlesenden '69 noch kein Auto gefahren sind). Mir bedeutet es nichts, diese Gefühl wieder aufleben zu lassen.

Jetzt muss ich natürlich wieder zurück zum Rollenspiel kommen. Auch da ist es meiner Meinung nach das Gefühl der Nostalgie, die alten Sachen besser zu finden als die neuen. Es liegt jedoch nicht an den neuen Sachen, denn die gleiche Diskussion gab es schon 1998 nach der Borbarad-Kampagne. Das bedeutet, das „gute alte Aventurien“ liegt schon mindestens 10 Jahre zurück und das ist angesichts der gesamten Existenz Aventuriens von 23 Jahren ein stolzes Alter. Wenn man das Jahr 1908 (Serienfertigung des Ford Modell T) als Beginn des Automobils festlegt, dann wären beim gleichen Verhältnis alle Autos mit späterem Produktionsdatum als 1968 nicht mehr zur „guten alten Zeit“ gehörig, womit auch der Traum von '69 zerplatzen würde (dies aber nur als Seitenbemerkung).

Ich finde, das allerorten zu findende Gefühl der Nostalgie beißt sich ziemlich stark mit der ebenfalls fast überall anzutreffenden Meinung, dass die Regionalspielhilfen seit 2004 die Vorgänger in der Regel deutlich übertreffen.
Das lässt mich ratlos zurück, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die 28-Seiten Kurzabenteuer, deren Umfang maximal dem eines heutigen Anthologie-Abenteuer enspricht, so viel besser waren als die heutigen Abenteuer oder dass die früheren Romane (die ich für derart schlecht befand, dass ich fast 10 Jahre lang keinen DSA-Roman mehr anrührte) einen so großen positiven Einfluss hatten. Bei längerer Betrachtung fallen für mich nach und nach alle Vergleiche der Publikationen zuungunsten des Alters aus.

Daher muss es wohl das Spiel selbst gewesen sein, von dem man so beeindruckt war. Das halte ich für äußerst plausibel, aber das schwächt natürlich die Kritik an den aktuellen Publikationen. Solche gibt es immer, aber sie verliert den Kontext zu dem „früher war alles besser“.

Aber natürlich kann ich zu keinem anderen Ergebnis kommen, denn ich bin schließlich ein Vertreter des „neuen Aventuriens“ — als eins der jüngsten Redaktionsmitglieder vermutlich sogar mehr als die anderen Kollegen. Wenn ich der Meinung gewesen wäre, „früher war alles besser“, dann würde ich heute nicht für DSA arbeiten, denn die Kritik an den alten Regeln und der Versuch der Verbesserung haben mich überhaupt erst in Kontakt mit anderen Leuten treten lassen.

Wer sich an dem aktuellen Metaplot stört (damit kann allerdings wohl nur der Metaplot des Mittelreiches und vielleicht noch des Horasreiches gemeint sein), der mag sich gerne wieder eine Etage tiefer bewegen. Klein anfangen, das wird gerade durch die neuen Regionalspielhilfen unterstützt, die ja nicht aus aus dem Metaplot-Brett bestehen. Bei dem vielen neuen Material gibt es einiges neu zu entdecken.
Bei der ganzen Kritik an dem aktuellen Mittelreich finde ich es auch ganz interessant zu erwähnen, dass das Mittelreich erst 1998-2000 erstmals detailliert beschrieben worden ist, also erst nach der Borbarad-Kampagne. Vorher gab es nur ein paar Seiten im „Land des Schwarzen Auges“ und damit war das Mittelreich eine große graue Fläche, aber natürlich eine ideale Projektionsfläche für die eigenen Vorstellungen. Vielleicht ist das der Grund, warum das neue Aventurien (wieder: gemeint ist vermutlich vor allem das Mittelreich) so oft auf Kritik stößt?…

