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11.5.2009, 15:56
Elwin
2. Abenteuer: Keep on the Shadowfell

1. Abenteuer: Kobold Hall
Teil I
Weiter geht es also mit den ersten „richtigen“ Abenteuer, ziemlich spontan ohne große Vorbereitung. Nach kurzer Bedenkzeit habe ich mich für den ersten Abenteueraufhänger entschieden: der vermisste Mentor Douven Staul. Zwar wäre auch der dritte Aufhänger sehr passend gewesen, da der Raven-Queen-Kleriker ein ausgesprochener Gegner von Orcus und seinen Anhängern ist, aber ich fürchtete, dass diese dicke Bedrohung dafür sorgen könnte, dass die Kobolde komplett ignoriert werden (aber gerade der Irontooth-Kampf soll laut diversen Internet-Diskussionen ein dickes Pfund sein, den wollte ich daher nicht missen wollen).

Also schnell den Mentor eingebaut (der zweite Vorteil: Ich kann ihn später wieder aufgreifen, wenn mir danach ist; ach, und der dritte Vorteil: die Charaktere bekommen recht früh die Quest-XP und erreichen so evtl. die neuen Stufen früher) und ab nach Winterhaven.
Die erste Begegnung, der Kobold-Überfall, war schon ein voller Erfolg, denn es ist einfach viel schöner, auf einer gut gestalteten Karte die Figuren herumzuschieben als auf irgendwelchem Karopapier.
Die Charaktere wurden eiskalt erwischt, die Minions bildeten auf der Straße eine Linie — gerade so, dass die Charaktere nicht heran-chargen können — und feuerten ihre Wurfspeere, auch der Schleuderer attackierte mit Fernkampf. Der Force Orb des Zwergenmagiers ging leider in die Hose, der hätte zu diesem Zeitpunkt die Minions gut abräumen können. Also mussten die Charaktere näherkommen — was durch den Glueshot des Slingers auch nicht so einfach war (es hat den Kleriker erwischt).
Leuphanos der Schurke wollte unten rum zwischen den Hecken durch, um den Kobolden in den Rücken zu fallen, wurde aber dummerweise von einem Dragonshield und einem Minion abgefangen, die auf dem gleichen Weg in die andere Richtung waren. Im Kampf hat er ordentlich eingesteckt, weil er seine Attacken auf den Dragonshield konzentrierte und den Minion sicherlich zwei Runden lang am Leben ließ (und natürlich ständig geflankt wurde). Und weil der Kleriker sicherlich auch zwei Runden festgeklebt war, konnte er auch nicht mit Heilung zur Hilfe kommen. In diesem Kampf ärgerte sich Achwaz sehr darüber, dass er nur Nahkampf-Powers besaß (außer Turn Undead, aber das funktionierte hier nicht). Denn Baldric und Lyanesia konnten ganz gut aus der Entfernung attackieren, wobei Baldric recht bald näher herankam, da Navina alleine gegen den verbliebenen Dragonshield und drei Minions ziemlich übel eingesteckt hat. Das Minion-Problem hat Baldric dann durch eine Thunderwave beseitigt.
Weil Leuphanos ordentlich auf die Mütze bekam, ist Achwaz schließlich ihm zur Hilfe geeilt und zu zweit haben sie dann kurzen Prozess gemacht, zuerst den Minion weggehauen und dann zu zweit gegen den Dragonshield. Aufgrund seiner Spezialfähigkeit haben sie ihn nie in die Zange nehmen können, aber das musste auch nicht.

Nach dem Kampf kehrten die Charaktere dann in Winterhaven ein und das war dann auch die Gelegenheit, die Figuren ein bisschen auszuspielen, was ja im ersten Abenteuer noch etwas kurz kam. So irre viel bietet der Ort zwar auch nicht an, aber zwischen den Charakteren ging es wenigstens ein bisschen hin und her. Hier haben sie auch gleich eine extended rest eingelegt, das bot sich aufgrund der Tageszeit an (weswegen ich sie auch eher nicht mitzähle). Bei Lord Padraig haben sie dann auch von der Kobold-Plage gehört und wollten sich ihrer annehmen.
Der zweite Koboldüberfall war auch wieder ganz spannend, denn die Dragonshields sind echt unangenehme Gegner. Aber diesmal war das Teamwork vorbildlich, nur als der Skirmisher hinter seiner Deckung aus den Steinen in den Rücken der Charaktere kam, wurde es ein bisschen unordentlich. Nichtsdestotrotz, diesmal machte Lyanesia gut von ihrer Rassenfähigkeit Gebrauch, auch über schwieriges Gelände shiften zu können und begab sich in die Büsche, von wo sie aus Deckung hatte und sich verstecken konnte. Das nutzte dann auch Leuphanos, um sich in den Rücken der Gegner zu begeben und dann ging es los mit den Sneak Attacks.

Nach dieser Begegnung hatten die Charaktere dann auch genügend XP zusammen für die nächste Stufe.

Navina wählte Quick Draw als Feat, um jederzeit die Waffe bereit zu haben und weil es einen kleinen Initiative-Bonus gibt. Außerdem Unstoppable als Utility Power, das war eine schnelle Wahl. Heilen (bzw. temporäre Hit Points bekommen) ohne den Kleriker an der Seite zu haben und ohne Second Wind, das ist eine gute Wahl!
Achwaz entschied sich für Channel Divinity: Raven Queen's blessing, eine zusätzliche Heilkraft kann nicht schaden, aber er hat lange überlegt, ob er nicht den verbesserten Feueratem nehmen sollte. Und als Power Shield of Faith, eine gute Sache für einen Endkampf, +2 AC für idealerweise alle Charaktere für den gesamten Kampf. Leichte Wunden Heilen war nicht so beliebt, weil es eine Standardaktion verbraucht und auch nur täglich einsetzbar ist.
Lyanesia nahm Elven Precision, denn sie setzt ihre Elven Accuracy regelmäßig ein. Die Utility Powers waren nicht so der Bringer, da entschied sie sich für Crucial Advice — gerade wegen der Möglichkeit, den anderen Charakteren so bei ihren Perception-Checks helfen zu können (die bekommen ja eh schon +1).
Baldric wählte Toughness und besaß dadurch die zweitmeisten HP der gesamten Gruppe. Gerade wo er recht oft und gerne die Thunderwave einsetzt, muss er ja mitten im Geschehen stehen und da können ein paar HP nicht schaden. Als Utility Power nahm er Feather Fall und Shield und hat in der Regel letzteren aktiviert. Dadurch kann er sich umgehend +4 AC geben und mit dem Staff of Defense ebenfalls als interrupt AC +3. Dadurch kann er die niedrige AC, über die ein Wizard zwangsläufig verfügt, ganz gut kompensieren.
Leuphanos kam an Backstabber nicht vorbei, wenn man viel Schaden verursachen will, ist das sicherlich eine gute Idee. Und weil er vor allem auf Bluff setzt (wg. der Combat Advantage), wählte er natürlich Master of Deceit als Utility Power.

