Heute möchte ich mich mal ein paar deutschsprachigen Blogs zuwenden, von denen momentan massenhaft aus dem Boden schießen. Ein recht großer Teil dieser Blogs beschäftigt sich mit dem Thema ARS. Mir bekannte Beispiele:
- The Prussian Gamer
- Myrmidons ARS-Küche
- Der Ghoultunnel
- Adventure now!
Threefold Gaming Exercises- Yet Another Powergamer
Die Abkürzung ARS wurde vom preußischen Spieler, dem Hofrat Settembrini, eingeführt. Was genau ARS ist, ist leider nicht so völlig klar. Ich zitiere mal aus dem Blog von Vermi:
Zitat von Wilde Lande:
ARS nach Settembrini: Konventionelles Rollenspiel, also mit konventionellen Themen, Methoden und Mechanismen, aber mit der Maßgabe, dass ein Spielleiter sich an die Regeln und das vorbereitete Szenario unbedingt halten muss.
(…)
Das meint Settembrini, wenn er über ARS redet. Jeder andere, der das Wort benutzt, meint wahrscheinlich was anderes, oder ist sich noch nicht mal besonders sicher, was er eigentlich meint.
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Das meint Settembrini, wenn er über ARS redet. Jeder andere, der das Wort benutzt, meint wahrscheinlich was anderes, oder ist sich noch nicht mal besonders sicher, was er eigentlich meint.
Skyrock dagegen beschreibt in seinem ARS-Manifest einen ziemlich konkreten Spielstil, der auf dem Überwinden von Herausforderungen basiert. Im Gegensatz zum Settembrinischen ARS-Begriff kann man mit dieser Definition wirklich was anfangen, und im Gegensatz zum Hofrat sagt Skyrock auch: So erkennt man ARS, das bezeichne ich als ARS und alles andere ist kein ARS. Dabei bezieht er sich auf konkrete Spielrunden, nicht auf Spiele. Der Hofrat sagt allerdings auch gerne mal zu Spielen ARS, und meint dann: Das sind Spiele, die für ARS gemacht sind. Und dazu zählt er eigentlich alle Spiele, die nicht besonders Foorgy sind, also insbesondere auch DSA. Und deswegen ist er auch so komisch im Umgang mit DSA und Stimmungsspiel, denn wenn er DSA als ARS bezeichnet, die Spieler aber gar nicht ARS spielen, dann spielen sie das Spiel in Settembrinis Augen falsch.
Dazu kommt dann noch, dass die ARS-Leutchen SchErz und xErz voneinander unterscheiden. Bei diesen Abkürzungen bedeutet das Erz immer Erzählspiel, wobei xErz „bewusstes, anspruchsvolles Erzählrollenspiel“ ist und als gut angesehen wird; SchErz dagegen ist „Schummel-Erzählrollenspiel“, bei dem der Spielleiter hinter dem Meisterschirm würfelt und seine Freunde, die Spieler, bescheißt. Das ist nämlich schlecht, verwerflich, total Scheiße und außerdem schummelt man nicht, wenn man mit Freunden rollenspielt. Solche Leute sind innerlich böse, egoistisch, wollen alles für sich haben und gehören erschossen, denn sie sind an allem Schuld, insbesondere an der Klimakatastrophe.
Ich finde es immer wieder niedlich zu lesen, dass die ARSer nicht sehen, dass es viele SchErz-Runden gibt, die wahnsinnig viel Spaß haben. Man muss doch mal schauen, warum es diese SchErz-Bolde überhaupt gibt: Die Leute wollen beispielsweise gerne DSA spielen und zwar stimmungsvoll. Das wird ja auch in den Büchern empfohlen. Dafür sind die DSA-Regeln aber leider nicht geeignet, denn sie geben Anleitungen für das Überwinden von Hindernissen und nicht für die Auswirkungen einer höfischen Verhandlung auf das weitere Geschehen in Aventurien. Und das Ergebnis ist das Kiesowsche Stimmungsspiel, bei dem der Meister hinter dem Schirm die Würfel so dreht, dass ein dramaturgisch interessanter Plot hinten rauskommt.
Dom
BTW: Wenn ich persönlich von ARS rede, dann meine ich ARS im Skyrockschen Sinne.
EDIT: Threefold gestrichen