Gruß
Chris
22.9.2007, 23:14
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Kronosjian
Hmmmmm, ich gehöre sicher eher zur Nostalgie-Fraktion unter den DSA-Spielern. Das mal vorne weg ;-)
Ich glaube der Verweis auf den bösen Metaplot ist selten als ein solcher zu verstehen, sondern resultiert mehr aus der Überforderung dessen was da aus Redaktionsstuben an „Textmassen“ und Internetforengebrabbel auf uns arme Spieler so einprasselt. Es hat also mit dem tatsächlichen Metaplot nichts zu tun.
Für meinen Teil hängt die Nostalgie vor allem daran, dass früher Aventurien für mich überschaubar war, es gab ein Dutzend prominente Meisterpersonen, einige weitere benamste Gestalten mit zweifelhafter Bedeutung und hin und wieder ein paar Ereignisse (Khomkrieg, Orkensturm, Answinkrise), die man zur Kenntnis nahm, aber wenig direkt konfrontiert war (Löwe und Rabe, vielleicht mal abgesehen). Innerhalb dieser Setzungen war ich kompetent und hatte massig Freiraum mir Barone, magische Wesen/Artefakte und historische Ereignisse aus dem Hut zu zaubern, wie ich es gerade brauchte. Und das alles ohne mit irgendwelchen offiziellen Beschreibungen in Konflikt zu geraten oder von anderen Spielern auf ebendiesen Konflikt hingewiesen zu werden. Ich denke, das ist das, was Du Chris als „graue Projektionsfläche“ bezeichnest.
Ein Markenzeichen Aventuriens war immer, dass es ein echtes Zuhause für die Spieler werden konnte, weil man sich dort eben auskannte und es trotz etwas Phantastik irgendwie eben unserem romantisiertem Mittelalterbild entsprach. Heute ist diese Vertrautheit zumindest bei mir völlig abhanden gekommen, ich habe es aufgegeben auf dem Laufenden bleiben zu wollen. Es ist einfach ökonomischer sich im Bedarfsfall einem ausführlichen mehrtägigem Quellenstudium zu unterwerfen, wie es einem studierten Historiker ja auch gut zu Gesicht steht ;-)

Ob es das Spiel selbst war, das einen so beeindruckt hat? Vielleicht ging man früher einfach mit weniger Erwartungen ran und hat unbeschwerter am eigenen Aventurien gebastelt? Bei mir zumindest könnte diese These zutreffend sein ;-)

Was nun den tatsächlichen Metaplot im Av. Boten kann ich Ludo…vigos Unverständnis gut nachvollziehen. Ich halte den Boten zwar auf dem Wege der Besserung (Stichworte: Spielhifen&Meisterinfos) aber für meinen Geschmack müsste er eine andere, stärker thematisch gebündelte und spielnähere Form haben. Da sind immer noch Artikel von beeindruckender Irrelevanz für den heimischen Spieltisch drin, ebenso tauchen öfters Meisterinformationen auf, die ihren Namen nicht verdienen. Für mich ärgerlicher ist aber, dass oftmals nicht klar wird wohin die Reise mit den Artikeln geht. Kann man sich aus den beschriebenen Ereignissen Abenteuer stricken oder kommt dann im folgenden Boten ein Nachschlag, der das inzwischen ausgetüftelte eigene Abenteuer ad absurdum führt? Das Beispiel mit dem Orkland ist da recht passend. Den Spielern jetzt über Jahre den Mund wässrig zu machen mit Artikeln die die kommende Orklandspielhilfe ankündigen ist nicht nett. Kaum hat man dann eine Idee für ein Abenteuer beienander, wie man das einbauen könnte, kommt der nächste Bote, der mir das wieder zerschießt…

So jetzt muss ich aber zu meinem Bier und den Feierabend einläuten.
Viele Grüße
Ulrich
23.9.2007, 11:11
Ludo...vigo
Schönen Sonntag erstmal!

@Elwin:

Hier schreibe ich ja nichts über die „gute, alte Zeit in der alles soviel besser war“, sondern recht zeitnah an Ergebnissen/Ereignissen seit 2006 oder nehme Bezug auf das bisherige Botenjahr 2007.

Im AB 125 haben wir bspw. den knappen Artikel über Melwyn Stoerrebrandt und das Sternenmetall…wie geht es da weiter? Wo führt der Handlungsfaden hin? Welche Folegen kann es haben daraus ein eigenes AB zu stricken, was passiert gerade im Svellttal? NICHTS über das der Bote einen aufklärt, einen an die Hand nimmt…DAS ist ein Problem der momentan in Aventurien ablaufenden Ereignisse…und keinesfalls ein nostalgisches!