Nach dieser Pause ging es mit dem Drachengrab weiter. Der Kampf war nichts groß besonderes, weil Baldrics Thunderwave den Mob der Minions abermals grob dezimierte (wenn in der Taktik schon steht, dass sie sich geschlossen auf die vordersten Charaktere stürzen, darf sich sich niemand wundern, wenn ein Charakter seine Close Blast-Fähigkeit einsetzt (und dank seines Stabes die Reichweite auch noch vergrößern kann). Dadurch konnten die übrigen Charaktere schnell zum Gnom durchbrechen, so dass dessen Versteckspiel nicht sonderlich erfolgreich war. Die Drakes waren schon eher ein Problem, aber das haben Leuphanos, Lyanesia und Achwaz beseitigt. Zum Schluss war nur noch der blöde Halbling übrig, aber den hat Navina durch eine Klettertour (eigens einen Action Point eingesetzt dafür) vom Rückzug abschneiden können und dann war's auch mit ihm bald zu Ende.
Die Charaktere haben den Forscher befreit und mit ihm ein bisschen plaudern können — so fanden sie auch heraus, dass die Schurken im Auftrage von irgendjemandem dort gegraben haben (ein erster Hinweis auf den Oberbösewicht).

Da der letzte Kampf nicht so lange gedauert hat, ging es noch mit dem Kobold Lair weiter. Beide Kämpfe waren schön schmackhaft, fand ich. Der Kampf draußen lebt von der Umgebung (schöner Plan!), hier haben Lyanesia und Leuphanos guten Nutzen von ihren Stealth-Fähigkeiten machen können (so hat Leuphanos den Skirmisher überraschen können und bei seiner Attacke auch gleich einen Kritischen Erfolg geworfen, und das hat für die HP des Kobolds gereicht.
Weil auch hier wieder die ganzen Kobolde auf einen Haufen liefen (dem magischen Kreis), wurden sie recht schnell dezimiert, dank Thunderwave und Dragon Breath. Für die Charaktere war dieser Kampf ein Fest, es ging ziemlich schnell, drei Runden maximal, würde ich tippen. Allerdings ist der Schleuderer entkommen, denn weil er eine so schlechte Initiative hatte, waren zu Beginn seiner Handlung schon locker die Hälfte der Kobolde „abgeräumt“.
Das sollte sich rächen, denn als die Charaktere (in zwei Gruppen aufgeteilt: Baldric und Navina im Norden, die anderen drei im Süden) die Höhlen betraten, waren die Kobolde natürlich schon kampfbereit. Der Slinger war hier ebenfalls mit dabei, so dass der Kampf noch etwas heftiger war, da er durch die schiere Masse der Kobolde gut geschützt werden konnte.
Die Gruppe im Süden hat die Lage ganz gut im Griff gehabt, gut, sie war auch zu Dritt. Die größte Schwierigkeit war es, den Drachenatem bei dieser beengten Situation so einzusetzen, dass keiner der Kumpels im Wirkungsbereich steht. Ansonsten haben Leuphanos und Achwaz die Kobolde vorne gebunden und Lyanesia hat auf Entfernung zugeschlagen.
Die Gruppe im Norden hatte es schwieriger, denn dort waren zwei Skirmishers und eben eine Horde Minions und Navina und Baldric waren schließlich nur zu zweit. Weil Navina in die Zange geriet und der blöde Skirmisher dann einen Kritischen geworfen hat, zog sie sich daraufhin etwas zurück, während Baldric nach vorne musste.
Als in der dritten Runde die Verstärkung kam, hatten beide Gruppen nur noch jeweils einen angeschlagenen Skirmisher aus der ersten Gegnerwelle. Die südliche Gruppe kam wieder weitaus besser zurecht, die Dragonshields und der Wyrmpriest wurden recht zügig beseitigt, aber im Norden gab es arge Probleme. Denn Irontooth hat gut gegen beide Charaktere ausgeteilt, so dass Baldric schließlich gezwungen war, die Notbremse zu ziehen: ein Sleep voll mitten rein. Dadurch hat er den verbliebenen Skirmisher und Irontooth, aber auch Navina schlafen geschickt (die nur noch 2 oder 3 HP hatte). Von den dreien hat der Skirmisher den save geschafft, Irontooth ging eine Runde Schlafen und Navina bis zum Ende des Encounters. Diese eine Runde allerdings hat den anderen Charakteren gereicht, zur Hilfe zu kommen, denn sie waren unten fertig und nur der Slinger musste noch bekämpft werden. Als Irontooth also wieder zu Sinnen kam, standen schon Achwaz und Lyanesia helfend bereit und kloppten ihn um.

Danach waren die Charaktere aber echt platt, was Healing Surges und Daily Powers anging. Machte aber auch nichts, denn dieser Teil des Abenteuers war auch rum und sie konnten nach Winterhaven zurück und eine extended rest einlegen. Sie hatten bei Irontooth die Nachricht gefunden und waren dann natürlich angefixt. Sie haben nach dem Spion gesucht (weil Ninaran nicht aufzufinden war, geriet sie sofort in Verdacht, zumal sie anfangs recht abweisend war) und haben beim Seher alte Geschichten von der Festung gehört. Na und dann kann man 1 und 1 zusammenzählen und die Festung wurde das nächste Ziel der Charaktere.
Teil II

Also los ging's zur Festung. Aus den Geschichten in Winterhaven war der erste Eindruck schön schaurig, aber der sollte bald verfliegen. Denn kaum betrachten die Charaktere den Keller: ein Kampf! Die Charaktere überraschten den unaufmerksamen Goblin. Lyanesias Schuss ging allerdings daneben und Leuphanos wollte auf kürzestem Weg hinrennen, um die Sneak Attack anzubringen — und fiel prompt in die Grube. Bis er wieder draußen war, hatten ihn die Ratten halb tot gebissen (sowas passiert, wenn man die Rettungswürfe gegen ongoing Damage versaut). Also machten er und Lyanesia die Ratten platt, dann klappte es auch mit dem rausklettern.
Derweil ging der Rest in den Kampf mit den Wächtern im Süden, so dass der versteckte Goblin sich seitlich in den Rücken der Charaktere schleichen konnte. Aber das war genau in der Runde, in der Lyanesia und Leuphanos wieder bereit waren und daher hat es nicht viel genutzt.