@Metaplot:
Der ist nach Abschluss des JdFs nicht strukturiert, folgt keiner gängigen Linie, keine Region seit 2006 weist für mich eine erkennbare Linienrichtung auf, in die es gehen soll (ich nehme mal „Herz des Reiches“ und die MI über Selindian Hal als gute Ausnahme an!). Mir fehlt einfach eine geordnete „Blickpunkt X“ Linie im Boten die in REGELMÄSSIGEM, nicht viel zu weit auseinanderliegendem Abstand die relevanten Regionen bedient.

@Meisterpersonen:
Ähnlich wie beim Plot gehts hier keinesfalls um Nostalgie oder Herumgehänge an alten NSCen , sondern um eine GROSSE Leitidee wohin man will mit den ganzen Personen…Neues „Personal“ wird nur unzureichend positioniert, altes „Personal“ taucht schlaglichtartig auf, verschwindet dann aber über mehere Botenausgaben völligst im Dunkeln, ohne aufzuzeigen wie es ihnen ergeht, was sie vorhaben, was sie planen, wo sie sich in der Zwischenzeit befanden etc…pp.

Das ist das momentane „Gemurkse“ das mir nicht gefällt, ich beschwöre hier keinesfalls die „Allmacht“ alter DSA-Abenteuer herauf, die wie „Hexennacht“ oder andere 28 Seiten umfassten, sondern spreche über die aktuelle DSA-Problematik.

Ich habe hier das Gefühl Aventurien selbst wächst der Redax über den Kopf und man kann sich untereinander nicht einigen wo es hingeht mit dem Flaggschiff Aventurien.

Und zum neuen Mittelreich habe ich bisher, glaube ich, hier im Forum kein einziges Wort verloren, dass negativ ausgelegt werden kann, ausser uU dass Yppolita nicht weiss wo es langgeht…:-)

Das grundsätzliche Problem ist also eher ein anderes als Nostalgie oder das Nachweinen über alte Zeiten…

Ansonsten: wählt Fjadir von Bjaldorn! ;-)
24.9.2007, 16:40
Elwin
Hi Ludo,

da habe ich wohl tatsächlich an Deiner ursprünglichen Intention vorbeigeschrieben, vermutlich hab ich mich wohl recht stark von den anderen Meldungen beeinflussen lassen.

Danke für das Beispiel aus dem AB 125, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich darin kein modernes Problem sehe. Der Aventurische Bote über die „dicken Kartoffeln in Dragenfeld“ hatte ja auch keine Meisterinfo: „übrigens, Borbarad kehrt zurück!“ Auch bei meinen zwei recht gründlich durchstrukturierten Artikelserien (AB 112-115, AB 120-124) habe ich mit den Meisterinformationen anfangs noch ziemlich hinter dem Berg gehalten, einfach aus dem Spannungsmotiv heraus. Die Ausgabe mit dem erzählerischen Schwerpunkt habe ich dann für die MI genutzt (den AB 113 bzw. 124). Insofern sind diese Artikel wohl auch erstmal als anregend zu verstehen.
Aber der Sternenmetall-Artikel ist doch eigentlich ein wunderbarer Anhaltspunkt für eigene Abenteuer. Melwyn schickt Abenteurer aus. Gut, es gibt noch keine weiteren Rahmenbedingungen, aber das muss ja auch nicht. Manchmal reicht schon so eine initiale Anregung, um die Ideen sprießen zu lassen.
Ich weiß leider nicht, wie es mit dem Fortgang der Artikel bestellt ist, das ist nicht mein Spezialgebiet.

Der Metaplot ist in meinen Augen durchaus strukturiert. Den Almada-Plot hast du ja selbst schon genannt, außerdem finden sich in „Am Großen Fluss“ der Nordmarken-Albernia-Plot und in „Schild des Reiches“ das Rahmenkonzept zur Wildermark.
Die Kritik an dem Fehlen der „Blickpunkt X“-Artikellinien nehme ich mal so entgegen und leite sie weiter, weil ich sie für begründet halte. Aber ich kann nicht glauben, dass das allein Dir den Spaß an DSA verdirbt.