Anschließend hat Leuphanos kurz durch die Tür im südlichen Raum geguckt, festgestellt, dass dort alles dunkel ist und daraus geschlossen, dass dort wohl erstmal niemand sein wird. Die Gruppe ist dann getreu dem Motto „im Dungeon immer links“ zur Ausgrabungsstätte abgebogen. Dort kam es gleich zur nächsten Begegnung. Achwaz, Navina und Leuphanos sind nach unten geeilt, Lyanesia und Baldric blieben oben stehen und schossen ihre Fernkampfangriffe ab. Lyanesia ist dann über einen der Balken gelaufen, aber prompt eingebrochen, trotz ihrer guten Akrobatik.
Die beengten Verhältnisse unten in der Grube waren sehr gut für die beiden hauptamtlichen Frontschweine. Navina hat mit der Tide of Iron die Gegner immer weiter nach hinten getrieben, Achwaz hat einen anderen Durchgang dichtgemacht und Leuphanos hat die Lücken zum Shiften genutzt. War kein sonderlich schwerer Kampf.

Als nächstes ging es dann die Treppe hinunter in den dunklen Teil. Die Höhle mit den Ratten war ziemlich eklig, da sich die Biester immer wieder versteckten. Hier konnte aber Lyanesia Gebrauch von der (zunächst sehr ungeliebten) Fertigkeit Crucial Advice machen, sie assistierte bei einem Perception-Wurf. Baldric nutzte abermals die Vorteile der Thunderwave, denn auch wenn sich die Ratten versteckten, besaß der Close Blast doch eine Line of Effect. Es war recht witzig, als die kletternden Ratten plötzlich tot von der Decke fielen. Der Blob hat die Charaktere gut überrascht, aber besonders lustig wurde es, als er sich plötzlich teilte. Dennoch, richtig schlimm wurde es für die Charaktere nicht.
Also konnten sie sich weiter vorwärts tasten. Als problematisch stellte sich anfangs die Beleuchtungssituation heraus: Fast alle Charaktere hatten beide Hände voll, schließlich verzichtete Achwaz auf die zweihändige Führung seines Mace und so waren Leuphanos und Achwaz mit Lichtquellen ausgestattet. Das bestimmte jedoch auch das kommende Vorgehen, immer wenn die Gruppe sich teilte, mussten Achwaz und Leuphanos in unterschiedlichen Gruppen laufen.
Die Gruppe betrat dann die Zisterne. Während die Charaktere den Raum nach Geheimtüren und Schätzen durchsuchten, wurden sie von dem nächsten Blob, der im Wasser lauerte überrascht. Das Gemeine an dieser Situation war, dass der Blob eine höhere Reichweite hatte. So konnte er sowohl mit Nahkampf wie auch mit seinen Burst-Fähigkeiten attackieren, während die Nahkämpfer unter den Charakteren ausgeschaltet waren. Der Schlüssel lag jedoch darin, auf die Insel in der Mitte zu hüpfen (was sogar gelang), so konnten Navina und Achwaz dem Blob ordentlich zusetzen, bevor dieser sich in den größeren Teil des Beckens bewegen konnte. Der Rückzug gelang nicht, weil Navinas Feature der Combat Superiority ihn festhielt.
Dankenswerterweise bewahrte der Blob seinen Schatz auf der Insel an Land auf, dass niemand tauchen musste. Der Shield of Protection war wie maßgeschneidert für Navina. Die Briefe haben die Charaktere auch gelesen, aber das Wichtigste war das Erreichen von Level 3.

Navina wählte Dance of Steel, die Auswahl war auch nicht besonders groß (drei der Fighter Powers auf Lvl 3 sind an Waffen gekoppelt — zumindest die „echten Vorteile“. Und den Precise Strike wollte Navina nicht haben, denn schon den Sure Strike benutzt sie nicht häufig).
Achwaz entschied sich Daunting Light zu nehmen. Endlich eine Power mit Reichweite. Und es wurde diese und nicht Command, weil D.L. einem Verbündeten Combat Advantage gewähren kann — eine gute Combo für den Einsatz zusammen mit Leuphanos und seinen Sneak Attacks.
Lyanesia hatte die Qual der Wahl (dauerte ziemlich lange, auch wegen der Beschreibungen im Buch). Entweder zwei Attacken mit jeweils 1(W)+Dex und dazu 4 Felder shiften oder ein Angriff, der 2(W)+Dex macht (nur gegen die designierte Beute) oder zwei Angriffe mit je 1(W)+Dex und Push-Effekt — aber letztendlich entschied sie sich für den Disruptive Strike, weil es ein interrupt ist und die gegnerische Attacke um 5 Punkte senkt. Idealerweise kann man so also gleich noch einen Angriff auf ein Gruppenmitglied verhindern.
Baldric wählte zwischen Color Spray und Fire Shroud, denn er findet Gefallen daran, vorne zu stehen und mit Close Blasts (oder jetzt Bursts) rumzuballern. Fire Shroud wurde es deswegen, weil er gerne ongoing damage haben wollte. Und weil als Target nur „each enemy in burst“ steht, ist er harmloser als die Thunderwave oder Color Spray, wo es jede Kreatur trifft — also auch die Verbündeten.
Leuphanos hat seine Wahl schnell getroffen: Bait and Switch, denn das Artful Dodger Feature unterstützt die Kraft. Außerdem kann er so einen Gegner voll zwischen die anderen Verbündeten manövrieren und somit die gegnerische Verteidigung aufbrechen.