Bei den Meisterfiguren will ich mal die Frage stellen, wie denn eine ordentliche Positionierung der Figuren aussehen sollte, wenn du die aktuelle als unzureichend empfindest. Hier kann ich aber eine Brücke zu meinen Beitrag schlagen: wie kommt es, dass die alten Figuren so oft als gut positioniert empfunden werden? Dexter Nemrods erster Auftritt im „Wolf von Winhall“ hat ja nun keinesfalls das Zeug, ihn zur Kultfigur werden zu lassen. Und die Auftritte Herzog Waldemars in Abenteuern kann man auch an einer Hand abzählen.
Ich würde gerne den Kritikpunkt verstehen, um mir meine Gedanken darüber machen zu können. Derzeit ergibt es für mich allerdings noch nicht so recht einen Sinn.

Gruß
Chris
24.9.2007, 17:05
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Chadim
Nur mal kurz eingeworfen:
Beim Thema Melwyn und das Sternengold muss ich aber auch zugestehen, daß da wirklich etwas wenig Material an Hand gegeben ist. Das bringt den Vorteil, daß man extrem viel selbst ausgestalten kann (in der Hoffnung, daß in den nächsten Boten nicht doch noch was nachkommt), aber den Nachteil, daß viel zu wenige Randbedingungen gegeben sind, mit denen man arbeiten und die Geschichte weiterhin im aktuellen aventurischen Rshmen halten kann…
24.9.2007, 17:24
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Tsarabella
Ich brauche als Meister gar nicht von Anfang an alle Hintergrundinfos zu einem Artikel — aber es wäre extrem hilfreich, im MI-Teil die Sachen einzuorden nach „Da kommt noch was nach, dies ist ein Appetizer“ und „Tobt Euch aus, dies ist nur eine Anregung“.
24.9.2007, 17:27
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Chadim
Hmm — jupp — klingt gut, die Einführung der Sternchen-Artikel. ;-)
24.9.2007, 19:40
Luzifel
@Chadim: Sternchenartikel… Gute Idee — so wie bei den Mysteria&Arcana damit man weis welche Ideen zum Abschuss freigegeben sind…

Grüße, Luzifel der diese Idee gefällt…
24.9.2007, 19:44
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Chadim
Können das Britta und Uli ja mal vorschlagen. Für undenkbar halte ich das jedenfalls nicht…
25.9.2007, 09:17
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Dom
Tolle Idee :) Ich fänd es dann aber gut, wenn die Sternchen oder nicht-Sternchen im MI-Teil als Liste auftauchen würden, d.h. wenn nicht die Artikel selbst mit Sternchen gekennzeichnet sind.
25.9.2007, 12:31
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Chadim
Ja — klar. Die Spieler müssen ja nicht unbedingt wissen, ob nun noch etwas folgt, oder nicht…
25.9.2007, 18:47
Thimorn

Zitat von Elwin:

Ich finde, das allerorten zu findende Gefühl der Nostalgie beißt sich ziemlich stark mit der ebenfalls fast überall anzutreffenden Meinung, dass die Regionalspielhilfen seit 2004 die Vorgänger in der Regel deutlich übertreffen.
Hi Elwin,

Ich finde eher, dass die Schwarzen Lande mit ihrem Paktiero- und Dämonomachos und das Jahr des Feuers im besonderen die Lust genommen haben. Die Schwarzen Lande waren zu überbordend und ständig wurden — übrigens nicht nur von Paktiererseite — neue Waffen, Zauber und Artefakte wie aus dem Hut gezaubert. Das hat der Welt doch eher den Anschein von etwas „bombastischen“ gegeben als „realistischen“. Das Jahr des Feuers hat das noch überstiegen, wie ich finde ins Lächerliche hinein.
Ich gebe Dir recht, die alten Meisterpersonen sind früher nur spärlich aufgetreten (u.a. auch Fürst Cuanu Ui Bennain oder Reichsbehüter Brin), aber waren besser integriert. Im Vergleich zu früher gibt es viel mehr Meisterpersonen, die aber nur am Rande auftauchen. Das Herumgehopse im Jahr des Feuers zeigt es für mich sehr schön. Es gibt viele Möglichkeiten die Spieler mit Meisterpersonen interagieren zu lassen (z.B. Turnier, Greifenqueste, Elenvina, Albernia). Das ist viel besser geraten mit dem „Rat der Helden“ in Gareth, weil man in ihm mit Meisterpersonen kommunizieren kann, weil es auch da Aufgaben mit dem Meisterpersonen zusammen zu bewältigen gibt.