So waren die Charaktere gut präpariert für den Kampf gegen die Kruthiks, den sie bestritten. Da die erste Fallgrube offenstand, achtete Leuphanos auf weitere Fallen und fand auch alle. Da die Gruppe nur sehr langsam vorwärts ging, konnten etliche der kleinen Kruthiks durch die Gänge krabbeln und in den Rücken der Gruppe gelangen. Der Kampf war recht blutig, weil die Kruthiks diese eklige Extra-Schadens-Fähigkeit haben, außerdem waren die beengten Raumverhältnisse ein Problem. Aber die Charaktere hatten noch genügend Healing Surges übrig, denn die Begegnungen bisher waren nicht so schlimm.
Daher machten sie gleich weiter (sie haben insgesamt sieben Begegnungen in Folge absolviert) und gingen wieder zum Anfang zurück, um dort zu den anderen Goblins abzubiegen. Die Folterkammer war ein billiger Kampf, obwohl es sogar gelang, Navina in die Eiserne Jungfrau zu sperren (weil der Warrior schon tot war, musste einer der Schützen assistieren und geriet daraufhin in den Nahkampf). Der Hobgoblin jedenfalls war schnell Geschichte.
Die Charaktere befreiten den Goblin aus der Zelle und fragten ihn aus. Er hatte gute Informationen und konnte sogar einen Hinweis darauf geben, dass der fette Anführer der Goblins offenbar Kenntnis von einem Geheimgang hat, denn er kann unvermittelt an anderen Stellen des Gewölbes auftauchen. Daher machten sich die Charaktere auf die Suche und fanden den Gang auch (also Leuphanos fand ihn).
Mit diesem Wissen war der Kampf gegen den Anführer Balgron und seine Wachen auch wieder etwas einfacher geworden. Die Strategie sah wie folgt aus: Leuphanos und Lyanesia sollten sich durch den Geheimgang direkt zum Anführer begeben und ihn ausschalten. Sobald Lärm zu hören ist und Alarm gegeben wird, stoßen die anderen drei — Navina, Achwaz und Baldric — in den Wachraum vor. Die Strategie ging auch perfekt auf. Der Anführer wurde erfolgreich überrumpelt und von Leuphanos direkt mit einem Coup de Grace ins Jenseits befördert (verdammt gut gewürfelt!), der Warrior, der als Bewachung im Vorraum stand, konnte auch nur gerade mal eben Alarm rufen, bevor er von Lyanesia und Leuphanos ziemlich flott umgebracht wurde (sie haben für diese Sache Action Points eingesetzt). Naja und dann sind die anderen drei nach vorne gestürmt, Navina hat den südlichen Wachraum geblockt, Baldric hat mit Distanzzaubern die Wächter attackiert und Achwaz hat den nördlichen Raum gesichert. Er hat ziemlich was abbekommen, weil er einen kritischen Treffer kassierte, aber konnte mit seinem Feueratem einige Minions abräumen. Lyanesia und Leuphanos kamen dann schnell zur Hilfe.
Das hätte echt ein übler Kampf werden können, aber durch diese Planung ging es sehr geschickt.

Also, erstmal wieder zum Rückzug geblasen, zurück in die Stadt. Einerseits für die Rast, andererseits für das Einholen von Informationen. Dort kam es dann zum Zwischenspiel: die Toten standen wieder auf. Die Charaktere rasteten gar nicht lang, sondern marschierten sofort zum Friedhof (auch wenn schon alle Daily Powers aufgebraucht waren und auch die meisten Healing Surges).
Der Kampf auf der vorgefertigten Karte sorgte wieder für großes Hallo, das ist tausendmal schöner als selbstgezeichnete Räume (mangels eigener Flipmat habe ich meine Schreibtischunterlage mit Millimeterpapier geopfert — die hatte noch über 50 Blätter). Die Charaktere erkundeten den Friedhof und pirschten sich zur großen Gruft vorwärts und wurden attackiert, als sie sich gerade zwischen den beiden kleinen Grüften befanden. Einzig Lyanesia war nördlich der Gruft langgegangen. Die Skelette sorgten anfangs für ziemliche Panik, aber in einem Anfall von Wahnsinn rannte Baldric mitten rein in die linke Rotte und zündete Fire Shroud. Bumm, bis auf ein Skelett waren sie alle weg (wieder mal scheiß Minions und dank der guten Initiative des Zwergen). Die Hunde attackierten Navina und brachten sie gewaltig ins Schwanken (sie hatte keinen Healing Surge mehr), aber weil es Untote waren, konnte Achwaz endlich Turn Undead anwenden. Das war sehr wirkungsvoll.
Derweil hielt Leuphanos die Skelette im Osten fern, wurde aber von Ninaran überrascht. Die Elfe jedoch rutschte an ihm vorbei, um Lyanesia aufs Korn zu nehmen, die am magischen Kreis stand. Da Lyanesia noch nicht so viel eingesteckt hatte wie die anderen, war ihr das relativ egal. Sie konnte noch was vertragen. Achwaz und Leuphanos hauten schließlich die Hunde in Gemeinschaftsarbeit weg (Daunting Light war sehr hilfreich), Navina half Lyanesia gegen Ninaran und Baldric kümmerte sich um die restlichen Skelette. Ein schöner, dynamischer Kampf mit viel hin und her.

Und jetzt endlich konnten die Charaktere ihre Rast einlegen. Navina hatte es bitter nötig (alle 11 Surges weg und kaum noch hp), aber eigentlich waren bis auf Lyanesia alle Charaktere am Ende mit ihren Heilungsmöglichkeiten.
Dumm nur, dass die Charaktere weder Ninaran noch Balgron lebendig erwischten. So erfuhren sie nicht die korrekte Parole für die Hobgoblins — das wird noch lustig!

Mit der Rast verabschiede auch ich mich erstmal wieder. Ein kleines Zwischenfazit: Mit der Lvl3-Encounter-Power wurden die Charaktere um einiges stärker. Und mit den vorgefertigten Bodenplänen macht das Kämpfen weit mehr Spaß als mit selbst aufgemalten Dungeon-Abschnitten. Die magischen Gegenstände waren bisher alle sehr nützlich (bis auf den Wand — aber gut, der kann ja auch mal eingetauscht werden), nur Lyanesia war wohl ein bisschen traurig, dass Ninaran keinen magischen Bogen dabei hatte. Tja, hätte ich anpassen können, statt des Wand für 360 gp einen Bogen (kriegt man aber leider nur ein dämliches „+1 magic“ ohne weitere Funktionen). In Zukunft muss ich da wohl noch etwas mehr drauf achten.
Allerdings kommt nicht besonders viel Rollenspiel-Atmosphäre auf, eher die Spannung bei einem Strategiespiel. Der Dungeon ist nun mal ein Dungeon mit Räumen hintereinander und mit Monstern, die man platthauen muss — abgesehen von dem gefangenen Goblin. So erscheint es als eine Art Heroqest Deluxe — was ja auch Spaß macht! Aber es könnte mehr solcher Sachen geben wie den gefangenen Goblin, den Mentor Douven Staul, die Leute aus Winterhaven.
Teil III

Nach der Rast sind die Charaktere frisch gestärkt zurück zur Festung marschiert. Diesmal hatten sie sich vorgenommen, die dunklen Keller zu durchsuchen. Da zwischen den Goblins und den Hobgoblins keine direkte Verbindung besteht (die Zombies sind dazwischen), entschied ich, dass die Hobgoblins bisher noch nicht Notiz vom Eindringen der Helden erhalten haben und auch keine Goblins mehr übrig sind — der Tod ihres Anführers hat sie notfalls die übrigen desertieren lassen.