Ich finde auch, dass nur einige Regionalspielhilfen tatsächlich besser geworden sind. „Unter dem Westwind“ (UdW) und „Am großen Fluß“ (AgF) fand ich ganz nett und brauchbar. „Raschtuls Atem“ und „Land der Ersten Sonne“ viel zu ermüdend klischeehaft und von den Beschreibungen auch weit „UdW“ und „AgF“ zurückhinkend.

Viele Grüße
26.9.2007, 16:12
Ludo...vigo
@Elwin:

Zitat von Elwin:
„Ich weiß leider nicht, wie es mit dem Fortgang der Artikel bestellt ist…“

Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus, so geht es mir irgendwie bei jedem Botenartikel seit den 100er Nummern! ;-) Abgesehen vom MI-Teil, der allerdings bei den neuesten Plänen des Aikar radikalst missachtet bzw. zurückgestuft wurde (erinnert sich noch jemand an die kurzfristige Attacke auf Weiden und Xarvlesh?)- oder sollte ich eher sagen, konserviert für die Zukunft in 4-5 Jahren!?

Ich schliesse mich den Metstüblern an…HER mit den Sternchenartikeln! ;-)

Ansonsten (in Bezugnahme auf deinen obigen Beitrag):

@Metaplot:

Nein , dies sit nicht der einzige Spassverderber an DSA, allerdings sind obige Beispiele gerade wirklich das Uninteressanteste am Flickwerk Metaplot (Nordmarken vs. Albernia: ich kann da nach dem eingeführten miserablen Aufbau durch „Aus der Asche“ keinen Nutzen mehr daraus ziehen, „Wildermark“ …nun ja!).
Was allerdings ziemlich „ok“ ist, sind die Plotfäden „Hinter dem Schleier“ und Seli!
Es fehlen mir einfach durchgängige WOW-Effekte, Inspirierendes und Bemerkenswertes im Aventurischen Handlungskontext! Und das SEIT dem JdF (@alle: ich bin ein Fan von JdF gewesen- bitte hier kein Kampagnenbashing betreiben!).

@Meisterpersonen:

Vielleicht tauchten sie nicht nur in Abenteuern auf, es ging vielmehr um das Flair, das Lesen ihrer Taten (Waldemar z.B. bekam mal einen Botenartikel in dem stand, dass er 40 Orks erschlug- das hinterlässt Erinnerungen- er tauchte praktisch über mehere Botenartikel hintereinander auf, sei es auch nur durch Zitate!), ihre grundsätzliche „Funktion“ und Intention in Aventurien. BBleiben wir beim Beispiel Waldemar: er war der gute Landesfürst mit Hang zum Körperlichen, brummig, liebenswert, einprägsam.
Diese Arbeit mit Klischees fand auch lange Zeit , vor allem durch Kommentare seinerseits, mit Dexter Nemrod statt.

Hier wurde das „Urgestein“ des Personenpools von DSA über Jahre gehegt und gepflegt, andauernd mal kurz erwähnt und manchmal sogar in Abenteuern auftauchend (Herr Nemrod gibt sich in zahlreichen Abenteuern ein Stelldichein!) oder zitiert bzw. am Rande erwähnt!

All dies fehtlt mir, wenn die Kombination zwischen „Blickpunkt X“ und Meisterpersonenvorstellung besser koordiniert WÜRDE wäre es ein guter Schritt in die richtige Richtung.

Ist das jetzt verständlicher und erfassbarer?

Und zur aktuellen Positionierung:

Einerseits werden NSC in hochwichtigen formidablen Status erhoben (bspw. Lutisana) abdererseits hat man von der Dame bspw. über 8 Botenausgaben KEIN Wort mehr gehört!!! Mehr dazu ein anderes Mal!