Als die Charaktere sich in die Gruft vorwagten und auf ein verzweigtes Gangsystem stießen, entschieden sie sich wiederum: „im Dungeon immer links“ und bogen gleich in den ersten Raum mit den Zombies ab. Das war kein schwerer Kampf (440 XP ist ja auch nicht viel Holz für Drittstüfler), und weil die Zombies aus dem anderen Raum dort verbleiben, bis jemand den Raum betritt, kamen sie logischerweise auch nicht zur Hilfe.
Es ging weiter in die Gruft mit den Sarkophagen. Hier schlich sich Leuphanos weit nach vorne, während der Rest zurückblieb und die Sarkophage untersuchte. So kam es, dass die Gegner die Gruppe in mehrere Teile zerteilten. Das war anfangs sehr eklig. Insgesamt kämpften die Charaktere drei Runden lang, es gab also 14 Minions plus die beiden Skelettkrieger. Dann hatten die Charaktere herausgefunden, dass der Altar Bahamut geweiht war und Navina betete für Schutz, was die Skelette sofort stoppte.
Das Grab von Sir Keegan war eine Überraschung für die Charaktere. Das Skelett redete mit ihnen und daher sprangen sie sofort auf die Konversation an und überzeugten Sir Keegan schließlich. Sie schworen, diejenigen, die versuchen den Riss zu öffnen, zu bekämpfen, damit der Ort versiegelt bleibt. Als Dank gab Sir Keegan ihnen sein Schwert und wies auf die Bahamut-Statuetten hin, die die Charaktere übersehen hatten.
Derart gestärkt ging es zurück ins Gangsystem. Und jetzt begann die Qual. Zwar fanden die Charaktere schnell heraus, dass die Runen etwas Böses sind und auf Kontakt aktiviert werden, das mit dem Darüberspringen funktionierte leider nicht so richtig. Ich weiß nicht, wie oft die Charaktere es versucht haben und es musste ja nur einer daneben liegen, und alle im Umkreis von 10 Schritten flohen mit ihm. Das hat sie oft zurückgeworfen und war ganz schön nervig.
Leuphanos allerdings fand wenigstens die Zeit, die Gänge nach Geheimtüren und co. zu durchsuchen, denn er vermutete Abkürzungen und verborgene Räume (wenn man schon so ein offensichtlich merkwürdiges Gangsystem errichtet).
Der Kampf gegen die weiteren Zombies war dann ebenfalls eine Qual, denn man musste ja abermals über die Runen hüpfen, um am Nahkampf teilzunehmen. Naja, letztendlich waren die Zombies aber auch nicht so heftig.
Leuphanos fand den Geheimraum und ging mit Lyanesia hinein, um ihn zu erkunden. Ein sehr merkwürdiger Moment, irgendwann merkte Leuphanos, dass es sich um Illusionsmauern handelte, ging hindurch und wurde prompt attackiert. Die anderen wussten nicht, was dort passiert, bis Leuphanos sich zurückziehen konnte. Das war ein sehr ekliger Kampf auf engstem Raum, den Leuphanos dann wenigstens etwas auflockern konnte, indem er einen Zombie aus der Illusionsbarriere hinaus schubste.
Dann folgte das Rätsel, ich gab mir alle Mühe es auf Deutsch zu bringen. Die Antwort war nach kurzem Überlegen: „Ruhm“ und das ließ ich selbstverständlich gelten (liegt ja angemessen nah an „Honor“ und „Reputation“ dran). Über die Rüstung hat sich Navina wie ein Kind gefreut. Niemand anderes konnte sie ja auch tragen.
Weiter ging es die Treppen hinunter zu den Hobgoblins. Die Abfrage der Parole ging natürlich voll in die Hose, also kam es zum Angriff. Aus dem Nebenraum im osten marschierte einer der Minions sofort zum Chef, um Bescheid zu geben, zwei andere wollten die Spinne befreien. Lyanesia erkannte frühzeitig die Gefahr (tja, gute Wahrnehmung) und deckte die Minions mit Pfeilen ein, verfehlte aber oft. So konnte irgendwann ein zweiter Minion aus dem anderen Nebenraum dazu kommen, um die Spinne zu befreien. Achwaz dagegen sollte von einem Hobgoblin in die Grube geschubst werden, das konnte er jedoch durch ein schnelles Hinfallenlassen verhindern (gut, dass wir diese Regel noch nachgeschlagen haben).
Als der Minion wiederkam, um Kalarel zu warnen, wurde er von Lyanesia abgefangen und sofort umgebracht. Derweil hatten Baldric, Achwaz und Navina arg mit der Spinne und den Soldaten zu kämpfen (wenigstens zahlte sich hier Baldrics Zwergenfähigkeit des Stehenbleibens aus, sowohl gegen die Spinne wie auch gegen den Bull Rush der Soldaten). Leuphanos hingegen nutzte die Grube auf seine Weise, er schubste einen Soldaten mit seinem Positioning Strike dort hinein — Peng, tot.
Der Kampf hatte ordentlich Ressourcen gekostet, aber die Charaktere wollten noch schnell herausfinden, wo der Minion hingelaufen war, damit dort niemand Vorkehrungen treffen kann. Als sie sich zwischen der Tür und dem Durchgang entscheiden mussten, nahmen sie den Durchgang nach Süden zum Raum des Anführers. Dort wurden sie zuerst von dem herabfallenden Gitter überrascht, konnten es aber zerstören (eigentlich ziemlich dumm, es wäre sicherlich witziger gewesen, das Gatter hinter den Helden runterfallen zu lassen, sie in dem engen Gang gefangen zu setzen und dann mit massierter Attacke voll vorne drauf… aber gut, ich habe mich streng an die Taktik aus dem Heft gehalten).
Nichtsdestotrotz waren die Charaktere voll überrascht, als die Türen aufschwangen und sich ein Schwall von Hobgoblins daraus ergoss. Es war wenig Platz, so dass Lyanesia Probleme mit ihren Entfernungsangriffen hatte. Baldric kann sowas ja ganz gut kompensieren, macht er halt seine geliebte Thunderwave. Die hat die Minions dann auch schnell gekillt, aber die Soldaten und der Anführer waren hartnäckig, besonders weil sie sich auch den Zusatzeffekten (Feuer und dergleichen) gut entziehen konnten. Hier haben die Charaktere ordentlich einen drauf gekriegt, bevor sie den Kampf gewannen.
Die Ressourcen reichten dann nicht mehr, um auch den anderen Raum zu durchsuchen. Weil sie aber der Meinung waren, hier einen Anführer gefunden zu haben (und der Weg nach Süden nicht danach aussah, als würden dort umgehend weitere Gegner sitzen), zogen sie sich erstmal wieder zurück für eine Rast. Diesmal in den Raum mit der Illusionswand.
Außerdem hatte die Gruppe wieder ein neues Level erreicht, das vierte.