Zudem haben mich die neuen Galottaromane sehr, sehr, sehr, sehr enttäuscht (vielleicht erinnert sich der ein oder andere ja noch an die damalige Wolkenturm-Autoren-Diskussion) und haben…wenn DIES die neue Linie ist mit Personen Aventuriens umzugehen…einen galligen Geschmack hinterlassen. HEY! Wir spielen ein Fantasy-Rollenspiel, keine Milieustudie! ;-)

Ludo…vigo

26.9.2007, 16:27
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Chadim
Nur kurz:
Nachdem die Sternchen-Artikel-Idee ja auf gute Rückmeldung gestoßen ist, werde ich mir demnächst mal erlauben Britta und Uli eine Email mit der Idee zu schicken. Mal sehen — vielleicht wird ja was draus. ;-)
2.10.2007, 04:38
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Chadim
So — ich hab Britta und Uli jetzt mal angeschrieben, mal schaun was da zurück kommt.
2.10.2007, 14:43
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Dom
Ich bin auch mal gespannt. Gut ist die Idee auf jeden Fall.
3.10.2007, 13:05
Elwin

Zitat von Thimorn:

Ich finde eher, dass die Schwarzen Lande mit ihrem Paktiero- und Dämonomachos und das Jahr des Feuers im besonderen die Lust genommen haben.
Das ist nicht von der Hand zu weisen. Aber die Schwarzen Lande sind nun auch schon fast zehn Jahre alt. Daher finde ich den Zeitpunkt der Klage etwas verspätet. Gerade die neue Beschäftigung mit den Schwarzen Landen zeigt ja, dass die Autoren gegensteuern, dass sie die Probleme erkannt haben und nun verändern. Aus der Geschichte ausradieren, wie Borbarads Raumschiff, geht aber nun mal nicht, weil sich zu viel darauf bezieht.

Zitat von Thimorn:

Ich finde auch, dass nur einige Regionalspielhilfen tatsächlich besser geworden sind. „Unter dem Westwind“ (UdW) und „Am großen Fluß“ (AgF) fand ich ganz nett und brauchbar. „Raschtuls Atem“ und „Land der Ersten Sonne“ viel zu ermüdend klischeehaft und von den Beschreibungen auch weit „UdW“ und „AgF“ zurückhinkend.
Das zieht meinem Argument natürlich den Boden unter den Füßen weg. Gerade der Vorwurf der Klischeehaftigkeit lässt mich ziemlich überrascht zurück. Aber na gut, Geschmäcker sind verschieden, so müssen wir in dieser Diskussion wohl konstatieren, dass für Dich die neuen Spielhilfen nicht besser sind als die alten, auch wenn ich diesen Standpunkt nicht nachvollziehen kann.

Gruß
Chris
3.10.2007, 16:32
><
Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, habe aber zur Problematik einen (wahrscheinlich) anderen Ansatz.
Es ist nicht so, dass früher alles besser war. Früher war vor allem eines besser: wir!

Wir waren begeisterungsfähiger (für jeden Scheiß) wir waren neugierig (auch auf Dinge, die unsere Aufmerksamkeit nicht wert waren).

Ich habe früher mit Begeisterung über DSA-Fragen diskutiert. Über Fragen wie: wo wurde das Tuzakmesser wirklich erfunden?, ist Nahema besser als Rohezal? oder sollte jeder Magier den Ignifaxius beherrschen?
Derartige Fragen interessieren mich heute überhaupt nicht mehr.

Wir haben andere Schwerpunkte und andere Dinge, die uns wichtig sind (und oft genug stellen wir fest, dass uns auch diese nicht mehr so begeistern, wie DSA dies früher tat).

Das was wir heute noch spielen können sind alles Varianten alter Geschichten. Das eine erinnert uns an jenes und das andere an anderes. Das Gefühl, zum ersten mal gegen eine Horde Orks anzukämpfen oder zum ersten mal einen neuen Landstrich zu erforschen, gibt uns kein DSA 2, 3, 4 oder 7,5 zurück — und auch kein anderes Rollenspiel.

Davon kann man sich frustrieren und das Spielen bleiben lassen (wie es auch mir ab und an geht) oder man schraubt seine Ansprüche zurück und stellt fest, dass es trotz allem noch Spaß macht. Nicht mehr so viel wie früher, aber immernoch jede Menge.
Dann kommt die Frage ins Spiel, wie es am meisten Spaß macht — und da wird die Routine zum Vorteil, denn das wissen wir aus Erfahrung.

><, Metaplot? Wir wären früher begeistert gewesen!
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