Navina erhöhte Dex auf 14 (wegen der Defense) und Con auf 15, damit sie den Feat Potent Challenge nehmen kann, der einen Schadensbonus auf alle durch das Challenge-Feature hervorgerufene Attacken bringt.
Achwaz war mit seinen Eigenschaften prinzipiell zufrieden, erhöhte aber seine beiden besten, Str und Wis, auf jeweils 17. Als Feat wählte er statt des Schildkampfes Astral Fire, denn von dem Zusatzschaden profitieren drei Powers (er hat ja auch noch den Feueratem).
Lyanesia erhöhte Wis auf 16 und Dex auf 19 und wählte Improved Initiative, jetzt hat sie von allen Charakteren den höchsten Bonus (+10).
Bei Baldric dauerte es etwas länger, er war sehr unentschlossen. Schließlich nahm er Raging Storm, weil das einen Schadensbonus für die Thunderwave bietet (und er in den nächsten Leveln zwei Blitzzauber lernen kann). Um den Feat zu lernen, hob er Dex auf 13 an und nahm noch einen Punkt Int (auf 17), weil es die Primäreigenschaft ist.
Leuphanos ist dem Beispiel von Achwaz gefolgt und hat seine beiden Primäreigenschaften, Dex und Cha, auf 17 erhöht. Und weil er die Schnauze voll hatte, als erster keine Healing Surges mehr zu besitzen, nahm er den Feat Durable, das bringt ihm zwei Surges mehr pro Tag.

Dann ging es wieder in den Keller zurück. Ich machte Gebrauch von der wandernden Hobgoblin-Patrouille, so dass die Charaktere einen zusätzlichen Kampf ausfechten mussten. Das hinderte sie allerdings nicht so stark, interessanter war dagegen der Kampf in den Unterkünften der Hobgoblins, weil die Gegner gut zusammenarbeiteten und die Nahkämpfer nicht richtig herankamen. Der Warcaster hat ihnen ganz schön Ärger bereitet, da seine Kräfte recht häufig wieder aufgeladen werden konnten. Das Kampfglück wendete sich jedoch, als Achwaz die Minions im nördlichen Teil besiegt hatte und den anderen Hobgoblins in den Rücken fallen konnte.
Als nächsten mussten sich die Charaktere wieder für einen Weg entscheiden, wählten diesmal nach einer kurzen Erkundung den rechten Gang, weil die Hobgoblins dort ein Warnschild angebracht hatten. An der Kreuzung ging es wieder einmal links und so trafen sie sofort auf den nächsten Blob. Der war sehr hässlich diesmal, denn er konnte Charaktere umschlingen und ersticken. Dies geschah zuerst Leuphanos, weil er die Nische auskundschaften wollte und später noch einmal Navina und Achwaz gleichzeitig. Durch Schubs-Effekte konnten die Charaktere sich jedoch immer wieder recht gut befreien (denn dann wird das Umschlingen laut Regelwerk gelöst). Da sich die Charaktere aber immer weiter zurückzogen (sie hatten herausgefunden, dass der Blob nicht so schnell war wie sie), kamen sie irgendwann in die Reichweite der beiden Untoten. Glücklicheweise war der Blob schon so gut wie tot, so dass er nur noch eine Runde lebte und sich die Charaktere dann komplett den Zombies widmen konnten. Hier gelang Lyanesia auch tatsächlich ein kritischer Erfolg, ein direkter Kopftreffer und der Zombie war Geschichte. Der andere hielt sich recht lange, vor allem wegen seiner Aura — daher wechselte auch Leuphanos auf Fernkampf.
In der Grabkammer fanden die Charaktere den Schmuck der ermordeten Kinder Sir Keegans und ließen ihn da — bis auf das Safewing Amulet. So weit geht der Altruismus dann auch nicht.

Als nächstes gelangten die Charaktere — noch recht unbeschadet bisher — in den Raum mit den vielen Fallen. Leuphanos, der als erster kundschaften ging (wegen Fallgruben und so), nahm zwar Notiz von den Auffälligkeiten, aber maß ihnen nicht die Bedeutung zu und bekam gleich von der Ritterstatue einen verplättet. Lyanesia dagegen, die sich auch schon in den Raum geschlichen hatte, blieb an der Wand und stellte fest, dass die Reichweite der Statue nicht ausreicht. Leuphanos wollte dann noch die anderen Statuen auskundschaften und bekam von den Drachen einen auf den Pelz gebrannt.
Lyanesia wollte dann an den äußeren Statuen der Wasserfalle rumfummeln, bekam auch einen Treffer von den Drachenstatuen ab, wurde in die Reichweite des Ritters geschleudert und von diesem nur knapp verfehlt. Sie kam aber auf die Idee, auf das Podest des Ritters zu springen und fand den Mechanismus. Leuphanos musste dann aber zur Hilfe kommen und ihn ausschalten. Derweil attackierten Baldric und Lyanesia die Drachen auf Entfernung.
Schließlich zerstörten Achwaz und Navina die beiden äußeren Statuen der Wasserfalle, da die Drachen nicht mehr funktionstüchtig waren. Sie wussten nicht genau, warum sie das taten, aber weil alle Statuen bisher irgendwelche Fallen waren, haben sie das auch mit diesen getan. Dann kamen die hinteren beiden Statuen dran, die Wasserfalle war also nicht mehr aktiv. Und erst dann gingen die Charaktere durch die Tür.
Das nachfolgende Zombie-Gemetzel war ganz nach dem Geschmack der Charaktere. Eine Horde Minions, die ziemlich schnell umfielen, der Ghul hingegen hat ihnen ordentlich Ärger bereitet, weil er so schnell war und so hohe Verteidigungswerte hatte. Den kleinen Golem hat Lyanesia ausgeschaltet, als dieser Meldung machen wollte — das war ihr auch einen Action Point wert. Aber sie bekam Schützenhilfe von Navina, die nämlich ermöglichte er durch die Covering Attack, dass Lyanesia außer der Reihe an den Zombies vorbei shiften konnte. So war sie nah am Golem dran, erklärte ihn zu ihrer Beute und landete einen kritischen und einen zweiten guten Treffer und das war's für den Burschen.
Leuphanos erkundete hinterher noch den komischen engen Gang und fand den Bag of Holding. Naja, er hatte sich glaube ich mehr erhofft.

Dann kam es zum großen Finale. Zuerst Teil 1, die Kathedrale. Den Charakteren wurden miserable Schleichfähigkeiten zum Verhängnis, sie wurden früh erkannt und die beiden Berserker machten den Weg dicht, so dass niemand herauskonnte. Die Vampire schlichen sich dann von hinten an, und während die Charaktere vorne dick zu tun hatten (Navina wagte es auch nicht, mit Tide of Iron den Gegner wegzudrücken, weil sie befürchtete, sich dann noch weiterer Angriffe auszusetzen), kamen sie auf einmal durch die Tür in den Rücken, wo Lyanesia stand. Sie konnte sich durch Fox's Cunning und den Disruptive Strike aber halbwegs gut aus der Affäre ziehen. Baldric und Achwaz kamen zur Hilfe und die Vampirplage war ziemlich schnell eingedämmt. Die Berserker vorne machten dagegen einigen Ärger, auch der Priester, der heranmarschiert war, um seine Zauber einsetzen zu können. Leuphanos und Navina konzentrierten sich dann auf einen Berserker und hauten ihn platt, dadurch konnte sich die Gruppe befreien und der Priester war dann auch recht bald Geschichte.
Dann ging es durch das Loch im Boden nach unten. Das Klettern an den Ketten war ja kein Problem (die Probe wird ja nur fällig, wenn man hinunterrutschen will). Leider waren es nur vier Ketten, so dass Navina erstmal oben blieb. Sie wollte dann nämlich hinunterrutschen. Die Wahl fiel auf sie, weil sie in Athletics trainiert ist und weil Lyanesia sie mittels Crucial Advice unterstützen kann, sollte sie die Probe verhauen. Da lohnte sich die Utility Power endlich mal!
Es machte also „Platsch“ und vier der Charaktere standen unten im Blutbecken. Sie mussten sich orientieren, die Gegner waren überrascht, also ging die Runde ganz normal los. Achwaz hatte diesmal eine sehr hohe Initiative und konnte mit als erster agieren. Er sah die beiden Skelettkrieger, zählte die Kästchen ab und bewegte sich genau in die passende Reichweite für einen Turn Undead. Weil er sich zweimal bewegen musste, gab er einen Action Point aus, aber das lohnte sich. Er traf beide Skelette, machte Schaden und was das wichtigste war: er drückte sie auseinander und immobilisierte sie für eine Runde. Lyanesia nahm sich des Zauberers am anderen Ende der Halle an, Baldric ebenfalls, Leuphanos lief mit doppelter Bewegung zu Kalarel hin und gab ebenfalls einen Action Point aus, um ihn noch attackieren zu können, bevor er an der Reihe war — wegen der Sneak Attack. Das veranlasste Kalarel sofort dazu, den Teleport zum magischen Kreis zu verwenden. Navina tauchte dann auf und konnte nächste Runde sofort dorthin laufen.
Auch Achwaz und Leuphanos eilten dann sofort weiter zu Kalarel und ließen die Skelette erstmal Skelette sein. Das sollte sich aber rächen, denn die kamen natürlich auch dazu und sorgten für schöne Zangenangriffe. Aber zuerst machten sie einen Bull Rush gegen die Charaktere, um sie in die Reichweite des Dings aus dem Portal zu bringen, das auch prompt Achwaz attackierte. Navina half ihm aus der Klemme, mit dem Positioning strike konnte er sich aus der Gefahrenzone shiften, aber Navina bekam es dann ab, sie wurde immobilisiert und dann von den Skeletten zum Portal geschubst, konnte aber rechtzeitig einen Save machen und wieder weglaufen — auch wenn es sie eine opportunity attack kostete.
Hier zündeten die Charaktere noch mal alle Register (d.h. Daily Powers). Navina hatte auf Kalarel sofort Villain's Menace gewirkt, weil sie ihn als Oberschurken erkannt hatte. Baldric hatte mit Sleep keinen Erfolg, Leuphanos setzte seinen Trick Strike gegen eins der Skelette ein und auch Achwaz setzte mit der Avenging Flame ein Skelett in Brand. Nur Lyanesia hielt sich anfangs sehr zurück, erst als der Fernkämpfer im Osten besiegt war, wandte sie sich um und ließ Split the tree gegen Kalarel und eins der Skelette los — es muss sich ja lohnen!
Kalarel hatte arg zu kämpfen. Er war schnell in den Nahkampf verwickelt worden, konnte nur einmal von seiner Fernkampfwaffe Gebrauch machen, und nachdem er einmal Combat Advantage hatte (durchs Flanking) und Navina mit dem Anti-Heil-Fluch verwünscht hatte, achteten die Charaktere darauf, dass er nicht noch einmal in diesen Lage kommt. Als sie herausgefunden hatten, was der magische Kreis bewirkt, nutzten sie ihre Schubskräfte, um die Gegner daraus zu vertreiben, denn vor allem der Bonus auf die Verteidigung machte ihnen arg zu schaffen (besonders Kalarels Verteidigungswerte waren sehr hoch).
Nachdem Kalarel alleine war und häufig nicht getroffen wurde, sind Navina und Lyanesia dazu übergegangen, die verbesserten Angriffe durchzuführen. Lieber treffen mit wenig schaden, als mit viel Schaden vorbeischlagen.
Es war ein harter Kampf, bis auf Lyanesia hatten glaube ich alle Charaktere ihren Second Wind genommen, auch Achwaz war leer mit Heilkräften (immerhin konnte er Raven Queen's Blessing anwenden, als er eins der Skelette kaputt gehauen hatte). Aber es fügte sich zu einem glücklichen Ende.
Die Belohnung, der magische Dolch +2 fand nicht so den Anklang, auch hier hätte ich vielleicht besser etwas anderes hingelegt. Er wurde dann weit unter Wert verhökert.

Insgesamt hat die Gruppe das Abenteuer komplett absolviert und sich nicht übel angestellt. Dreimal (viermal, wenn man die erste Rast nach der Zufallsbegegnung dazurechnet — aber es gab nicht viel zu regenerieren) musste sie rasten, das ist eigentlich eine ganz gute Quote. Auch am Schluss, der Endkampf war die siebte Begegnung in Folge — auf diesen Wert hat es sich bei der Gruppe eingependelt. Das ist mit diesen Charakteren gut möglich.
Die Charaktere liegen jetzt etwa so bei knapp über 5000 XP. 5500 ist die nächste Grenze. Sie haben Anknüpfungspunkte für das zweite Abenteuer (das habe ich mir kürzlich auch zugelegt). Sie haben in Winterhaven einen guten Ruf errungen, auch bei Douven Staul stehen sie hoch im Kurs — darauf lässt sich aufbauen!

Zu einer wahren Wissenschaft geriet die Schatzverteilung. Denn einige Charaktere waren besonders gut bedacht worden (Navina zum Beispiel mit der Rüstung und dem Schuld), andere dagegen eher weniger, obwohl ich Lyanesias Lamento nicht so ganz nachvollziehen kann, immerhin hat sie die +1 Hide Armor abbekommen. Und Leuphanos das Short Sword — also eigentlich genau sein Ding.
Weil die Gruppe jetzt auch einen ordentlichen Teil Gold und Juwelen besaß, beschloss sie, die Schätze gerecht aufzuteilen und auch dabei das erste Abenteuer Kobold Hall mit einzubeziehen (wo ja Navina und Baldric magische Gegenstände bekommen hatten). Der Effekt war: Navina behielt ein Langschwert, die Rüstung und den Schild, das andere Schwert hätte Lyanesia kriegen können, aber da sie nur im Notfall Nahkampfwaffen verwendet, ging das Lifedrinker Longsword (Navina wollte im Andenken an Sir Keegan dessen Schwert behalten) in den Verkauf, genau wie das Heilige Symbol (Achwaz will eins mit der Raven Queen) und der magische Dolch. Weil aber in ganz Winterhaven laut Beschreibung keine magischen Gegenstände aufzutreiben sind, haben sie sich ersmal von dem Geld (bis auf Navina, die fast ohne Bares rausgekommen ist, weil sie so viele Gegenstände bekommen hat) noch nichts gekauft.
Ich meine mich zu erinnern, dass auch in Fallcrest kaum magische Gegenstände angeboten werden.

Mein Fazit des ersten richtigen Abenteuers:
Bei einem reinen Dungeon Crawl wird das Spiel leicht sehr strategisch-brettspielig. Interaktion zwischen den Charakteren beschränkt sich auf Unterstützung und die Interaktion mit der Umwelt ist streng lösungsorientiert.
Weitaus besser gefielen mir die Teile außerhalb der Festung, wo man mit dem schurkischen Gnom einen trickreichen Gegenspieler hatte, der die Charaktere an der Nase herumführen wollte, Vielleicht wäre auch mehr Plot in Winterhaven nicht schlecht gewesen (die Hobgoblins wollten ja den Ort überfallen, das wäre auch eine Idee gewesen).
Für meinen Geschmack sollten die Encounter daher stärker als es in Keep on the Shadowfell der Fall ist NSCs einbeziehen, mit denen die Charaktere auch (vorher, während oder nachher) in Interaktion treten können. Mir missfällt die Bedeutungslosigkeit der in diesem Abenteuer auftretenden NSCs für den Plot. Um den Plot zu lösen und den Bösewicht umzulegen, muss man nur den einzelnen Spuren folgen, die in Form von Briefen ausgestreut wurden. Einen Auftraggeber gibt es mit Lord Padraig zwar auch, aber das war es auch schon. Mir fällt dieser Umstand vielleicht vor allem deswegen auf, weil ich erst kürzlich ein DSA-Abenteuer fertiggestellt habe, bei dem ich versucht habe, möglichst allen auftretenden beschriebenen NSCs eine Plotrelevanz zu verschaffen (und in der Kürzungsphase sind all diejenigen NSCs herausgeflogen, die zum Plot nichts beitrugen). Meiner Meinung nach sind diese Verknüpfungen des Plots mit den Teilen der Kulisse ein essentieller Bestandteil eines Rollenspielabenteuers.
Ein Herbergswirt ist erstmal nur ein Herbergswirt. Der darf sein Sprüchlein aufsagen ("Travia zum Gruße") und das war's dann auch. Wenn aber die Einbrecher, hinter denen die Heldengruppe her ist, immer in den Nächten zuschlagen, in denen der Wirt als Weibel der Stadtmiliz die Nachtwache beaufsichtigt, dann beginnt der Plot Fahrt aufzunehmen! Dann hat es vielleicht auch eine Bedeutung, dass der Pferdeknecht ein gesetzter älterer Mann ist, der erst vor kurzem in die Stadt gezogen ist, weil — wie sich herausstellt — sein Bauernhof häufiger von Strolchen überfallen wurde, die ihm Vieh und Gemüse raubten und ihn bedrohten. usw.
Genau das passiert leider nicht. Die Jägerin Ninaran ist zwar so eine Verbindung, aber die ist ziemlich schwach, weil sie von Beginn an Außenseiterin ist und weil die anderen Dorfbewohner, mit denen die Charaktere interagieren konnten, größtenteils uninteressant waren oder allenfalls ein schlaues Info-Sprüchlein aufsagen konnten.

Demgegenüber steht der Unterhaltungswert der Begegnungen. Der ist nämlich durchaus vorhanden und man kann sich mit einer Reihe Kämpfe ganz gut amüsieren. Aber es ist halt Strategie, Würfelei und die Freude an Belohnungen, magischen Gegenständen und am Hochleveln. Das ist alles gut und schön, aber für mich ist das nur ein Teilaspekt eines Rollenspiels.
3. Abenteuer: Thunderspire Labyrinth
zuletzt geändert: 11.5.2009, 16:03
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